Hiob 38. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Hiob 38. Kap.
Inhaltsverzeichnis
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Hiob 38,1-3: Der Herr antwortet Hiob mit Fragen
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Hiob 38:1: Da antwortete der Herr dem Hiob aus dem Gewittersturm und sprach:
Da antwortete der Herr dem Hiob
In Hiob 38,1 tritt Gott endlich in die Diskussion ein. Seine Antwort ist majestätisch und überwältigend. Er spricht aus dem Sturm heraus, um Hiob und seine Freunde zur Besinnung zu bringen. Es ist eine Erinnerung an Gottes unermessliche Macht und Weisheit im Angesicht menschlicher Begrenztheit und Unverständnis. Gott stellt rhetorische Fragen, die darauf abzielen, Hiob und seine Freunde in ihre Schranken zu weisen und sie daran zu erinnern, dass sie nicht das ganze Bild sehen können. Es ist eine Eröffnung zu einer tieferen Offenbarung Gottes über sein Wirken in der Welt und ein Aufruf zur Demut und Anerkennung seiner Souveränität.
Hiob 38:2: Wer verfinstert da den Ratschluss mit Worten ohne Erkenntnis?
Frage Gottes an Hiob
Diese Frage zeigt, dass Gott Hiob herausfordert, seine eigenen begrenzten Ansichten zu überdenken und die Weisheit Gottes anzuerkennen. Es ist eine Erinnerung daran, dass Gottes Weisheit über menschliches Verständnis hinausgeht und dass es dem Menschen nicht zusteht, Gottes Ratschlüsse in Frage zu stellen. Letztendlich fordert diese Frage Hiob auf, seine eigene Begrenztheit zu erkennen und sich Gott unterzuordnen.
Hiob 38:3: Gürte doch deine Lenden wie ein Mann! Ich will dich fragen, und du sollst mich belehren!
Hiob 38,4-38: Schöpfung bezeugt Gottes Macht
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Hiob 38,4: Wo warst du, als ich das Fundament der Erde legte? Sag es doch, wenn du so viel weißt!
Wo warst du, als ich den Grund der Erde legte?
Diese Worte zeigen Gottes Souveränität über die Schöpfung und erinnern Hiob daran, dass er nicht in der Lage ist, Gottes Weisheit und Macht zu verstehen. Die Frage fordert Hiob auf, seine eigene Begrenztheit zu erkennen und Gott als den Schöpfer anzuerkennen. Es ist eine Erinnerung daran, dass wir als Geschöpfe nicht alles verstehen können und dass Gott über allem steht.
Gottes Antwort an Hiob
Gott beantwortet nicht direkt die Fragen des Hiob, sondern er stellt sich als umfassender Schöpfer allen Lebens vor. Gott benutzt Hiobs Unwissenheit über die Natur, um ihm seine Unwissenheit über Gott vorzuführen. Wenn Hiob noch nicht einmal versteht, wie die Erde und das Weltall funktionieren, wie kann er dann Gottes Wesen und Gedanken ergründen?
Hiob 38:5: Wer hat ihre Maße bestimmt? Weißt du das? Oder wer hat die Messschnur über sie ausgespannt?
Hiob 38:6: Worin wurden ihre Grundpfeiler eingesenkt, oder wer hat ihren Eckstein gelegt,
Hiob 38:7: als die Morgensterne miteinander jauchzten und alle Söhne Gottes jubelten?
Hiob 38:8: Wer hat das Meer mit Schleusen verschlossen, als es hervorbrach, heraustrat wie aus dem Mutterschoß,
Gottes Kraft und Weisheit
Dies betont Gottes allmächtige Kraft und Weisheit bei der Schöpfung. Sie erinnert uns daran, dass die Welt und ihre Elemente nicht durch Zufall entstanden sind, sondern durch Gottes bewusste Handlung. Für mich persönlich bedeutet das, Vertrauen in Gottes Plan zu haben, auch wenn ich die Herausforderungen und Prüfungen meines Lebens nicht verstehe. Es ermutigt mich, demütig zu bleiben und auf Gottes Weisheit zu vertrauen, die weit über mein eigenes Verständnis hinausgeht.
Hiob 38:9: als ich es in Wolken kleidete und Wolkendunkel zu seinen Windeln machte;
Hiob 38:10: als ich ihm seine Grenze zog und Riegel und Tore einsetzte
Als ich ihm seine Grenze zog
Hiob 38,10 beschreibt Gottes Schöpfungsmacht, insbesondere die Begrenzung der Meere. Gott spricht von der Schaffung der Ufer und des Festsetzens der Grenzen des Meeres, die es nicht überschreiten darf. Diese Passage zeigt Gottes absolute Kontrolle und Macht über die Natur. Für mich persönlich bedeutet dies, dass Gott nicht nur die Welt in ihrer gesamten Komplexität erschaffen hat, sondern auch die Grenzen gesetzt hat, um Ordnung zu schaffen. Es erinnert mich daran, dass selbst in scheinbar chaotischen Zeiten eine höhere Ordnung und ein göttlicher Plan existieren, die wir oft nicht vollständig verstehen können. Gott ist der wahre Meister der Schöpfung und des Universums.
Hiob 38:11: und sprach: »Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter; hier soll sich der Stolz deiner Wellen legen«?
Hiob 38,12: Hast du, solange du lebst, jemals den Sonnenaufgang angeordnet und dem Morgenrot seinen Platz angewiesen,
Hast du jemals den Sonnenaufgang angeordnet?
Diese Worte erinnern uns daran, dass die Schönheit und Ordnung der Natur von Gott geschaffen sind. Sie fordern uns auf, über die Größe und Autorität Gottes nachzudenken. Der Sonnenaufgang ist ein Symbol für einen neuen Anfang, für Hoffnung und Erneuerung. Er erinnert uns daran, dass auch nach dunklen Zeiten ein neuer Tag anbricht. Gott lenkt die Sonne und den Morgen, genauso wie er unser Leben leitet und uns neue Chancen schenkt.
Hiob 38:13: dass es die Enden der Erde erfasse, damit die Frevler von ihr verscheucht werden?
Hiob 38:14: Sie verwandelt sich wie Siegelton, und alles steht da wie ein Pracht-Gewand;
Hiob 38:15: den Gottlosen wird ihr Licht entzogen, und der erhobene Arm wird zerbrochen.
Hiob 38:16: Bist du auch bis zu den Quellen des Meeres gekommen, oder hast du den Urgrund der Meerestiefe durchwandelt?
Menschliche Erkenntnis hat Grenzen
Manche Dinge in der Schöpfung bleiben selbst den scharfsinnigsten und kühnsten Forschern ein Geheimnis. Die menschliche Erkenntnis hat Grenzen, die sie nicht überschreiten kann. Allumfassendes Wissen hat Gott allein. Wenn sich dies schon so verhält bei dem, was sichtbar und zeitlich ist, so darf ich sicher sein, dass es in Bezug auf Geistliches und Ewiges noch viel mehr der Fall ist. Warum muss ich dann meine Gedanken mit Grübeleien über Schicksal und Wille, über Vorherbestimmung und Verantwortlichkeit des Menschen quälen? Diese tiefen und dunklen Wahrheiten kann ich ebenso wenig begreifen, wie ich imstande bin, die verborgenen Tiefen im Inneren der Erde herauszufinden, aus welchen das uralte Meer seinen Wasservorrat schöpft.
Ich will mich nicht darum bemühen das Unendliche zu verstehen, sondern meine Kräfte auf die Liebe verwenden. Was ich mit dem Verständnis nicht zu ergreifen vermag, kann ich in der Zuneigung besitzen und das genügt mir. Spurgeon
Hiob 38:17: Sind dir die Tore des Todes geöffnet worden, oder hast du die Pforten des Todesschattens gesehen?
Hiob 38:18: Hast du die Breiten der Erde überschaut? Weißt du das alles, so sage es mir!
Hiob 38:19: Welches ist denn der Weg zu den Wohnungen des Lichts, und wo hat denn die Finsternis ihren Ort,
Hiob 38:20: dass du sie bis zu ihrer Grenze bringen und die Pfade zu ihrem Haus kennen könntest?
Hiob 38:21: Du weißt es ja, denn zu der Zeit warst du geboren, und die Zahl deiner Tage ist groß!
Hiob 38:22: Bist du auch bis zu den Vorratskammern des Schnees gekommen, und hast du die Speicher des Hagels gesehen,
Hiob 38:23: die ich aufbehalten habe für die Zeit der Drangsal, für den Tag des Kampfes und der Schlacht?
Hiob 38:24: Auf welchem Weg verteilt sich denn das Licht, und wie verbreitet sich der Ostwind über die Erde?
Hiob 38:25: Wer hat der Regenflut ein Bett gewiesen und dem Donnerstrahl einen Weg,
Hiob 38:26: damit es regne auf ein menschenleeres Land, auf die Wüste, wo kein Mensch ist,
Hiob 38:27: um die Einöde und Wildnis zu sättigen, um das junge Grün hervorsprießen zu lassen?
Hiob 38:28: Hat der Regen einen Vater, oder wer hat die Tropfen des Taus erzeugt?
Hiob 38:29: Aus wessen Schoß ist das Eis hervorgegangen, und wer hat den Reif des Himmels geboren?
Hiob 38:30: Wie zu Stein erstarrt das Wasser, und die Oberfläche der Fluten schließt sich fest zusammen.
Hiob 38,31: Knüpfst du die Bande des Siebengestirns, oder kannst du die Fesseln des Orion lösen?
Gegen die Eitelkeit
Wenn wir eitel genug sind mit unseren Fähigkeiten zu prahlen, so kann die Großartigkeit der Natur uns bald lehren, wie winzig wir sind. Wir vermögen nicht, den unscheinbarsten aller flimmernden Sterne zu bewegen oder auch nur einen einzigen Strahl des dämmernden Morgens aufzuhalten. Wir reden von der Macht der Menschen, aber der Himmel lacht und spottet unser.
Hiob 38:32: Kannst du die Sterne des Tierkreises herausführen zu ihrer Zeit, und leitest du den Großen Bären samt seinen Jungen?
Hiob 38:33: Kennst du die Gesetze des Himmels, oder bestimmst du seine Herrschaft über die Erde?
Hiob 38:34: Kannst du deine Stimme zu den Wolken erheben, sodass dich Regengüsse bedecken?
Hiob 38:35: Kannst du Blitze entsenden, dass sie hinfahren und zu dir sagen: Siehe, hier sind wir?
Hiob 38:36: Wer hat Weisheit in die Nieren gelegt, oder wer hat dem Herzen Verstand verliehen?
Wer hat dem Herzen Verstand verliehen?
In diesem Vers erinnert Gott uns daran, dass Weisheit nicht nur im Verstand liegt, sondern auch im Herzen. Es ist nicht nur das Denken, das uns die Welt verstehen lässt, sondern auch die Empfindungen und Intuitionen, die im Herzen ruhen. Gott fordert uns auf, die tieferen Zusammenhänge des Lebens zu erkennen und zu verstehen, dass wahre Weisheit eine Kombination aus Verstand und Herz ist. Es ist eine Einladung, unsere Wahrnehmung zu erweitern und die Welt nicht nur mit unseren Köpfen, sondern auch mit unseren Herzen zu begreifen.“
Hiob 38:37: Wer zählt die Wolken mit Weisheit, und wer schüttet die Schläuche des Himmels aus,
Hiob 38:38: dass der Staub zu Klumpen wird und die Schollen aneinanderkleben?
Hiob 38,39-41: Tierwelt weist auf Gottes Größe hin
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Hiob 38,39-41
Hiob 38:39: Jagst du die Beute für die Löwin und stillst du die Begierde der jungen Löwen,
Hiob 38:40: wenn sie in ihren Höhlen kauern, im Dickicht auf der Lauer liegen?
Hiob 38:41: Wer verschafft dem Raben seine Speise, wenn seine Jungen zu Gott schreien und herumflattern aus Mangel an Nahrung?
Wer verschafft dem Raben seine Speise?
In diesem Vers ruft Gott Hiob in die Realität zurück und zeigt ihm, dass auch die vermeintlich unbedeutenden Geschöpfe unter Gottes Fürsorge stehen. Der Rabe, ein Symbol für Unabhängigkeit und manchmal sogar Unheil, erhält seine Nahrung nicht durch eigene Bemühungen, sondern durch Gottes sorgfältige Planung und Versorgung. Diese Frage verdeutlicht, dass Gott die Welt in allen Details lenkt, von den mächtigen Himmelskörpern bis hin zu den alltäglichen Bedürfnissen der Tiere. Für uns bedeutet das, dass wir in schwierigen Zeiten Vertrauen fassen können. Auch wenn wir uns verloren fühlen oder uns Fragen plagen, ist die Welt nach wie vor unter Gottes wohlwollender Führung.
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Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt aus dem Buch Hiob 38. Kap.