Joel 1. Kap.: Auslegung, Kommentar und Andacht zur Bibel
Inhaltsverzeichnis
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Joel 1. Kap.
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Zu Joel 1. Kap.
Joel 1 beschreibt eine verheerende Heuschreckenplage als Gottes Gericht über Juda. Die Katastrophe zerstört Ernten, führt zu Hunger und ruft das Volk zur Buße auf. Joel sieht die Plage nicht nur als Naturkatastrophe, sondern als Warnung vor dem „Tag des Herrn“ – einem kommenden göttlichen Gericht.
Er fordert Priester und Volk auf, zu fasten und Gott um Gnade zu bitten. Die Verse zeigen, dass Sünde Konsequenzen hat, aber auch die Möglichkeit zur Umkehr besteht. Die Botschaft bleibt aktuell: Katastrophen können Menschen aufrütteln, sich Gott zuzuwenden. Kapitel 1 legt den Grundstein für die spätere Verheißung göttlicher Wiederherstellung.
Joel 1,1-12: Heuschreckenplage
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Joel 1,1-12
Joel 1,1: Das Wort des Herrn, das an Joel, den Sohn Petuels, erging:
Zum Abschnitt Joel 1,1-12
Joel 1,1-12 beschreibt eine verheerende Heuschreckenplage als göttliches Gericht über Israel. Der Prophet ruft die Ältesten und das Volk auf, das Ausmaß der Katastrophe zu erkennen: Felder sind verwüstet, Wein und Öl fehlen, und selbst die Priester trauern, weil es keine Opfergaben mehr gibt. Die Heuschrecken stehen symbolisch für eine noch größere Bedrohung – möglicherweise eine feindliche Invasion oder das Endgericht Gottes. Joel fordert das Volk zur Umkehr und Klage auf, da die Zerstörung als Strafe für ihre Sünden zu verstehen ist. Die Verse machen deutlich, dass das Leben ohne Gottes Segen in Chaos und Mangel endet. Sie rufen zur Besinnung auf Gottes Gegenwart und zur echten Buße, um Wiederherstellung und Segen zu empfangen.
Joel 1:2: Hört das, ihr Ältesten, und achtet darauf, alle Bewohner des Landes: Ist so etwas jemals in euren Tagen oder in den Tagen eurer Väter geschehen?
Joel 1:3: Erzählt davon euren Kindern, und eure Kinder ihren Kindern, und deren Kinder dem künftigen Geschlecht!
Parallelstellen zum Vers Joel 1,3: Ps 78,3–8
Joel 1:4: Was der Nager übrig ließ, das hat die Heuschrecke gefressen, und was die Heuschrecke übrig ließ, das hat der Fresser verzehrt, und was der Fresser verschonte, das hat der Verwüster aufgefressen.
Das Buch Joel ist zweigeteilt
Auf den prophetischen Aufruf zur Klage (Joel 1-2), folgt die antwortende Erhörung Gottes (Joel 3-4). Der Wendepunkt liegt in Gottes Leidenschaft für sein Land und in seinem Erbarmen für sein Volk (Joel 2,18). Im ersten Teil steigert sich jedoch erstmal die Not bis ins unermessliche. Auf eine alles verzehrende Heuschreckenplage, folgt der Ansturm eines übermächtigen Feindes. Gott wird in der Form eines wie die Heuschrecken alles vernichtenden Heeres sein endgültiges Gericht über Israel hereinbrechen lassen.
Parallelstellen zum Vers Joel 1,4: 2,25; Dtn 28,38; Am 4,9
Joel 1:5: Wacht auf, ihr Trunkenen, und weint, und jammert, ihr Weintrinker alle, wegen des Mosts, weil er euch vom Mund weggenommen ist!
Für dein Leben
- Erkenne deine Abhängigkeit von Gott an, wie die Trunkenen in Joel 1,5 aufgefordert werden, aus ihrem Rausch aufzuwachen. Überprüfe, ob du dich von äußeren Einflüssen oder materiellen Dingen abhängig machst.
- Klage über deine Sünden und Fehler, wie das Volk in Joel, und wende dich in Buße und Umkehr zu Gott. Erkenne deine Schwachheit an und bitte Gott um Vergebung und einen Neuanfang.
Wacht auf und weint
Diese Worte laden dazu ein, sich bewusst zu werden, dass unsere Lebensfreude und unser Genuss vergänglich sind. Sie erinnern daran, dass selbst die schönsten Dinge im Leben vorübergehen können. Es ist eine Aufforderung, innezuhalten und die Vergänglichkeit des Lebens zu erkennen. Gleichzeitig ist es eine Einladung zur Buße und zum Umdenken, um den Weg zurück zur Wahrheit und zum Leben zu finden.
Joel 1:6: Denn ein Volk hat mein Land überzogen, das ist mächtig und ohne Zahl; es hat Zähne wie Löwenzähne und ein Gebiss wie eine Löwin.
Parallelstellen zum Vers Joel 1,6: 2,2.5.11; Zähne Offb 9,7.8
Joel 1:7: Meinen Weinstock hat es verwüstet und meinen Feigenbaum kahl gefressen; sogar die Rinde hat es vollständig abgeschält und weggeworfen; weiß geworden sind seine Zweige.
Meinen Weinstock hat es verwüstet
In Joel 1,7 beschreibt der Prophet die Zerstörung des Weinstocks, eine Metapher für das Leiden und den Verlust des Volkes. Diese Passage zeigt, wie etwas Wertvolles und Fruchtbares durch eine Naturkatastrophe zerstört wird. Es kann eine persönliche Botschaft von Verlust und Trauer vermitteln, aber auch die Hoffnung auf Wiederaufbau und Erneuerung symbolisieren. Die Verwüstung des Weinstocks könnte als eine Zeit der Prüfung oder Herausforderung interpretiert werden, in der man Trost und Stärke in seinem Glauben findet, um wieder aufzubauen und voranzukommen.
Parallelstellen zum Vers Joel 1,7: Ex 10,15
Joel 1:8: Klage wie eine Jungfrau, die mit Sacktuch umgürtet ist wegen des Bräutigams ihrer Jugend!
Klage wie eine Jungfrau
Der Vers fordert uns auf zu klagen. Das bedeutet nicht, dass du dich in Selbstmitleid suhlen sollst. Klagen bedeutet, dass du deine Gefühle vor Gott bringst. Er will deine Ehrlichkeit und deine Schmerzen hören. Es ist ein Ausdruck des Vertrauens, dass er dir in deiner Not beistehen wird.
Parallelstellen zum Vers Joel 1,8: Jes 32,11.12
Joel 1:9: Speisopfer und Trankopfer sind dem Haus des Herrn entzogen; es trauern die Priester, die Diener des Herrn.
Joel 1:10: Das Feld ist verheert, der Acker trauert; denn das Korn ist verwüstet, das Obst ist verdorrt, die Ölbäume sind verwelkt.
Joel 1:11: Die Bauern sind enttäuscht, die Winzer jammern wegen des Weizens und der Gerste; denn die Ernte des Feldes ist verloren.
Parallelstellen zum Vers Joel 1,11: Jer 5,16.17; 14,2–4
Joel 1:12: Der Weinstock ist verdorrt, der Feigenbaum verwelkt, Granatbäume, Palmen und Apfelbäume — alle Bäume des Feldes sind verdorrt, ja, den Menschenkindern ist die Freude vergangen.
Parallelstellen zum Vers Joel 1,12: Jer 48,33; Hos 2,13; Am 4,7–9
Joel 1,13-20: Aufruf zur Buße
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Joel 1,13-20
Joel 1:13: Umgürtet euch und klagt, ihr Priester! Jammert, ihr Diener des Altars! Kommt her und verbringt die Nacht im Sacktuch, ihr Diener meines Gottes! Denn Speisopfer und Trankopfer sind dem Haus eures Gottes entzogen.
Zum Abschnitt Joel 1,13-20
Joel 1,13-20 beschreibt die Reaktion auf eine schwere Katastrophe – eine Heuschreckenplage und Dürre als göttliches Gericht. Die Priester werden aufgerufen, zu trauern, zu fasten und in den Tempel zu gehen, um Gott um Erbarmen zu bitten (V. 13-14). Die Not betrifft das ganze Volk, weil Feldfrüchte verdorren und es keinen Wein oder Opfergaben mehr gibt (V. 15-17). Die Natur selbst leidet: Das Vieh findet kein Futter, Bäche trocknen aus, und sogar wilde Tiere schreien zu Gott (V. 18-20). Der Abschnitt betont die Abhängigkeit der Menschen von Gott und ruft zur Umkehr auf. In der Not sollen sie sich nicht verzweifeln, sondern zu Gott flehen, der allein Rettung bringen kann.
Parallelstellen zum Vers Joel 1,13: 1,8; 2,12; Jer 4,8; Speisopfer 2,14; Num 28,4–8
Joel 1,14: Heiligt ein Fasten, beruft eine allgemeine Versammlung, versammelt die Ältesten, alle Bewohner des Landes, zum Haus des Herrn, eures Gottes, und schreit zum Herrn!
Heiligt ein Fasten
In Joel 1,14 geht es um eine Aufforderung zum Fasten und zum Gebet angesichts einer bevorstehenden Katastrophe. Gott fordert sein Volk auf, sich zu versammeln, zu fasten und zu beten, um seine Gnade zu erbitten und um Vergebung zu bitten. Diese Passage betont die Dringlichkeit und Notwendigkeit, sich in Zeiten der Prüfung an Gott zu wenden und um seine Hilfe zu bitten. Das Fasten symbolisiert eine Hingabe und Demut vor Gott sowie eine Bereitschaft, von den eigenen Wegen umzukehren. Es erinnert daran, dass unsere Verbindung zu Gott über allem steht und dass er uns in unseren Schwierigkeiten beisteht, wenn wir uns ihm in aufrichtiger Buße zuwenden.
Werke der Umkehr
Joel sagte ihnen, wie man das Werk der Umkehr verrichtet.
Ein Fasten weihen: Machen Sie es so wichtig, mit Gott ins Reine zu kommen, dass nicht einmal das Essen wichtig ist.
Eine heilige Versammlung einberufen: Rufen Sie Gottes Volk auf, zusammen zu kommen und Buße zu tun.
Versammeln Sie die Ältesten: Die Führer des Volkes sollten einen besonderen Wert darauf legen, Teil des Werkes der Buße zu sein.
In das Haus des Herrn, deines Gottes: Komm an den Ort, wo du mit Gott zusammen kommen solltest.
Und rufe zum Herrn: Schreie schließlich einfach zu Gott und vertraue darauf, dass er gnädig reagieren wird.
Parallelstellen zum Vers Joel 1,14: 1,19; 2,15–17; 2Chr 20,3.4
Joel 1,15: Ach, was für ein Tag! Ja, der Tag des Herrn ist nahe, er kommt als eine Verwüstung vom Allmächtigen!
Der Tag des Herrn ist nahe
Joel 1,15 beschreibt die dringende Aufforderung, sich auf den Tag des Herrn vorzubereiten, einen Tag der Dunkelheit und des Gerichts. Diese Worte erinnern uns daran, dass wir uns nicht in Sicherheit wiegen sollten, sondern unseren Glauben und unser Leben ständig prüfen müssen. Der Tag des Herrn ist keine bloße Prophezeiung, sondern eine Realität, die uns ermahnt, unsere Herzen zu reinigen und uns von allem zu trennen, was uns von Gott trennt. Es ist eine Einladung zur Umkehr und zur Hoffnung auf Gottes Gnade, wenn wir uns ihm in Demut und Reue zuwenden.
Tag des Herrn
Die Idee hinter dem Ausdruck der Tag des Herrn ist, dass dies Gottes Zeit ist. Der Mensch hat seinen Tag, und der Herr hat seinen Tag . Im letzten Sinne ist der Tag des Herrn erfüllt, wenn Jesus die Erde richtet und in Herrlichkeit wiederkehrt. In geringerem Sinne ist auch eine Zeit des Gerichts, wie sie Juda mit Heuschrecken und Dürre erlebte, ein Beispiel für den Tag des Herrn.
Parallelstellen zum Vers Joel 1,15: 2,1; 4,14; Jes 13,6; Hes 7,7; Am 5,18.20; Ob 15; Zef 1,7.14
Joel 1:16: Ist nicht vor unseren Augen die Nahrung weggenommen worden, Freude und Frohlocken von dem Haus unseres Gottes?
Parallelstellen zum Vers Joel 1,16: 1,9; Dtn 12,7; 16,11.14
Joel 1:17: Verdorben sind die Samenkörner unter den Schollen, die Speicher stehen leer, die Scheunen zerfallen; ja, das Korn ist verwelkt!
Joel 1:18: O wie seufzt das Vieh, wie sind die Rinderherden verstört, weil sie keine Weide haben; auch die Schafherden gehen zugrunde!
Parallelstellen zum Vers Joel 1,18: Jer 12,4
Joel 1,19: Zu dir, o Herr, will ich rufen; denn das Feuer hat die Auen der Steppe verzehrt, und die Flamme hat alle Bäume des offenen Feldes versengt
Für dein Leben
- Erkenne deine Abhängigkeit von Gott in schwierigen Zeiten an, so wie Joel es in seiner Not tat.
- Bringe deine Sorgen und Nöte zu Gott und bitte ihn um Hilfe, denn er ist der Einzige, der wirklich helfen kann.
Zu dir, o Herr, will ich rufen
In diesem Vers ruft der Autor verzweifelt zum Herrn um Hilfe. Diese Passage erinnert uns daran, dass es in Zeiten der Not wichtig ist, unsere Hoffnung auf Gott zu setzen und auf seine Führung zu vertrauen. Es ermutigt uns, inmitten von Schwierigkeiten zu beten und unsere Bedürfnisse vor Gott zu bringen, wissend, dass er uns hört und uns beisteht. Es zeigt auch die tiefe Verbundenheit und Abhängigkeit des Menschen von seinem Schöpfer. Letztendlich lehrt uns dieser Vers, dass in unseren schwierigsten Momenten Gott unsere Zuflucht und Stärke ist.
Joel 1:20: Auch die Tiere des Feldes lechzen nach dir, weil die Wasserbäche vertrocknet sind und das Feuer die Auen der Steppe verzehrt hat.
Parallelstellen zum Vers Joel 1,20: Ps 104,21; Joe 2,3
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zum Buch Joel
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Joel 1. Kapitel