Numeri Num 11. Kap.: Auslegung, Kommentar und Andacht zur Bibel
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Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Buch Numeri Num 11. Kap
Zu Numeri Num 11. Kap.
Numeri 11 beschreibt den Unmut des Volkes Israel während der Wüstenwanderung. Sie beklagen sich über ihre Entbehrungen und sehnen sich nach den Speisen Ägyptens. Gott reagiert mit Zorn, doch Mose bittet um Gnade. Mose selbst fühlt sich überfordert und klagt Gott sein Leid. Als Antwort teilt Gott Mose siebzig Älteste zur Unterstützung zu. Außerdem sendet er Wachteln als Fleisch – doch das Volk wird dafür durch eine Plage bestraft. Die Passage zeigt die menschliche Undankbarkeit trotz göttlicher Versorgung und betont die Notwendigkeit von geistlicher Leitung. Gottes Gaben sollen nicht aus Gier, sondern mit Dankbarkeit empfangen werden. Die Erzählung ruft zur Demut, zum Vertrauen in Gottes Führung und zur Wertschätzung göttlicher Gnade auf.
Num 11,1-35: Mose und die Ältesten
Num 11:1: Und es geschah, dass das Volk sich sehr beklagte, und das war böse in den Ohren des HERRN; und als der HERR es hörte, da entbrannte sein Zorn, und das Feuer des HERRN brannte unter ihnen und fraß am Ende des Lagers.
Num 11:2: Da schrie das Volk zu Mose. Und Mose betete zu dem HERRN; da erlosch das Feuer.
Num 11:3: Und man nannte den Ort Tabeera, weil das Feuer des HERRN unter ihnen gebrannt hatte.
Num 11:4: Das hergelaufene Gesindel aber, das in ihrer Mitte war, wurde sehr lüstern, und auch die Kinder Israels fingen wieder an zu weinen, und sie sprachen: Wer wird uns Fleisch zu essen geben?
Num 11,4: Das Jammern nahm kein Ende.
Num 11,4: Niemand gibt uns Fleisch zu essen!
Schauen auf was Gott gibt
Die Israeliten schienen nicht zu merken, was Gott für sie tat, weil sie sich ausschließlich mit dem beschäftigten, was Gott nicht für sie tat, nämlich Fleisch zum Essen geben. Unzufriedenheit entsteht, wenn wir unseren Blick von dem, was wir haben, abwenden und auf das richten, was wir nicht haben. Sind wir für das dankbar, was Gott uns gegeben hat, oder denken wir ständig an die Dinge, die wir gerne hätten? Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere unerfüllten Wünsche uns blind für Gottes Geschenke machen.
Num 11:5: Wir denken an die Fische zurück, die wir in Ägypten umsonst aßen, und an die Gurken und Melonen, den Lauch, die Zwiebeln und den Knoblauch;
Num 11:6: nun aber ist unsere Seele matt, unsere Augen sehen nichts als das Manna!
Christus allein genügt
Das Manna, über das sie sich ja anfangs gefreut haben, diesem Manna waren sie nun überdrüssig. Dieses Manna wäre vollkommen genug für das Volk gewesen. Aber sie wollten mehr und waren unzufrieden. So ist es nun auch in unserem geistlichen Leben.
Wenn das Herz einmal seine Frische im göttlichen Leben verliert, wenn die himmlischen Dinge anfangen, ihren Geschmack einzubüßen, wenn die erste Liebe abnimmt, wenn Christus aufhört, für die Seele genug und kostbar zu sein, wenn das Wort Gottes und das Gebet ihren Reiz verlieren und langweilig und mechanisch werden, dann sieht man zurück in die Welt. Wenn wir in dieser Welt wirklich mit Gott leben, so werden wir mit dem Teil zufrieden sein, was er gibt. Dieses Teil ist Christus. Möchten wir so im Geist leben, dass Christus immer genug ist für unsere Herzen!
Num 11:7: Aber das Manna war wie Koriandersamen und anzusehen wie Bedellion.
Num 11:8: Und das Volk lief hin und her und sammelte und mahlte es in Handmühlen oder zerstieß es in Mörsern, und kochte es im Topf oder machte Kuchen daraus; und es hatte einen Geschmack wie Ölkuchen.
Num 11:9: Und wenn bei Nacht der Tau auf das Lager fiel, so fiel das Manna zugleich darauf herab.
Num 11:10: Als nun Mose das Volk weinen hörte, in jeder Familie jeden am Eingang seines Zeltes, da entbrannte der Zorn des HERRN sehr, und es missfiel auch Mose.
Num 11:11: Und Mose sprach zu dem HERRN: Warum handelst du so übel an deinem Knecht? Und warum finde ich nicht Gnade vor deinen Augen, dass du die Last dieses ganzen Volkes auf mich legst?
Num 11:12: Habe ich denn dieses ganze Volk empfangen oder geboren, dass du zu mir sagst: Trag es an deiner Brust, wie die Amme einen Säugling trägt, in das Land, das du ihren Vätern zugeschworen hast?
Num 11:13: Woher soll ich Fleisch nehmen, um es diesem ganzen Volk zu geben? Denn sie jammern vor mir und sprechen: Gib uns Fleisch zu essen!
Num 11:14: Ich kann dieses ganze Volk nicht allein tragen; denn es ist mir zu schwer.
Gott hilft uns im Schweren
Mose kann nicht mehr. Das ganze Volk kam zu ihm, um jenes oder dieses geklärt zu bekommen. Das Volk raubt ihm die letzte Kraft. Mose klagt seine Not vor Gott. Gott entlässt ihn nicht aus seinem Dienst, sondern stellt ihm 70 Mitarbeiter an die Seite. Das schafft die notwendige Erleichterung. Für uns heißt das: wir dürfen klagen vor Gott, wenn wir spüren, dass etwas über unsere Kraft geht. Und wir dürfen in der Gewissheit leben, dass er uns hilft. Vertrauen! Haben wir Gott zum Führer, so folgen wir mit freudigem Vertrauen. Wir brauchen allein dein Wort und deine Gegenwart.
Num 11:15: Und wenn du so an mir handeln willst, so töte mich auf der Stelle, wenn ich Gnade vor deinen Augen gefunden habe, damit ich mein Unglück nicht länger ansehen muss!
Num 11:16: Da sprach der HERR zu Mose: Versammle mir 70 Männer aus den Ältesten Israels, von denen du weißt, dass sie die Ältesten des Volkes und seine Vorsteher sind, und führe sie vor die Stiftshütte, dass sie dort bei dir stehen.
Num 11:17: Und ich will herabkommen und dort mit dir reden; und ich werde von dem Geist nehmen, der auf dir ist, und auf sie legen, dass sie mit dir an der Last des Volkes tragen und du sie nicht allein tragen musst.
Num 11:18: Und du sollst zum Volk sagen: Heiligt euch für morgen, und ihr werdet Fleisch essen; denn ihr habt vor den Ohren des HERRN geweint und gesagt: »Wer gibt uns Fleisch zu essen? Denn es ging uns gut in Ägypten!« Darum wird euch der HERR Fleisch zu essen geben, und ihr sollt essen:
Num 11:19: nicht bloß einen Tag lang sollt ihr essen, nicht zwei, nicht fünf, nicht zehn, nicht 20 Tage lang,
Num 11:20: sondern einen ganzen Monat lang, bis es euch zur Nase wieder herauskommt und euch zum Ekel wird, weil ihr den HERRN, der in eurer Mitte ist, verworfen habt; weil ihr vor ihm geweint und gesagt habt: »Warum sind wir nur aus Ägypten gezogen?«
Num 11:21: Und Mose sprach: 600 000 Mann Fußvolk sind es, in deren Mitte ich bin, und du sprichst: Ich will ihnen Fleisch geben, dass sie einen Monat lang zu essen haben!
Num 11:22: Kann man so viele Schafe und Rinder schlachten, dass es für sie genug ist? Oder kann man alle Fische des Meeres einfangen, dass es für sie genug ist?
Num 11:23: Der HERR aber sprach zu Mose: Ist denn die Hand des HERRN zu kurz? Jetzt sollst du sehen, ob mein Wort vor dir eintreffen wird oder nicht!
Traust du mir das etwas nicht zu?
Gott hatte Mose eine bestimmte Verheißung gegeben, dass Er für die Dauer eines ganzen Monats das große Volk in der Wüste mit Fleisch ernähren wollte. Mose, den eine Anwandlung von Unglauben überkam, sah sich nach den äußerlichen Mitteln um und kam in Nöte zu wissen, wie die Verheißung erfüllt werden könne. Er sah auf das Geschöpf, statt auf den Schöpfer. Aber erwartet denn der Schöpfer von Seinem Geschöpf, dass es Seine Verheißung für Ihn erfüllt? Nein! Er, der die Verheißung gibt, erfüllt sie auch aus eigener, unabhängiger Vollkommenheit Seiner Macht. Wenn Er spricht, so geschieht es – durch Ihn. Seine Verheißungen sind in Bezug auf ihre Erfüllung nicht von der Mitwirkung der winzigen Kraft des Menschen abhängig. Spurgeon
Die Grundlage des Glaubens ist nicht die Hinlänglichkeit der sichtbaren Mittel zur Erfüllung der Verheißung, sondern das Allvermögen des unsichtbaren Gottes, der ganz gewiss das tut, was Er gesagt hat. Wenn wir nun deutlich erkannt haben, dass die Verantwortung bei Gott liegt und nicht im Geschöpf, und uns dennoch des Misstrauens schuldig machen, so tritt Gottes Wort mächtig an uns mit der Frage heran: „Ist denn die Hand des Herrn verkürzt?“ Möge es doch durch Seine Gnade geschehen, dass mit dieser Frage die selige Aussage in unser Herz hineinleuchtet: Du sollst jetzt sehen, ob meine Worte dir etwas gelten können oder nicht.
Num 11:24: Da ging Mose hinaus und redete zu dem Volk die Worte des HERRN; und er versammelte 70 Männer aus den Ältesten des Volkes und stellte sie um die Stiftshütte her.
Num 11:25: Da kam der HERR herab in der Wolke und redete mit ihm, und Er nahm von dem Geist, der auf ihm war, und legte ihn auf die 70 Ältesten; und es geschah, als der Geist auf ihnen ruhte, da weissagten sie, aber nicht fortgesetzt.
Num 11:26: Und im Lager waren noch zwei Männer geblieben; der eine hieß Eldad, der andere Medad, und der Geist ruhte auch auf ihnen. Denn sie waren als Älteste verzeichnet und doch nicht hinausgegangen zur Stiftshütte; sondern sie weissagten im Lager.
Num 11:27: Da lief ein Knabe hin und sagte es Mose und sprach: Eldad und Medad weissagen im Lager!
Num 11:28: Da ergriff Josua, der Sohn Nuns, der Moses Diener war von seiner Jugend an, das Wort und sprach: Mose, mein Herr, wehre ihnen!
Num 11:29: Aber Mose sprach zu ihm: Eiferst du für mich? Ach, dass doch das ganze Volk des HERRN weissagen würde! Dass doch der HERR seinen Geist auf sie legen würde!
Num 11:30: Hierauf begab sich Mose ins Lager zurück, er und die Ältesten Israels.
Num 11:31: Da fuhr ein Wind aus von dem HERRN und trieb Wachteln vom Meer her und streute sie über das Lager, eine Tagereise weit hier und eine Tagereise weit dort, um das Lager her, etwa zwei Ellen hoch über der Erdoberfläche.
Num 11:32: Da machte sich das Volk auf an diesem ganzen Tag und die ganze Nacht und an dem ganzen folgenden Tag, und sie sammelten die Wachteln; und wer am wenigsten sammelte, der sammelte 10 Homer, und sie breiteten sie weithin aus um das Lager her.
Num 11:33: Als aber das Fleisch noch zwischen ihren Zähnen und noch nicht verzehrt war, da entbrannte der Zorn des HERRN über das Volk, und der HERR schlug sie mit einer sehr großen Plage.
Num 11:34: Daher nannten sie jenen Ort »Lustgräber«, weil man dort das lüsterne Volk begrub.
Hüte dich vor der Gier
Die Wurzel des Murrens ist häufig die Hier. Gier ist ein starkes Verlangen. Im Falle der Israeliten war es die Gier nach gutem Essen. Sie konnten an nichts anderes mehr denken. Die Gier nahm ihre Seele gefangen. Im Kern allen Verlangens steht die Gier nach Leben, alles ausgekostet und alles erlebt zu haben in jeglichen Dingen. Diese Gier nach Leben endet in der Öde des verlorenen Lebens. Es geht ums Loslassen, darum sein Leben zu verlieren, um es in Christus zu gewinnen. Er ist für uns arm geworden, um uns mit seiner Armut zu bereichern, die voller Liebe ist, um uns zu ermahnen, die Gier zu mäßigen.
Lieber Herr Gott, lass uns dein gnädiges Wort hören, erhalte uns bei deiner Verheißung, dass wir nicht fallen in Murren und Ungeduld. Martin Luther
Num 11:35: Von den Lustgräbern aber brach das Volk auf nach Hazerot, und sie blieben in Hazerot.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zum Buch Numeri 11. Kap.
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