Erhörte Gebete

1. Jesus (er)hört Gebete

Alles, was ihr auch immer im Gebet erbittet, glaubt, dass ihr es empfangt, so wird es euch zuteilwerden! Mk 11,24

Jesus möchte meine Gebete erhören, er möchte Gutes für mich tun, mich reichlich beschenken. Er möchte das Beste für mich und er weiß genau was das Beste für mich ist. Er weiß es auch viel besser als ich selbst, denn er hat mich erschaffen. Er kennt mich genau und hat einen guten Plan für mein Leben. Oft meine ich genau zu wissen, was gut für mich ist und bete dafür, wenn sich mein Gebetsanliegen nicht erfüllt, ist es oftmals so, dass Gott etwas anderes, etwas besseres mit mir vorhat und das erkenne ich erst hinterher. Bei manchen Gebeten bin ich sogar froh, dass Gott sie nicht erhört hat, dadurch wurde mir vieles erspart. Gott erhört Gebete oft anders als ich glaube. Und wenn Gebete nicht erhört werden? Ich kann die Frage nicht beantworten, warum Gott manche Gebete erhört und andere nicht. Gott hat eine andere Sichtweise als wir Menschen. Wir sehen nur die momentane Situation, er sieht das Ganze. Oft erhört Gott Gebete nicht so wie wir uns das vorgestellt haben, aber wie oft stellt sich im Nachhinein heraus, dass es so besser für uns war. Nicht alles, worum wir bitten, ist auch gut für uns.

2. Dreifaches Gebet

Abends, morgens und mittags will ich beten und ringen, so wird er meine Stimme hören. Ps 55,18

Unser physischer Körper braucht dreimal des Tages der Nahrung zur Kräftigung. Wer nun seine eigene Schwachheit kennt, weiß, dass er ebenso Kräftigung im geistlichen Leben braucht. Im beharrlichen und wiederholten Rufen zu Gott findet unsere Seele Ruhe. Der Gläubige gibt dabei keinem Zweifel Raum, ob er auch erhört werden wird. Er spricht, als hätte er schon die Antwort. Wenn unser Fenster gegen den Himmel offen steht, ist auch des Himmels Fenster uns aufgetan. Ein freimütiges Herz findet bei Gott eine freigebige Hand. Frieden wird der Herr geben, Frieden nach außen, Frieden auch in dem jetzt so beunruhigten Herzen.

3. Beständiges, wiederholtes Bitten

Bittet Gott, und er wird euch geben! Mt 7,7

Die griechische Zeitform bezeichnet ein beständiges, wiederholtes Bitten. Wir sollten nicht sparsam sein mit unseren Bitten. Bitte voll kindlichem Vertrauen, verbunden mit dem vorweggenommenen Dank und mit dem Zusatz „Dein Wille geschehe“, selbst wenn dieser nicht immer verstehbar für dich ist. Weiter: es geht beim Bitten nicht um viele Worte, sondern um die Echtheit des Herzens. Deshalb sei dein Gebet kurz und rein. „Beim Gebet ist es besser, ein Herz ohne Worte als Worte ohne Herz zu haben.“ (Bunyan).

Außerdem: überlasse es Gott, auf welche Weise er dir helfen wird: „Der geistliche Mensch beschränkt sich darauf, dem Geliebten seine Not und Qual vorzustellen, denn wer besonnen liebt, wird nur auf seine Bedürftigkeit hinweisen, anstatt das Gewünschte zu erbitten. So bleibt die Art und Weise der Abhilfe dem Geliebten überlassen.“ (Johannes vom Kreuz). Ich bin mir bewusst, dass es Lebenssituationen gibt, wo dies dir schwer fällt und wo wir leiden darüber, dass Gott „scheinbar“ nicht hilft, Bitten nicht erhört werden. Dies geht einher mit einer Glaubensprüfung und bisweilen einem Leiden an der Unbegreiflichkeit Gottes.

4. Gott antwortet immer

Klopft an, und euch wird die Tür geöffnet! Mt 7,7

Mit diesen Worten gibt Jesus zu verstehen, dass Gott immer antwortet, dass kein Gebet ungehört bleibt. Warum? Weil er der Vater ist und seine leidenden Kinder nicht vergisst. Gewiss, diese Worte stürzen uns in eine Krise, denn es scheint, dass viele unserer Gebete kein Resultat erlangen. Wie oft haben wir gebeten und nichts erhalten – wir alle haben diese Erfahrung –, wie oft haben wir geklopft und sind auf eine geschlossene Tür gestoßen? Jesus empfiehlt uns, in jenen Augenblicken beharrlich zu sein und uns nicht geschlagen zu geben. Das Gebet verändert immer die Wirklichkeit, immer. Wenn die Dinge um uns herum sich nicht verändern, dann verändern zumindest wir uns, verändert sich unser Herz. Jesus hat jedem Menschen – jedem Mann und jeder Frau –, der betet, die Gabe des Heiligen Geistes verheißen. Wir können sicher sein, dass Gott antworten wird. Die einzige Unsicherheit betrifft den Zeitraum, aber wir dürfen nicht zweifeln, dass er antworten wird. Er hat es uns versprochen. Papst Franziskus

5. Gebet ist Begegnung mit Gott

Rufe mich an, so will ich dir antworten. Jer 33,3

Genau diesen Zweck verfolgt Gebet. Wir wollen  Gott näher kommen, indem wir ein persönliches Gespräch führen.  Es ist eine Art der „Beziehungsarbeit“, wobei es hier nicht auf „Leistung“ ankommt, sondern nur darauf, sich für die Begegnung Zeit zu nehmen. Wenn wir Ihn um Hilfe bitten, mehr von Ihm verstehen, Ihn kennenlernen wollen, dann lohnt es sich, mit ihm ins Gespräch zu gehen. Ein Gebet ist persönlich, wie ein Gespräch mit einem Freund. Es gibt natürlich auch vorformulierte Gebete, die helfen können, die Begegnung mit Gott zu wagen. Gebet ist im Alltag wertvoll. Es gibt neue Kraft, innere Ruhe und eine Möglichkeit, unseren Dank auszudrücken.

6. Im Glauben beten

Wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun.‭ Joh 14,14

Wir müssen voll Vertrauen und mit der festen Hoffnung beten, dass der liebe Gott uns das, worum wir ihn bitten, gewähren kann und auch will, wenn wir in der rechten Weise bitten. Wann immer Jesus Christus verspricht, dass wir durch das Gebet alles erhalten werden, stellt er diese Bedingung: „mit Glauben“. Wenn jemand ihn um Heilung oder um etwas anderes bat, unterließ er es nie, zu sagen: „Wie ihr geglaubt habt, so soll es geschehen“ (Mt 9,29). Außerdem, meine Brüder, wer sollte uns denn zum Zweifeln bringen können, da sich doch unser Vertrauen auf die Allmacht Gottes stützt, die unendlich ist, und auf seine Barmherzigkeit, die grenzenlos ist, und auf die unendlichen Verdienste Jesu Christi, in dessen Namen wir beten. Wenn wir im Namen Jesu Christi beten, sind nicht wir es, die bitten, sondern Jesus Christus selbst bittet seinen Vater für uns. Pfarrer von Ars

7. Gott hört und erhört

Deshalb können wir auch voller Zuversicht sein, dass Gott uns erhört, wenn wir ihn um etwas bitten, das seinem Willen entspricht.‭ 1 Joh 5,14

Zweifeln wir nie daran, dass Gott unsere Worte hört und erhört. Unser Herz wird sich nur dann mit Frieden füllen, wenn wir überzeugt sind, dass Gott so für uns da ist. Es geht beim Gebet als Sprechen mit Gott dabei nicht um viele Worte, sondern um die Aufrichtigkeit unseres Herzens. Es geht bei unseren Bitten weiter darum, dass sie alle einmünden in das „dein Wille geschehe“, denn Gott weiß am Besten, was gut für uns ist. Mit Gott zu leben, ist hier immer auch ein Wagnis. Ihm näher zu kommen bedeutet immer bereit sein zu neuer Umkehr und Begradigung des Lebens und zum aufmerksameren Hinhören auf seine Eingebungen.