Psalm Ps 37: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Psalm Ps 37

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Zum Psalm Ps 37: Glückselig die Sanftmütigen

Psalm 37 betont die Bedeutung des Vertrauens auf Gott inmitten von Schwierigkeiten. Es ermahnt die Leser, nicht neidisch auf die scheinbare Prosperität der Gottlosen zu sein, sondern geduldig zu sein und auf Gottes Gerechtigkeit zu warten. Der Psalm ermutigt dazu, im Glauben zu leben, dem Bösen zu widerstehen und sich auf den Herrn zu verlassen, der letztendlich für Gerechtigkeit sorgen wird. Er erinnert daran, dass Gott diejenigen segnet, die ihm gehorchen und auf seine Wege achten, während die Ungerechten letztendlich ihre gerechte Strafe erhalten werden. Der Psalm ruft dazu auf, das eigene Verhalten zu überprüfen, in Weisheit zu handeln und Frieden zu suchen.

Es ist ein Weisheitspsalm, ähnlich wie das Buch der Sprüche. Die Unterweisung wird durch den Vergleich der Wege und Merkmale der Gottlosen mit denen der Gerechten gegeben. Es ist das wiederkehrende Thema von Psalm 1.

Ps 37,1-2: Davids erster Rat

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 37,1-2

Ps 37:1: ‭Von David. Erzürne dich nicht über die Bösen, und ereifere dich nicht über die Übeltäter!

Ps 37:2: ‭Denn sie werden schnell verdorren wie das Gras und verwelken wie das grüne Kraut.

Ps 37,3: Davids zweiter Rat

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 37,3

Ps 37,3: Vertraue auf den Herrn und tue Gutes, wohne im Land und übe Treue.

Vertraue und tu Gutes

Das Erste, was wir tun müssen: Vertraue! Das ist das Grundlegendste. Was auch kommt, wir dürfen uns nicht dazu drängen oder hinreißen lassen, unser Vertrauen wegzuwerfen. Wir wollen den guten Führungen des Herrn vertrauen. Er weiß, was er tut. Wir müssen nicht alles wissen, aber uns genügt zu wissen, dass er weiß. Wir sind sein und er ist unser, was um uns auch geschehen mag.

Das Zweite, was wir tun müssen: Gutes tun! Vertraue ich ihm, tue ich schon das erste Gute und aus diesem Guten erwächst alles weitere Gute. Die Reihenfolge ist wichtig. Wir tun nicht Gutes, um uns bei Gott etwas zu verdienen oder um sein Vertrauen zu gewinnen. Nein sondern umgekehrt. Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. Wir vergeben, wie auch Christus uns vergeben hat. Wir tun Gutes, weil er uns zuerst Gutes tut.

Vertrauen und Gutes tun

Gott hat uns nicht erschaffen, damit wir egoistisch sind und uns nur darauf konzentrieren, wie wir uns selbst helfen können. Er will, dass wir guten Samen ausstreuen, indem wir anderen helfen. Gutes zu tun ist sehr befriedigend, weil es sich wunderbar anfühlt, etwas Positives zu bewirken. Außerdem öffnet es eine Tür für Gott, sodass er uns noch mehr beschenken kann. Vertraue Gott, dass er das Richtige in deinem Leben tun wird. Hilf anderen, während du auf sein Handeln wartest. Du wirst erleichtert sein, wenn du nicht mehr die ganze Zeit über dich selbst nachdenkst. Während du Gott vertraust und das Gute tust, das vor dir liegt, wird er dich treu segnen und deine Bedürfnisse stillen.

Ps 37,4: Davids dritter Rat

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Ps 37,4: Habe deine Lust am Herrn, so wird er dir geben, was dein Herz begehrt!

Habe Lust am Herrn

Das Leben des Gläubigen wird hier als Freude und Wonne in Gott beschrieben und wir werden in der Überzeugung bestätigt, dass die wahrhafte Gottesfurcht von Glück und Seligkeit überströmt. Wir fürchten Gott nicht aus irgendwelchem Zwang, unser Glaube ist kein Gefängnis und unser Bekenntnis keine Kette. Wir werden nicht mit Gewalt zum heiligen Leben geschleppt und wir werden nicht wie Sklaven zu unserer Pflicht geknechtet. Nein, unser Gottvertrauen ist unser Vergnügen, unsere Hoffnung ist unsere Freude und unsere Pflicht ist unsere Lust. Freude und wahre Gottesfurcht sind miteinander verwachsen wie Wurzel und Blüte, so unzertrennbar wie Wahrheit und Gewissheit. Sie sind wahrlich wie zwei kostbare Juwele, die nebeneinander in einer goldenen Fassung schimmern. Spurgeon

Ps 37,5-6: Davids vierter Rat

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 37,5-6

Ps 37,5: ‭Befiehl dem Herrn deinen Weg, und vertraue auf ihn, so wird er es vollbringen.

Ps 37,5: Lass den Herrn deinen Weg bestimmen, vertrau auf ihn, und er wird handeln.

Befiehl dem Herrn deinen Weg

Wir befehlen dem Herrn unseren Weg, wie der Herr Jesus auch seinen ganzen Weg Gott befahl, bis ans Ende, bis auf den Hügel Golgatha. Unsere Sache ist es nicht, den Weg zu bestimmen, auf dem wir durch diese Welt gehen. Unsere Sache ist einzig, dem Herrn zu vertrauen und zu gehorchen. Es wäre eine viel zu große Last, müssten wir unseren Weg selbst bestimmen und dafür sorgen, dass wir ihn gehen können. Nein, diese Last sollen wir auf den Herrn Jesus wälzen. Er ist besorgt um uns und er handelt für uns. Übergib in des ewigen Hände das, was dir das Herz beschwert, alle deine Kümmernisse und Sorgen. Unterstelle ihm den ganzen Lauf deines Lebens. Lass fahren alle Angst. Überlass alles deinem treuen Gott. Sei still! Vertraue still!

Gebet hat Wirkung

Es ist schon seltsam. Man sollte meinen, dass jemand, der die Kraft seiner Hände einsetzt und selbst handelt, mächtiger ist, als der, der sie faltet. Es ist aber umgekehrt. Denn wer sie zum Gebet faltet und damit bewusst vor Gott hintritt, erkennt seine eigene Schwäche und ist stärker, weil er sich an den Starken wendet. Wenn wir nicht so sehr von uns selbst und unseren Möglichkeiten eingenommen und gefesselt wären, würden wir uns öfter und gläubiger an die Allmacht Gottes wenden und dort Hilfe finden zur rechten Zeit. Machen wir doch aus unseren Wohnstätten und Kirchen wirklich Häuser, in denen man auf Gottes Macht vertraut und ihm begegnet im Gebet. Anton Stehmer

Immer wieder: Vertrauen

Beachte den Zusammenhang in diesem Vers: Die Voraussetzung, dass Gott in unserem Leben handelt, ist, dass wir ihm unsere Wege und damit unser tägliches Leben anbefehlen. Es ist nicht legitim, mich nur auf den zweiten Teil dieses Verses zu berufen, wenn ich nicht bereit bin, den ersten Teil des Verses ernst zu nehmen und im Gehorsam praktiziere. Das ist nicht gesetzlich, sondern nur logisch. Auch meine Beziehung mit Gott will im Gehorsam geübt werden, damit ich mich daran erfreuen kann. Hans Peter Royer

Was Jesus uns anbietet, ist einzigartig: Er handelt und wir vertrauen; er stribt und wir leben; er lädt ein und wir glauben. Max Lucado

Ps 37:6: ‭Ja, er wird deine Gerechtigkeit aufgehen lassen wie das Licht und dein Recht wie den hellen Mittag.

Aufgehende Gerechtigkeit

Dieser Vers ermutigt dazu, dass Gott letztendlich Gerechtigkeit schaffen wird. Das Bild des Lichts, das die Dunkelheit durchbricht, symbolisiert, wie Gott Klarheit und Wahrheit über jede Situation bringt. Gleichzeitig zeigt der Vergleich mit dem Mittag, dass Gottes Gerechtigkeit strahlend und unübersehbar sein wird. Persönlich interpretiert bedeutet das für mich, dass, egal wie verworren oder ungerecht die Welt erscheinen mag, letztendlich Gottes Gerechtigkeit triumphieren wird. Es ist ein Aufruf, Vertrauen in Gottes Wege zu haben, auch wenn wir nicht sofort verstehen, wie alles zusammenpasst.

Ps 37,7-11: Davids fünfter Rat

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Ps 37,7: Halte still dem Herrn und warte auf ihn! Erzürne dich nicht über den, dessen Weg gelingt, Über den Mann, der Arglist übt.

Halte still

Wir finden unsere ruhigen Orte. Wir ziehen uns zurück. Wir nehmen uns Zeit. Manchmal brauchen wir nur ein paar Minuten. Ein anderes Mal reicht eine Stunde nicht aus. Wir entschleunigen. Atmen. Wir kommen wieder in der Gegenwart an. Wir beginnen zu fühlen. So kommen wir in die Freiheit. Unsere Erfolge und Misserfolge verlieren langsam die Macht über uns. Wir werden frei von der Tyrannei der Meinung anderer. Wir sind frei, einfach wir selbst zu sein. In der Stille und Einsamkeit kommt unsere Seele endlich nach Hause. Nichts weiter als Kinder unseres Vaters. Adoptiert in Liebe. Es ist eigentlich so einfach, sich jeden Tag ein wenig Zeit zu nehmen, um in der Stille mit sich und Gott allein zu sein.

Versuche, deine Seele immer in Frieden und Ruhe zu halten. Ignatius von Loyola

Ps 37,8: ‭Steh ab vom Zorn und lass den Grimm; erzürne dich nicht! Es entsteht nur Böses daraus.

Ps 37,8: Lass dich nicht von Zorn und Wut überwältigen.

Steh ab vom Zorn

Wut ist immer wieder mal da, steigt in uns auf, da können wir kaum was tun. Denn Gefühle sind kaum kontrollierbar. Diese Wut darf nicht verdrängt werden. Das rächt sich. Sie frisst einen auf. Aber Wut darf auch nicht unkontrolliert ausgelebt werden. Das rächt sich auch. Wer Zorn im Herzen trägt, steht am Rand eines Abgrunds. Denn im Zorn tun wir niemals, was Gott gefällt. Was ist nun hier unsere Verantwortung?  In unserer Verantwortung liegt es, ob wir uns davon überwältigen lassen und die Wut so Macht und Kontrolle über uns als Ganzes übernimmt, so dass wir wie der Elefant im Porzellanladen unkontrolliert handeln. Der Vorschlag von Papst Franziskus mag zu schlicht oder gar naiv klingen, aber im Kern ist es der wichtigste Weg im Umgang mit Zorn.

Alle haben wir Sympathien und Antipathien, und vielleicht sind wir gerade in diesem Moment zornig auf jemanden. Sagen wir zum Herrn: Herr, ich bin zornig auf diesen, auf jene. Ich bitte dich für ihn und für sie. Für den Menschen, über den wir ärgerlich sind, zu beten, ist ein schöner Schritt auf die Liebe zu. Papst Franziskus

Augustinus: Jeder kann wütend werden, das ist einfach. Aber wütend auf den Richtigen zu sein, im richtigen Maß, zur richtigen Zeit, zum richtigen Zweck und auf die richtige Art, das ist schwer.

Ps 37:9: ‭Denn die Übeltäter werden ausgerottet; die aber auf den Herrn harren, werden das Land erben.

Ps 37:10: ‭Nur noch eine kurze Zeit, so wird der Gottlose nicht mehr sein, und wenn du dich nach seiner Wohnung erkundigst, ist er nicht mehr da.

Ps 37,11: Die Sanftmütigen werden das Land erben und sich großen Friedens erfreuen.

Zur Sanftmut

Wenn du sanftmütig sein willst, lerne zuallererst, alles was dir geschieht anzunehmen, ohne gleich in die Haltung des Richters zu verfallen, der verurteilt. Spiritualität, die uns hart und selbstgerecht macht, ist wertlos. Es sind unzählige Stellen im Evangelium, in denen das Jesus verurteilt. Bleibe stattdessen standhaft und beharrlich bei einem gütigen Auge. Dein Blick auf den anderen Menschen ist das entscheidende Moment. Ein Mensch mit Sanftmut hat großes Verständnis für die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Menschen und kann diese annehmen. Und ja, ich weiß, dass dies bei bestimmten Personen eine echte Herausforderung ist und bleiben wird.

Fehler sind dick, wo die Sanftmut dünn ist. Englisches Sprichwort

Ps 37,12-24: Der Gottlose und der Gerechte

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Ps 37:12: ‭Der Gottlose heckt Pläne aus gegen den Gerechten und knirscht gegen ihn mit den Zähnen.

Ps 37:13: ‭Aber der Herr lacht über ihn. Denn er sieht, dass sein Tag kommt.

Ps 37:14: ‭Die Gottlosen haben das Schwert gezückt und ihren Bogen gespannt, um den Elenden und Armen zu fällen und die umzubringen, die aufrichtig wandeln.

Ps 37:15: ‭Ihr Schwert wird in ihr eigenes Herz dringen, und ihre Bogen werden zerbrechen!

Ps 37,16: Das Wenige, das ein Gerechter hat, ist besser als der Überfluss vieler Gottloser.

Ps 37,16: Lieber wenig besitzen und tun, was Gott will, als in Saus und Braus leben und Gott verachten!

Im Wenigen zufrieden

Die Zufriedenheit findet viel in wenig. Bescheidenheit als Frucht des hl. Geistes ist eine Entscheidung, mit dem glücklich zu sein, was man hat. Wir können uns dafür entscheiden, jeden Tag zufrieden zu sein mit dem was wir haben und was ist und unsere Gier und Sehnsucht zügeln. Zufriedenheit in der Bescheidenheit! Es liegt durchaus an uns wieviele “Sternchen” wir dem Tag am Ende geben, abhängig mit wie viel Wünschen und Ansprüchen wir in den Tag gehen. Sind diese zu viel und zu hoch, dann scheitern wir wahrscheinlich recht häufig daran. Ergebnis ist meist Unzufriedenheit. Bescheidenheit ist die Fähigkeit, mit Wenigem zufrieden zu sein. Und aus dieser Zufriedenheit bemühen wir uns in einem guten Geist, das zu tun, was Gott gefällt.

Schmücke dein Haus mit Bescheidenheit. Chrysostomus

Ps 37:17: ‭Denn die Arme der Gottlosen werden zerbrochen, aber die Gerechten stützt der Herr.

Die Gerechten stürzt der Herr

Es geht darum, dass selbst in schwierigen Zeiten oder Konfrontationen diejenigen, die dem Herrn treu sind, von ihm Unterstützung erfahren. Ich persönlich interpretiere das so: Wenn wir unser Vertrauen auf Gott setzen und unseren Weg nach seinen Geboten ausrichten, dann verspricht uns dieser Psalm, dass Gott uns in schwierigen Situationen beisteht. Er stärkt uns und gibt uns die Kraft, unseren Weg zu gehen, selbst wenn es Herausforderungen und Widerstände gibt. Es ist ein Versprechen der Unterstützung und des Schutzes für diejenigen, die auf Gottes Führung vertrauen.

Ps 37,18: Der Herr kennt die Tage der Rechtschaffenen und ihr Erbe wird ewiglich bestehen.

Ps 37,18: Tag für Tag sorgt er für die Menschen, die von Herzen aufrichtig sind.

Gott sorgt für uns

Das ist unser Trost, dass unser Lebensweg unserem Gott bekannt ist und nichts von alledem, was uns zukünftig begegnen wird, ihn überraschen kann. Weder in der Zeit noch in der Ewigkeit kann uns irgendein Übel zustoßen, das Gott nicht vorhergesehen hätte. Die Zukunft wird nur eine fortgehende Entfaltung all des Guten sein, das der Herr für uns aufbewahrt hat. Der Herr kennt die Seinen und die Seinen hören auf seine Stimme. Er wacht über alle. Wenden wir uns ihm in aller Aufrichtigkeit zu. Ich bin fest davon überzeugt, dass Gott auf aufrichtige Gebete wartet und antwortet. Versuchen wir heute aufrichtig zu Gott zu beten.

Aufrichtigkeit vor Gott ist das Erste und das Letzte, aufrichtig sich eingestehen, wie man ist. Kierkegaard.

Ps 37,19: Sie sollen nicht zuschanden werden zur bösen Zeit, sondern genug haben auch in den Tagen der Hungersnot.

Ps 37:20: ‭Aber die Gottlosen werden umkommen, und die Feinde des Herrn sind wie die Pracht der Auen. Sie vergehen, im Rauch vergehen sie.

Ps 37,21: Der Gottlose borgt und zahlt nicht zurück. Der Gerechte aber ist barmherzig und gibt.

Ps 37,21: Wer Gott gehorcht, ist großzügig und schenkt gerne.

Großzügigkeit

In Gott haben wir alles! Das müssen wir uns immer wieder klar machen. Wir bemühen uns, dem Herrn alles zu geben, da er sich für uns hingegeben hat. Wer sich selbst beschenkt weiß, kann großzügig sein und wir sind doch wahrlich im Übermaß vom Herrn beschenkt. Wir können anderen Hilfe, Ermutigung, Zeit, unsere Gaben und Vergebung schenken. Wir können anderen uns selbst schenken. Unser Glaube zeigt sich immer in unserer Freigebigkeit, vor allem, indem wir uns denen liebevoll zuwenden, die Christus in besonderem Maße auf Erden darstellen: den Notleidenden, nicht als abstrakte Größe, sondern in seiner Konkretheit in den Menschen, die mir heute begegnen. Wer wird das für dich heute sein?

Gott, ich entscheide mich jetzt, ein fröhlicher Geber zu sein. Zeig mir, wie ich heute dir und Menschen gegenüber großzügig sein kann. Amen

Ps 37,22: Denn die von Ihm Gesegneten werden das Land erben, aber die von Ihm Verfluchten sollen ausgerottet werden.

Ps 37:23: ‭Vom Herrn werden die Schritte des Mannes bestätigt, wenn Ihm sein Weg gefällt.

Ps 37,24: Fällt er, so wird er nicht hingestreckt liegen bleiben. Denn der Herr stützt seine Hand.

Ps 37,24: Selbst wenn er einmal stolpert, fällt er nicht zu Boden, denn der Herr hält ihn fest an der Hand.

Der Herr stützt uns

Im Leben gehen wir Schritte, die zusammen den Lebensweg ergeben. Es kann sein, dass die Schritte, die wir gehen nicht immer richtig sind. Wir stolpern und fallen, wir kämpfen und verlieren und wir irren. Das ist schlichtweg so. Wichtig ist nur, was passiert, wenn wir fallen: Wir können nicht tiefer als in Gottes Hände fallen. Darum: lasst uns keine Angst haben Wege und Schritte zu gehen und auch keine Angst davor haben zu fallen, sondern vertrauen wir auf Gott. Denn er geht vor uns, er ist hinter uns, er hält unsere Hand und geht neben uns her und ist auch über uns und beschützt uns. Wir vertrauen auf die ewigen Arme Gottes. Wir mögen straucheln, aber wir stehen wieder auf. Keiner von uns wird fallen, ohne in der Gnade Gottes sich wieder zu erheben.

Herr, von dir sich abwenden, heißt fallen. Zu dir sich hinwenden, heißt aufstehen. In dir bleiben, heißt sicheren Bestand haben. Augustinus

Ps 37,25-26: Ein erstes Zeugnis Davids

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 37,25-26

Ps 37,25: Ich bin jung gewesen und alt geworden, doch habe ich nie den Gerechten verlassen gesehen, oder seinen Samen um Brot betteln.

Ps 37:26: ‭Er ist allezeit barmherzig und leiht gern, und sein Same wird zum Segen.

Ps 37,27-34: Davids sechster Rat

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 37,27-34

Ps 37,27: Weiche vom Bösen und tue Gutes, so wirst du ewiglich bleiben!

Tue Gutes

Im Guten wie im Bösen berührt unser Tun das Leben anderer. Wir können nicht alle Folgen unserer Entscheidungen voraussehen. Wir können nur versuchen, weise und verantwortungsbewusst zu wählen. Also: Weiche vom Bösen! Das Böse, jede Form von Egoismus und Haß bekämpfen und sich selbst entsagen, um in Gott zu leben, das ist der Weg, den wir als Jünger Jesu zu gehen berufen sind. Auf seinen Spuren und mit ihm vereint müssen wir alle uns bemühen, dem Bösen mit dem Guten, der Lüge mit der Wahrheit, dem Haß mit der Liebe zu begegnen. All dies in und mit und für Gott! Wenn wir uns in die Hände Gottes übergeben, entfernen wir uns nicht von den anderen, indem wir uns in unser privates Heil zurückziehen. Wenn wir uns in die Hände Gottes übergeben, dann erwacht unser Herz wirklich und wir werden zu einfühlsamen, wohlwollenden und offenen Menschen, die das Gute tun wollen.

Ich muss bedenken, dass meine Pflicht nicht nur das Böse zu meiden, sondern vor allem das Gute zu tun heißt. Papst Johannes XXIII 

Ps 37,28: Denn der Herr hat das Recht lieb und verlässt seine Getreuen nicht. Sie werden ewiglich bewahrt, aber der Same der Gottlosen wird ausgerottet.

Ps 37,28: Gott lässt keinen im Stich, der treu zu ihm steht. Für alle Zeiten beschützt er Menschen.

Gott lässt keinen im Stich

„Gott lässt uns nicht im Stich“ ist eine christliche Grundbotschaft. Franz von Sales Worte dazu:  Seid also unbesorgt, nichts wird euch fehlen. Sorgt nur dafür, daß ihr in der Liebe und Treue wachset. Haltet euch dicht an seiner Seite, dann wird alles recht werden. Laßt euch alles von ihm lehren, laßt euch in allem von ihm beraten. Er ist der treue Freund, der mit euch gehen wird, der euch lenken wird, der sich um euch annehmen wird. Welches Glück ganz Gott gehören zu dürfen! Denn er liebt die Seinen, er beschützt sie, er führt sie und leitet sie in den Hafen der ersehnten Ewigkeit. Lasse niemals zu, daß deine Seele in Traurigkeit verfalle, da doch der Herr dich liebt und gestorben ist, damit du lebst.

Sage nie: Das kann ich nicht. Sage vielmehr: mit der Gnade können wir alles. Gott läßt uns niemals im Stich.

Ps 37,29: Die Gerechten werden das Land erben und für immer darin wohnen.

Die Gerechten in Christus

Die Gerechten sind die Menschen, die gerecht sind in Jesus Christus und ihm in allen Dingen folgen und nachahmen. Jesus Christus ist voller Sanftmut. Vor allem darin folgen wir ihm von ganzem Herzen nach, so dass wir keine Gewalt welcher Art auch immer anwenden. Jesus Christus ist voller Geduld. Trotz unserer Schwächen und unserer Sünden macht er immer wieder einen Anfang mit uns. Er vergibt mir, auch wenn er weiß, daß ich morgen wieder fallen und sündigen werde. Und wiederum gehört diese Geduld, diese Großherzigkeit und die Bereitschaft zur Vergebung zur Nachfolge Christi.

Ps 37:30: ‭Der Mund des Gerechten verkündet Weisheit, und seine Zunge redet Recht.

Achte auf deine Sprache

Diese Zeilen ermutigen dazu, mit Weisheit und Güte zu sprechen. Es geht darum, dass die Worte eines gerechten Menschen nicht nur klug sind, sondern auch das Richtige ausdrücken. Es ist eine Aufforderung, bewusst und bedacht zu kommunizieren, indem man die Weisheit in den Worten einsetzt, die man wählt. Gerechtigkeit und Wahrheit sollten in unseren Äußerungen mitschwingen. Es erinnert daran, dass Worte eine große Macht haben, um zu heilen, zu trösten und zu inspirieren, daher sollten wir sie mit Bedacht wählen.

Ps 37,31: Das Gesetz seines Gottes ist in seinem Herzen und seine Schritte wanken nicht.

Ps 37,31: Die Weisung seines Gottes trägt er in seinem Herzen, darum kommt er nicht vom richtigen Weg ab.

Gottes Wort im Herzen

Verwurzeln wir uns ganz und gar in Gott. Herz an Herz mit ihm, gibt er uns in jeglichen Situationen Führung und Stabilität. So sind unsere täglichen Entscheidungen und Handlungen immer Entscheidungen und Handlungen für und mit ihm. Dies allein führt zu einem festen und sicheren Weg trotz der oft widrigen äußeren Umstände. Wenn ich mein Herz mit Gottes Worten fülle, finde ich Halt und Orientierung im Leben. Es ist dabei lebenswichtig, sich daran zu erinnern, dass diese Welt nicht als Zielort gedacht ist. Wir wurden erschaffen, um für etwas Größeres zu leben: für die Herrlichkeit Gottes. Unser Herz findet darum nur dann Frieden und Erfüllung, wenn wir für Gott leben. Das allein ist der richtige Weg.

Nachdem ich erkannt habe, dass es einen Gott gibt, war es für mich unmöglich, nicht für ihn allein zu leben. Charles de Foucauld

Das Gesetz Gottes im Herzen

Es geht nicht um oberflächliches Tun. Im Herzen aufgenommen gestaltet mich das Wort Gottes um, reinigt meine innersten Beweggründe und Wünsche und stärkt mich im Gehorsam gegenüber dem Herrn, bewahrt mich vor bedenklichen Fehltritten. Einen festen Gang zu bewahren, diese Gnade wird allerdings nur solchen gegeben, deren Herzen gegen Gott aufrichtig gesinnt sind und die darum in Wahrheit Gott ihren Gott nennen können. Im aufrichtigem Glauben tun wir dies. Mit festen Schritten gehe ich so durch den Tag, wissend, dass der Herr bei mir ist. Wie drückt es Theresa von Avila so schön aus: Auch zwischen den Kochtöpfen wandelt der Herr. 

Ps 37:32: ‭Der Gottlose lauert auf den Gerechten und sucht ihn zu töten.

Ps 37:33: ‭Aber der Herr wird ihn nicht seiner Hand überlassen und ihn nicht verurteilen, wenn er gerichtet wird.

Ps 37,34: Harre auf den Herrn und bewahre seinen Weg, so wird er dich erhöhen, dass du das Land erbst. Wenn die Gottlosen ausgerottet werden, wirst du es sehen!

Bewahre seinen Weg

Bleibe auf dem schmalen Pfad. Lass dich nicht durch Hast nach Reichtum oder durch Genuss und Bequemlichkeit zu unguten Handlungen verleiten. Vorwärts, immer vorwärts auf dem Weg des Glaubens. Wer bis ans Ende beharrt, der wird selig. Wer auf Gott vertraut, wartet geduldig und wandelt auf Gottes Weg, ob dieser auch ein Umweg scheint. Wir eilen mit Weile und stürzen unsere Seele nicht durch Hast in Gefahr. Wir treten nicht ab von dem guten und geraden Weg des Herrn.

Ps 37,35-36: Ein zweites Zeugnis Davids

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 37,35-36

Ps 37:35: ‭Ich sah einen Gottlosen, der war gewalttätig und breitete sich aus wie ein grünender, tiefwurzelnder Baum.

Ps 37:36: ‭Aber als man wieder vorbeiging, da war er nicht mehr. Ich suchte ihn, doch er war nicht mehr zu finden.

Ps 37,37-40: Davids siebter Rat

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 37,37-40

Ps 37,37: Achte auf den Unschuldigen und sieh auf den Aufrichtigen. Denn für den Mann des Friedens gibt es eine Zukunft!

Auf Christus schauen

Wer ist der Unschuldige? Wer ist der Aufrichtige? Es ist Christus selbst, der ohne Sünde war. Auf ihn sollen wir achten, auf ihn hin konzentriert sein. Er ist der Weg, er ist auch das Ziel. Auf dieses Ziel laufen wir hin.  Im Glauben allein auf Jesus schauen, egal wann und wo, immer und überall. Unser eigenes Tun ist ohnmächtig ohne die Verbindung mit ihm. Corrie ten Boom sagt: Wenn du dir die Welt anschaust, wirst du verzweifelt sein. Wenn du nach innen schaust, wirst du deprimiert sein. Aber wenn du auf Christus schaust, wirst du zur Ruhe kommen.

Mann des Friedens

Seien wir Menschen des Friedens. Das können wir nur sein, wenn wir die Andersheit des Anderen annehmen. Aber die Andersheit des anderen ist immer eine Last. Warum ist der andere anders? Aber gerade diese Vielfalt, diese Andersheit ist notwendig für die Schönheit der Symphonie Gottes. Und gerade durch die Demut, in der ich meine Grenzen, meine Andersheit gegenüber dem anderen, die Last, die ich für den anderen bin, erkenne, müssen wir fähig werden, den anderen nicht nur zu ertragen, sondern gerade in der Andersheit mit Liebe auch den Reichtum seines Seins und der Ideen und Phantasie Gottes erkennen. Dann können wir im Frieden mit ihm leben.

Ps 37:38: ‭Die Übertreter jedoch werden allesamt vertilgt, und die Zukunft der Gottlosen wird abgeschnitten.

Ps 37,39: Die Rettung der Gerechten kommt von dem Herrn. Er ist ihre Zuflucht zur Zeit der Drangsal.

Zuflucht, Schutz und Hilfe

Wir können nichts Wichtigeres tun, als an jedem Morgen unseres Lebens mit der Erinnerung daran aufzuwachen, dass der Eine, der alles Bestehende erschaffen hat und lenkt, sich aus Gnade zu unserem Vater, zu unserem Helfer, zu unserem Beschützer, zu unserer Zuflucht gemacht hat. Gott denkt an jeden von uns mit reiner und treuer Liebe. Gott handelt an uns mit schenkender, versorgender, unterweisender, geduldiger und vergebender Liebe. Gott ist immer bei uns. Seine Hand liegt immer auf uns. Gott hört nie auf, über uns zu wachen. Sein Herz ist immer für uns. Gott arbeitet zu aller Zeit daran, Seine Pläne für uns und durch uns zu vollenden. Gott ist dein Retter, dein Freund, dein Vater, dein Ein und Alles.  Nichts kann jemals wieder so sein wie früher, wenn wir das im Verstand und im Herzen erkannt haben.

Alle Rettung kommt von Gott

Lasst uns seinen Namen preisen. Gott ist unsere Stärke und Hilfe in der Not. In unserem Leben, das einem Tag gleicht, mag es am Morgen regnen, am Mittag donnern und danach in Strömen gießen. Aber es wird sich zuletzt aufklären, ehe die Sonne unter den Horizont sinkt. Kampf und Not mögen andauern bis zu unserer letzten Stunde, aber dann werden wir zum letzten Mal damit zu tun gehabt haben und heim kehren in den Himmel.

Ps 37,40: Der Herr wird ihnen beistehen und sie erretten, er wird sie erretten von den Gottlosen und ihnen helfen; denn sie bergen sich bei ihm.

Sich bei Gott bergen

Wer wirklich auf den Herrn traut, wird nicht länger an den Unregelmäßigkeiten der gegenwärtigen Zeit Anstoß nehmen und sich über sie erhitzen und ereifern, sondern sich mit der Überzeugung beruhigen, dass Gottes geheimnisvolle Wege dennoch gerecht sind und, was jetzt hart scheint, doch ohne Zweifel von Gottes gutem und gnädigem Willen also geordnet ist. So endet der Psalm mit einem Klang, der die ungeheiligte Unruhe, mit der er begonnen hatte, zu Grabe läutet. Wohl denen, die sich also aus schlimmen Gemütsstimmungen in eine gute, liebliche Glaubensstimmung hineinsingen können. Spurgeon

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Ps 37