Hiob 7. Kap.: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Buch Hiob 7. Kap.
Inhaltsverzeichnis
➡️ Hier geht’s zu Hiob 6. Kap.
➡️ Hier geht’s zu Hiob 8. Kap.
Zu Hiob 7. Kap. (Bibel)
Hiob Kapitel 7 handelt von Hiobs tiefem Leid und seiner Klage gegenüber Gott. Er beschreibt die menschliche Existenz als kurz und voller Mühsal, vergleicht sie mit einem Tagelöhner, dessen Arbeit sinnlos erscheint. Hiob fühlt sich wie ein Sklave, der sehnsüchtig auf das Ende seines Leidens wartet. Seine Nächte sind schlaflos und seine Tage endlos. Er spricht direkt zu Gott, fragt, warum er so geprüft wird und wünscht sich den Tod, um seinem Schmerz zu entkommen. Hiob kämpft mit dem Gefühl der Bedeutungslosigkeit seines Lebens und drückt seine Verzweiflung aus. Seine Worte zeigen seine tiefe Ehrlichkeit und das Ringen mit dem Sinn des Leidens.
Hiob 7,1-21: Gott, warum lässt du mich nicht in Ruhe?
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Hiob 7,1-21
Hio 7:1: Hat der Mensch nicht harten Frondienst auf Erden; sind seine Tage nicht wie die eines Tagelöhners?
Allmählich ändert sich der Tonfall in Hiobs Antwortrede
Hat er bisher vor allem seinen Freunden Vorhaltungen gemacht, so beklagt er nun ganz allgemein die Mühsal, mit der sich ein jeder Mensch durchs Leben quält. Dafür gibt’s ohnehin nur einen geringen Lohn. So sieht es jedenfalls Hiob in seiner gegenwärtigen Lage. Und er jammert, dass ihm sogar der geringe Lohn eines Tagelöhners vorenthalten werde.
Hiob 7:2: Wie einem Knecht, der sich nach dem Schatten sehnt, und wie einem Tagelöhner, der auf seinen Lohn harrt,
Hiob 7:3: so wurden auch mir Monate voller Enttäuschung beschert und Nächte voller Qual zugeteilt.
Hiob 7:4: Wenn ich mich niederlege, so spreche ich: Wann werde ich aufstehen? Aber der Abend zieht sich hin, und ich bin gesättigt mit Unrast bis zur Morgendämmerung.
Hiob 7:5: Mein Fleisch ist bekleidet mit Maden und Schorf; meine Haut verkrustet und eitert.
Hiob 7:6: Meine Tage gleiten schneller dahin als ein Weberschiffchen; sie entschwinden ohne Hoffnung.
Hiob 7:7: Bedenke doch, dass mein Leben nur ein Hauch ist, dass mein Auge nichts Gutes mehr sehen wird!
Hiob 7:8: Das Auge dessen, der mich jetzt erblickt, wird mich nicht mehr sehen; wenn deine Augen nach mir sehen, so bin ich nicht mehr!
Hiob 7:9: Wie die Wolke vergeht und verschwindet, so kommt, wer ins Totenreich fährt, nicht mehr herauf;
Hiob 7:10: er kehrt nicht mehr in sein Haus zurück, und seine Stätte kennt ihn nicht mehr.
Hio 7:11: Darum will auch ich meinen Mund nicht zurückhalten; ich will reden in der Bedrängnis meines Geistes, in der Verbitterung meiner Seele will ich klagen:
Hiob 7,11: Der Schmerz wühlt in meinem Innern. Ich lasse meinen Worten freien Lauf, ich rede aus bitterem Herzen.
Den Schmerz ausdrücken
Hiob scheut sich nicht, seine tiefe Qual, Bitterkeit und Frustration vor Gott hinauszulassen. Das ist so wichtig! Gefühle zu ignorieren und den inneren Dialog abzubrechen ist ein sicherer Weg in das eigene Aus! Es wird uns den Schlaf rauben. Wir dürfen unseren Schmerz nicht in uns hinein fressen, sondern müssen ihn ausdrücken, sonst wirkt er zerstörerisch. Seien wir also im Schmerz stets in achtsamer Weise in Kontakt mit uns selbst. Suchen wir weiter Menschen, denen wir unser Herz ausschütten können. Am wichtigsten aber: Bringen wir unsere Gefühle stets offen vor Gott. Wenn du leidest, dann gehe ins Gebet!
Hiob 7:12: Bin ich denn das Meer oder ein Ungeheuer, dass du eine Wache gegen mich aufstellst?
Hiob 7:13: Wenn ich denke: Mein Bett wird mich trösten, mein Lager wird meine Klage erleichtern!,
Hiob 7:14: so erschreckst du mich mit Träumen und ängstigst mich durch Gesichte,
Hiob 7:15: sodass meine Seele lieber ersticken möchte und ich lieber tot wäre, als ein Gerippe zu sein.
Hiob 7:16: Ich habe genug! Ich will nicht ewig leben; lass ab von mir; meine Tage sind nur ein Hauch!
Lass mich!
Welche furchtbare Bitte! Ließe Gott von uns ab und würde er uns dann uns selbst überlassen, wären wir verloren. Wir sänken in die Hölle und blieben ewig dort. Wie froh müssen wir sein, dass Gott uns nicht immer gibt, was wir begehren! Wie froh müssen wir sein, dass er uns unserem eigenen Willen nicht überlässt. Nein, nach seinem Willen enthält er uns manches vor, was wir begehren, und nach seinem Willen gibt er uns manches, was wir nie begehrt haben. Und dieser Wille ist für uns das ewige Leben. Benedikt Peters
Hiob 7:17: Was ist der Mensch, dass du ihn so hochhältst und dass du auf ihn achtest?
Hiob 7:18: Du suchst ihn Morgen für Morgen heim; alle Augenblicke prüfst du ihn.
Hiob 7:19: Warum schaust du immer noch nicht von mir weg und lässt mir nicht einmal so viel Ruhe, dass ich meinen Speichel herunterschlucken kann?
Hiob 7:20: Habe ich gesündigt? Was tue ich dir an, du Menschenhüter? Warum hast du mich zu deiner Zielscheibe gemacht, sodass ich mir selbst zur Last bin?
Hiob 7:21: Warum vergibst du meine Übertretung nicht und erlässt mir nicht meine Schuld? Denn jetzt muss ich mich in den Staub legen, und wenn du nach mir suchst, so bin ich nicht mehr!
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zum Buch Hiob
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt aus dem Buch Hiob 7. Kapitel