Galater Brief Gal 6. Kap.: Auslegung, Kommentar und Andacht zur Bibel
Inhaltsverzeichnis
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Galater Brief Gal 6. Kap.
Zum Galater Brief Gal 6. Kap.
In Galater Kapitel 6 betont Paulus, dass Christen einander helfen sollten, insbesondere den Schwachen gegenüber, und nicht müde werden sollten, Gutes zu tun. Er mahnt auch dazu, auf die eigene Einstellung zu achten, um nicht in Versuchung zu geraten und sich auf das Fleisch statt auf den Geist zu konzentrieren. Paulus betont, dass unser Glaube an Jesus Christus und unsere neue Schöpfung in ihm viel wichtiger sind als äußere Rituale und Gesetze. Er schließt mit einem Hinweis auf die Verfolgung und die Wichtigkeit, den Frieden und die Gnade unseres Herrn Jesus Christus in unserem Leben zu haben. Insgesamt geht es in diesem Kapitel um die Bedeutung von Liebe, Demut und einer fokussierten und nachhaltigen geistlichen Lebensweise.
Gal 6,1-10: Tragt die Lasten gemeinsam
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Galater Brief Gal 6,1-10
Gal 6,1: Brüder, wenn auch ein Mensch von einer Übertretung übereilt würde, so helft ihr, die ihr geistlich seid, einem solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht; und gib dabei acht auf dich selbst, dass du nicht auch versucht wirst!
Für dein Leben
- Hilf anderen: Wenn jemand in Schwierigkeiten gerät, sei geduldig und unterstütze ihn, statt ihn zu verurteilen. Denke daran, dass auch du Fehler machst.
- Bewahre Demut: Achte darauf, dass du nicht überheblich wirst, wenn du anderen hilfst. Deine Stärke liegt darin, mitfühlend und ehrlich zu sein, ohne dich über sie zu stellen.
- Parallelstellen zum Vers Gal 6,1: Jak 5,19; Geistlichen 1Kor 3,1; achte 1Kor 10,12
Zurechtweisen mit Sanftmut
Die Formulierung des Paulus spricht hier nicht von einem entschlossenen und verhärteten Sünder. Wenn wir die Worte des Apostels sorgfältig abwägen, stellen wir fest, dass er nicht von Lehrfehlern und Irrtümern spricht, sondern von viel geringeren Fehlern, von denen ein Mensch durch die Schwäche seines Fleisches heimgesucht wird. Die Wiederherstellung muss immer in einem Geist der Sanftmut erfolgen , mit vollem Verständnis unserer eigenen Schwäche und Verderbtheit. Dies deutet darauf hin, dass Sanftmut aus einem Gefühl unserer eigenen Schwäche und Neigung zur Sünde entsteht.
Gal 6,2: Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.
Für dein Leben
- Trage die Lasten anderer, indem du aktiv zuhörst, hilfst und dich in die Notlagen deiner Mitmenschen hineinversetzt. Deine Unterstützung bringt Erleichterung und zeigt echte Nächstenliebe.
- Teile deine eigenen Sorgen, indem du dich öffnest und Hilfe annimmst. So schaffst du Raum für Gemeinschaft und stärkst die Verbindung zu anderen.
- Parallelstellen zum Vers Gal 6,2: Tragt Röm 15,1–3; Gesetz Joh 13,34; 1Kor 9,21; Jak 1,25
Einer trage des anderen Last!
Tragt einander: Dieser Vers hat mich lange begleitet. Er ist mir wichtig geworden in der Vertiefung der Nächstenliebe im gelebten Alltag, wo ich bei so einigen Menschen nicht von Herzen sagen kann, dass ich sie liebe. Resignieren? Nein! Das Gesetz Christi ist die Liebe. Hier dürfen wir kein Deut davon abrücken. Die Liebe allerdings ist facettenreich. Es gibt neben der tiefen, emotionalen Liebe, wo zwei eins sind, auch die Liebe, die erträgt ohne das große Gefühl. Einer trage des anderen Last – hier geht es darum, den anderen in seinem niemals perfekten und mich auch manchmal störenden Sosein zu ertragen, ihm nie die Türe zu schließen auf Basis der Selbsterkenntnis, dass wir keinen Deut besser sind, sondern genauso von der Gnade und Barmherzigkeit unseres Gottes abhängig sind. Es geht darum die Last der Menschlichkeit des anderen zu tragen.
Akzepziere, dass andere einen eigenen Willen und eine eigene Persönlichkeit haben
Wir müssen das Verhalten des anderen nicht zwanghaft gut heißen, aber der andere hat das Recht auf seine eigene Sichtweise. Du selbst willst sicherlich auch nicht, dass andere dich da grundlegend verändern wollen, geschweige denn, ob das überhaupt geht. Die Ecken und Kanten anderer zu akzeptieren ist eine tägliche Herausforderung. Was der Mensch an sich oder anderen nicht bessern kann, muß er geduldig tragen, bis Gott es anders fügt. Denn keiner ist ohne Fehler. Wir alle müssen die Fehler der anderen ertragen können und dürfen uns darüber nicht wundern. Sind wir auch selbst einmal eine Zeitlang in keinen Fehler gefallen, so kommt doch wieder eine Zeit, da wir in einem fort fallen und einen groben Fehler nach dem anderen begehen werden.
Worte von Franz von Sales
Habe ich mit einem Menschen zu tun, der mir zuwider ist, so muss ich meinen Geist davon losreißen, an diese Abneigung zu denken, und tun, als wenn nichts wäre. Leider Gottes möchten wir aber nur zu gern wissen, ob dieser Widerwillen berechtigt ist oder nicht. O, auf derlei Untersuchungen dürfen wir uns nie einlassen. Denn die Eigenliebe, die niemals stirbt, wird uns die Pille so geschickt vergolden, dass wir sie wirklich für gut halten, d.h. sie wird uns vorspiegeln, dass wir unsere guten Gründe haben, der betreffenden Person abgeneigt zu sein. Wir müssen in diesen Dingen sehr auf der Hut sein! Wir haben niemals einen Grund zur Abneigung und noch weniger, sie zu nähren.
Die treffende Bemerkung und der Witz, die du dir verkneifst; das freundliche Lächeln für einen, der dich stört; das Schweigen gegenüber ungerechten Vorwürfen; wohlwollendes Verhalten gegenüber zudringlichen Menschen und solchen, die ungelegen kommen; Nachsicht mit den lästigen Angewohnheiten derjenigen, mit denen du täglich zu tun hast und die dir auf die Nerven fallen, das alles, mit Beharrlichkeit geübt, ist handfeste innere Abtötung.
Josemaría Escrivá: Sage nicht: dieser Mensch fällt mir auf die Nerven. Denke: er hilft mir, heilig zu werden.
Gal 6,3: Denn wenn jemand meint, etwas zu sein, da er doch nichts ist, so betrügt er sich selbst.
Für dein Leben
- Bleib ehrlich zu dir selbst: Wenn du dir einbildest, besser oder wichtiger zu sein als andere, betrügst du dich nur selbst. Erkenne deine Grenzen und arbeite an deinem wahren Selbst.
- Handle in Demut: Deine Fähigkeiten und Erfolge sind wichtig, aber sie machen dich nicht größer als andere. Lerne, anderen auf Augenhöhe zu begegnen und echte Beziehungen zu pflegen.
- Parallelstellen zum Vers Gal 6,3: 1Kor 3,18; 4,7
Warnung vor Stolz
Stolz hindert uns daran, die Last des anderen zu tragen und das Gesetz Christi zu erfüllen . Oft ist es der Stolz, der uns davon abhält, einander so zu dienen, wie wir es sollten. Stolz ist vor allem Selbstbezogenheit. Stolz sagt nicht unbedingt: Ich bin besser als du. Stolz sagt einfach: Ich bin wichtiger als du, also verdiene ich mehr meiner eigenen Aufmerksamkeit und Liebe als du. Stattdessen sagt uns die biblische Demut: Ich bin nicht wichtiger als du. Überlassen Sie mir Ihre Lasten und Nöte.
Gal 6,4: Darum soll jeder sein Leben genau prüfen. Dann wird er sich über seine guten Taten freuen können, aber keinen Grund zur Überheblichkeit haben.
Für dein Leben
- Prüfe dich selbst: Hinterfrage deine Motive und Taten ehrlich. Vergleiche dich nicht mit anderen, sondern strebe nach deinem persönlichen Wachstum und bleibe authentisch.
- Finde Freude an deinem Werk: Erkenne den Wert deiner eigenen Bemühungen. Sei stolz auf das, was du mit Hingabe erreichst, statt dich von externem Lob oder Kritik abhängig zu machen.
- Parallelstellen zum Vers Gal 6,4: 2Kor 1,12
Das eigene Leben prüfen
Den eigenen Lebenswandel gilt es immer wieder zu prüfen. Wir werden sicherlich neben unseren Schwächen auch einiges Gutes erkennen. Darüber dürfen, ja sollen wir uns freuen, denn es ist ja Gottes Geschenk, dass er in uns gewirkt hat. Vor Stolz und Überheblichkeit sollen wir uns dagegen hüten. Bin ich der überheblichen Überzeugung, der einzige Urheber meiner guten Taten zu sein, verschließe ich mich in der Folge in mein eigenes Ego und trenne mich selbst vom Urheber des Lebens.
Gal 6,5: Denn jeder hat genug mit seinem eigenen Verhalten zu tun.
Parallelstellen zum Vers Gal 6,5: Röm 14,12; Kol 4,17; Joh 21,22
Gal 6,6: Jeder, der im Wort Gottes unterwiesen wird, soll auch zum Lebensunterhalt seines Lehrers beitragen!
Parallelstellen zum Vers Gal 6,6: 1Kor 9,14; 1Tim 5,18; Röm 15,27; Dtn 12,19
Gal 6,7: Irrt euch nicht: Gott lässt sich nicht spotten! Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten.
Was der Mensch sät, das wird er auch ernten
Wenn wir Gutes tun und liebevoll sind, werden positive Ergebnisse folgen. Umgekehrt werden negative Handlungen und egoistisches Verhalten zu unerwünschten Konsequenzen führen. Paulus erinnert uns an die Verantwortung für unsere Taten und wie sie unsere Zukunft gestalten. Es ist eine Aufforderung zur Selbstreflexion und zur bewussten Entscheidungsfindung im Leben. Diese zeitlose Weisheit ermutigt uns, mit einem guten Gewissen und einer positiven Haltung durchs Leben zu gehen, um eine erfüllende Ernte zu erzielen.
Parallelstellen zum Vers Gal 6,7: ernten Hi 4,8; 15,31; Spr 22,8
Gal 6,8: Denn wer auf sein Fleisch sät, der wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird vom Geist ewiges Leben ernten.
Gal 6,8: Wer sich nur auf sich selbst verlässt, den erwartet der ewige Tod. Wer sich aber durch den Geist Gottes führen lässt, der wird durch ihn ewiges Leben empfangen.
Für dein Leben
- Sei achtsam mit deinen Entscheidungen: Wenn du nur deinem Ego folgst und kurzfristige Wünsche befriedigst, führt das langfristig zu Leere und Problemen. Handle stattdessen mit Blick auf das Gute und Dauerhafte.
- Fördere das, was wächst: Investiere Zeit in deinen Glauben, deine Beziehungen und das, was dich innerlich stärkt. So säst du für die Ewigkeit und wirst die Früchte von Frieden und Freude ernten.
- Parallelstellen zum Vers Gal 6,8: Verderben 2Petr 2,12; Leben Lk 18,30; Röm 2,7; 6,22; 8,13
Tod und ewiges Leben
Worte von Augustinus: Es ist nun aber so, dass jeder Mensch Angst vor dem Tod des Leibes hat. Den Tod der Seele fürchtet jedoch kaum einer. Alle machen sich Sorgen um den Tod des Leibes und hoffen und mühen sich, dass er ihnen nicht geschehen wird, obwohl dieser Tod mit Sicherheit irgendwann eintreten wird. Der Mensch, der irgendwann sicher sterben muss, sorgt und müht sich und möchte, dass er nicht stirbt. Derselbe Mensch dagegen, dessen Bestimmung es ist, das ewige Leben zu erlangen, sorgt und müht sich keineswegs darum, dass er nicht sündigt. Ich wünschte, dass ich alle Menschen dazu bewegen könnte, dass sie das ewige Leben ganz genauso lieben wie das vergängliche Leben! Denn wir wissen ja, was ein Mensch bereit ist zu tun und zu unter-nehmen, wenn er weiß, dass er in Todesgefahr ist.
Säen und Ernten
Der Bauer erntet das gleiche, was er gesät hat, aber nicht genau. Aus der Apfelsaat wachsen nicht nur mehr Apfelkerne, sondern mehr Äpfel mit Kernen. Wenn wir jedoch – auch mit materiellen Dingen – auf den Geist säen, ernten wir nicht unbedingt materielle Dinge, sondern etwas Besseres: vom Geist ernten wir ewiges Leben.
Gal 6:9: Lasst uns daher nicht müde werden, das zu tun, was gut und richtig ist. Denn wenn wir nicht aufgeben, werden wir zu der von Gott bestimmten Zeit die Ernte einbringen.
Gal 6,9: Lasst uns also nicht müde werden, Gutes zu tun.
Für dein Leben
- Halte durch: Auch wenn es anstrengend wird, bleib im Einsatz für andere und gib nicht auf. Deine Mühe wird Früchte tragen, wenn du geduldig bleibst.
- Sei beständig: Gutes tun braucht Kontinuität. Setze dir bewusst kleine Ziele und vertraue darauf, dass Gott dir die Kraft gibt, deinen Weg zu gehen.
- Parallelstellen zum Vers Gal 6,9: 1Kor 15,58; 2Thes 3,13; Hebr 13,16; ernten 2Kor 9,6
Gutes tun
Nur Gott kann uns verändern. Aus uns selbst heraus können wir nichts. Gott hat uns zur Vollkommenheit berufen und uns ein vollkommenes Herz gegeben. Es auszubilden ist ein Prozess, der Vertrauen, Geduld und Zeit benötigt. Wenn wir der Wahrheit ins Auge sehen, unsere Fehler zugeben und unser Vertrauen auf Gott setzen, dass er uns verändert, werden wir auch die Folgen sehen: dass wir in ihm und durch ihn, immer mehr dazu befähigt werden, Gutes zu tun. Aber wir müssen seinem Zeitplan dabei vertrauen. Veränderungen geschehen nicht immer dann, wenn wir meinen, dass sie stattfinden sollten.
Worte von G. de Koning
Von einem Stück Land, auf das du heute Samen gesät hast, kannst du nicht morgen schon eine reiche Ernte einbringen. Fahr fort, Gutes zu tun, sei treu in deinen täglichen Beschäftigungen, denn die Ernte kommt. Tu es reichlich, mit milder Hand, dann wirst du auch eine reiche Ernte haben. Lass nicht nach, halte noch ein wenig durch! Lass dich durch Rückschläge und Schmerzen nicht entmutigen, die du erfährst, wenn das Gute, das du tust, mit Bösem vergolten wird. Zur rechten, von Gott bestimmten Zeit, kommt die Belohnung.
Gal 6,10: Solange uns noch Zeit bleibt, wollen wir allen Menschen Gutes tun, vor allem aber denen, die mit uns an Jesus Christus glauben.
Parallelstellen zum Vers Gal 6,10: Gelegenheit Joh 9,4; Eph 5,16; Glaubens 1Joh 3,17
Gal 6,11-18: Alles durch Christus!
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Galater Brief Gal 6,11-18
Gal 6,11: Seht, mit was für großen Buchstaben ich euch eigenhändig geschrieben habe.
Parallelstellen zum Vers Gal 6,11: 1Kor 16,21
Gal 6,12: Die Leute, die euch dazu drängen, dass ihr euch beschneiden lasst, wollen nur vor den Menschen gut dastehen. Sie wollen für ihr Bekenntnis zum gekreuzigten Christus nicht verfolgt werden.
Parallelstellen zum Vers Gal 6,12: 2,3; verfolgt 5,11; Kreuz Phil 3,18
Gal 6,13: Doch nicht einmal sie, die ja beschnitten sind, befolgen das Gesetz. Sie wollen aber, dass ihr euch beschneiden lasst, damit sie auf das Stück Haut, das euch entfernt wurde, stolz sein können.
Parallelstellen zum Vers Gal 6,13: befolgen Apg 15,10; Röm 2,23
Gal 6,14: Ich aber kenne nur einen Grund zum Rühmen: das Kreuz unseres Herrn Jesus Christus. Weil er starb, starb auch diese Welt für mich, und ich bin tot für ihre Ansprüche und Forderungen.
Für dein Leben
- Fokussiere dich auf Christus: Richte dein Leben darauf aus, dass dein Wert nicht von weltlichen Erfolgen abhängt, sondern allein von dem, was Jesus für dich am Kreuz getan hat.
- Lebe in Demut: Lass deinen Stolz auf irdische Dinge los und erkenne, dass alles, was du bist und hast, nur durch Gottes Gnade möglich ist.
- Parallelstellen zum Vers Gal 6,14: Phil 3,3.7–10; 1Kor 1,31; 2,2; gekreuzigt 5,24
Wir rühmen allein das Kreuz
Hier findet Jesus, der groß war, weil er Gott ist, seine Erhöhung und Verherrlichung. Was bleibt dann anderes zu tun, als ihm auf diesem Weg zu folgen: dem Weg der liebenden Hingabe, der auch das Leiden mit einschliesst. Gott richtet durch seinen Sohn von der Höhe des Kreuzes herab seinen großen Appell der Liebe an uns, als neue Menschen zu leben. Es ist daher tausendmal mehr wert, mit unserem Herrn zu sterben, als ohne ihn zu leben. Leben wir also froh und tapfer für ihn.
Beim Kreuz hat der Mensch nichts zu sagen
Es ist nicht mein Kreuz, sondern das Kreuz unseres Herrn Jesus Christus. Meine Sünde war das Einzige, womit ich an Christi Kreuz beteiligt war. Meine Sünde hat mit seinem Kreuz zu tun, denn sie brachte Ihn dorthin. Wenn ich erkenne, was das Kreuz ist, vernichtet es mein Eigenlob und bringt auch Wahrheit ins Innere. Danke, Jesus, für alles, was du am Kreuz vollbracht hast. Dank sei dir, von dem alles Gute kommt, sooft es mir wohlergeht! Ich aber bin vor dir eine Leere und ein Nichts, ein unbeständiger, schwacher Mensch. Wessen könnte ich mich rühmen? Lass mich mit dir gekreuzigt sein, dass die Selbstverliebtheit und der Ehrgeiz nicht mehr unter dem Kreuz hervorkriechen können.
Das Kreuz suchen
Wir suchen keinen anderen Schatten als den des Kreuzes, kein anderes Mahl, als uns hier bereitet ist. Ihm gelten unsere Tränen und unser Rufen. Wir wollen keine andere Nahrung als die Früchte des Kreuzes. Es sei uns ferne, uns in irgendetwas anderem zu rühmen. Wenn Jesus, der groß war, weil er Gott ist, im Kreuz seine Erhöhung und Verherrlichung findet, was bleibt dann anderes zu tun,was bleibt anderes zu sagen als: Habt in euch die gleiche Gesinnung, wie sie auch in Jesus Christus war. Unser Heil ist, daß unser Herr uns im Kreuz erlöst hat. Denn obwohl alle Akte seines Lebens, selbst die geringsten, unendlich hinreichend waren, unser Heil zu wirken, war es dennoch der Wille seines göttlichen Vaters und sein eigener, daß es nicht anders vollendet werde als im Kreuz. Grund genug, uns seiner zu rühmen! Franz von Sales
Leben Sie ganz in Unserem Herrn
Er soll die See sein, auf der Ihr Herz sich bewegt. Und so wie die Seiltänzer in ihren Händen immer die Balancestange halten, um ihren Körper richtig im Gleichgewicht zu halten in den vielfachen Bewegungen, die sie auf einem so gefährlichen Stand auszuführen haben, so sollen auch Sie das heilige Kreuz Unseres Herrn festhalten, damit Sie sicher gehen in den Gefahren, welche die verschiedenartigen Begegnungen und Unterhaltungen für Ihre Gefühle bedeuten könnten. Auf diese Weise werden all Ihre Regungen ausgeglichen sein durch das Gegengewicht des einzigen und so liebenswerten Willens dessen, dem Sie Ihren ganzen Leib und Ihr ganzes Herz geweiht haben. Franz von Sales
Gal 6,15: Wichtig ist allein, dass wir durch Christus zu neuen Menschen geworden sind.
Für dein Leben
- Achte darauf, dass nicht deine äußeren Leistungen oder Herkunft zählen, sondern dein innerer Wandel durch Christus.
- Lebe bewusst, dass wahre Bedeutung aus der neuen Schöpfung kommt, die Gott in dir wirkt – nicht aus Traditionen oder Regeln.
- Parallelstellen zum Vers Gal 6,15: 5,6; Kol 3,11; neue 2Kor 5,17
Durch Christus zu neuen Menschen geworden
Immerfort empfange ich mich aus Deiner Hand. Das ist meine Wahrheit und meine Freude. Immerfort blickt Dein Auge mich an, und ich lebe aus Deinem Blick, Du mein Schöpfer und mein Heil. Lehre mich, in der Stille Deiner Gegenwart das Geheimnis zu verstehen, dass ich bin. Und dass ich bin durch Dich und vor Dir und für Dich. Romano Guardini
Gal 6,16: Frieden und Barmherzigkeit wünsche ich allen, die diesem Grundsatz folgen, und auch Gottes Volk Israel.
Für dein Leben
- Frieden erleben: Du kannst Frieden in deinem Leben finden, indem du Konflikte vermeidest und in deinen Beziehungen Harmonie anstrebst. Indem du dich auf das Wesentliche konzentrierst und deinen inneren Frieden pflegst, kannst du auch nach außen hin Ruhe ausstrahlen.
- Barmherzigkeit üben: Du kannst Barmherzigkeit zeigen, indem du anderen vergibst und Mitgefühl zeigst, auch wenn sie Fehler machen. Es bedeutet, Menschen mit Liebe und Verständnis zu begegnen, ohne zu urteilen.
- Parallelstellen zum Vers Gal 6,16: ausrichten 5,25; Phil 3,16; Israel Ps 125,5; 128,6; Röm 9,6; 11,1.2
Gal 6,17: Künftig möge mir niemand mehr Schwierigkeiten machen, denn ich trage die Brandmale an meinem Körper, die mich als Eigentum des Herrn Jesus kennzeichnen.
Möge mir niemand mehr Schwierigkeiten machen
Er spricht den Wunsch aus, dass die Galater ihm fortan keine Mühe mehr machen. Sie hatten ihm durch ihr Abweichen von dem Evangelium, das er ihnen gepredigt hatte, Mühe bereitet. In diesem Brief hatte er dieses Evangelium glühend und mit viel innerem Kampf verteidigt.
Parallelstellen zum Vers Gal 6,17: 2Kor 4,10; 11,23
Gal 6,18: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch, liebe Brüder und Schwestern. Amen!
Abschluss-Segen
In Galater 6,18 drückt Paulus am Ende des Briefes seine persönliche Handschrift aus. Er betont die Gnade unseres Herrn Jesus Christus als essentiellen Segen für die Gläubigen. Diese Worte sind mehr als bloße Floskeln; vielmehr laden sie dazu ein, das Geschenk der Gnade tief im Herzen zu verankern. Die persönliche Note verdeutlicht Paulus‘ Wertschätzung für die Gemeinschaft der Gläubigen und seine Hoffnung auf Gottes Gnade für jeden Einzelnen. Es erinnert die Leser daran, dass der Glaube nicht nur eine theologische Abhandlung ist, sondern eine lebendige Beziehung zu Christus und untereinander.
Parallelstellen zum Vers Gal 6,18: Phlm 25
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Gal 6. Kap.
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