Jeremia Jer 1. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Hier findet ihr eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Buch Jeremia Jer 1. Kap.
Inhaltsverzeichnis
Jer 1,1-3: Jeremia, ein Prophet des Herrn
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt Jer 1,1-3
Jer 1:1: Die Worte Jeremias, des Sohnes Hilkias, von den Priestern, die in Anatot im Land Benjamin wohnten,
Berufung Jeremias
Jeremia 1,1 beschreibt die Berufung des Propheten Jeremia. Dieser Vers stellt Jeremia vor, den Sohn Hilkias, der aus einem Priesterhaus in Anatot stammt. Für mich bedeutet dieser Vers, dass Gott oft Menschen auswählt, die in ihrem Alltag und ihren Gemeinschaften verwurzelt sind, um große Aufgaben zu erfüllen. Jeremia war kein Fremder für seinen Glauben oder seine Kultur; er war tief in seiner Tradition verankert. Das zeigt, dass auch wir, unabhängig von unserem Hintergrund oder unserer Herkunft, berufen sein können, eine bedeutende Rolle in Gottes Plan zu spielen. Es erinnert mich daran, dass Gott jeden von uns, mit unseren individuellen Geschichten und Erfahrungen, gebrauchen kann, um etwas Großes zu bewirken.
Jer 1:2: an welchen das Wort des Herrn erging in den Tagen Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, im dreizehnten Jahr seiner Regierung,
Jer 1:3: und auch in den Tagen Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, bis zum Ende des elften Jahres Zedekias, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, bis zur Wegführung Jerusalems im fünften Monat.
Jer 1,4-19: Jeremia wird berufen
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Jer 1,4-19
Jer 1,4: Das Wort des Herrn erging an mich.
Worte zum Buch Jeremia
Jeremia ist in vieler Hinsicht der geistige Erbe des Propheten Hosea. Seine Berufung zum Propheten erfolgte im dreizehnten Jahr des Königs Joschija, also ums Jahr 626 v. Chr. Wie bei keinem anderen Propheten ist bei Jeremia das persönliche Leben unlösbar mit der prophetischen Verkündigung vermischt. Das zeigt sich schon im Bericht über seine Berufung. Jesaja hatte gerufen: Sende mich! (Jes 6,8). Jeremia hatte Bedenken und Einwände, ähnlich wie Mose sie gehabt hatte.
Jeremia war jung und schüchtern, und im Verlauf der nächsten vierzig Jahre wurde ihm das Prophetenamt nicht leichter, sondern immer noch schwerer. Jahwe nimmt die Sendung nicht zurück; sie ist beschlossen, noch ehe Jeremia geboren wurde. Ich sende dich – du wirst gehen – du wirst verkünden: das sind Befehle. Zum Befehl kommt die Versicherung hinzu: „Ich bin mit dir, um dich zu retten.“ Mit diesem Wort als einziger Ausrüstung betritt der Prophet seinen Weg. Erzabtei Beuron
Jer 1,5: Ehe ich dich im Mutterleib bildete, habe ich dich ersehen, und bevor du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt; zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt!
Ehe ich dich im Mutterleib bildete
Diese Worte erinnern mich daran, dass jeder von uns einen einzigartigen Plan und Zweck hat, den Gott für uns vorgesehen hat. Schon bevor wir geboren wurden, kannte Gott uns und hatte eine besondere Berufung für unser Leben. Es zeigt mir, dass mein Leben kein Zufall ist und dass ich von Gott geliebt und gewollt bin. Diese Berufung mag nicht immer klar sein, aber ich kann darauf vertrauen, dass Gott einen Plan hat, selbst wenn ich ihn noch nicht vollständig verstehe. Das gibt mir Hoffnung und Zuversicht, dass mein Leben einen tiefen Sinn hat, den es zu entdecken gilt.
Gekannt und berufen
Gott kannte uns bevor er uns schuf. Wow! Er dachte an uns und machte Pläne für uns. Wenn wir entmutigt sind, sollten wir daran denken: Wir sind wertvoll in Gottes Augen und er hat einen Plan für unser Leben. Gott hat mit jedem etwas vor. Überlassen wir das Steuer unserer Seele ganz ihm. Er wird dich führen. Der Sinn unseres Lebens ist ihm allein zu dienen. Wofür hat Gott dich bestimmt?
Jer 1:6: Da sprach ich: Ach, Herr, Herr, siehe, ich kann nicht reden, denn ich bin noch zu jung!
Jeremias Unsicherheit
Dieser Vers drückt Jeremias Unsicherheit und Bescheidenheit aus, als Gott ihn zum Propheten beruft. Jeremia fühlt sich unvorbereitet und unfähig, die Aufgabe zu übernehmen, weil er jung und unerfahren ist. Es ist ein Moment der Ehrlichkeit und Menschlichkeit, in dem Jeremia seine Schwächen offenbart. Doch Gottes Antwort, die folgt, zeigt, dass Er diejenigen stärkt und befähigt, die Er beruft. Für mich persönlich bedeutet dieser Vers, dass Zweifel und Ängste normal sind, aber dass Gott Vertrauen und Unterstützung schenkt, um große Aufgaben zu bewältigen, unabhängig von unseren eigenen Begrenzungen.
Jer 1:7: Aber der Herr sprach zu mir: Sage nicht: »Ich bin zu jung«; sondern du sollst zu allen hingehen, zu denen ich dich sende, und du sollst alles reden, was ich dir gebiete!
Aber der Herr sprach zu mir
Diese Stelle erinnert mich daran, dass Gott keine Ausreden akzeptiert, wenn er uns ruft. Jeremia fühlte sich zu jung und ungeeignet, aber Gott wies seine Bedenken zurück und ermutigte ihn, seinen Auftrag auszuführen. Oft zweifle auch ich an meinen Fähigkeiten und frage mich, ob ich wirklich den Aufgaben gewachsen bin, die mir begegnen. Doch dieser Vers zeigt mir, dass es nicht auf mein Alter oder meine Erfahrung ankommt, sondern auf Gottes Zuspruch und Leitung. Es ist eine Aufforderung, auf Gottes Stimme zu hören und mutig den Weg zu gehen, den er für mich bestimmt hat.
Jer 1,8: Fürchte dich nicht vor ihnen, ich bin bei dir und werde dich beschützen.
Jer 1:8: Fürchte dich nicht vor ihnen! Denn ich bin mit dir, um dich zu erretten, spricht der Herr.
Ich bin mit dir
Diese Worte sind eine Zusicherung und ein Versprechen. Gott fordert Jeremia auf, keine Angst vor seinen Gegnern zu haben, weil Gott selbst ihn beschützen wird. Für mich persönlich bedeutet dieser Vers, dass ich in Zeiten der Unsicherheit und Angst auf Gottes Gegenwart und Schutz vertrauen kann. Egal wie überwältigend die Herausforderungen erscheinen, Gott ist da, um mir beizustehen und mich zu leiten. Diese Zusicherung gibt mir Mut und Kraft, auch schwierige Situationen anzunehmen, weil ich weiß, dass ich nicht allein bin und Gott immer bei mir ist.
Gott ist bei uns
Jeremia sträubt sich gegen seinen Auftrag. Er sieht sich der Aufgabe nicht gewachsen, zu jung, zu unerfahren. Doch Gott lässt seinen Einwand nicht gelten. Aber: Gott verspricht bei ihm zu sein. Er verspricht jedoch nicht, ihn vor allen Schwierigkeiten zu bewahren. Jeremia wurde später inhaftiert, deportiert, verhöhnt und abgelehnt. So ist es auch bei uns. Auch uns erspart Gott die schweren Zeiten des Lebens nicht, aber er geht mit uns durch sie hindurch und hilft uns. Am Auftrag Jeremias kann mir klar werden, dass der lebendige Gott auch mir etwas zumuten kann, aber immer sind wir darin von ihm gehalten.
Jer 1,9: Und der Herr streckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an; und der Herr sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund!
Ich lege meine Worte in deinen Mund!
Dieser Vers zeigt, wie Gott Jeremia beauftragt, sein Prophet zu sein. Es verdeutlicht, dass Jeremia nicht aus eigener Kraft oder Weisheit spricht, sondern dass Gott ihm die Worte gibt. Für mich bedeutet das, dass Gott uns befähigt und unterstützt, wenn er uns eine Aufgabe gibt. Es erinnert mich daran, dass ich mich auf Gottes Führung verlassen kann, besonders in schwierigen Situationen. Es ist ein Aufruf, Vertrauen in Gottes Plan zu haben und bereit zu sein, seine Botschaften weiterzugeben, egal wie herausfordernd das sein mag.
Ohr öffnen
Diese Worte spricht Gott zu Jeremia. Er legt ihm seine Worte in den Mund. Es werden Worte des Gerichtes sein. Für uns hört sich das dann zuerst verängstigend an. Und doch sind es gute Worte von Gott, der Liebe ist. In seiner Liebe will er warnen vor falschen Wegen. In seiner Liebe will er zur Einsicht und zur Umkehr bewegen. Dies ist heilsam und notwendig für uns, die eben immer wieder vom guten Weg abkommen und in falschen Dingen Sicherheit suchen. Haben wir Mut, auch die Gerichtsworte der Bibel zu hören und uns in sein Licht zu stellen. Das wird gut und heilsam für uns sein.
Jer 1:10: Siehe, ich setze dich am heutigen Tag über die Völker und über die Königreiche ein, um auszurotten und niederzureißen, und um zu zerstören und abzubrechen, um zu bauen und zu pflanzen.
Zerstörung als auch Wiederaufbau
In diesem Vers beauftragt Gott Jeremia, sowohl Zerstörung als auch Wiederaufbau zu verkünden. Es zeigt, dass wahre Veränderung oft durch das Niederreißen des Alten und das Errichten des Neuen geschieht. Dies kann auf unser persönliches Leben übertragen werden: Manchmal müssen wir alte, hinderliche Gewohnheiten und Gedankenmuster loslassen, um Raum für Neues und Positives zu schaffen. Gottes Worte in unserem Mund sollen uns leiten, um sowohl das Negative zu überwinden als auch Gutes zu fördern und zu pflegen.
Jer 1:11: Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: Was siehst du, Jeremia? Da sprach ich: Ich sehe den Zweig eines Wächterbaumes.
Zweig eines Wächterbaumes
Der Mandelbaum blüht als einer der ersten im Frühling und ist somit ein Zeichen der Wachsamkeit und Hoffnung. Gott benutzt dieses Bild, um Jeremia zu zeigen, dass Er wachsam über Sein Wort ist und sicherstellt, dass es erfüllt wird. Für mich persönlich bedeutet dies, dass Gott auch heute noch wachsam über sein Wort in meinem Leben ist. Er achtet darauf, dass seine Versprechen und Pläne in Erfüllung gehen. Diese Vision erinnert mich daran, auf Gott zu vertrauen und zu glauben, dass Er alles in seiner Zeit vollbringen wird.
Jer 1:12: Da sprach der Herr zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich werde über meinem Wort wachen, um es auszuführen!
Jer 1:13: Und das Wort des Herrn erging zum zweiten Mal an mich: Was siehst du? Da antwortete ich: Ich sehe einen siedenden Topf, der kommt von Norden her!
Siedender Topf
In Jeremia 1,13 spricht Gott zu Jeremia durch ein zweites Bild: Er sieht einen siedenden Topf, der sich von Norden her neigt. Dieses Bild symbolisiert drohendes Unheil, das von den nördlichen Feinden über Juda hereinbrechen wird. Der siedende Topf steht für die kommende Zerstörung und den Krieg, den die Babylonier bringen werden. Für mich persönlich bedeutet dieses Bild die Warnung vor den Konsequenzen unserer Handlungen. So wie der siedende Topf uns auf die bevorstehende Gefahr aufmerksam macht, sollten wir auch in unserem Leben aufmerksam und vorsichtig sein, um Probleme frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Es erinnert mich daran, dass Gottes Botschaften oft eine Aufforderung zur Umkehr und zur Besinnung auf das Wesentliche sind.
Jer 1:14: Und der Herr sprach zu mir: Von Norden her wird das Unheil über alle Bewohner des Landes entfesselt werden.
Jer 1:15: Denn siehe, ich rufe alle Geschlechter der Königreiche des Nordens, spricht der Herr, damit sie kommen und jeder seinen Thron aufstellt vor den Toren Jerusalems und gegen alle seine Mauern ringsum und gegen alle Städte Judas;
Jer 1:16: und ich will mein Urteil über sie fällen wegen all ihrer Bosheit, dass sie mich verlassen haben und anderen Göttern Räucherwerk dargebracht und die Werke ihrer Hände angebetet haben.
Jer 1:17: Du aber, gürte deine Lenden, mache dich auf und rede zu ihnen alles, was ich dir gebieten werde! Sei nicht verzagt vor ihnen, damit ich dich nicht vor ihnen verzagt mache.
Gürte deine Lenden
Jeremia 1,17 ermahnt uns, unsere Lenden zu gürten und uns bereit zu machen. Dies bedeutet, dass wir uns geistig und körperlich auf die Aufgaben vorbereiten sollen, die Gott uns auferlegt. In einer modernen Anwendung könnten wir dies als Aufforderung verstehen, mutig und entschlossen zu handeln, besonders in herausfordernden Zeiten. „Lenden gürten“ symbolisiert Entschlossenheit und Bereitschaft, jede Aufgabe anzunehmen, die vor uns liegt. Es erinnert uns daran, dass wir unsere Ängste und Zweifel ablegen und uns mit Vertrauen und Hingabe in den Dienst Gottes stellen sollen. So wie Jeremia berufen wurde, sind auch wir aufgerufen, unsere Mission mit Mut und Bereitschaft anzunehmen.
Jer 1:18: Siehe, ich mache dich heute zu einer festen Stadt und zu einer eisernen Säule und zu einer ehernen Mauer gegen das ganze Land, gegen die Könige von Juda, gegen ihre Fürsten, gegen ihre Priester und gegen das Volk des Landes;
Eiserne Säule und feste Mauer
In Jeremia 1,18 spricht Gott zu Jeremia und vergleicht ihn mit einer eisernen Säule und einer festen Mauer. Diese Symbole stehen für Stärke, Standhaftigkeit und Unerschütterlichkeit. Gott verspricht Jeremia, dass er ihn vor den Angriffen seiner Gegner schützen wird. Diese Verse ermutigen uns, in schwierigen Zeiten fest zu bleiben und unserem Glauben treu zu bleiben, trotz der Herausforderungen, die uns begegnen. Genau wie eine eiserne Säule nicht leicht zu brechen ist, können auch wir durch Gottes Kraft stark und standhaft sein.
Jer 1:19: sie werden zwar gegen dich kämpfen, aber sie werden dich nicht überwältigen; denn ich bin mit dir, spricht der Herr, um dich zu erretten!
Schutz und Errettung
Jeremia 1,19 spricht von Gottes Schutz über Jeremia, während er sein Volk zur Umkehr aufruft. Auf persönlicher Ebene bedeutet dies, dass Gott uns in unseren Berufungen und Herausforderungen schützt. Wenn wir uns seinem Willen öffnen und mutig vorangehen, lässt er uns nicht allein. Seine Zusicherung, uns vor denen zu erretten, die uns schaden wollen, ist eine Verheißung für jeden Gläubigen. Diese Verse ermutigen uns, uns auf Gott zu verlassen, selbst wenn wir uns von Feinden umgeben fühlen. Letztendlich ist unser Schutz und unsere Rettung in seinem unerschütterlichen Versprechen begründet.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Jeremia Jer
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