Genesis Gen 17. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Genesis Gen 17. Kap.:

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Zu Gen 17. Kap. (Bibel)

Gott bestätigt seinen Bund mit Abraham und ändert seinen Namen von Abram in Abraham, was „Vater einer Menge“ bedeutet. Gott verlangt auch, dass alle männlichen Nachkommen von Abraham beschnitten werden, um den Bund zu besiegeln.

Gen 17,1-27: Zeichen der Beschneidung

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Gen 17,1-27

Gen 17:1: ‭Als nun Abram 99 Jahre alt war, erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige. Wandle vor mir und sei untadelig!

Gen 17,1: Ich bin Gott, der Allmächtige. Wandle vor meinem Angesicht und sei vollkommen.

Gen 17,1: Wandle vor mir und sei fromm.

Wandle vor mir und sei untadelig

In Genesis 17,1 offenbart Gott sich Abraham und sagt ihm, dass er vor ihm wandeln und vollkommen sein soll. Diese Aufforderung zur Vollkommenheit bezieht sich nicht auf makelloses Verhalten, sondern auf ein tiefes Vertrauen und eine enge Beziehung zu Gott. Gott fordert Abraham auf, in seiner Gegenwart zu leben und sich von ihm führen zu lassen. Für uns bedeutet das, dass wir Gott in unserem täglichen Leben Raum geben sollen, ihm zu vertrauen und ihm zu gehorchen. Es geht darum, unsere Beziehung zu ihm zu vertiefen und uns von seinem Geist leiten zu lassen, um sein Ziel für unser Leben zu erreichen.

Vor Gott wandeln

Abram war keineswegs vollkommen. Und wir sind es definitiv auch nicht. Die heutige Aufforderung, vollkommen zu sein, ist vielmehr die Aufforderung, alle Hoffnung ungeteilt auf Gott zu setzen, der uns seine Gnade schenkt und uns in Christus gerecht macht. Wenn ich meine Hoffnung auf etwas anderes als Gott setze, so wandle ich nicht vor Gott.

Es ist weiter eine Aufforderung an uns im Blick auf Gott auch anderen gegenüber gnädig zu handeln. Es ist zuletzt im kontemplativen Sinne die Gottessuche in allen Dingen, sei es nun im Gebet, der Lektüre, bei der Arbeit, in der Familie …wo und wie auch immer. Das alles aber geschieht im Geist der Demut, denn besteht doch unsere Vollkommenheit darin, zu wissen, dass wir nicht vollkommen sind.

So wandle heute demütig vor Gott, schau seine Gnade an und sei selbst gnädig dem Nächsten gegenüber.

Sei fromm

Die Gabe der Frömmigkeit ist die enge Verbundenheit und Vertrautheit mit Gott. Die Frömmigkeit verweist auf unsere Zugehörigkeit zu Gott und unsere tiefe Bindung an ihn, eine Bindung, die unserem ganzen Leben Sinn schenkt und die uns standhaft macht, in Gemeinschaft mit ihm, auch in den schwierigsten und erschütterndsten Augenblicken. Diese Bindung an den Herrn darf nicht als eine Pflicht oder als etwas von außen Auferlegtes verstanden werden. Es ist eine Bindung, die von innen her kommt. Es handelt sich um eine mit dem Herzen gelebte Beziehung: Es ist unsere Freundschaft mit Gott, die uns von Jesus geschenkt ist, eine Freundschaft, die unser Leben verändert und uns mit Begeisterung, mit Freude erfüllt. Daher ruft die Gabe der Frömmigkeit in uns vor allem Lob und Dank hervor. Denn das ist der Grund und der wahrhaftigste Sinn unseres Gottesdienstes und unserer Anbetung.

Frömmigkeit ist gleichbedeutend mit kindlicher Vertrautheit mit Gott, mit jener Fähigkeit, in Liebe und Einfachheit zu ihm zu beten, die den von Herzen demütigen Menschen zu eigen ist.

Gen 17:2: ‭Und ich will meinen Bund schließen zwischen mir und dir und will dich über alle Maßen mehren!

Gen 17,3: Da fiel Abram auf sein Angesicht. Und Gott redete weiter mit ihm und sprach:

Da fiel Abram auf sein Angesicht

Als Abram sich vor Gott niederwarf, zeigt dies seine Ehrfurcht und Hingabe. Diese Geste symbolisiert sein Vertrauen und seine Unterwerfung unter Gottes Willen. Für mich persönlich bedeutet es, dass wir in unserer Beziehung zu Gott demütig sein sollen, bereit, uns vor ihm niederzuknien und unsere eigenen Pläne und Wünsche seinem Willen zu unterwerfen. Es erinnert mich daran, dass wir nicht immer alles verstehen oder kontrollieren können, aber indem wir uns Gott hingeben, können wir sein Wirken und seinen Zweck in unserem Leben erkennen. Es ist eine Ermutigung, unsere eigenen Ambitionen zurückzustellen und Gott als den souveränen Herrn anzuerkennen.

Auf sein Angesicht fallen

Es kommt allein auf unsere Haltung des Herzens an und körperliche Gesten können diese Haltung fördern: das Knien beim Morgengebet, das sich Bekreuzigen, das Verbeugen und eben auch das Niederfallen. Dieses Niederfallen ist der schönste Ausdruck echter Demut in der Gegenwart Gottes. Wenn der Mensch niederfällt, sich klein macht, um Gottes Größe zu erkennen, dann kann Gott in Gnade mit ihm reden. Der Mensch fühlt seine Schwachheit und dies geht stets der Offenbarung Gottes voraus. Und in diesem Reden, in dieser Offenbarung Gottes an uns, liegt der große Segen unseres Lebens. Durch dieses Reden macht Gott unser Leben fruchtbar. 

Gen 17:4: ‭Siehe, ich bin der, welcher im Bund mit dir steht; und du sollst ein Vater vieler Völker werden.

Gen 17:5: ‭Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein; denn ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht.

Aus Abram wird Abraham

Durch die Änderung seines Namens symbolisiert Gott eine grundlegende Veränderung seiner Identität und Bestimmung. Abraham wird nicht nur der Vater einer Nation, sondern „vieler Völker“. Diese Auslegung betont Gottes unerschütterlichen Glauben an sein Versprechen, dass Abraham und seine Nachkommen eine bedeutende Rolle in der Geschichte des Heils spielen werden.

Gen 17:6: ‭Und ich will dich sehr, sehr fruchtbar machen und will dich zu Völkern machen; auch Könige sollen von dir herkommen.

Gen 17:7: ‭Und ich will meinen Bund aufrichten zwischen mir und dir und deinem Samen nach dir von Geschlecht zu Geschlecht als einen ewigen Bund, dein Gott zu sein und der deines Samens nach dir.

Ich will meinen Bund aufrichten

In Genesis 17,7 verspricht Gott Abraham, dass Er seinen Bund mit ihm und seinen Nachkommen ewig halten wird. Dieser Bund ist eine Verheißung göttlicher Treue und Fürsorge für Abrahams Nachkommen. Es ist ein Versprechen der Beziehung, des Schutzes und der Segnungen Gottes, die über Generationen hinweg Bestand haben werden. Diese Zusage ist nicht nur für Abrahams Zeit relevant, sondern hat auch eine persönliche Bedeutung für jeden Gläubigen heute. Sie erinnert uns daran, dass Gott seinen Bund der Liebe und Fürsorge mit uns niemals brechen wird und dass wir darauf vertrauen können, dass Seine Verheißungen wahr werden.

Gen 17:8: ‭Und ich will dir und deinem Samen nach dir das Land zum ewigen Besitz geben, in dem du ein Fremdling bist, nämlich das ganze Land Kanaan, und ich will ihr Gott sein.

Gen 17:9: ‭Und Gott sprach weiter zu Abraham: So bewahre du nun meinen Bund, du und dein Same nach dir, von Geschlecht zu Geschlecht!

Gen 17,10: Das ist aber mein Bund, den ihr bewahren sollt, zwischen mir und euch und deinem Samen nach dir: Alles, was männlich ist unter euch, soll beschnitten werden.

Einführung der Beschneidung

In Genesis 17,10 wird die Beschneidung als Zeichen des Bundes zwischen Gott und Abraham eingeführt. Es ist ein symbolischer Akt der Hingabe und des Versprechens, der die spirituelle Verbindung zwischen Abraham und seinem Nachkommen stärkt. Durch die Beschneidung wird Abraham und seinen männlichen Nachkommen Verheißung und Segen zugesichert. Es ist ein physischer Ausdruck des Engagements, Gott treu zu dienen und seine Gebote zu befolgen. Die Beschneidung steht für Reinheit, Hingabe und die Bereitschaft, den Weg des Glaubens zu gehen, selbst wenn er Opfer erfordert. Sie erinnert daran, dass Gottes Bund ewig ist und dass Abraham und seine Nachkommen zu einem besonderen Volk auserwählt sind, um Gottes Willen auf Erden zu erfüllen.

Zur Beschneiung

Die Beschneidung war das äußeres Zeichen des Bundes zwischen Gott und seinem Volk. Im frühen Christentum fällt diese Verpflichtung weg. Das war keine kleine Sache! Heftige Diskussionen gab es darüber. Im neuen Testament bezieht sich die Beschneidung auf den Glauben. Gläubige sind geistlich beschnitten durch ihre Verbindung mit Christus. Wir sind also einfach durch den Glauben an Christus Söhne Abrahams. Paulus spricht weiter von der Beschneidung des Herzens durch den heiligen Geist, die uns völlig verändert und uns hin treibt zum Tun, was Gott will. Eine Beschneidung ist es, weil wir dafür unser eigenwilliges Herz ganz Gott unterordnen. Das aber geschieht täglich neu.

Gen 17:11: ‭Und ihr sollt am Fleisch eurer Vorhaut beschnitten werden. Das soll ein Zeichen des Bundes sein zwischen mir und euch.

Gen 17:12: ‭Jedes Männliche von euren Nachkommen soll bei euch beschnitten werden, wenn es acht Tage alt ist, sei es im Haus geboren oder um Geld erkauft von irgendwelchen Fremden, die nicht von deinem Samen sind.

Gen 17:13: ‭Was in deinem Haus geboren oder um Geld erkauft wird, soll unbedingt beschnitten werden. So soll mein Bund an eurem Fleisch sein, ein ewiger Bund.

Gen 17:14: ‭Und ein unbeschnittener Mann, einer, der sich nicht beschneiden lässt am Fleisch seiner Vorhaut, dessen Seele soll ausgerottet werden aus seinem Volk, weil er meinen Bund gebrochen hat!

Gen 17:15: ‭Und Gott sprach weiter zu Abraham: Du sollst deine Frau Sarai nicht mehr Sarai nennen, sondern Sarah soll ihr Name sein;

Gen 17:16: ‭denn ich will sie segnen und will dir auch von ihr einen Sohn geben. Ich will sie segnen, und sie soll zu Nationen werden, und Könige von Völkern sollen von ihr kommen!

Gen 17:17: ‭Da fiel Abraham auf sein Angesicht und lachte und sprach in seinem Herzen: Sollte einem Hundertjährigen ein Kind geboren werden, und Sarah, die Neunzigjährige, sollte gebären?

Zweifel und Unglaube Abrahams

In Genesis 17,17 wird beschrieben, wie Abraham vor Lachen auf den Boden fällt, als Gott ihm verspricht, dass seine Frau Sara einen Sohn bekommen wird, obwohl sie schon im hohen Alter sind. Diese Reaktion zeigt Abrahams Zweifel und Unglauben angesichts der scheinbar unmöglichen Situation. Doch trotz seiner menschlichen Zweifel erinnert uns diese Passage daran, dass Gottes Versprechen nicht von unseren Umständen abhängt, sondern von seiner Macht und Treue. Sie ermutigt uns, auch in Zeiten der Unsicherheit und Unmöglichkeit an Gottes Verheißungen festzuhalten und ihm zu vertrauen, dass er seine Pläne erfüllen wird, auch wenn sie für uns unvorstellbar erscheinen.

Gen 17:18: ‭Und Abraham sprach zu Gott: Ach, dass Ismael vor dir leben möchte!

Gen 17:19: ‭Da sprach Gott: Nein, sondern Sarah, deine Frau, soll dir einen Sohn gebären, den sollst du Isaak nennen; denn ich will mit ihm einen Bund aufrichten als einen ewigen Bund für seinen Samen nach ihm.

Gen 17:20: ‭Wegen Ismael aber habe ich dich auch erhört. Siehe, ich habe ihn reichlich gesegnet und will ihn fruchtbar machen und sehr mehren. Er wird zwölf Fürsten zeugen, und ich will ihn zu einem großen Volk machen.

Gen 17:21: ‭Meinen Bund aber will ich mit Isaak aufrichten, den dir Sarah um diese bestimmte Zeit im nächsten Jahr gebären soll!

Gen 17:22: ‭Und als er mit ihm ausgeredet hatte, erhob sich Gott hinweg von Abraham.

Gen 17:23: ‭Da nahm Abraham seinen Sohn Ismael und alle in seinem Haus geborenen Knechte, und alle, die um sein Geld erkauft waren, alles, was männlich war unter seinen Hausgenossen, und er beschnitt das Fleisch ihrer Vorhaut am selben Tag, wie Gott es ihm gesagt hatte.

Gen 17:24: ‭Und Abraham war 99 Jahre alt, als das Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde.

Gen 17:25: ‭Ismael aber, sein Sohn, war 13 Jahre alt, als das Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde.

Gen 17:26: ‭Am selben Tag ließen sich Abraham und sein Sohn Ismael beschneiden;

Gen 17:27: ‭und alles, was männlich war in seinem Haus, daheim geboren und von Fremdlingen um Geld erkauft, wurde mit ihm beschnitten.

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zum Buch Genesis

Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Genesis Gen 17. Kap.

Gen 17