2. Timotheus Brief 2 Tim 4. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt
Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum zweiten Timotheus Brief 2 Tim 4. Kap.
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Zum 2. Timotheus Brief 2 Tim 4. Kap.
Der zweite Timotheus Brief Kapitel 4 ist eine Ermahnung und Ermutigung an den jungen Timotheus, seinen Dienst als Prediger der Botschaft Christi treu fortzusetzen, auch wenn er auf Schwierigkeiten und Widerstände stößt. Paulus erinnert Timotheus daran, dass er durch den Heiligen Geist befähigt ist, das Wort Gottes zu verkünden und dass er sich in allem auf Gott verlassen soll. Paulus mahnt ihn, die Wahrheit zu predigen und nicht der Versuchung zu erliegen, seine Botschaft den Vorstellungen und Wünschen seiner Zuhörer anzupassen.
Er erinnert ihn auch an die Bedeutung von Ausdauer und Geduld im Dienst für Christus und ermuntert ihn, trotz aller Schwierigkeiten an seiner Berufung festzuhalten. Der zweite Brief an Timotheus Kapitel 4 ist eine Erinnerung daran, dass der Dienst für Gott nicht immer einfach ist, aber dass diejenigen, die treu bleiben, mit einer Belohnung im Himmel rechnen können
2 Tim 4,1-8: Vermächtnis von Paulus
Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum zweiten Timotheus Brief 2. Tim 4,1-8
2 Tim 4,1: Ich beschwöre dich vor Gott und vor Jesus Christus, der über die Lebenden und die Toten Gericht halten wird; und im Blick auf seine sichtbare Wiederkunft und die Aufrichtung seines Reiches flehe ich dich an.
2 Tim 4,2: Verkündige die Botschaft Gottes! Tritt für sie ein, ob es den Leuten passt oder nicht. Rede ihnen ins Gewissen, warne und ermahne sie! Verliere dabei aber nicht die Geduld, unterweise sie gründlich!
2 Tim 4,2: Predige das Wort, stehe bereit zu gelegener und ungelegener Zeit; überführe, weise zurecht, ermahne mit aller Langmut und Lehre
Predige das Wort
Ja, jeder Christusnachfolger wird hier angesprochen und aufgefordert das Wort Gottes zu predigen. Aber nicht mit frommen Bibelsprüchen, meinem Nächsten das Wort Gottes „um die Ohren schlagen“, sondern die Zusage auf die Vergebung der Sünden und ein ewiges Leben mit Gott, predigen: Das Wort Gottes so auslegen, dass es den Menschen verständlich wird und sie berechtigte Hoffnung und Zuversicht auf ein ewiges Leben mit Gott bekommen können. Rolf Aichelberger (zu 2 Tim 4,2)
Stehe bereit
Sei also darauf vorbereitet, das Wort Gottes den Menschen in deiner unmittelbaren Umgebung weiterzugeben. Das setzt natürlich voraus, dass wir selbst das Wort kennen. Deshalb ist es wichtig sich immer wieder selbst zu predigen (oder lassen) und die Bibel zu studieren, damit wir wissen, von was wir zu gelegener und ungelegener Zeit ein Zeugnis geben können. Rolf Aichelberger (zu 2 Tim 4,2)
Überführe, weise zurecht, ermahne
Also sprich auch Unbequemes an. Zeige dabei mit dem Zeigefinger aber nicht nur auf die Verfehlungen, sondern zeige vor allem Lösungswege auf und gib Hilfestellung wo sie nötig ist. Es ist nicht richtig, Fehler aufzudecken und den anderen als überführten Sünder stehen zu lassen. Jesus hat das auch nicht getan. Ja, er hat die Verfehlungen deutlich angesprochen, er hat die Sünden genannt und den Sünder zurecht gewiesen. Er hat auch ermahnt, aber, er hat vor allem auf einen Weg aus der Sünde hingewiesen! Weise du als Christ, als Ermahner, deinem Nächsten den richtigen Weg. Rolf Aichelberger (zu 2 Tim 4,2)
Tu das mit aller Langmut und Lehre
Mit Liebe und Geduld dem „Sünder“ einen Weg zeigen, der es ihm möglich macht, mit erhobenem Gesicht wieder in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Hier liegt meiner Meinung nach auch der Schlüssel dieses Verses: Jesus ist den Sündern in Liebe begegnet, so dass sie nicht als ewiger Verlierer dagestanden sind, sondern den Weg zum ewigen Leben erhalten haben. Rolf Aichelberger (zu 2 Tim 4,2)
2 Tim 4,3: Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre unerträglich finden und sich Lehrer nach ihrem Geschmack aussuchen, die ihnen nur das sagen, was sie gern hören wollen.
2 Tim 4,4: Vor der Wahrheit werden sie dann ihre Ohren verschließen und sich stattdessen mit Legenden und Spekulationen abgeben.
2 Tim 4,5: Doch du musst in jeder Hinsicht nüchtern bleiben! Sei bereit zu leiden und erfülle deinen Auftrag als Verkündiger des Evangeliums. Tu alles was zu deinem Dienst gehört!
Doch du / Du aber
Du aber: Das “Du aber” kommt in diesem Brief gleich 3 mal vor. Das “Du aber” kann auch für dich fruchtbringend werden: wenn andere etwas so oder so tun, siehe du stets die Möglichkeit, es anders zu tun. Reagieren andere aufbrausend, reagiere du nüchtern. Reden andere ungut, rede du gut. Rechne nicht mit der Zustimmung des anderen. Das ist irrelevant. Die Zustimmung Gottes ist relevant. Sei dem Herrn nahe und halte an ihm fest, egal, was andere tun, sagen oder glauben.
Nüchtern bleiben
Begegnet uns ein Kreuz, so stehen wir in Gefahr, uns ganz von den dadurch verursachten Sorgen einnehmen zu lassen oder uns durch Genußmittel davon abzulenken. Das Wort Gottes rät uns in Schwierigkeiten stets nüchtern zu sein. Was bedeutet das? Das lat. Wort für Nüchternheit nocturnus bedeutet nächtlich. Damit war der Zustand gemeint, in dem der Mönch sich in den nächtlichen Stunden vor dem morgendlichen Gottesdienst jeder Speise enthalten hat. Nüchternheit als Tugend im geistlichen Sinn bedeutet, sich leer zu machen für Gott, nüchtern zu sein für Gott, indem ich loslasse, indem ich die Kontrolle aufgebe und mich bedingungslos in die Hand Gottes begebe und mich mit seinen Gaben füllen lasse. In diesem Sinne: Sei nüchtern!
2 Tim 4,6: Denn für mich ist die Zeit gekommen, Abschied zu nehmen; mein Leben ist ein Trankopfer geworden, das für Gott ausgegossen wird.
2 Tim 4,7: Ich habe einen guten Kampf gekämpft und habe das Ziel erreicht! Den Glauben habe ich unversehrt bewahrt.
Guter Kampf
Schon im ersten Timotheusbrief sprach Paulus vom guten Kampf des Glaubens. Dieser ist so wichtig für uns! Jeden Tag bemühen wir uns in diesem Kampf zu bestehen, der gegen die Sünde gerichtet ist und unsere aufmerksame Wachsamkeit erfordert. Ung ganz klar, wir werden immer wieder auch hinfallen. Bitte nicht resignieren! Erhebe dich sofort und nimm den guten Kampf wieder auf. Und selbst wenn es dir zehn tausendmal passieren sollte, dass du fällst, dann vollziehe diese Bewegung eben zehn tausendmal: steh auf. Bis an dein Lebensende.
2 Tim 4,8: Nun liegt der Siegeskranz für mich bereit, die Gerechtigkeit, die der Herr, der gerechte Richter, mir an jenem großen Tag geben wird – und nicht nur mir, sondern auch allen anderen, die ihn lieben und auf sein Kommen warten.
2 Tim 4,9-22: Bitten und Anliegen
Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum zweiten Timotheus Brief 2 Tim 4,9-22
2 Tim 4,9: Beeile dich und komm so bald wie möglich zu mir!
2 Tim 4,10: Denn Demas hat mich verlassen und ist nach Thessalonich gegangen. Ihm war diese Welt lieber.
2 Tim 4,11: Nur Lukas ist noch bei mir. Wenn du kommst, bring Markus mit, denn ich könnte ihn hier gut gebrauchen.
2 Tim 4,12: Tychikus habe ich nach Ephesus geschickt.
2 Tim 4,13: Wenn du kommst, bring bitte den Mantel mit, den ich bei Karpus in Troas liegen gelassen habe, auch die Schriftrollen, vor allem aber die Notizhefte.
2 Tim 4,14: Alexander, der Schmied, hat mir viel Böses angetan. Der Herr wird ihm seine Untaten vergelten.
2 Tim 4,15: Nimm dich sehr in Acht vor ihm, denn er hat sich unserer Verkündigung heftig widersetzt.
2 Tim 4,16: Als ich das erste Mal ´vor Gericht stand und` mich verteidigen musste, trat niemand für mich ein; alle ließen mich im Stich. Möge es ihnen nicht angerechnet werden!
2 Tim 4,17: Der Herr aber stand mir zur Seite und gab mir Kraft, sodass ich meinen Auftrag, seine Botschaft allen Völkern zu verkünden, auch bei dieser Gelegenheit in vollem Umfang erfüllen konnte. Und ´der Herr hat noch mehr getan` – er hat mich dem drohenden Tod entrissen!
2 Tim 4,17: Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich.
Der Herr steht mir bei
Wie ein Hirte seine Schafe auf blühenden Sommerwiesen weidet, so sorgst du für mich. Doch du ersparst mir auch nicht manches finstere Tal. Wenn ich wieder ans Licht komme und die tiefe Schlucht hinter mir liegt, so hast du mich eine wertvolle Erfahrung machen lassen: jedes Tal, wie lang und tief es auch ist, hat ein Ende, hat einen Ausgang. Und auch in der Nacht meiner Sorgen und Ängste, meiner Leiden und Schmerzen bist du bei mir.
Du hilfst mir, ob ich dich in meiner Not anrufe oder nicht. Du stehst mir bei, wenn ich von bösen Mächten bedrängt bin und stärkst meinen Mut. So lange ich auf dich vertraue, muss ich nicht resignieren und nicht aufgeben, sondern kann den Weg weitergehen, den du für mich vorgesehen hast.
2 Tim 4,18: Er wird mich auch weiterhin vor allen bösen Anschlägen retten und mich sicher in sein himmlisches Reich bringen. Ihm gebührt die Ehre für immer und ewig. Amen.
Optimismus und Zuversicht
Dies spiegelt einen unvernünftigen Optimismus und Freude wider. Paul sah sich seinen letzten Augenblicken in diesem Leben gegenüber und er war, wie viele Berichte, mittellos, ohne Freunde, ohne wertvolle Besitztümer, kalt, ohne angemessene Kleidung und für einen baldigen Tod bestimmt. Doch besonders im Wissen um die himmlische Belohnung, die auf ihn wartete, würde er seinen Platz mit niemandem tauschen.
2 Tim 4,19: Grüße Priska und Aquila und die Familie des Onesiphorus.
2 Tim 4,20: Erastus ist in Korinth geblieben, und Trophimus musste ich krank in Milet zurücklassen.
2 Tim 4,21: Beeile dich, dass du noch vor dem Winter hier bist. Eubulus, Pudens, Linus, Klaudia und alle anderen Geschwister lassen dich grüßen.
2 Tim 4,22: Der Herr Jesus Christus sei mit deinem Geist! Die Gnade sei mit euch! Amen.
Letzte Worte
Die letzten Worte von Paulus spiegeln einen Mann wider, der Jesus einfach liebte und seine Gnade empfangen hatte. Diese Einfachheit und all die Kraft, die damit einherging, kennzeichneten den gesamten Dienst des Paulus.
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Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum zweiten Timotheus Brief 2 Tim 4. Kap.