Christliche Andachten

Exodus Ex Kap. 19 bis 40: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Exodus Ex Kap. 19 bis 40.

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Exodus Ex Kap. 19-24: Bund und zehn Gebote

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ex Kap. 19-24

Die Kapitel 19-24 sind die Mitte des Buches Exodus; sie berichten über die Mitteilung der Zehn Gebote und den Bundesschluss am Sinai. Zunächst (Kap. 19) muss sich das ganze Volk auf die Gottesbegegnung vorbereiten. Das Volk bleibt am Fuß des Berges stehen, Mose allein darf hinaufsteigen; er ist der Mittler zwischen Gott und dem Volk. Die Gotteserscheinung selbst wird als ein furchtbares Gewitter beschrieben.

Aber nicht das Gewitter war das Außerordentliche, sondern die Tatsache, dass die Israeliten in Blitz und Donner das Kommen Gottes erlebten. Im Donner hörten sie die Stimme Jahwes, in Feuer, Rauch und Wolke wurde ihnen seine Nähe sichtbar, auch wenn sie seine Gestalt nicht sahen. Später wird der Prophet Elija auf diesem Berg eine neue Erfahrung machen: nicht in Blitz und Donner und Erdbeben offenbart Gott sein Wesen, sondern im leisen Windhauch, im Wort. Auch jetzt ist das Wesentliche für Israel das Wort, mit dem Gott das Volk vor die Entscheidung seiner Geschichte stellt.  Erzabtei Beuron

Ex 19,16: Früh am Morgen des dritten Tages begann es, zu donnern und zu blitzen. Eine dichte Wolke umhüllte den Berg.

Gottesbegegnung

Die Israeliten kommen am Berg Sinai an. Im Auftrag Gottes bereitet Mose das Volk für die Begegnung mit Gott vor. Sie reinigen sich und geloben Gehorsam: Wir wollen alles tun, was der Herr befiehlt! Sehr kühn gesprochen. Sie übernahmen damit eine Verpflichtung, der sie selbst beim besten Willen nicht nachkommen konnten. Müssen nicht auch wir vielmehr formulieren: Wir wollen uns bemühen, es zu tun. Als dann das Volk unten am Berg versammelt ist, erscheint Gott. Das Volk im Lager zitterte vor Angst.

Ex 19,18: Der Berg Sinai war in dichten Rauch gehüllt, denn der Herr war im Feuer herabgekommen.

Tägliche christliche Andacht

Ex 20:1: ‭Und Gott redete alle diese Worte und sprach:

Die Zehn Gebote

Das Gesetz ist nicht Gnade. Das Gesetz ist der Ausdruck dessen, was der Mensch sein sollte, während die Gnade zeigt, was Gott ist. Deshalb ist es unmöglich für einen Sünder, teils durch Gesetz, teils durch Gnade errettet zu werden. Wozu dann aber das Gesetz? Es kam, um die Sünde als Sünde erkennbar zu machen. So kann jemand in einem dunklen Zimmer von Staub und Unordnung umgeben sein, ohne es zu merken.  Sobald aber ein Sonnenstrahl ins Zimmer fällt, kann er alles unterscheiden. Haben die Sonnenstrahlen den Staub hervorgebracht? Natürlich nicht. Der Staub war vorhanden, und die Sonnenstrahlen bewirkten nur, dass er gesehen wurde. 

Tägliche christliche Andacht

Ex 20:2: ‭Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, herausgeführt habe.

Ex 20:3: ‭Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!

Du sollst an einen Gott glauben

Die Glaube an Gott verlangt zunächst, dass wir Gott an die erste Stelle setzen. Er muss für uns der Herr sein, nach dem wir unser ganzes Leben ausrichten. Sein Wille muss für uns der oberste Maßstab sein. Gott muss also das Wichtigste in unserem Leben sein! Leider ist es für viele von uns so, dass Gott in der Werte-Skala sehr weit unten aufscheint. Da gibt es tausend andere Sachen, die wichtiger sind als Gott: Freundschaften, Karriere, Hobbies.

Viele denken nur am Abend kurz an Gott, bevor sie nach der Bettlektüre schon fast hinübergedämmert sind. Für andere ist Gott nur ein Feuerwehrmann, den sie anrufen, wenn es brenzlig wird. Für viele von uns ist Gott also nicht das Erste, sondern eher das Letzte in ihrem Leben! Da braucht es eine regelrechte Umkehrung der Werte-Skala: Wir müssen Gott von der letzten Stelle an die erste Stelle rücken, wir müssen Gott vom Rand unserer Existenz in den Mittelpunkt unserer Existenz versetzen. Peter Egger

Ex 20,6: Denen, die mich lieben und sich an meine Gebote halten, bin ich gnädig.

Ex 20:7: ‭Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen! Denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.

Den Namen Gottes nicht verunehren

Das zweite Gebot verpflichtet uns zur Ehrfurcht vor Gott. Die Größe und Heiligkeit Gottes verlangt Achtung und Respekt, Demut und Verehrung. Dieses Gebot fordert uns auf, alles zu unterlassen, was die Größe und Heiligkeit Gottes in Frage stellt oder zu ihr im Widerspruch steht. Es fordert uns aber auch zur Ehrfurcht vor allen Gestalten, Handlungen und Zeichen auf, die in Verbindung mit Gott stehen.  Peter Egger

Der tiefste Sinn des zweiten Gebots

Dieser besteht darin, dass unser ganzes Leben zur höheren Ehre Gottes gereichen soll. Wenn wir so leben, wie Gott es will, dann hat Gott durch uns bei den Menschen einen guten Namen. Dann begreifen auch die Fernstehenden, dass von unserem Gott eine Liebe und eine Kraft ausgehen, die die Welt verändern. Deshalb müssen wir uns mit ganzer Kraft darum bemühen, eine lebendige Propaganda für Gott zu sein. Durch unser christliches Leben sollen die anderen für Gott begeistert werden. Auf diese Weise aber erfüllen wir den eigentlichen Sinn des zweiten Gebotes und tragen dazu bei, dass der heilige Name Gottes immer mehr und überall geehrt wird. Peter Egger

Ex 20:8: ‭Gedenke an den Sabbattag und heilige ihn!

Den Tag des Herrn heiligen

Beim dritten Gebot geht es um die besondere Verehrung Gottes. Für diese Verehrung Gottes sind eigene Tage vorgesehen: nämlich die Sonn- und Feiertage. An diesen Tagen sollen sich alle Christen zum gemeinsamen Gottesdienst versammeln. Diese Tage sollen aber auch in ihrem ganzen Ablauf geheiligt sein, damit der Mensch sich in besonderer Weise auf Gott besinnen kann. Gleichzeitig sind diese Tage aber auch für die Gemeinschaft, die Freude und die Erholung gedacht. Peter Egger

Ex 20,9: Sechs Tage sollst du deine Arbeit verrichten, aber der siebte Tag ist ein Ruhetag.

Sabbat-Gebot

Sowohl in der Wochenstruktur wie auch in der Tagesstruktur sind Ruhe und Pausen unerlässlich. Ich unterbreche meine Arbeit am Tag ganz bewusst, um mich in der Nähe Gottes zu erholen. Das können teilweise auch nur ein paar Sekunden sein, in denen sich mein Herz zu ihm hinwendet, ein einfaches „Ich liebe dich.“ und am Sonntag natürlich die Messe. Zur Kunst der Arbeit gehört immer auch die Kunst des Ausruhens und sich nicht die Tages-Pausen oder den Sonntag voll zu stopfen, bewusst die Stille suchen. Also: achte ganz bewusst auf deine Pausen, auch damit ehrst du Gott. Ich will den Herrn allezeit preisen; nie will ich aufhören, ihn zu rühmen. (Ps 34:2)

Ex 20:10: ‭Aber am siebten Tag ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun; weder du, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der innerhalb deiner Tore lebt.

Ex 20:12: ‭Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, damit du lange lebst in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt!

Du sollst Vater und Mutter ehren

Das vierte Gebot fordert die Ehrfurcht der Kinder vor Vater und Mutter und verweist damit auf die rechte Beziehung der Kinder zu den Eltern. Das vierte Gebot bezieht sich aber auch auf die Familie als ganze: Es fördert die Entfaltung der Familie und schützt sie vor gewissen Gefahren. Peter Egger

Ex 20:13: ‭Du sollst nicht töten!

Du sollst nicht töten

Das Leben ist ein Geschenk Gottes, der den Menschen geschaffen hat. Gott hat dem Menschen das Leben geschenkt, damit er es entfalte und damit er sich bewähre. Das Leben ist eine Gabe Gottes, die der Mensch nicht antasten darf. Er darf daher auch keinen Menschen morden. Nur Gott ist der Herr über Leben und Tod. Peter Egger

Ex 20:14: ‭Du sollst nicht ehebrechen!

Du sollst nicht die Ehe brechen

Das sechste Gebot schützt die Liebe und Ehe und wendet sich gegen Einstellungen und Verhaltensweisen, die die Liebe und Ehe gefährden. Es verteidigt bestimmte Werte, die für das Gelingen der Liebe notwendig sind. Peter Egger

Ex 20:15: ‭Du sollst nicht stehlen!

Ex 20:16: ‭Du sollst kein falsches Zeugnis reden gegen deinen Nächsten!

Du sollst nicht lügen

Das achte Gebot bezieht sich auf die Wahrheit. Es wendet sich gegen alle Formen der Lüge und verlangt von uns, dass wir für die Wahrheit eintreten. Das achte Gebot fordert von uns aber auch, dass wir nach wahrer Erkenntnis streben und erkannte Wahrheiten bezeugen. Peter Egger

Ex 20:17: ‭Du sollst nicht begehren das Haus deines Nächsten! Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd, noch sein Rind, noch seinen Esel, noch irgendetwas, das dein Nächster hat!

Nicht begehren des Nächsten Frau

Beim neunten Gebot geht es um den Schutz der ehelichen Treue. Dieses Gebot hängt engstens mit dem sechsten Gebot zusammen. Im Unterschied zum sechsten Gebot geht es aber beim neunten Gebot nicht um falsche Handlungen, sondern um geistige Fehlhaltungen gegenüber der Liebe und Treue. Gott weiß, dass alle falschen Handlungen mit falschen Gedanken und Begierden beginnen, und deshalb setzt er den Hebel bereits im Herzen des Menschen an. Peter Egger

Nicht begehren d. Nächsten Gut

Das zehnte Gebot wendet sich gegen die Habsucht und den Neid und fördert damit in entscheidender Weise den sozialen Frieden. Das zehnte Gebot steht in einem direkten Bezug zum siebten Gebot: Es betrifft die inneren Fehlhaltungen gegenüber dem Eigentum und soll dazu führen, dass es nicht zu falschen Handlungen im Sinne des siebten Gebots kommt. Die Beachtung des neunten Gebots gerade in unserer materialistischen Gesellschaft von größter Bedeutung. Peter Egger

Ex 21,24: Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß.

Rechtsordnungen

Im Unterschied zu den Zehn Geboten handelt es sich bei den folgenden Rechtsordnungen um Anweisungen für die Rechtspraxis, die festlegen, wie in einem bestimmten Fall verfahren werden soll (Wenn-dann-Fälle). Im Abschnitt über Körperverletzungen findet sich das bekannte „Auge für Auge, Zahn für Zahn“. Dies ist nicht wie heute falsch verwendet ein primitives Rachegesetz, sondern bedeutet im Gegenteil einen wichtigen Schritt in der Entwicklung des Rechtswesens. Die private Vergeltung wird durch einen öffentlichen Rechtsgrundsatz abgelöst, der der persönlichen Willkür Schranken setzt.

Ex 23:12: Am siebten Tag sollt ihr ruhen.

Ruhige Zeiten finden

Unser Verlangen ist oft masslos. Wir müssen alles erlebt, alles gelesen, alles bereist, alles erreicht haben und denken, dass uns das alles irgendwie glücklicher macht. Aber das alles führt zu einer ungesunden Rastlosigkeit. Letztlich kann nichts in diesem Leben unsere Sehnsüchte stillen außer Gott. Wir müssen einen Lebensrhythmus finden, der uns darin unterstützt. Der Sonntag und damit die Gliederung der Woche ist dabei unerlässlich. Der Sonntag ist ein Tag, an dem wir aufhören, ein Stopp im Hamsterrad des Alltags. Der Sonntag ist eine Grundhaltung der Ruhe. Es geht um ein Verweilen und Geniessen. Der Sonntag ist eine heilige Zeit, weil hier Gott ganz und gar im Mittelpunkt steht.

Zum Sonntag

Der Sonntag hat sich in unseren westlichen Gesellschaften gewandelt zum Wochenende, zur freien Zeit. Die freie Zeit ist gerade in der Hetze der modernen Welt etwas Schönes und Notwendiges; jeder von uns weiß das. Aber wenn die freie Zeit nicht eine innere Mitte hat, von der Orientierung fürs Ganze ausgeht, dann wird sie schließlich zur leeren Zeit, die uns nicht stärkt und nicht aufhilft. Die freie Zeit braucht eine Mitte, die Begegnung mit dem, der unser Ursprung und unser Ziel ist.

Hermann von Bezzel: Nicht das weiht den Sonntag, dass du an ihm nichts arbeitest, sondern das weiht ihn, dass du an ihm Gott ganz besonders für dich und in dir arbeiten lässt.

Kardinal Faulhaber: Gib der Seele ihren Sonntag, gib dem Sonntag seine Seele.

Ex 23,20-21: Ich verspreche euch: Ich werde einen Engel vor euch hersenden, der euch auf dem Weg bewahrt. […] Ich selbst bin in ihm gegenwärtig.

Heilszusage

Engel sind Diener und Boten Gottes. Sie sind beauftragt, uns mit ihren Einsprechungen zu Hilfe zu kommen, in Gefahren zu beschützen, auf Fehler hin zu weisen, die Tugenden zu fördern. Engel führen und schützen uns. Ja: „Einem jeden der Gläubigen steht ein Engel als Beschützer und Hirte zur Seite, um ihn zum Leben zu führen.“ (Basilius). Dies wird nicht nur einmal biblisch erwähnt. „Gott wird dir seine Engel schicken, um dich zu beschützen, wohin du auch gehst.“ (Ps 91:11). Glaube fest an die Existenz der Engel. Die Engel zu leugnen würde bedeuten, jede zweite Seite aus der Bibel reißen.

Tägliche christliche Andacht

Ex 23,25: Dient mir, dem Herrn, eurem Gott! Dann werde ich euch reichlich Essen und Trinken geben und Krankheiten von euch fernhalten.

Dient Gott

Kümmere dich um Gottes Sache, dann wird er sich um deine Sache kümmern! Dieses Prinzip gilt in allen  Lebenssituationen z.B. der Ehe: Kümmere dich um das Glück deines Partners, so wirst auch du Glück finden. „Gebt, und es wird euch gegeben.“ (Lk 6,38) Es ist eine Botschaft des Vertrauens, dass Gott unser Handeln sieht und uns vergilt. Im Zentrum steht Jesus Christus, sein Reich und seine Gerechtigkeit. Alles andere kommt danach. Wenn wir uns danach ausrichten, so glaube ich, werden wir nicht mehr von unseren Sorgen getrieben.

Ex 24,7: Dann nahm er die Schriftrolle, in der er die Gesetze des Bundes aufgeschrieben hatte und las sie den Israeliten vor. Sie antworteten: Alles, was der Herr befohlen hat, wollen wir tun! Wir werden ihm gehorchen!

Gott schließt seinen Bund

Einstimmig verspricht das ganze Volk, Gottes Weisungen zu befolgen. Mose hat dem Volk Israel alles gesagt, was er von Gott gehört hat. Die Israeliten schwören die Treue. Gott schließt den Bund mit Israel. Mose besprengt das Volk mit dem Blut aus den Schalen und sagte: Das Blut besiegelt den Bund zwischen dem Herrn und euch. Dieser Bund beruht auf all den Geboten, die ich euch in seinem Namen weitergegeben habe.

Ex 24,18: Mose aber ging weiter hinauf zum Gipfel, mitten in die Wolke hinein. Vierzig Tage und Nächte blieb er dort.

Exodus Ex Kap. 25-40: Bau der Stiftshütte

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Ex Kap. 25-40

Allgemeine Worte

Die Kapitel 25 bis 40 von Exodus enthalten spezifische Anweisungen Gottes an Mose für den Bau der Stiftshütte, auch bekannt als die Stiftshütte des Zeugnisses oder Zelt der Begegnung.

In Kapitel 25 beginnt Gott damit, Mose genaue Anweisungen für den Bau der Stiftshütte zu geben. Er erklärt im Detail, wie die Stiftshütte gestaltet werden soll, einschließlich der Materialien, Maße und Einrichtungsgegenstände. Die Stiftshütte sollte ein heiliger Ort sein, an dem die Israeliten Gott verehren und ihm nahekommen konnten.

In den folgenden Kapiteln werden die verschiedenen Bestandteile der Stiftshütte beschrieben, darunter der Bundeslade, der Tisch für die Schaubrote, der goldene Leuchter, der Räucheraltar und der Brandopferaltar. Gott gibt genaue Anweisungen für die Herstellung und den Gebrauch dieser Gegenstände sowie für die Kleidung der Priester, die in der Stiftshütte dienen sollen.

Kapitel 35 bis 39 beschreiben die Umsetzung dieser Anweisungen. Die Israeliten wurden aufgerufen, freiwillige Spenden von Materialien und handwerklichen Fähigkeiten beizutragen, um den Bau der Stiftshütte zu unterstützen. Sie zeigten großzügige Unterstützung, und Künstler und Handwerker wurden ausgewählt, um die verschiedenen Bestandteile der Stiftshütte herzustellen.

Schließlich beschreibt Kapitel 40 die Einweihung der Stiftshütte. Mose führt die abschließenden Schritte zur Errichtung und Ausstattung der Stiftshütte durch, und Gott offenbart seine Gegenwart, indem er die Wolke der Herrlichkeit auf die Stiftshütte herabkommen lässt. Diese Wolke würde sich über der Stiftshütte erheben und sich bewegen, um den Israeliten den Weg durch die Wüste zu zeigen.

Die Bedeutung von Exodus Kapitel 25 bis 40 liegt in der Schaffung eines heiligen Raums, in dem die Israeliten Gott verehren konnten. Die detaillierten Anweisungen und die sorgfältige Umsetzung sollten sicherstellen, dass die Israeliten Gottes Gebote respektierten und eine Beziehung zu ihm aufbauten. Die Stiftshütte und ihre Einrichtungsgegenstände wurden als Symbole für die Gegenwart Gottes unter seinem Volk angesehen und waren ein wichtiger Bestandteil des religiösen Lebens der Israeliten während ihrer Zeit in der Wüste.

Ex 25,8: Sie sollen mir ein Heiligtum machen, dass ich unter ihnen wohne.

Lade & Tisch & Leuchter & Hütte

Das gesamte heilige Zelt kann als ein bedeutungsvolles Bild vom Leib Christi betrachtet werden. In den folgenden Kapiteln wird genau beschrieben, wie dieses Heiligtum aussehen soll. An erster Stelle steht die Bundeslade. Schon der Name deutet auf ihre Wichtigkeit hin. Eine Lade ist dazu bestimmt, das, was man hineinlegt, unversehrt zu erhalten. Sie ist ein tragbarer Kasten, in den die Gesetzestafeln gelegt werden sollen. Ihren Platz erhält sie hinter dem Vorhang, der den innersten Raum des Heiligtums, das Allerheiligste, verdeckt.

Auch der Tisch für die geweihten Brote soll für die Wanderzeit als tragbares Gerät hergestellt werden. Auf ihm werden sinnbildlich Trank und Speise für Gott aufgetragen. Sowohl das Brot, wie auch der Tisch sind ein Bild für Christus. 

Als Nächstes folgt der Leuchter. Dass es gerade sieben Lampen sind ist ein Ausdruck der Vollkommenheit des Lichts.

Ex 28,12: Wenn Aaron in das Heiligtum geht, trägt er die Namen der Israeliten auf seinen Schultern und ich, der Herr, werde dann stets an sie denken.

Ex 28,12: Und du sollst die beiden Steine auf die Schulterstücke des Ephod heften, daß sie Steine des Gedenkens seien für die Kinder Israels; und Aaron soll ihre Namen auf seinen beiden Schultern tragen zum Gedenken vor dem Herrn.

Jesus der Hohepriester

Stellvertretend für das ganze Volk tritt der Hohepriester vor Gott. In Steine werden die Namen der zwölf Stämme Israels eingraviert. Der Priester trägt die Steine an seinem Herzen und somit vor Gott. Nun ist Jesus unser ewiger Hoherpriester. Wie ermutigend zu wissen, dass Gott uns immer nur auf dem Herzen Jesus sieht. Das verleiht uns einen tiefen, dauernden Frieden, der durch nichts erschüttert werden kann. Unsere Mängel mögen uns beständig vor Augen sein und wir mögen darüber manchmal so betrübt sein, dass wir kaum den Glanz der kostbaren Steine erkennen, in die unsere Namen eingegraben sind. Aber trotzdem sind sie da.

Ex 28,29: Wenn Aaron dann ins Heiligtum geht, trägt er die Steine mit den Namen der Stämme Israels an seinem Herzen. So werde ich immer an mein Volk erinnert.

Eingraviert im Herzen Jesus

Fürbitten sind im alten Testament vielfältig und zahlreich vorhanden. Eine sehr wichtige Stelle ist dabei der heutige Bibelvers. Da steckt viel drin. Fürbitte ist nicht einfach ne kurze Bitte an Gott, so wie ich im Supermarkt mal kurz eine Butter kaufe.  Im Alten Testament hatten die Priester die wichtige Aufgabe, das Volk vor Gott hinzutragen, ihn an sein Volk zu erinnern. Äußerlich sichtbar wurde das durch Steine, auf denen die Namen der Stämme Israels standen und die der Priester am Herzen trug. Durch deine Berufung zum allgemeinen Priestertum der Taufe darfst und sollst nun auch du Personen bzw. ihre Namen an deinem Herzen tragen, sie zu Gott hintragen, so dass er ihrer gedenkt.

Welche Namen trägst du heute auf deinem Herzen?

Ex 29,38-39: Lass täglich zwei einjährige Lämmer auf dem Altar verbrennen, eins am Morgen, das andere gegen Abend.

Gottesbegegnung

Mit der Einrichtung des Heiligtums und der Stiftung des Opferdienstes ist das Ziel des Auszugs aus Ägypten erreicht. Das Morgen- und Abendopfer ist dabei Ausdruck der stetigen Verbundenheit zwischen Gott und seinem Volk. Seit Jesus Opfertod ist nun aber jegliches Tieropfer nicht mehr notwendig. Sich morgens und abends in besonderer Weise Gott zu zuwenden ist dagegen ein wichtiger Punkt in unserem geistlichen Leben.

Ex 29,43: Ja, ich selbst will euch begegnen und mein Heiligtum mit meiner Herrlichkeit erfüllen!

Ex 29,45: Ich will bei euch wohnen und euer Gott sein.

Ex 31,13: Schärfe den Israeliten ein, dass sie den Sabbat als Ruhetag achten!

Gebot der Sabbatfeier

Der Sabbath wurde nach der Auferstehung Christi vom Tag des Herrn abgelöst. Dieser erste Tag der Woche nimmt im NT einen besonderen Platz ein. Es ist deshalb ganz natürlich, wenn er auch im Leben eines Christen eine besondere Bedeutung erhält. Er ist in seiner Bedeutung klar vom Sabbath zu trennen. Der Sabbat war der siebte Tag, während der Tag des Herrn der erste Tag der Woche ist. Der Sabbat gehörte der alten Schöpfung an, während der Tag des Herrn der neuen angehört.

Ex 31,18: Nachdem der Herr dies alles zu Mose gesagt hatte, übergab er ihm auf dem Berg Sinai die beiden Steintafeln, auf denen die Gesetze des Bundes festgehalten waren. Gott selbst hatte die Worte auf diese Tafeln geschrieben.

Ex 32,1: Mach uns einen Gott, der vor uns hergehe!

Das goldene Kalb

Mose ist schon 40 Tage auf dem Berg. Das Volk verliert die Geduld. Mose ist fort und mit ihm auch Gott. Ein neuer Gott muss her, der sichtbar und greifbar ist. Der Mensch  liebt etwas, was er wahrnehmen kann, was seinen Sinnen entspricht und sie befriedigt. Sie machen sich ein goldenes Stierbild und opfern ihm. Doch ein selbst gemachter Gott hilft nicht, bewahrt nicht und rettet nicht. Während sie anstelle des Herrn ein Kalb verehrten, sind wir in Gefahr, denselben Geist zu offenbaren. Unser einziges Bewahrungsmittel ist, viel in der Gegenwart Gottes zu sein. Nur der Glaube vermag standhaft zu bleiben, als sähe er den Unsichtbaren (Heb 11,27).

Ex 32,4: Er nahm den Schmuck entgegen, schmolz ihn ein und goss daraus ein goldenes Kalb. Als es fertig war, schrien die Israeliten: Das ist unser Gott, der uns aus Ägypten befreit hat!

Ex 32,12: Sei nicht länger zornig über dein Volk!

Moses Fürbitte bei Gott

Mose verhandelt mit Gott auf dem Boden seiner eigenen Herrlichkeit und wirft das Volk auf ihn zurück.  Da lenkte der Herr ein. Mose verliert sich selbst ganz und gar aus dem Auge. Seine ganze Seele ist erfüllt mit der Herrlichkeit Gottes und mit dem Volk Gottes. Welch ein Diener! Wie wenige gleichen ihm! Und doch, wie unendlich weit war er selbst in diesem Dienst von unserem Herrn Jesus entfernt!

Ex 32,19: Als Mose sich dem Lager näherte, sah er das Volk um das Goldene Kalb tanzen. Da packte ihn der Zorn, er schleuderte die Tafeln fort und zerschmetterte sie am Fuß des Berges.

Mose zerbricht Bundestafeln

Der Bund ist noch nicht richtig in Kraft, da liegt er schon am Boden. Er liegt in Scherben, weil das Volk ihn längst gebrochen hat. Auf den Tafeln stand Gottes guter Wille für ihr Leben. Doch sie haben ihren Willen über seinen gestellt. Und das ist tödlich. Nicht nur Mose, vor allem Gott wird zornig. Das passt nicht in unser Bild von Gott. So wie auch der ferne Gott auf dem Berg nicht in Israels Bild gepasst hat.

Dann wollen wir doch lieber einen angenehmen, goldig-goldenen Gott. Aber wir wollen uns hüten, dass wir nicht unser Bild von Gott über Gott selbst stellen – auch wenn er fern und fremd ist! Denn selbst im Zorn Gottes gibt es die Chance zur Umkehr. Die Israeliten legen als Zeichen ihrer Demut ihren Schmuck ab. Den Schmuck nicht anzulegen ist Zeichen der Trauer.

Ex 32,32: Bitte, vergib ihnen! Wenn du ihnen aber nicht vergeben willst, dann streich auch mich aus deinem Buch, in dem du die Namen der Menschen aufgeschrieben hast, die zu dir gehören.

Ex 33,6: Da legten die Israeliten am Berg Horeb ihren Schmuck ab.

Ex 33,11: Der Herr sprach von Angesicht zu Angesicht mit Mose, so wie Freunde miteinander reden.

Gottes Umgang mit Mose

Moses drängt es in der Erkenntnis Gottes voran zu schreiten. Er möchte Gottes Pläne erkennen und verstehen. Der Herr antwortete: Ich selbst werde dir vorangehen und dich zur Ruhe kommen lassen! Auf die Bitte seine Herrlichkeit sehen zu dürfen, antwortet Gott: Ich will an dir vorüberziehen, damit du sehen kannst, wie gütig und barmherzig ich bin. Meinen eigenen Namen „Herr“ werde ich vor dir aussprechen.

Ex 33,19: Ich erweise meine Gnade, wem ich will. Und über wen ich mich erbarmen will, über den werde ich mich erbarmen.

Ex 34,6: Er zog an Mose vorüber und verkündete: Ich bin der Herr, der barmherzige und gnädige Gott. Meine Geduld ist groß, meine Liebe und Treue kennen kein Ende!

Erneuter Bundesschluss

Der Text beschreibt eine Ausnahmesituation. Mose zieht sich ganz zurück. Er ist bei Gott und nichts soll ihn ablenken. Das Leben wird unterbrochen. Mose nimmt nicht einmal Brot und Wasser zu sich. Mose kommt mit Gottes Weisungen zurück. Neue Tafeln werden gehauen, denn Gottes Wort zerbricht nicht, auch nicht an unserem Ungehorsam. Mose muss sein Gesicht verhüllen. Die Haut von Moses Gesicht strahlte. Der Mensch, der in Gottes Licht tritt, wird zu einem Spiegel seiner Herrlichkeit.

Ex 34:14: Denn du sollst keinen anderen Gott anbeten. Denn der Herr, dessen Name Der Eifersüchtige ist, ist ein eifersüchtiger Gott.

Die Eifersucht Gottes

Die Eifersucht, die Gott auf uns hat, ist keine Eifersucht des Begehrens, sondern der höchsten Freundschaft. Denn es liegt nicht in seinem Interesse, daß wir ihn lieben, sondern in unserem Interesse. Unsere Liebe bringt ihm keinen Nutzen, uns aber ist sie von großem Vorteil. Denn da er das höchste Gut ist, freut es ihn, sich durch seine Liebe mitzuteilen, ohne daß ihm daraus irgendein Vorteil erwächst.

Aus Liebe zu uns will er also, daß wir ihn lieben. Wir können ja nicht aufhören, ihn zu lieben, ohne anzufangen, verlorenzugehen. Alles, was wir ihm an Liebe entziehen, ist für uns verloren. Es ist darum keine selbstsüchtige, sondern eine reine Eifersucht, die aus keiner Begierlichkeit entspringt, sondern aus einer edlen und einfachen Freundschaft.

Ex 34,28: Vierzig Tage und Nächte blieb Mose auf dem Berg in der Gegenwart des Herrn . Während dieser Zeit aß und trank er nichts. Er schrieb auf die Steintafeln die Zehn Gebote, auf die sich Gottes Bund mit den Israeliten gründete.

Ex 35,26: Und die Frauen, die ihr Herz dazu trieb und die verständigen Sinnes waren, die spannen das Ziegenhaar

Ziegenhaar

Für mich ist dies ein wunderbares Bild. Sogar ein unbedeutendes Ziegenhaar wurde im alten Bund Gott als Opfer dargebraucht. Franz von Sales deutet dies auf unser Leben, dass ja auch ein Opfer für Gott ist. So sind auch kleine Handlungen, wenn sie aus der Liebe hervorgehen, Gott angenehm. Lasst uns dieses „Kleine“ lernen wieder achtsam wahrzunehmen. Dieses „Ziegenhaar“ kann hier eine Berührung sein, dort ein gutes Wort, hier eine kleine gute Tat, selbst wenn wir jemand ein Glas Wasser bringen …das alles aus Liebe.

Franz von Sales: Üben wir gewisse, unserer eigenen Kleinheit entsprechende kleine Tugenden. Lassen wir uns nicht in Dinge ein, die über unser Vermögen gehen. Diese kleinen Tugenden sind der Kraft unserer Beine angepasst: Geduld haben, den Nächsten ertragen, Hilfsbereitschaft, Demut, ein freundlicher Mut, Liebenswürdigkeit, Duldsamkeit unserer eigenen Unvollkommenheit gegenüber, solche kleine Tugenden also, aber Schritt für Schritt.

Ex 35,29: So brachten die Kinder Israels dem Herrn eine freiwillige Gabe.

Ex 40,21: Und er brachte die Lade in die Wohnung und hängte den verhüllenden Vorhang auf und verhüllte die Lade des Zeugnisses, so wie der Herr es Mose geboten hatte.

Anwesenheit Gottes

Unabhängig von allem Versagen im Lauf seiner Geschichte ist Israel dazu berufen, ein heiliges, priesterliches Volk zu sein, dessen erste Aufgabe der Gottes-Dienst ist. Jemandem dienen heißt: für ihn da sein, in seiner Nähe sein, zu seiner Verfügung stehen, sich für ihn einsetzen. Das geschieht im gelebten Leben ebenso wie im kultischen Voraus- oder Nachvollzug. Der Kult braucht Ort und Zeit, er braucht Zeichen, Gebärden, Worte. Israel hatte seit seiner ältesten Zeit zwei besondere Zeichen der Anwesenheit seines Gottes: die Bundeslade und das heilige Zelt, später den Tempel.

In beiden, in der Lade und dem Zelt, ist Gott dem Volk nahe und erreichbar. Die Verheißung Jahwes an die Väter, dass er Israels Gott sein will (seit Gen 17,7), erfüllt sich mit dem Erscheinen der Herrlichkeit Jahwes über dem Offenbarungszelt. Aber auch jetzt ist Jahwe kein Gott, der sich festlegen lässt er ist ein Gott, der sich bewegt, der führt und fordert. – In der Lade befanden sich die Bundesurkunde, die Tafeln mit den Zehn Geboten: sie sollten das Volk vor der falschen Sicherheit bewahren, gegen die in späterer Zeit die Propheten anzukämpfen hatten. Erzabtei Beuron

Ex 40,34: Da bedeckte die Wolke die Stiftshütte und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnung.

Herrlichkeit Gottes

Am Anfang des Buches Exodus steht die Gefangenschaft in Ägypten. Am Ende steht die Herrlichkeit Gottes. Als die Stiftshütte fertig ist, erfüllt Gottes Herrlichkeit das Zelt. Nun wohnt Gott unter den Israeliten. Alles in der Stiftshütte (Bundeslade, Leuchter, Tisch und Brote etc.) sind lebendige Zeichen für Gottes Gegenwart und seine Kraft.

Erhub sich die Wolke von der Stiftshütte, so sollten die Israeliten aufbrechen. Und wenn die Wolke ruht, verweilt auch Gottes Volk an Ort und Stelle. Damit gibt Gott nicht nur die Richtung vor, er bestimmt auch den Rhythmus zwischen Ruhe und Bewegung. Gottes Geist möchte unsere Herzen und Gedanken erfüllen. Er wird allen, die mit ihm unterwegs sind, den Weg weisen, bei Tag und bei Nacht. Darauf dürfen wir vertrauen.

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Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Exodus Ex Kap 19 bis 40.


Exodus Kap. 19-40

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.