Christliche Andachten

Lukas Evangelium Lk 16. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 16. Kap.

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Zum Lukas Evangelium Lk 16. Kap.

Lukas Evangelium 16 behandelt Themen wie Geld, Glauben und moralische Verantwortung. Jesus erzählt die Geschichte des unehrlichen Verwalters, der seinen Arbeitgeber betrügt, aber klug handelt, um sich selbst eine Zukunft zu sichern. Jesus betont, dass wir sowohl gegenüber Gott als auch gegenüber unseren Mitmenschen treu sein müssen und dass der Umgang mit materiellen Gütern uns auf unserem spirituellen Weg beeinflusst.

Lk 16,1-8: Der kluge Verwalter

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 16,1-8

Lk 16,1: Jesus wandte sich zu seinen Jüngern und sagte: Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. Über diesen gingen Klagen bei ihm ein; es hieß, er veruntreue ihm sein Vermögen.

Du bist der Verwalter

Wer du also immer bist, wisse, daß du der Verwalter des fremden Gutes bist, und daß du das Recht zu einem vorübergehenden und kurzen Gebrauch habest. Entferne also von der Seele den Hochmut der Herrschaft und ergreife die Demut und die Bescheidenheit eines Verwalters. Daraus lernen wir, daß wir nicht selbst die Herrn, sondern vielmehr die Verwalter der fremden Güter seien. Sodann sind wir schlechte Verwalter, wenn wir die Schätze nicht nach dem Willen des Herrn verwalten, sondern sie zu den eigenen Vergnügungen verschwenden. Goldene Kette

Der reiche Mann ist ein Bild von Gott. Der Verwalter ist ein Bild von jedem von uns, denn wir alle sind Verwalter.

Empfänger und Verwalter der Gaben Gottes

Im Gleichnis geht es um Geld, doch wie so oft in den Gleichnissen wird hier über mehr gesprochen als nur materielle Güter. Es geht um Fähigkeiten, Talente, Gnaden, das Leben. Alles hat seinen Ursprung im reichen Vermögen Gottes, der den Menschen an allem teilhaben lässt und noch mehr, sich selbst sogar dem Menschen hingibt. Wir sind Verwalter eines uns zugänglichen Vermögens. „Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein“. Fabiola Marton

Lk 16,2: Da ließ er den Verwalter rufen. Was muss ich von dir hören? sagte er zu ihm. Leg die Abrechnung über deine Tätigkeit vor; du kannst nicht länger mein Verwalter sein.

Rechenschaft geben

Gib Rechenschaft über deine Haushalterschaft sind Worte, die jeder hören wird, sowohl Sünder als auch Heilige. Alle müssen auf irgendeine Weise Rechenschaft ablegen, und wir werden Gott Rechenschaft ablegen

Lk 16,3: ‭Da sprach der Haushalter bei sich selbst: Was soll ich tun, da mein Herr mir die Verwaltung nimmt? Graben kann ich nicht; zu betteln schäme ich mich.‭

Lk 16,4: ‭Ich weiß, was ich tun will, damit sie mich, wenn ich von der Verwaltung entfernt bin, in ihre Häuser aufnehmen!

Lk 16,5: ‭Und er rief jeden von den Schuldnern seines Herrn zu sich und sprach zu dem ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig?

Lk 16,6: ‭Der aber sprach: 100 Bat Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setze dich und schreibe schnell 50!

Lk 16,7: ‭Danach sprach er zu einem anderen: Du aber, wie viel bist du schuldig? Der aber sagte: 100 Kor Weizen. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreibe 80!‭

Lk 16,8: Da lobte der Herr den ungetreuen Verwalter dafür, dass er so klug gehandelt hatte. In der Tat, die Menschen dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Menschen des Lichts.

Lob für den Verwalter

Den Verwalter, welchen der Herr von seinem Dienst entsetzte, lobte er dennoch, weil er für die Zukunft sorgte. Doch dürfen wir ihm darin nicht nachahmen. Denn wir dürfen gegen den Herrn keinen Betrug üben, um von diesem Betrug Almosen zu geben.

An die Zukunft denken

Merkwürdig ist, dass der Herr das Verhalten des Verwalters lobt. Nicht weil dieser ungerecht und verschwenderisch mit der ihm anvertrauten Habe umgegangen ist. Nein, sondern weil an die Zukunft gedacht und sein Handeln daran ausgerichtet hat (Lk 16,4). Genau diese Verhaltensweise nennt der Herr „klug“. Der ungerechte Verwalter „opferte“ die Gegenwart im Hinblick auf die Zukunft. Genau dieses Denken und Verhalten sucht der Herr auch bei dir und mir. Anstatt im Hier und Jetzt und für uns zu leben, sollen wir an die ewige Zukunft denken. Dies ist eine wichtige Überlegung für unsere Herzen als Jünger. Friedemann Werkshage

Welches ist der springende Punkt des Gleichnisses?

Christus lobt die Klugheit des Untreuen, nicht die Untreue des Klugen. Ein großer Unterschied. Jesus lobt den Verwalter nicht wegen seiner skrupellosen Betrügereien, die sind verwerflich und bleiben verwerflich, sondern wegen seines klugen und entschiedenen Handelns. So ermuntert uns Jesus in diesem Gleichnis vom ungetreuen Verwalter zu einem intensiveren und entschiedenerem Leben aus dem Glauben.

Tägliche christliche Andacht

Lk 16,9: Auch ich sage euch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit, wenn ihr Mangel habt, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten!

Klugheit im Verwalten

Bei der menschlichen Verwaltung zeigen wir Klugheit und großen Eifer, daß wir zu leben haben, wenn wir von der Verwaltung abtreten. Wenn wir aber das Göttliche verwalten müssen, bedenken wir nicht zuvor, was uns nachher nützen wird. Damit also die Menschen nach dem Tode etwas in ihrer Hand finden, sollen sie vor dem Tode ihre Schätze in die Hände der Armen legen. Daher folgt: Und ich sage euch: Macht euch Freunde von dem ungerechten Reichtum. Goldene Kette

Baut an der ewigen Wohnung

Sorgt auch ihr euch um eure Zukunft, nicht nur die irdische, viel entscheidender ist die ewige, die Zukunft bei Gott. Baut jetzt schon an der ewigen Wohnung! Morgen kann es zu spät sein. Wir sollen alles, aber auch wirklich alles, dran setzen, alles, was in unserer Macht steht, dieses Ziel zu erreichen. Alles Übrige dürfen wir dann getrost der Allmacht und Gnade Gottes überlassen.

Es wird einmal zu Ende gehen

Das kann bereits in unserem Leben sein, durch welche Umstände auch immer, oder spätestens am Ende unseres Lebens. Geld und alles andere, was wir hier auf der Erde besitzen, ist vergänglich. „Denn wir haben nichts in die Welt hereingebracht, so ist es offenbar, dass wir auch nichts herausbringen können“ (1. Tim 6,7). Aber dem Endlichen steht das Unendliche bzw. das, was bleibt, gegenüber. Wenn wir an die himmlische Zukunft denken, dann stellen wir uns die Frage, wie wir das, was der Herr uns hier auf der Erde anvertraut hat, so verwenden können, dass es einen Wert für die himmlische Ewigkeit hat.

Lk 16,10-15: Ermahnung zum treuen Dienen

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 16,10-15

Tägliche christliche Andacht

Lk 16,10: Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht.

Lk 16,10: Nur wer im Kleinen treu ist, wird es auch im Großen sein. Wenn ihr bei kleinen Dingen unzuverlässig seid, werdet ihr es auch bei großen sein.

Was ist das Geringe?

Das Geringste ist also der ungerechte Reichtum, d.h. die irdischen Schätze, welche denen, die am Himmlischen Geschmack haben, nichts zu sein scheinen. Ich glaube also, Jemand sei im Kleinen treu, wenn er mit diesem Geringsten den vom Kummer Bedrückten zu Hilfe kommt. Goldene Kette

Geht also nicht achtlos in den Tag. Versucht den Blick für das Geringe zu haben

Bückt euch und hebt das weggeworfene Papier auf und legt es in den nächsten Abfallbehälter. Kümmert euch um Menschen, die Hilfe brauchen, beim Einsteigen in den Bus, beim Überqueren der Fahrbahn. Und wer einen Dienst in der Gemeinde hat, der von den Geschwistern nicht wahr genommen wird, dem sei es eine Ermutigung: Gott sieht euer Herz an, bei ihm seid ihr hoch angesehen! Rolf Aichelberger

Worte von Franz von Sales

Die großen Gelegenheiten, Gott zu dienen, sind selten: kleine gibt es immer. Wer aber im Kleinen treu ist, sagt der Heiland, den wird man über Großes setzen. Verrichte also alles im Namen Gottes und es wird gut getan sein. Ob du isst oder trinkst, dich erholst oder am Herd stehst: wenn du deine Arbeit gut verrichtest, wirst du großen Nutzen vor Gott haben, wenn du alles tust, weil Gott es von dir verlangt. Die Liebe gibt den Werken den Wert. Franz von Sales

Nur wer im Kleinen treu ist

Lässliche Sünden sind „kleine“ Sünden. Wir dürfen sie allerdings nicht in ihrer Bedeutung klein reden. Auch eine lässliche Sünde verwundet und schwächt die Liebe und Gottesfreundschaft in uns, vor allem eben wenn wir sie klein reden. Denn diese kleinen Sünden haben eine immense Wirkung. Augustinus schreibt dazu: „Halte diese Sünden, die wir als leicht bezeichnen, nicht für harmlos. Falls du sie für harmlos ansiehst, wenn du sie wägst, zittere, wenn du sie zählst. Viele kleine Dinge bilden eine grosse Masse; viele Tropfen füllen einen Fluss.“ Beispiel: Wer schon bei kleinen Ärgernissen oft negativ reagiert (mit Zorn, mit Murren und dergleichen), der wird überhaupt schnell und grundsätzlich negativ reagieren und über allerlei murren. Oder: Wer leicht und oft kleine Lügen gebraucht, steht in Gefahr, überhaupt schnell und grundsätzlich in großen Dingen zu lügen. Also: hüten wir uns vor den lässlichen, kleinen Sünden. Bemühen wir uns im Kleinen treu zu sein.

Läßliche Sünden sind nicht imstande, uns von Gott abzubringen. Wohl halten sie uns auf dem Weg ein wenig auf, aber sie führen uns davon nicht weg. Franz von Sales

Lk 16,11: ‭Wenn ihr nun mit dem ungerechten Mammon nicht treu wart, wer wird euch das Wahre anvertrauen?‭

Worte der Erzabtei Buron

Der Jünger Jesu muss vor allem wissen, dass er nicht Eigentümer ist, sondern Verwalter. Vom Verwalter erwartet man Klugheit und Treue. Ein Beispiel für Klugheit ist der Verwalter des vorausgehenden Abschnitts: er denkt an seine Zukunft. Was für Freunde soll sich der Jünger Jesu mit dem ungerechten Mammon machen? Doch wohl die, denen er mit seinem Geld hilft, also die Armen. Nach den Versen 10-13 ist die Treue in der Verwaltung des irdischen Besitzes (des „Kleinen“) Voraussetzung dafür, dass Gott uns das rechte und „wahre Gut“ anvertraut: die Wahrheit Gottes und die bleibende Gemeinschaft mit ihm.

Lk 16,12: ‭Und wenn ihr mit dem Gut eines anderen nicht treu wart, wer wird euch das Eure geben?‭

Es ist das Fremde

D.h., es gehört uns nicht. Diese Perspektive einzunehmen, fällt uns vielleicht sehr schwer. Ist das nicht mein Gehalt, das ich für meine Arbeit bekomme? Dementsprechend gehen wir auch mit dem hart erarbeiteten Geld um. Die Weisheit eines Jüngers zeigt sich eben genau darin, es als seines Meisters anzusehen. 

Lk 16,13: Kein Knecht kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon!

Lk 16,13: Auch ihr könnt nicht gleichzeitig für Gott und das Geld leben.

Was meint Jesus mit dem Wort Mammon?

Es ist alles, was dazu führt, dass unser Herz nicht frei ist, Gott allein zu dienen. Gott will unser ganzes Herz. Wenn wir andere Dinge als Gott lieben, ist unser Herz gespalten und gehört nicht Gott allein. Das Wichtigste ist, dass wir unser Herz ganz für Gott bewahren. Mein Herz gehört nur Gott. Ich kann die Dinge nutzen, aber nur so weit, wie sie mir helfen, Gott zu erreichen. Wenn ich sehe, dass mich etwas von Gott entfernt, dann ist das der Moment, mich zu fragen: Ist das für mich angemessen? Warum raubt mir diese Sache, diese Person, diese Situation den Frieden? João Paulo Jäger

Gebet

Herr Jesus, die Welt vergeht und mit ihr all ihre Herrlichkeit und all ihre Macht. Möge mein Herz droben bei dir im Himmel sein, in dir, wo es sein sollte. Ich bin für dich gemacht, für den Himmel. Hilf mir, Jesus, innerlich frei von allem zu leben, damit mein Herz nur bei dir bleibt. Ich möchte dir mit Freude dienen, in der Hoffnung, eines Tages den Himmel zu erreichen. Mach mein Herz innerlich frei und losgelöst von allen Dingen der Welt.

Herr, ich möchte, dass mein Herz nur auf dich ausgerichtet ist. Ich bitte dich um Kraft, damit ich mich nie von dir trenne. Lass mich dir mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all meiner Kraft dienen. Hilf mir, Herr, mit meinem Herzen in dem zu leben, was von oben ist, in dem, was nicht vergeht. Amen. João Paulo Jäger

Fragen wir uns also: wie steht es um meine Loslösung von Besitz, von Reichtum?

Beschwere ich mich über das, was mir fehlt, oder bin ich zufrieden mit dem, was ich habe? Bin ich versucht, im Namen von Geld und Möglichkeiten Beziehungen aufzuopfern und Zeit für andere zu opfern? Und bin ich wieder versucht, Rechtmäßigkeit und Ehrlichkeit auf dem Altar der Gier zu opfern?

Deshalb warnt uns Jesus mit deutlichen Worten. Er sagt, dass man nicht zwei Herren dienen kann, und – Achtung – er sagt nicht Gott und dem Teufel, nein, auch nicht dem Guten und dem Bösen, sondern Gott und dem Reichtum. Man würde erwarten, dass es heißt: man kann nicht zwei Herren dienen, Gott und dem Teufel. Stattdessen sagt er: Gott und dem Reichtum. Sich des Reichtums bedienen ja, dem Reichtum dienen nein: das ist Götzendienst, das ist Beleidigung Gottes. Papst Franziskus

Sich Gott zur Verfügung stellen

Stell dich selbst, deine Fähigkeiten, dein Geld u.v.m. Gott zur Verfügung. Er kann damit weit mehr anfangen als du selbst. Hänge dein Herz an alledem nicht an. Hat du dein Herz ganz bei Gott, dann ist es klar, dass du nicht für ihn und zeitgleich für etwas anderes leben kannst. Kinder und Diener Gottes sind wir, das ist der tiefste Kern unserer christlichen Seele.

Zum Mammon

Mammon ist der Besitz oder das Vermögen eines Menschen, sein Geld. Unsere finanziellen Mittel geben uns eine gewisse Sicherheit, um unser Leben zu planen, Güter auszutauschen und unsere Grundbedürfnisse decken zu können. Die Sicherheit, die der Besitz verleiht, hat aber immer ihre Grenzen. Wie schnell kann alles Materielle vergehen! Die materielle Sicherheit darf nie an die Stelle unseres Gottvertrauens treten. Unser himmlischer Vater kennt unsere Nöte und sorgt für uns. Er ist unsere Sicherheit, selbst wenn materielle Stützen zerbrechen. Michael Hemm 

Zur Armut

Die Armut ist keine Tugend und der Reichtum kein Laster. Aber die Sucht, reicher und noch reicher zu werden, schafft nicht nur soziale Konflikte; sie verdirbt den Menschen. Ein solcher Mensch kann sich nicht mehr zwischen Gott und dem „Mammon“ entscheiden; er hat seine Entscheidung längst getroffen. Erzabtei Beuron

Worte von Clemens von Alexandrien

Es gibt einen Reichtum, der allen, bei denen er sich findet, den Tod bringt; sein Verlust aber bringt Heil. Von diesem Reichtum muss man die Seele rein, das heißt arm und frei machen und danach das Wort des Herrn hören: Komm, und folge mir nach!Denn nun wird er selbst der Weg für den, der reinen Herzens ist; in ein unreines Herz dagegen zieht die Gnade Gottes nicht ein; unrein ist aber ein Herz, das reich an Begierden ist und schwanger geht mit vielen irdischen Lüsten.

Wer dagegen Vermögen und Gold und Silber und Häuser als Gottes Gaben besitzt und damit Gott, der es gegeben hat, zum Wohl der Menschen dient, und sich dessen bewusst ist, dass er all dieses mehr seiner Brüder als seiner selbst wegen besitzt; wer Herr seines Vermögens, nicht ein Sklave seines Besitzes ist, und ihn nicht in seinem Herzen trägt und ihn nicht zum Ziel und Inhalt seines Lebens macht, sondern immer auch ein edles und göttliches Werk zu vollbringen sucht.

Wer fähig ist, wenn er einmal seiner Güter beraubt werden sollte, auch ihren Verlust mit Gemütsruhe zu ertragen ebenso wie den Überfluss an ihnen: Wer alle diese Eigenschaften hat, der wird vom Herrn selig gepriesen und arm im Geiste genannt, würdig, ein Erbe des Himmelreiches zu werden. Clemens von Alexandrien

Lk 16,14: Das alles hörten aber auch die Pharisäer, die geldgierig waren, und sie verspotteten ihn.‭

Fluch des Geldes

Geld, das einen Menschen besitzt, ist der schlimmste Fluch, denn es verhärtet sein Herz und lähmt seine edelsten Kräfte. Das Geld eines von Gott besessenen Mannes ist ein Segen, denn es wird zu einem Mittel, mit dem er sein Mitgefühl mit seinen Mitmenschen ausdrücken kann.

Lk 16,15: ‭Und er sprach zu ihnen: Ihr seid es, die sich selbst rechtfertigen vor den Menschen, aber Gott kennt eure Herzen; denn was bei den Menschen hoch angesehen ist, das ist ein Gräuel vor Gott.‭

Lk 16,16-18: Gesetz und Reich Gottes

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 16,16-18

Lk 16,16: ‭Das Gesetz und die Propheten ‭weissagen‭ bis auf Johannes; von da an wird das Reich Gottes verkündigt, und jedermann drängt sich mit Gewalt hinein.‭

Lk 16,17: ‭Es ist aber leichter, dass Himmel und Erde vergehen, als dass ein einziges Strichlein des Gesetzes falle.‭

Lk 16,18: ‭Jeder, der sich von seiner Frau scheidet und eine andere heiratet, der bricht die Ehe, und jeder, der eine von ihrem Mann Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe.‭

Lk 16,19-31: Der Reiche und Lazarus

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Lukas Evangelium 16,19-31

Lk 16,19: ‭Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und kostbare Leinwand und lebte alle Tage herrlich und in Freuden.

Lk 16,20: ‭Es war aber ein Armer namens Lazarus, der lag vor dessen Tür voller Geschwüre

Das Gleichnis beginnt mit einer Vorstellung der beiden Hauptfiguren

Der namenlose Reiche, der ein religiöser Jude war, kein Heide, der Gott nicht kannte und zweitens Lazarus, der mittellose Arme, gelähmt und unfähig, sich zu bewegen, daher auch die Geschwüre. Nach damaliger Auffassung war dieses Leid ein Beweis dafür, dass Lazarus von Gott verflucht war. Dem ist nicht so. Lazarus erhält in diesem Gleichnis deshalb einen Namen, weil er geehrt werden soll. Sein Name bedeutet Gott ist Hilfe! Wer von allen vergessen ist, den vergißt Gott nicht. Wer in den Augen der Menschen nichts wert ist, ist wertvoll in den Augen des Herrn.

Gibt es in meinem Leben auch Ähnlichkeiten mit Lazarus? Worin besteht meine größte Not? Wie nehme ich sie an? Kann ich sie ertragen? Halte ich fest am Gottvertrauen oder treibt es mich immer wieder zur Verzweiflung?

Hier sind zwei Männer, und Tag für Tag ist nicht der Abstand von zwanzig Metern zwischen ihnen, doch eine Entfernung wie das Meer trennt die beiden.

Unaufmerksamer reicher Mann

Von dem reichen Mann, dessen Name hier nicht genannt wird, erfahren wir nicht, in welchem Verhältnis er zu Lazarus stand. Jesus erwähnt in dem Gleichnis nicht, ob er ihn vielleicht direkt schlecht behandelt, ihn zum Beispiel wegen seiner Bettelei weggeschickt oder gar beschimpft haben mag. Er hat ihn „nur“ nicht beachtet. Ich komme nicht umhin: Dieses Bild beunruhigt mich, wenn ich daran denke, wie oft ich anderen Menschen nicht helfe, selbst wenn ich sehe, dass sie hilfsbedürftig sind. Auf Unkenntnis kann sich der Reiche nicht berufen – das werde ich auch nicht tun können. Felix Honekamp

Lk 16,21: Er hoffte, seinen Hunger wenigstens mit den Abfällen aus der Küche des Reichen stillen zu können. Aber es kamen nur die Hunde und beleckten seine offenen Wunden.

Öffne dem anderen die Tür deines Herzens

Jeder Mensch, der uns entgegenkommt, ist ein Geschenk und verdient Aufnahme, Achtung und Liebe und in jedem können wir das Antlitz Christi erkennen. Jeder von uns hat seine Lazarusse um sich herum. Erkenne wer dies ist! Gebe auf ihn acht! Erkenne seine Bedürfnisse! Wünsche ihm Gutes! Das Gute ist das, was das Leben fördert. Erkenne stets die Gefahr der Verhärtung des Herzens, die blind macht für die Leiden anderer. Niemals dürfen wir unfähig sein, Mitleid zu empfinden mit den Leidenden.

Gibt es solche armen Lazarusse in meinem Leben, denen ich täglich begegne? Was ist dessen größte Not, materiell, moralisch und geistig gesehen?

Lk 16,22: ‭Es geschah aber, dass der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben.

Der Tod

Eines Tages ist die Zeit abgelaufen. Der Lebensfaden wird abgeschnitten. Das Dasein hier auf Erden endet. Wir schauen nicht gern auf den Tod. Eigentlich schade, denn „ars moriendi – ars vivendi“. Die Kunst des Sterbens ist die Kunst des Lebens. Wer seinen eigenen Tod nicht in den Blick nimmt, der nimmt auch sein Leben nicht wahrhaft in den Blick. Nur wer weiß, dass seine Zeit vorbei geht, der kann auch wahrhaft den Moment genießen und leben. Wir Christen wissen, dass diese Zeit hier nicht alles ist, sondern das Vorspiel – die Ouvertüre. Spiel sie mit Hingabe, großzügig, mit dem Wissen, dass es weitergeht. Klaus Einsle

Lk 16,23: ‭Und als er im Totenreich seine Augen erhob, da er Qualen litt, sieht er den Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß.

Der Tod der beiden Männer

Damals starb der Reiche nach dem Leib, aber seine Seele war früher gestorben. Denn er tat nichts mit den Werken der Seele, weil seine ganze Liebe gegen den Nächsten erlosch und noch lebloser als der Leib war. Im Angesicht des Todes bedeutet aller weltlicher Reichtum nichts. Da zählt nur noch die Liebe allein. Nur sie dauert ewig. Erkennen wir die Ernsthaftigkeit und Wichtigkeit unseres kurzen Lebens!

Jeder Tag ist wertvoll! Es liegt an uns, dem Weg zu folgen, den Gott uns gezeigt hat, um zum Leben zu gelangen und dieser Weg ist die Liebe, nicht verstanden als Gefühl, sondern als Dienst an den anderen in der Liebe Christi. Der Himmel ist nicht erreichbar für den Reichen, weil er nur für sich lebte und sich nicht um den Nächsten kümmerte.

Der Begriff Abrahams Schoß kommt nur hier in der Bibel vor. Im Talmud wird dieser Begriff für den Himmel verwendet.

Worte von Augustinus

Wurde dieser Arme nur wegen seiner Armut von den Engeln empfangen? Und wurde der Reiche nur wegen seines Reichtums qualvollen Schmerzen ausgeliefert? Nein, lasst es uns richtig verstehen: Es ist die Demut, die im Armen geehrt, und der Stolz, der im Reichen verurteilt wurde. Hier ist, in Kürze, der Beweis dafür, dass es nicht der Reichtum, sondern der Stolz war, der dem Reichen die Strafe einbrachte.

Der Arme wurde also in Abrahams Schoß getragen; die Schrift sagt aber von Abraham, dass er viel Gold und Silber besaß und auf Erden reich war (Gen 13,2). Wenn jeder Reiche in die Unterwelt kommt: wie konnte Abraham dann den Armen in seinem Schoß aufnehmen? Das geschah, weil Abraham inmitten seines Reichtums arm, demütig, ehrerbietig und alle Weisungen Gottes gehorsam war. Er erachtete seinen Reichtum für so gering, dass er, als Gott es von ihm verlangte, einwilligte, als Opfer seinen Sohn darzubringen, dem er seinen Reichtum zugedacht hatte (Gen 22,4).

Lernt also, arm und bedürftig zu sein, ob ihr nun auf dieser Welt Besitz habt oder nicht. Denn es gibt Bettler, die voller Stolz sind, und Reiche, die ihre Sünden bekennen. „Gott tritt den Stolzen entgegen“, ob sie nun seidene Kleider oder Lumpen tragen; „den Demütigen aber schenkt er seine Gnade“ (Jak 4,6), ob sie nun die Güter dieser Welt besitzen oder nicht. Gott schaut ins Innere: dort wägt er ab, dort prüft er. Augustinus

Der Glauben der beiden Männer

Wir sollten nicht glauben, dass Lazarus durch seine Armut gerettet wurde, genauso wenig wie wir glauben sollten, dass der reiche Mann durch seinen Reichtum verdammt wurde. Lazarus muss eine wahre Glaubensbeziehung mit dem wahren Gott gehabt haben, und der reiche Mann hatte das nicht. Ihre Lebensumstände haben diesen Glauben erleichtert oder erschwert, aber nicht geschaffen.

Lk 16,24: Vater Abraham, rief der Reiche laut, hab Mitleid mit mir! Schick mir doch Lazarus! Er soll seine Fingerspitze ins Wasser tauchen und damit meine Zunge kühlen. Ich leide in diesen Flammen furchtbare Qualen!

Der Egoismus des Reichen

Selbst jetzt noch geht es dem Reichen nur um sich. Der Egoismus ist weiter in seiner Seele. Ich bitte Jesus, dass er mein Herz vor dieser Unempfindlichkeit und Gleichgültigkeit bewahren möge, die den Reichen erst an diesen Ort gebracht hat. Ich bitte Jesus, dass er mich ungebrochen in der Liebe lehrt. Alles was aus Liebe geschieht, bringt reiche Frucht. Gut handelt, wer mehr der Gemeinschaft als seinem Eigenwillen dient.

Gut handelt, wer die Liebe nicht nur auf die uns lieben Menschen anwendet, sondern sie im Geiste Jesus auf alle Menschen ausweitet, die ihm begegnen. Wer die vollkommene Liebe sucht, der sucht in keiner Sache sich selbst, sondern hat in allem nur Gottes Ehre im Auge. Herr, ich bitte dich um ein empfindsames Herz für die Not der Mitmenschen und um die Fähigkeit zum Teilen.

Lk 16,25: Abraham erwiderte: Mein Sohn, erinnere dich! Du hast in deinem Leben alles gehabt, Lazarus hatte nichts. Jetzt geht es ihm gut und du musst leiden.

Lk 16,26: ‭Und zu alledem ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, sodass die, welche von hier zu euch hinübersteigen wollen, es nicht können, noch die, welche von dort zu uns herüberkommen wollen.‭

Lk 16,27: ‭Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, dass du ihn in das Haus meines Vaters sendest—

Lk 16,28: ‭denn ich habe fünf Brüder—, dass er sie warnt, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen!

Der Reiche denkt weiter nur an die Seinen

Die Abwendung vom Nächsüten macht für Gott blind. Die Nächstenliebe dagegen ist ein Weg ist, um Gott zu begegnen. Wahre Liebe strebt nach Reinheit, bei der wir versuchen alle ichbezogenen Motive loszulassen. Selbst Jesus lieben wir allein um seinetwillen und nicht wegen seiner Gaben, die er uns schenkt und bisweilen in seinem göttlichen Willen vorenthält. Würden wir nur nach diesen Gaben und nach dem Nutzen unseres Glaubens Ausschau halten, so wollen wir nur den Lohn für unseren Glauben und zeigen so, dass wir uns selbst mehr lieben als Jesus.

Oh, die reine Liebe zu Jesus, die kein Eigennutz und keine Eigenliebe trübt, wie viel vermag sie!

Lk 16,29: ‭Abraham spricht zu ihm: Sie haben Mose und die Propheten; auf diese sollen sie hören!‭

Lk 16,30: ‭Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun!

Tägliche christliche Andacht

Lk 16,31: ‭Er aber sprach zu ihm: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, so würden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer aus den Toten auferstände!

Der Weg des Glaubens

Das letzte Gericht, so heißt es in der Enzyklika Spe Salvi von Papst em. Benedikt, ist ein Grund zur Hoffnung, da wir in Jesus einen barmherzigen Richter haben. So soll uns diese Bibelstelle keine Angst machen, sondern uns ermutigen, das Zeugnis Mose, der Propheten und die Auferstehung Jesu gläubig anzunehmen. Sie soll uns ermutigen, Tag für Tag Gott zu sagen: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ Es geht nicht so sehr darum, viel Gutes zu besitzen, sondern viel Gutes zu tun. Unsere Entscheidung und unser Weg zum Himmel beginnt heute. Denn, wenn du nicht so lebst, wie du glaubst, wirst du so glauben, wie du lebst. Nutzen wir die Gelegenheit der Fastenzeit, unser Leben wieder mehr vom Glauben leiten und durchdringen zu lassen. Mathias Reimer

Wer Ohren hat, der höre!

Ein wichtiger Punkt dieses Gleichnisses ist die Taubheit gegenüber Gottes Wort, das er auf vielerlei Weise zu uns spricht: im Alten Testament durch Moses und die Propheten, durch Arme und Bedürftige wie Lazarus und im letzten Schluss durch den Auferstandenen Christus. Es geht darum mit einem hörenden Herz zu leben, das Gottes Worte wahrnimmt und daraus heraus glaubt. Glaube ist hier Geschenk, weil es aus dem Wort Gottes entspringt und es ist Entscheidung, weil wir frei sind zu hören. So höre heute das Wort Gottes und glaube daran. Das Wort Gottes kann ein verhärtetes Herz wieder zum Leben erwecken und es von seiner Blindheit heilen.

Ich erinnere mich heute an ein Wort Gottes, dass besonders stark in meinem Leben gewirkt hat.

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Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 16. Kap.


Lk 16

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.