Christliche Andachten

Johannes Evangelium Joh 2. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 2. Kap.

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Zum Johannes Evangelium Joh 2. Kap.

Johannes Evangelium Kapitel 2 beschreibt das Wunder, das Jesus bei einer Hochzeit in Kana vollbrachte, indem er Wasser in Wein verwandelte. Durch dieses Wunder offenbarte Jesus seine göttliche Macht und ermutigte seine Jünger, ihm zu folgen. Es symbolisiert auch die Überfülle und Fülle, die das Reich Gottes bietet, und dass Jesus derjenige ist, der die Bedürfnisse der Menschen erfüllen kann. Dieses Kapitel zeigt auch, dass Jesus der neue Weinbringer ist und das Ende der alten jüdischen Traditionen und Gesetze bedeutet.

Joh 2,1-12: Die Hochzeit zu Kana

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 2,1-12

Joh 2,1: Eine Hochzeit am dritten Tag

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 2,1

Joh 2:1: ‭Und am dritten Tag war eine Hochzeit in Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war dort.

Joh 2,2-5: Mangel an Wein

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 2,2-5

Joh 2:2: ‭Aber auch Jesus wurde samt seinen Jüngern zur Hochzeit eingeladen.

Zum Wunder

Die Verwandlung von Wasser in Wein ist eines der sieben großen Zeichen, von denen Johannes in seinem Evangelium berichtet. Für was steht dieses Zeichen? Dadurch, dass Gott Mensch wurde und uns darin so nah wurde, bekommt unser Leben einen neuen Geschmack. Der Wein drückt diesen neuen Geschmack der Freude aus. Die Überfülle des Weins (6 Krüge = 600 Liter) steht für das uns geschenkte Leben in Fülle. Wenn Gott wirkt, dann entsteht immer Mehr und Besseres als vorher. Die alten Kirchenväter sprechen von der nüchternen Trunkenheit, die uns Jesus schenkt, ein inneres Berauschtsein von der Liebe Gott, die er uns gebracht hat. Dieser neue Geschmack, diese nüchterne Trunkenheit geht sodann auch auf andere über.

Joh 2,3: Und als es an Wein mangelte, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein!

Die Situation

Das war ein großer gesellschaftlicher Fehler und konnte das Paar lange beschämen. Eine Hochzeit sollte die beste Party überhaupt sein, und wenn ein Gastgeber keine angemessene Gastfreundschaft (teilweise in Form von Essen und Trinken) bereitstellte, war dies eine große Schande.

Der Wein steht für die Liebe

Johannes steigt in die Geschichte ein, indem er erzählt, was das Wesentliche an dieser Hochzeit ist: Den Leuten ist der Wein ausgegangen. Sie wollten feiern, aber es gelingt ihnen nicht. Der Wein steht für die Liebe. Die Hochzeit kann nicht gelingen, wenn die Liebe fehlt. Mit diesem Bild drückt Johannes die eigentliche Not des Menschen – nicht nur des Hochzeitspaares – aus: Sie haben keine Liebe mehr. Sie sind unfähig zur Liebe. Jesus kommt zu den Menschen, um sie wieder liebesfähig zu machen. Anselm Grün

Die Fürsprache Mariens

Ist es nicht beeindruckend, dass Maria diese Situation wahrnimmt? Und wie reagiert sie? Sie klagt nicht, sie urteilt nicht und sie schaut nicht weg. Sie geht zu Jesus und bittet ihn, zu helfen. Das darf uns Zuversicht geben: Maria sieht auch unsere Herausforderungen. Und auch da sieht sie nicht tatenlos zu. Sie ist unsere Fürsprecherin bei ihrem Sohn. Raphael Ballestrem

Beachtenswert: Maria macht keine Lösungsvorschläge, sondern trägt einfach die Not vor den Herrn. Auch wir sollten beim Fürbitten nicht versuchen Gott den Weg aufzudrängen, sondern schlicht und einfach die Not. Dann können wir Gott in kindlichem Vertrauen es überlassen, in welcher Art und Weise er dem anderen hilft. Wenn ich wie Maria die Not eines Menschen vor Gott hinstelle, dann trage ich diese Person vor das Angesicht Gottes. Welche Not welchens Menschen trägst du heute nach dem Beispiel Mariens zum Herrn?

Joh 2,4: Jesus spricht zu ihr: Frau, was habe ich mit dir zu tun? Meine Stunde ist noch nicht gekommen!

Was ist nun seine Stunde?

Es ist die Stunde des Kreuzes, in der er sich für uns hingibt. Diese Stunde war noch nicht gekommen. Es mußten Jünger berufen, Wunder gewirkt, Kranke geheilt, Unwissende gelehrt und das Reich Gottes verkündet werden. Nachdem er dies getan hat kam die Stunde. Er gab sich in Freiheit hin für uns in den Tod. Hier am Kreuz findet die eigentliche Hochzeit statt zwischen Bräutigam (Jesus) und Braut (wir). Das Wunder der Verwandlung von Wasser in Wein nimmt dies zeichenhaft vorweg. Ja: Gott wird Mensch um mit uns Hochzeit zu feiern und damit einen ewigen Bund mit uns einzugehen.

Aus diesem Glauben heraus gehen wir in jeden Tag mit voller Zuversicht, den Bräutigam an unserer Seite und in unserem Herzen.

Zur Stunde Jesus

Wenn seine Stunde gekommen ist, dann erst gibt es den Wein in Fülle. Er selbst ist der Wein, der »das Herz des Menschen erfreut« (Psalm 104,15). In der Stunde seines Todes wird er sein Herz für uns öffnen. Dann können wir den Wein trinken, der daraus strömt. Denn der wahre Wein ist die Liebe Gottes, die aus dem geöffneten Herzen Jesu kommt. Maria versteht die Antwort Jesu auch nicht als Zurückweisung. Sie glaubt vielmehr an ihren Sohn, an seine verwandelnde Liebe – schon vor dem Zeichen, das er im Weinwunder setzt. Die Jünger glauben erst nach dem Zeichen (Johannes 2,11). Anselm Grün

Tägliche christliche Andacht

Joh 2,5: Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut!

Was er euch sagt, das tut

Es gibt nur wenige aufgezeichnete Worte Marias. Es ist jedoch gut, auf ihre Worte zu achten, die aufgezeichnet wurden, weil sie durchweg Jesus verherrlichen, nicht Maria selbst. Es ist weise für jeden, Marias Anweisungen zu gehorchen, was auch immer Er zu Ihnen sagt, tun Sie es.

Höre auf deinen Seelenhirten Jesus

Höre seine sanfte aber starke Stimme im lauten Stimmengewirr des Tages. Und dann: Tue! Tue sorgsam, was du heute zu tun hast, morgen wird man dir etwas anderes auftragen, den jeder Tag ist einmalig. Mal sind wir in der Geduld gefordert, mal in der Barmherzigkeit oder einer anderen Tugend. Immer aber steht die eine Liebe im Mittelpunkt. Es gibt nun kein Wort von ihm für das Ganze unseres Lebens.

Sein Wort ist neu und frei und kann nur auf den Augenblick bezogen werden. Er zeigt dir den Weg durch sein Wort. Lebe in und aus diesem Wort heraus im Bewusstsein deines Seins als Diener. In unseren Tun dienen wir Gott. Verhalte dich so außerhalb des Gebetes, als ob du im Gebet bist, gehorsam gegenüber seinem Wort, geleitet durch seinen Willen.

Gott sucht Menschen, die bereit sind, auf sein Wort zu hören, seine Kraft zu empfangen und seinen Willen zu tun. Warren Wiersbe

Joh 2,6-10: Der Herr verwandelt Wasser in Wein

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 2,6-10

Joh 2,6: Es waren aber dort sechs steinerne Wasserkrüge, nach der Reinigungssitte der Juden, von denen jeder zwei oder drei Eimer fasste.‭

Es gibt nur sechs steinerne Wasserkrüge

Sechs steht als Zahl symbolisch für die Unvollkommenheit: Das Leben der Menschen ist unvollkommen. Es besteht nur aus Arbeit, Mühe und Plage. Es ist erstarrt, wie die steinernen Krüge symbolisieren. Das Wasser in diesen Krügen diente eigentlich zur Reinigung – ein Ritual, das zur damaligen Zeit gebräuchlich war, wenn man ein Haus betrat oder zu einer Feier, einem Mahl zusammenkam. Doch die wahre Reinigung geschieht nicht durch alte Riten, sondern durch die Menschwerdung Jesu. In ihr hat Gott den Menschen gereinigt und in seiner ursprünglichen Schönheit wiederhergestellt. Anselm Grün

Die steinernen Krüge in dieser Geschichte sind Bilder für das Erstarrte einer rigorosen Gesetzesfrömmigkeit, der Wein dagegen ein Zeichen für Lebendigkeit und Freude, für das Evangelium, die Frohe Botschaft.

Joh 2:7: ‭Jesus spricht zu ihnen: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenhin.

Joh 2:8: ‭Und er spricht zu ihnen: Schöpft nun und bringt es dem Speisemeister! Und sie brachten es hin.

Im geistlichen Leben können die Krüge leer sein

Trockenheit, Lustlosigkeit, Müdigkeit. Das Gebet ist nur noch Pflicht. Der Wein ist ausgegangen: der Wein der Freude, des Glücks, des Vertrauens und der Liebe. Jesus spricht: Füllt die Krüge mit Wasser! Wasser steht für das Alltägliche, das Glanzlose und das, was unser Leben weithin ausmacht worum wir uns Tag für Tag mühen und plagen. Jesus ruft uns ihm dazu bringen alles, was uns ausmacht und beschäftigt: Mühen, Nöte, Kummer, Schmerz, Verwundungen, Fehler, Schwächen, ja unsere ganze Armseligkeit und ungestillte Hoffnung. Bringt alles ihm hin im Gehorsam der Nachfolge Christi. Bedenken wir doch: Zweimal gibt Jesus einen Befehl, zweimal reagieren die Diener mit sofortigem Gehorsam. Füllen wir also heute ebenso die Krüge mit Wasser!

Bis zum Rand

Dies ist ein Muster für unseren Glauben und Gehorsam. Wenn dir aufgetragen wird, an ihn zu glauben, dann glaube an ihn bis zum Rand. Wenn dir gesagt wird, dass du ihn lieben sollst, dann liebe ihn bis zum Rand. Wenn dir befohlen wird, ihm zu dienen, diene ihm bis zum Rand. Spurgeon

Joh 2,9: Als aber der Speisemeister das Wasser, das zu Wein geworden war, gekostet hatte (und er wusste nicht, woher es war; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es), da rief der Speisemeister den Bräutigam

Der neue Wein

Jesus schenkt. Und er schenkt in Fülle. Denn der neue Wein ist nicht irgendein Wein, sondern er erfreut den Gaumen. Warum ist dieser neue Wein so gut? Weil er aus dem Herzen Jesu stammt. Der gute Geschmack kommt von der Liebe Jesu. Jesus schenkt die Gnade zusammen mit seiner Liebe und möchte, dass wir wirklich im Tiefsten unseres Herzens glücklich sind. Schauen wir auf unser Leben und suchen wir die Momente, in denen Jesus uns in einer besonderen Art und Weise nahe war und uns neuen Wein eingeschenkt hat. Danken wir ihm dafür. Jonathan Fuhr

Die Diener wussten es

Die Frage nach dem Woher ist typisch für das Johannesevangelium. Es ist letztlich die Frage nach dem Ursprung Jesu und des Menschen überhaupt. Wer aber weiß, dass Jesus vom Vater kommt, der versteht die Erzählung vom Weinwunder, der versteht das ganze Evangelium. Die Diener, die wissen, woher der Wein kommt, stehen für die Leser, die durch den Prolog des Evangeliums wissen, woher dieser Jesus kommt. Das Woher bezieht sich aber auch auf den Leser selbst: Woher kommt der Mensch? Wir kommen von Gott her, in ihm haben wir unseren wahren Grund. Anselm Grün

Joh 2,10: ‭und sprach zu ihm: Jedermann setzt zuerst den guten Wein vor, und dann, wenn sie trunken geworden sind, den geringeren; du aber hast den guten Wein bis jetzt behalten!‭

Das Beste

Sie haben den guten Wein bis jetzt aufbewahrt! Hinter diesen Worten steckt ein Prinzip; das Prinzip, dass für das Volk Gottes das Beste immer noch bevorsteht.

Mit Jesus ist die Zeit gekommen, den Wein in Fülle zu trinken, Hochzeit zu feiern mit Gott. Der Leser soll durch dieses Wort erkennen, was durch Jesus in diese Welt eingebrochen ist, dass das Leben durch ihn einen neuen köstlichen Geschmack bekommen hat.

Joh 2,11-12: Der Anfang der Zeichen

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 2,11-12

Joh 2,11: Diesen Anfang der Zeichen machte Jesus in Kana in Galiläa und ließ seine Herrlichkeit offenbar werden.

Jesus der messianische Bräutigam

Mit diesem Zeichen offenbart sich Jesus als der messianische Bräutigam. Bei der Erzählung fehlt eine Erwähnung der Braut. Diese Leerstelle soll uns als Leser darauf hinweisen, daß wir selber die Braut sind, jeder einzelne von uns. Jesus der Bräutigam, du die Braut: das ist nicht Mystik für Auserwählte, sondern Kern unseres Seins als Christen. Das Wunder von Kana hat bleibende Bedeutung, es geschieht immer neu, wenn Menschen sich auf Jesus Christus einlassen. Anselm Grün sagt dazu: Wenn Gott Mensch wird, dann feiert er Hochzeit mit den Menschen, dann wird er genauso eins mit ihnen wie Mann und Frau in der Ehe. Das verwandelt unser Leben, sind wir doch nicht mehr zwei oder viele, sondern eins in Christus.

Glaube ist: in Erwartung auf den Himmel zu leben, wo er, der Bräutigam, auf mich wartet und nach mir Ausschau hält. Pamela Reeve 

Tägliche christliche Andacht

Joh 2,11: Seine Jünger glaubten an ihn.

Vertiefung des Glaubens

Natürlich glaubten sie vorher, aber jetzt wurde ihr Glaube vertieft und erneut zum Ausdruck gebracht. Das ist typisch für das christliche Leben. Gott tut Großes in unserem Leben und wir glauben wieder an Ihn. Seine Jünger glaubten an ihn. Glauben, dass Gott Macht hat, dass für ihn nichts unmöglich ist. Glauben, dass er da ist, dass er uns gut ist, dass er uns bedingungslos liebt, unsere Gebrechen heilt und uns die Schuld vergibt. Glauben, dass er uns mit seiner Güte umfängt und dass wir uns ihm vertrauensvoll überlassen dürfen. Das ist Hochzeit, Freude, Glück! Seine Liebe ist grenzenlos. Seine Liebe ist unermesslich und unerschöpflich. Wenn er schenkt, schenkt er in Fülle den neuen Wein, das neue Leben.

Joh 2,12: ‭Danach zog er hinab nach Kapernaum, er und seine Mutter und seine Brüder und seine Jünger, und sie blieben wenige Tage dort.‭

Kapernaum

Das Dorf Kapernaum am nördlichen Ufer des Sees Genezareth war die Wahlheimat Jesu ( Matthäus 4:13 ).

Joh 2,13-25: Erste Tempelreinigung

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 2,13-25

Joh 2,13-17: Die Tempelreinigung

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 2,13-17

Joh 2,13: Und das Passah der Juden war nahe, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem.

Das Passah der Juden stand bevor

Jerusalem würde mit Tausenden von Besuchern überfüllt sein, die zum Passah kommen würden. Der Tempelberg war besonders überfüllt, und Jesus sah viele in den Vorhöfen des Tempels Geschäfte machen.

Das Paschafest ist nahe

Mit dem Hinweis auf die Nähe des Paschafestes möchte der Evangelist Johannes sicher mehr erreichen als nur eine zeitliche Einordnung des Geschehens. Auch inhaltlich gibt es einen Bezug: Wie Jesus aus dem Tempelbezirk jede unwürdige Verhaltensweise bannen will und zu diesem Zweck die Händler vertreibt, so möchte er mit seinem Erlösungswerk dem Menschen, der ein Tempel des Heiligen Geistes ist, seine wahre Würde wiedergeben, indem er ihn von der Sünde reinigt und auf sein eigentliches Ziel ausrichtet. Martin Baranowski

Zur Tempelreinigung

Bei Matthäus, Markus und Lukas steht die Tempelreinigung am Anfang der Leidensgeschichte. Im Johannesevangelium befindet sich eine gewichtige tiefsinnige Zeitangabe: der zeitliche Hinweis auf das Passahfest vor der Tempelreinigung ist weit mehr als eine Zeitangabe. Viermal fängt eine Begebenheit im Leben Jesus mit diesem Hinweis an. Jedesmal geht es um das Geheimnis seiner Lebenshingabe: Tempelreinigung, Brotvermehrung, Salbung in Betanien und die Fußwaschung. Wie bei einem Gongschlag schwingt bei der Erwähnung dieser Worte die Lebebshingabe wird, durch die Jesus das jüdische Passahfest vollendet in seinem neuen Passah, in dem er sich selbst als Lamm Gottes gibt.

Joh 2,14: Und er fand im Tempel die Verkäufer von Rindern und Schafen und Tauben und die Wechsler, die dasaßen.‭

Tempel des Heiligen Geistes – mein Gebet.

Ich bin ein Tempel des Heiligen Geistes. Ich betrachte mit Jesus zusammen den Tempel meines Gebets. Auch in meinem Tempel ist möglicherweise viel, was mich vom Heiligen Geist ablenkt. Was sind heute meine Geldwechsler, meine Taubenhändler? Ich bitte Jesus, all das auszutreiben, was meine Seele jetzt von ihm ablenkt. Ich warte, bis im Tempel meines Gebets Ruhe einkehrt, damit ich ungestört beten kann. Dorit Wilke-Lopez

Joh 2,15: ‭Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus, samt den Schafen und Rindern, und den Wechslern verschüttete er das Geld und stieß die Tische um;‭

Leidenschaftliche Liebe

Bei der Tempelreinigung scheint der sonst so besonnen und ausgeglichen handelnde Jesus einmal richtig „auszurasten”. Er bleibt nicht in der Rolle des kritischen Beobachters und begnügt sich nicht mit einer bloß verbalen Verurteilung des Treibens, sondern legt selbst Hand an, um die Missstände zu beseitigen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen unkontrollierten Temperamentsausbruch, sondern um eine Reaktion aus leidenschaftlicher Liebe – einer Liebe, die nicht untätig und gleichgültig bleiben kann. Ebenso tätig und engagiert sorgt sich Jesus um mich und mein zeitliches und ewiges Glück. Martin Baranowski

Joh 2,16: Zu den Taubenverkäufern sprach er: Schafft das weg von hier! Macht nicht das Haus meines Vaters zu einem Kaufhaus!

Joh ‭2:16‬: Den Taubenhändlern befahl er: Schafft das alles hinaus! Das Haus meines Vaters ist doch keine Markthalle!

Der Tempel als Kaufhaus

Im Tempel wurden Tieropfer dargebracht. Darum gab es dort Tierhändler. Von ihnen kaufte man das zu opfernde Tier. Geldwechsler gab es wegen der Tempelsteuer. Der Opferkult zur Zeit Jesus war zum Geschäft zwischen den Gläubigen, den Geldwechslern und den Priestern geworden. Mehr noch: Er war ein Handel zwischen Gott und den Pilgern nach dem Schema: Ich gebe Gott etwas und Gott gibt mir dafür etwas zurück. Und in der Gefahr dieser Denkweise stehen auch wir. Es ist die Versuchung der „guten“ Menschen, die Gott durch gute Werke gefallen wollen und dafür mit Belohnung rechnen. Handeln wir so, gleichen wir den Kaufleuten im Tempel. Sie wollen mit Gott markten und einen Handel eingehen.

Schaust du denn Gott wie eine Kuh an? Die liebst du wegen deines eigenen Nutzens. Die aber lieben Gott nicht recht, sondern sie lieben ihren Eigennutzen. Meister Eckart

Du bist ein Tempel

Der Tempel steht für den Ort und die Gegenwart Gottes. Jesus erklärt, dass ein neuer Tempel in seinem eigenen, auferstandenen Leib errichtet werden wird. Gottes Gegenwart wird sich so nicht auf einen einzigen geografischen Ort beschränken, denn Gott ist überall und er vermag alle Dinge und alle Zeiten zu heiligen. Wir sind der Tempel Gottes in der Welt, schreibt der heilige Paulus. Habe ich diese unfassbare Realität wirklich begriffen? Ich bin ein lebendiger Tempel, in dem das Wort Gottes ewig gesprochen wird. Maria Boeselager

Der Tempel als Markthalle

Der Tempel war das Zentrum des jüdischen Lebens. Jesus wendet sich nicht gegen den Tempel, sondern gegen das, was der Tempel geworden ist: ein Marktplatz statt eines Ortes der Anbetung. Für Jesus ist der Tempel der Ort der Anbetung des Vaters. Des Vaters, der alle Menschen gleichermaßen liebt und dessen Liebe nicht erkauft werden kann.

Manchmal können wir mit Gott in Verhandlungen treten. Wir sagen vielleicht: „Wenn du dies für mich tust, werde ich das für dich tun.“ Oder „Wenn ich nur so und so viel bete und deine Regeln befolge, dann wirst du…“ Wir können unsere Beziehung zu Gott leicht in eine Art Transaktion verwandeln. Wenn ich Zeit im Gebet verbringe, suche ich dann Gott oder suche ich das, was er mir geben kann? Maria Boeselager

Tempel des Heiligen Geistes – mein Leben. 

Ich bin ein Tempel des Heiligen Geistes. Ich betrachte mit Jesus zusammen den Tempel meines Lebens. Wo ist mein Leben eine Markthalle? Wo ist störender Lärm, störende Betriebsamkeit, durch die der Same des Glaubens, das Verhältnis zum Herrn, ersticken könnte? Wo sind störender Eigenwille und störender Egoismus, die mir den Weg zum Heiligtum des Tempels, zum Heiligen Geist, versperren? Ich bitte Jesus um den verzehrenden Eifer, das nach und nach wegzuschaffen. Dorit Wilke-Lopez

Joh 2,17: Seine Jünger dachten aber daran, dass geschrieben steht: Der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt.

Joh 2,18-22: Frage nach dem Zeichen seiner Autorität

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 2,18-22

Joh 2,18: ‭Da antworteten die Juden und sprachen zu ihm: Was für ein Zeichen zeigst du uns, dass du dies tun darfst?‭

Joh 2,19: Zerstört diesen Tempel! In drei Tagen werde ich ihn wieder aufbauen.

Der Tempel war die Wohnung Gottes

Die Kreuzigung Jesu ist das Abbrechen dieser Wohnung Gottes. Darum riß in der Todesstunde Jesus im Tempel der Vorhang zum Heiligtum. In Kreuz und Auferstehung wird Jesus zur neuen und vollendeten Wohnung unter den Menschen. Er selbst ist der neue Tempel. Die werdende Christenheit war lange vor der äußeren Zerstörung des Tempels 70 n. Chr. davon überzeugt, dass dessen heilsgeschichtliche Stunde zu Ende sei, weil in Jesus das Heil nun vollkommen gekommen war.

Mit Jesus beginnt eine neue Weise, Gott zu verehren, nicht mehr räumlich hier oder dort, sondern allein in deinem Herzen, das glaubt. Wenn möglich bete unterm Tag heilsame Stoßgebete der Anbetung: Ich bete dich an, Herr Jesus Christus, denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst

Joh 2,20: Da sprachen die Juden: In 46 Jahren ist dieser Tempel erbaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten?‭

Wiederaufrichten des Tempels

Beim Prozess gegen Jesus wurde unter anderem angeklagt, dass er sagte, er würde den Tempel zerstören (Mt 26:60-61, Mk 14:57-59). Als er am Kreuz starb, erinnerten die Spötter Jesus an ein scheinbar unmögliches Versprechen (Mt 27:40, Mk 15:29).

Joh 2,21: ‭Er aber redete von dem Tempel seines Leibes.‭

Das gilt auch für uns

Das gilt auch für uns: Unser Leib ist ein Tempel Gottes. Aber dieser Tempel ist zu einer Markthalle verkommen. In uns sind Händler, die lärmend ihre Waren verkaufen. Die Händler stehen hier für die lärmenden Gedanken, die uns beherrschen. In unserem Kopf ist es nie still. Da schreien die verschiedensten Gedanken durcheinander. Jeder dieser »Händler« möchte möglichst viel Geld verdienen. Das ist ein Bild für unsere Gier und Habsucht, die uns oft beherrschen.

In uns sind Geldwechsler, die die Währung der Tempelbesucher gegen eine andere eintauschen. Sie stehen für die Gedanken, in denen wir uns ständig mit anderen vergleichen: Was ist mein »Marktwert«? Wie hoch werde ich gehandelt? Was halten die anderen von mir? Wir sind in Gedanken nicht bei uns selbst, sondern ständig bei anderen und vergleichen uns mit ihnen. Anselm Grün

Stellen Sie sich Ihren Leib als Tempel vor. Welche fremden Kräfte sind in ihn eingedrungen, die die Ruhe und die Schönheit dieses Tempels trüben? Was sind die Händler und Geldwechsler in Ihnen? Was die Rinder, Schafe und Tauben? Beten Sie nach diesen Überlegungen das Jesusgebet. Beim Einatmen sagen Sie: »Herr Jesus Christus« und stellen sich vor, dass die Liebe Jesu mit diesen Worten in Ihr Herz einströmt und es wärmt.

Beim Ausatmen sagen Sie: »Sohn Gottes, erbarme dich meiner.« Stellen Sie sich vor, wie die Worte und die Liebe Jesu beim Ausatmen alle Händler, Geldwechsler, Rinder, Schafe und Tauben heraustreiben, wie Jesus alle negativen Emotionen, die Sie beherrschen möchten, mit seiner Liebe durchdringt und verwandelt, sodass sie zu positiven Gefühlen werden. Dann sagen Sie sich: Ich bin der Tempel Gottes. Wie fühlen Sie sich dann? Nehmen Sie dankbar wahr, dass Sie der Tempel Gottes sind. Und genießen Sie als solcher Ihre eigene Weite, Freiheit und Schönheit. Anselm Grün

Tägliche christliche Andacht

Joh 2,22: ‭Als er nun aus den Toten auferstanden war, dachten seine Jünger daran, dass er ihnen dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte.‭

Tempel seines Leibes

Der Tempel von Jerusalem ist ein Vorausbild Christi. Er war ein Zeichen der Gegenwart Gottes und ein Ort der Begegnung mit ihm. Doch beim Tod Jesu reißt der Vorhang, der das Allerheiligste verbarg, entzwei. In Jesus öffnet sich ein neuer und tieferer Zugang zu Gott, der die Aufgabe des alten Tempels zugleich erfüllt und übertrifft. „Er aber meinte den Tempel seines Leibes” ‐ in der Eucharistie ist Christus unter uns heute leibhaftig gegenwärtig, er vermittelt uns die Liebe Gottes und alle Gnaden; wenn wir ihn in der Kommunion empfangen, macht er uns ebenfalls zu einem Tempel, in dem er wohnt. Martin Baranowski

Gespräch mit Christus

Herr, wie die großen Kathedralen mit ihren Kunstwerken etwas von der Schönheit des Glaubens verkünden und die Menschen ‐ auch jene, die dem Glauben fernstehen ‐ neugierig machen und zu einem Besuch einladen, so soll auch mein Leben etwas von deiner Größe und Schönheit erfahrbar machen, indem es durch die christlichen Tugenden ansprechend und einladend ist. Wie du im Zentrum jeder Kirche im Tabernakel wohnst, so sollst du, Jesus, auch stets in meinem Herzen wohnen und das Zentrum meines Lebens sein.

Joh 2,23-25: Jesus weiß, was in dem Menschen ist

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 2,23-25

Joh 2,23: ‭Als er aber am Passahfest in Jerusalem war, glaubten viele an seinen Namen, weil sie seine Zeichen sahen, die er tat.‭

Joh 2:24: ‭Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, weil er alle kannte,

Joh 2:25: ‭und weil er es nicht nötig hatte, dass jemand von dem Menschen Zeugnis gab; denn er wusste selbst, was im Menschen war.

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Joh 2. Kap.


Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 2. Kap.


Johannes Kap. 2

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.