Markus Evangelium Mk 13. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 13. Kap.
Inhaltsverzeichnis
Markus Evangelium Mk 13. Kap.
Das Markus Evangelium Kapitel 13 wird oft als „Apokalyptisches Kapitel“ bezeichnet, da es sich mit dem Ende der Welt und der Wiederkehr Jesu Christi befasst. Jesus warnt seine Jünger vor falschen Messiasen und kündigt Naturkatastrophen und Kriege an. Er ermahnt sie, wachsam zu bleiben und bereit zu sein, wenn der Sohn des Menschen wiederkommt. Die Bedeutung dieses Kapitels liegt darin, dass es uns daran erinnert, dass das Ende der Welt unvermeidlich ist und dass wir uns darauf vorbereiten sollten, indem wir uns auf die Lehren und das Beispiel Jesu Christi konzentrieren. Es fordert uns auf, in unserer Beziehung zu Gott und anderen Menschen verantwortlich zu handeln und unsere Hoffnung auf die ewige Herrschaft Gottes zu setzen
Mk 13,1-23: Über die Zukunft der Welt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 13,1-23
Parallelstellen: Mt 24,1-25; Lk 21,5-24
Mk 13,1: Und als er aus dem Tempel ging, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Meister, sieh nur! Was für Steine! Und was für Gebäude sind das!
Mk 13,2: Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Siehst du diese großen Gebäude? Es wird kein einziger Stein auf dem anderen bleiben, der nicht abgebrochen wird!
Zum Hintergrund
Die Jünger wirkten wie Touristen, die von den Sehenswürdigkeiten der Stadt Jerusalem erstaunt waren. Sie hatten allen Grund zum Staunen, denn die von Herodes dem Großen umgestaltete Tempelanlage gehörte zu den Prachtbauten der Antike. Das jüdische Volk war zu Recht stolz auf dieses großartige Gebäude.
Der Tempel in Jerusalem wurde zerstört
Der Tempel seines Leibes dagegen konnte nicht zerstört werden. Immer wieder versuchten sie Jesus zu töten, doch erst als die Stunde gekommen war, erlaubte Er ihnen, den Tempel seines Leibes abzubrechen. Jesus ist nun der neue Tempel. Die Zeit des steinernen Tempels ist vorbei, mit Jesu Kreuzestod wird der alte Tempel abgebrochen: Ein neuer Kult kommt in einem nicht von Menschen gebauten Tempel. Dieser Tempel ist sein Leib, der Auferstandene, der die Völker sammelt und im Sakrament seines Leibes und Blutes eint. Er selbst ist der neue Tempel der Menschheit.
Mk 13,3: Und als er am Ölberg saß, dem Tempel gegenüber, fragten ihn Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas für sich allein:
Mk 13,4: Sage uns, wann wird dies geschehen, und was wird das Zeichen sein, wann dies alles vollendet werden soll?
Mk 13,5: Gebt Acht, dass euch niemand irreführt!, erwiderte Jesus.
Jesus kündigt harte Zeiten an und gibt uns leitende Hinweise
Lasst euch nicht irreführen! Zwei Formen der Irreführung bedrohen uns. Die einen sagen: Alles halb so schlimm! Die Krise ist überstanden! Lauft ihnen nicht nach! warnt Jesus. Sie sagen nur die halbe Wahrheit. Die Lage ist viel ernster als sie zugeben. Die Anderen sehen nur Katastrophen und Niedergang. Sie übersehen, dass immer auch das Gute wächst, dass es neben Abbrüchen auch Aufbrüche gibt, neben dem, was wirklich untergeht auch vieles, das hoffnungsvoll neu entsteht. Kardinal Schönborn
Mk 13,6: Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin es!, und werden viele verführen.
Mk 13,7: Wenn ihr aber von Kriegen und Kriegsgeschrei hören werdet, so erschreckt nicht; denn es muss geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Mk 13:7
Lasst euch nicht erschrecken!
Nur wer in falschen Sicherheiten lebt, wird von Krisen umgeworfen. Die Bibel warnt oft davor, sich in Sicherheit zu wiegen. Die Lebenserfahrung bestätigt das. Alles kann sich ändern, blitzschnell, von einem Tag auf den anderen. Plötzlich eine Krebserkrankung oder ein Unfall, eine Beziehungskrise u.a. Alles sieht mit einem Mal anders aus. Niemand ist vor solchem Umsturz sicher. Deshalb müssen wir noch nicht in Dauerangst leben. Aber es ist gut, für jeden guten Tag dankbar zu sein und zu wissen: es ist nicht selbstverständlich! Kardinal Schönborn
Ankündigung von Leid
Der Herr verkündet die Leiden, welche dem Untergang der Welt vorhergehen, damit die kommenden umso weniger erschrecken, als man sie vorherwußte. Denn weniger verwunden die Leiden, welche man vorhersieht. Goldene Kette
Mk 13,8: Es wird hier und dort Erdbeben geben, und Hungersnöte und Unruhen werden geschehen.
Jesus kündigt schwere Zeiten an. Und doch macht er keine Zukunftsangst
Seine Hilfe wird in aller Bedrängnis bei uns bleiben. An uns liegt es, standhaft zu bleiben. Und auf Gott zu vertrauen. Jesus, der das alles zu uns sagt, ist größer als die ganze Welt. Wenn wir uns das bewusst machen, dann spüren wir: Wie klein sind doch unsere Sorgen und Ängste. In unserer Ohnmacht können wir uns an ihn wenden.
Bei ihm finden wir Zuflucht. Er steht uns bei und stärkt unsere Hoffnung, damit wir uns nicht irre machen lassen, sondern unbeirrt weiter auf dem Weg der Nachfolge gehen. Denn er ist bei uns alle Tage, bis zum Ende der Welt. Die schrecklichen Bilder werden nicht deshalb gezeichnet, um uns zu entmutigen, sondern um uns im Vertrauen auf Gott und seine Fürsprache im Glauben zu stärken.
Mk 13,9: Ihr aber, habt acht auf euch selbst! Denn sie werden euch den Gerichten und den Synagogen ausliefern.
Verfolgung, Ablehnung, Kritik gehören zum christlichen Leben
Wundert euch nicht, sagt Jesus, dass ihr als meine Jünger nicht nur Applaus erntet. Heute ist weltweit das Christentum die am meisten verfolgte Religion. Was rät Jesus? Standhaft bleiben! Nicht mit Hass auf Hass antworten! Und auf Jesus vertrauen, der durch alle Krisen und Katastrophen treu bleibt. Wann wird das alles geschehen? Es geschieht täglich, heute, jetzt! Kardinal Schönborn
Mk 13,9: Ihr werdet geschlagen werden, und man wird euch vor Fürsten und Könige stellen um meinetwillen, ihnen zum Zeugnis.
Christus ist in allem die Antwort
Die letzte Antwort auf die Frage nach dem Menschen und seiner Zukunft am Ende der Welt ist Jesus Christus selbst. Er, Jesus, hat sein ganzes Vertrauen auf den Vater gesetzt. In dessen Hände hat er sein Leben gelegt. In aller Anfechtung und in aller Angst vor dem Leiden und dem eigenen Tod ist er diesem Gott, sich selbst und seinem Auftrag treu geblieben. Und Gott hat ihn nicht enttäuscht.
Er hat seinen Sohn auch im Tod nicht allein gelassen. Ja, er hat ihm in der Auferstehung das neue und ewige Leben geschenkt. Und genau das ist auch die Zusage an uns. Bei seiner Wiederkunft wird er die Mauern des Todes durchbrechen und den Weg öffnen für einen neuen Himmel und eine neue Erde, wo es keine Trauer, keine Klage und kein Leid mehr geben wird.
Die Kraft des Zeugnisses
Wie wichtig scheint Jesus das Zeugnis seiner Jünger zu sein. Wenn wir den Bibeltext wörtlich nehmen, scheint er zuzulassen, dass sie verfolgt und festgenommen werden, damit sie dann Zeugnis ablegen können. Sicherlich ist ein Zeugnis in einer prekären Situation noch gewichtiger als in einer normalen. Wer zu Jesus steht, obwohl er seiner Freiheit beraubt ist, muss sehr überzeugt sein. Aber auch das Zeugnis im Alltag ist wertvoller als jede Belehrung. Lehrer gibt es mehr als genug in der Welt, Experten zuhauf, aber Zeugen gibt es wenige. Die Einladung Jesu zum Zeugnis gilt auch heute für uns. Ein Zeugnis hat besondere Kraft, weil es keine Argumente dagegen gibt. Persönlich gemachte Erfahrungen kann niemand widerlegen. Bertalan Egervári
Mk 13,10: Und allen Heidenvölkern muss zuvor das Evangelium verkündigt werden.
Mk 13,11: Wenn sie euch aber wegführen und ausliefern werden, so sorgt nicht im Voraus, was ihr reden sollt, und überlegt es nicht vorher, sondern was euch zu jener Stunde gegeben wird, das redet! Denn nicht ihr seid es, die reden, sondern der Heilige Geist.
Vom Geist geleitet
Jesus verspricht seinen Jüngern den Beistand des Heiligen Geistes. Einzige Bedingung: Sie sollen ihm ganz vertrauen und sich nicht selbst die richtigen Worte zurechtlegen. Er weiß alles, er weiß, wer welche Worte braucht, um berührt zu werden. Er kennt die perfekte Lösung für jede Situation, die perfekten Argumente für jeden Menschen. Wenn wir uns vom Heiligen Geist leiten lassen, werden erstaunliche Dinge in unserem Leben geschehen. Reden wir mit ihm, lernen wir, auf seine Stimme zu hören und auf seine Eingebungen zu achten, und wenn wir meinen, ihn gehört zu haben, dann folgen wir bereitwillig seinem Wort. Er belohnt einen prompten Gehorsam. Mit ihm bekommt jedes unserer Werke und jedes Zeugnis besondere Kraft. Bertalan Egervári
Mk 13,12: Es wird aber ein Bruder den anderen zum Tode ausliefern und der Vater das Kind, und Kinder werden sich gegen die Eltern erheben und werden sie töten helfen.
Mk 13,13: Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden.
Beharren bedeutet, an etwas festhalten
Woran sollten die Jünger Jesu festhalten? Um falschen Propheten oder falschen Christusse nicht zum Opfer zu fallen, ist es erforderlich, festzuhalten an Jesus und darauf zu beharren, dass er allein der Herr ist, der Weg, die Wahrheit und das Leben. Wir müssen auf Jesus beharren! Ein Jünger Jesu soll auch das Wort Gottes festhalten.
Er soll darauf beharren, dass nur Gottes Wort wahr ist und nicht die Lehre falscher Propheten und Christusse. Wir müssen auf die Bibel beharren! Wir erfahren, was im Glaubensleben entscheidend ist. Ein Glaubensleben zu beginnen ist großartig. Doch selig wird nur wer bis ans Ende im Glauben beharrt. Das ist eine notwendige Warnung unseres Herrn, der uns vor einer Herausforderung stellt. Beten wir für Kraft und Beharrlichkeit, um bis ans Ende auszuharren.
Mk 13,14: Wenn ihr aber den Gräuel der Verwüstung, von dem durch den Propheten Daniel geredet wurde, da stehen seht, wo er nicht soll (wer es liest, der achte darauf!), dann fliehe auf die Berge, wer in Judäa ist.
Mk 13,15: Wer aber auf dem Dach ist, der steige nicht hinab ins Haus und gehe auch nicht hinein, um etwas aus seinem Haus zu holen.
Mk 13,16: Wer auf dem Feld ist, der kehre nicht zurück, um sein Gewand zu holen.
Mk 13,17: Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen!
Mk 13,18: Bittet aber, dass eure Flucht nicht im Winter geschieht.
Mk 13,19: Denn jene Tage werden eine Drangsal sein, wie es keine gegeben hat von Anfang der Schöpfung, die Gott erschuf, bis jetzt, und wie es auch keine mehr geben wird.
Mk 13,20: Und wenn der Herr die Tage nicht verkürzt hätte, so würde kein Mensch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen, die er erwählt hat, hat er die Tage verkürzt.
Mk 13,21: Und wenn dann jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist der Christus!, oder: Siehe, dort!, so glaubt es nicht.
Mk 13,22: Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen.
Mk 13,23: Ihr aber, habt acht! Siehe, ich habe euch alles vorhergesagt.
Ankündigung von Leid
Denn er sagte nicht nur die Wohltaten, welche er seinen Heiligen und Gläubigen verleihen will, sondern auch die Übel vorher, welche zahlreich über diese Welt kommen werden, damit wir die nach dem Weltende kommenden Güter umso gewisser erwarteten, wenn wir die gleichfalls vorherverkündeten Übel vor dem Weltende ertrügen. Goldene Perle
Mk 13,24-31: Über seine Wiederkunft
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 13,24-31
Parallelstellen: Mt 24,26-35; Lk 21,25-33
Mk 13,24: Aber in jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht geben,
Mk 13,25: und die Sterne des Himmels werden herabfallen und die Kräfte im Himmel erschüttert werden.
Mk 13,26: Dann wird man den Sohn des Menschen in den Wolken kommen sehen mit großer Kraft und Herrlichkeit.
Herrlichkeit des Christus
Wenn Christus, der Messias erscheint, lässt er seine Herrlichkeit in dieser Schöpfung leuchten und jedes Auge wird ihn sehen. Er ist dann nicht mehr der Wurzelspross aus dürrem Erdreich, der seine Herrlichkeit unter dem schlichten Kleid eines Dieners verbergen wird. Nein, seine Herrlichkeit wird dann geschaut werden. Und darauf sollten seine Jünger warten. Gerrid Setzer
Mk 13,27: Und dann wird er seine Engel aussenden und seine Auserwählten sammeln von den vier Windrichtungen, vom äußersten Ende der Erde bis zum äußersten Ende des Himmels.
Mk 13,28: Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon saftig wird und Blätter treibt, so erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist.
Mk 13,29: So auch ihr, wenn ihr seht, dass dies geschieht, so erkennt, dass er nahe vor der Türe ist.
Mk 13,30: Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.
Mk 13,31: Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.
Ewige Worte
Die Himmel und die Erde sind gewaltige Schöpfungswerke Gottes. Doch ewig werden sie nicht bestehen. Sie werden einmal aufgelöst werden. Die Worte, die der Herr Jesus geredet hat, haben dagegen ewig Bestand. Sie werden niemals vergehen, sondern für immer und ewig bleiben. Mit anderen Worten: Ein Satz aus dem Mund des Herrn Jesus ist wichtiger und großartiger als alle Galaxien zusammengenommen. Die Offenbarung Gottes in seinem Wort ist größer als die Offenbarung in seiner Schöpfung. Gerrid Setzer
Worte von Gregor der Große
Nichts im Bereich der materiellen Dinge ist beständiger als Himmel und Erde, und auf Erden ist nichts vergänglicher als ein gesprochenes Wort. Wenn der Herr erklärt: Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen, will er damit sagen: Alles, was um euch herum von Bestand ist, hat keinen Bestand vor der Ewigkeit, und alles, was bei mir zu vergehen scheint, ist in Wirklichkeit unveränderlich und unvergänglich; denn meine Worte, die verklingen, drücken Gedanken aus, die bleiben und unveränderlich sind. Also, meine Brüder, hängt euer Herz nicht an diese Welt, die, wie ihr seht, nicht von Bestand ist.
Gottheit
Jesus erhob den erstaunlichen Anspruch, ewige Worte zu äußern. Dies ist sicherlich genug, um seinen Anspruch auf Gottheit zu begründen.
Mk 13,32-37: Notwendigkeit, wachsam zu sein
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 13,32-37
Parallelstellen: Mt 24,36-51; Lk 21,34-38
Mk 13,32: Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch nicht der Sohn, sondern nur der Vater.
Mk 13,33: Habt acht, wacht und betet!
Mk 13,33: Darum haltet die Augen offen und seid wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann es so weit ist.
Es gibt nur eines
Entweder herrscht ein Christ über seine Leidenschaften, oder seine Leidenschaften beherrschen ihn. Es gibt keinen Mittelweg. Um aber in Versuchungen und schwachen Momenten standzuhalten, sind drei Dinge absolut notwendig: Das Gebet, um uns zu erleuchten. Die Sakramente, um uns zu stärken. Die Wachsamkeit, um uns zu schützen.
Werde wachsam für das, worauf es ankommt
Das ist der Glaube und die Bindung an Christus. Wachsam zu sein, bedeutet, dass du dein ganzes Sein, dich selbst als einzigartige Person hingibst und hinwendest zu ihm, überall, in allen Angelegenheiten und Lebensumständen. Das ist nicht Mystik für ein paar wenig Abgehobene, sondern alltagsrelevant wie es mehr nicht sein kann, z.B. bei mir in der Arbeit mit meinen Schülern, einem Elterngespräch, der Beziehungspflege innerhalb der Familie und noch und noch und noch. In alledem ist es der Mühe wert, das ganze Leben Christus zu widmen, jeden Tag in der Freundschaft zu ihm zu wachsen und sich gerufen zu fühlen, die Schönheit und Güte seines Lebens allen Menschen zu verkünden.
Mk 13,34: Es ist wie bei einem Menschen, der außer Landes reiste, sein Haus verließ und seinen Knechten Vollmacht gab und jedem sein Werk, und dem Türhüter befahl, dass er wachen solle.
Wachsamer Türhüter
Dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. Dieses Wort hat Evagrius Ponticus aufgegriffen und uns eingeladen, als Christen sollten wir wachsame Türhüter sein. Wir sollen das Tor unseres Herzens beachten und alle Gedanken befragen, die an die Tür klopfen. Wir sollen sie fragen, ob sie uns freundlich gesinnt sind oder ob es Hausbesetzer sind, die uns das Hausrecht streitig machen. Wir sollen also über unser Herz wachen, damit es nicht von fremden Gedanken besetzt wird. Anselm Grün
Worte der Goldenen Perle
Der Mensch, welcher sich verreiste und sein Haus verließ, ist Christus, welcher nach seiner Auferstehung als Sieger zum Vater emporfuhr und die Kirche körperlich verließ, der er jedoch niemals den Schutz der göttlichen Gegenwart entzog.
Mk 13,35: So wacht nun! Denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt, am Abend oder zur Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder am Morgen;
Seid wachsam!
Wir kennen weder den Tag noch die Stunde. Jesus hat uns verschiedene Möglichkeiten gegeben, um uns auf die endgültige Begegnung mit ihm vorzubereiten. Wir wissen nicht, ob sein Kommen in unsere Zeit fällt, und deshalb müssen wir hierfür vorbereitet sein. Aber wenn er dann immer noch nicht gekommen sein sollte, wenn er nicht in unseren Tagen wiederkommt, dann erinnert uns der Advent auch daran, dass der Herr uns nicht für diese Welt, sondern für die Ewigkeit geschaffen hat und dass wir alle auf dem Weg dorthin sind. Ja, wir müssen uns auch auf diese Begegnung mit dem Herrn vorbereiten, wenn er kommt, um uns am Tag unseres Todes abzuholen. João Paulo Jäger
Ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt
Herr, Jesus, ich bin nicht der Herr meines Lebens; du bist es. Ich sollte also nicht meine Zeit damit vergeuden, das zu tun, was mir gerade passt. Ich werde dir Rechenschaft ablegen müssen darüber, wie ich mein Leben führe, das in Wirklichkeit dir gehört, meinem Schöpfer und Erlöser. Was wirst du von mir fordern, wenn du meine Seele zu dir rufst? Zeige ich in dem, was ich täglich tue, dass mein Leben dir gehört? Jason Clark
Mk 13,36: damit er nicht, wenn er unversehens kommt, euch schlafend findet.
Wird er mich schlafend antreffen, wenn er kommt?
Dieses Evangelium lässt mich erkennen, wie notwendig es ist, dass ich Vergebung im Sakrament der Buße erlange. Der entscheidende Moment meines Todes, dieses ganz besonderen Zusammentreffens mit dir von Angesicht zu Angesicht, könnte ganz unerwartet eintreten. Ich muss für diesen Moment gerüstet sein. Ich möchte dir ins Auge sehen können. Ich war bestrebt, dir mit meinen Handlungen Freude zu bereiten, und wenn es mir misslungen ist, habe ich mich in der Beichte an dich gewandt, um Vergebung meiner Sünden zu erlangen. Ich möchte, dass du zu mir sagst: „Sehr gut. Du bist ein tüchtiger und und treuer Diener. Nimm teil an der Freude deines Herrn” (Mt 25,23). Jason Clark
Mk 13,37: Ich sage es euch und sage es allen: Seid wachsam!
Wachsamkeit als Haltung
Wachsamkeit ist eine innere Haltung, eine Regung unseres Herzens und unseres Verstandes. Wach bleiben, bei allem, was wir sehen, und nach Gott ausschauen, nach Jesus ausschauen. In einer Zeit der Stille und in den stillen Augenblicken, die in jedem Tag liegen, will ich darauf achten, was mir helfen kann, wach zu bleiben für das, was geschieht, und für Jesus, der bald kommt.
Aufruf und Auftrag
Das „Seid wachsam!“ ist nicht nur für die Jünger ein Aufruf und ein Auftrag, sondern für einen jeden von uns. Der Herr meint es ernst, und wir dürfen uns daran erinnern, dass es in unserem Leben mehr als die irdische Dimension gibt, wir sind für die Ewigkeit geschaffen. Wir werden einst zur Rechenschaft darüber gerufen werden, wie wir gelebt und wie wir unsere von Gott geschenkten Fähigkeiten genutzt haben. Tue ich das für mich selber oder zum Wohle meiner Nächsten? Wie komme ich diesem Ruf und Auftrag nach? Michaela Weimann
Gespräch mit Christus
Herr Jesus, hilf mir „wach zu bleiben” an allen Tagen meines Lebens und in allem, was ich tue, den Himmel als mein wahres Ziel stets im Auge zu behalten. Hilf mir, jederzeit bereit zu sein, vor dein Angesicht gerufen zu werden.
Zu allen Menschen sagt er dies
Denn nicht nur zu Jenen sagte er es, welche ihn damals hörten, sondern auch zu Jenen, welche nach ihnen vor uns waren, und zu uns und zu denen, welche nach uns sein werden, bis zu seiner letzten Ankunft. Goldene Perle
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Mk 13. Kap.
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Markus Evangelium Mk 13. Kap.