Christliche Andachten

Johannes Evangelium Joh 4. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 4. Kap.

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Zum Johannes Evangelium Joh 4. Kap.

Johannes Evangelium Kapitel 4 erzählt die Geschichte von Jesus und der samaritanischen Frau am Brunnen. Jesus offenbart sich als der Messias und bietet der Frau „lebendiges Wasser“ an, das ewiges Leben schenkt. Die Begegnung zeigt, dass Jesus für alle Menschen gekommen ist, unabhängig von ihrer Herkunft oder Vergangenheit. Es betont auch die Bedeutung des Glaubens und der Anbetung in Geist und Wahrheit.

Joh 4,1-45: Gespräch mit der Samariterin

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 4,1-45

Joh 4,1-4: Durch Samaria nach Galiläa

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 4,1-4

Joh 4:1: ‭Als nun der Herr erfuhr, dass die Pharisäer gehört hatten, dass Jesus mehr Jünger mache und taufe als Johannes

Joh 4:2: ‭— obwohl Jesus nicht selbst taufte, sondern seine Jünger—,

Joh 4:3: ‭da verließ er Judäa und zog wieder nach Galiläa.

Rückzug

Jesus wusste, dass es wegen Seiner zunehmenden Bekanntheit und Popularität bald zu einer Konfrontation mit dem religiösen Establishment kommen würde (unter denen sich die Pharisäer befanden ). Jesus wusste jedoch, dass die Zeit für eine Konfrontation in Jerusalem noch nicht reif war, also kehrte er nach Galiläa zurück .

Joh 4,4: ‭Er musste aber durch Samaria reisen.‭

Hintergrund

Obwohl die Straße durch Samaria die kürzeste Route von Jerusalem nach Galiläa war, mieden fromme Juden sie oft. Sie taten dies, weil zwischen vielen Juden und den Samaritern ein tiefes Misstrauen und Abneigung herrschte.

Geschichte

Als die Babylonier das südliche Königreich Juda eroberten, nahmen sie fast die gesamte Bevölkerung gefangen und verbannten sie in das babylonische Reich. Sie ließen nur die untersten Schichten der Gesellschaft zurück, weil sie diese gering angesehenen Menschen nicht in Babylonien haben wollten. Diese Zurückgebliebenen vermischten sich mit anderen nichtjüdischen Völkern, die langsam in die Region kamen, und die Samariter entstanden als ethnische und religiöse Gruppe.

Joh 4,5-6: An der Quelle Jakobs

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 4,5-6

Joh 4,5: ‭Da kommt er in eine Stadt Samarias, genannt Sichar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Joseph gab.‭

Joh 4,6: Müde von der Wanderung setzte sich Jesus an den Brunnen.

Der müde Mensch Jesus

Nach einem langen Tag war Jesus müde. Johannes hat darauf geachtet, uns zu zeigen, dass Jesus Gott ist, wollte aber auch, dass wir wissen, dass Jesus kein Übermensch war. Jesus hat sich wirklich unseren menschlichen Grenzen unterworfen. Während unser Evangelist darauf besteht, dass es das göttliche Wort war, das in Jesus Fleisch wurde, besteht er gleichzeitig darauf, dass das, was das göttliche Wort wurde, Fleisch war.

Worte von Augustinus

Nicht umsonst wird der müde, durch den die Müden gestärkt werden. Nicht umsonst wird der müde, bei dessen Abwesenheit wir ermüden. Deinetwegen ist Jesus ermüdet von der Reise. Wir kennen den starken Jesus. Alles ist durch ihn geworden. Wir kennen aber auch den schwachen Jesus, der Fleisch geworden ist. Die Stärke Christi hat dich erschaffen, die Schwäche Christi hat dich neu geschaffen.

Die Stärke Christi hat bewirkt, daß sei, was nicht war. Die Schwäche Christi hat bewirkt, daß nicht verloren gehe, was war. Er hat uns erschaffen durch seine Stärke und uns gesucht durch seine Schwäche. So also wird Jesus schwach, müde von der Reise. Seine Reise ist das Fleisch, das er für uns angenommen hat. Jesus wird schwach im Fleische, aber werde du nicht schwach. In seiner Schwäche sollst du stark sein.

Joh 4,7-9: Eine Begegnung an der Quelle

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 4,7-9

Joh 4,7: Da kommt eine Frau aus Samaria, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken!

Die Frau ist ein Vorbild der Kirche

Hören wir also in ihr uns. Jesus, der zu trinken begehrt, dürstet nach dem Glauben der Frau. Er selbst zeigt sich bedürftig. Der Durst Christi ist eine Eingangspforte zum Geheimnis Gottes, der zum Dürstenden geworden ist, um unseren Durst zu löschen, so wie er arm geworden ist, um uns reich zu machen. Ja, Gott dürstet nach unserem Glauben und nach unserer Liebe. Gott, der Vater, hat Jesus gesandt, um unseren Durst nach ewigem Leben zu stillen, indem er uns seine Liebe gibt, doch um uns dieses Geschenk zu machen, bittet Jesus um unseren Glauben. Die Allmacht der Liebe achtet immer die Freiheit des Menschen. Sie klopft an sein Herz und wartet geduldig auf seine Antwort.

Therese von Lisieux: Ihn dürstete. Er hatte Durst nach Liebe. Ach! Mehr denn je fühle ich: Jesus dürstet.

Katholischer Katechismus 2560

Das Wunder des Gebets zeigt sich gerade da, am Rande der Brunnen, bei denen wir Wasser holen. Dort begegnet Christus jedem Menschen. Er sucht uns, bevor wir ihn suchen, und er bittet: Gib mir zu trinken! Jesus dürstet. Seine Bitte kommt aus der Tiefe Gottes, der nach uns verlangt. Ob wir es wissen oder nicht, im Gebet begegnet der Durst Gottes unserem Durst. Gott dürstet danach, dass wir nach ihm dürsten.

Ungewöhnlich

Diese Frau kam zu einer ungewöhnlichen Stunde, um Wasser zu holen, und sie kam allein. Typischerweise kamen die Frauen früher am Tag zum Wasserholen und sie kamen in Gruppen. Vielleicht gab es einen plötzlichen Bedarf, oder vielleicht war sie eine soziale Ausgestoßene, die von anderen Frauen in der Gemeinde gemieden wurde.

Joh 4,8: ‭Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Speise zu kaufen.‭

Joh 4,9: ‭Nun spricht die samaritische Frau zu ihm: Wie erbittest du als ein Jude von mir etwas zu trinken, da ich doch eine samaritische Frau bin? (Denn die Juden haben keinen Umgang mit den Samaritern.)‭

Joh 4,10-15: Die Gabe Gottes

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 4,10-15

Joh 4,10: Wenn du die Gabe Gottes erkennen würdest und wer der ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken!, so würdest du ihn bitten, und er gäbe dir lebendiges Wasser.

Jesus erzeugt Neugier

Jesus zog die Frau ins Gespräch und machte sie neugierig auf einige Dinge. Er machte sie neugierig auf die Dinge Gottes (Wenn du die Gabe Gottes wüsstest). Er hat sie neugierig gemacht, wer Jesus ist (wer es ist, der zu dir sagt). Er machte sie neugierig, was Er ihr geben könnte (Er hätte dir lebendiges Wasser gegeben).

Gabe Gottes

Weihen wir eilends diesem Gott die ganze Liebe unseres Herzens. Gott will dieses Herz nicht zur Hälfte. Er will es ganz, ohne Einschränkungen. Dafür hat er sein Blut, sein Leben, sich selbst ganz geopfert. Wenn du wüsstest, wie groß die Gnade ist, die du von Gott empfängst. Wenn die Seele doch verstünde, welch übergroße Gnade Gott ihr erweist. Die Gabe Gottes ist der Heilige Geist, der lebendiges Wasser ist. Jesus sendet ihn uns überall und zu jeder Zeit. Ich mache mir bewusst, dass Jesus sich danach sehnt, gerade auch unter den gewöhnlichen Ereignissen des Tages mir zu begegnen. Bitten wir Jesus um das lebendige Wasser.

Max Lucado: Gottes Gaben werfen Licht auf Gottes Herz, Gottes gutes und großmütiges Herz. Jede Gabe ist ein Beweis von Gottes Liebe, aber keine Gabe zeigt seine Liebe besser als die Gabe des Kreuzes.

Joh 4,11: Die Frau spricht zu ihm: Herr, du hast ja keinen Eimer, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn das lebendige Wasser?‭

Der Durst als Bild

Jesus wusste, dass diese Frau – und alle im Dorf – täglich zu diesem Brunnen kommen mussten, um ihren natürlichen Durst zu stillen. Jesus benutzte den Durst als Bild für die geistliche Not und Sehnsucht, die jeder hat. Es ist üblich, dass Menschen versuchen, ihren von Gott geschaffenen inneren Durst durch viele Dinge oder durch irgendetwas zu stillen, außer durch das, was Jesus gibt. Die Menschen sind durstig – sie wollen, sie sehnen sich, sie suchen, sie erreichen; aber nur das, was Jesus gibt, befriedigt die tiefsten Ebenen der Seele und des Geistes des Menschen.

Joh 4,12: ‭Bist du größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und selbst daraus getrunken hat, samt seinen Söhnen und seinem Vieh?‭

Joh 4,13: Jeder, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen.

Das Wasser im Brunnen ist die Lust der Welt

Daraus schöpfen es die Menschen mit dem Krug der Begierden. Dieses Wasser hat nur für eine kurze Zeit die Kraft den Durst zu stillen. Wir können genau wie diese Frau durchs Leben gehen und nach den kleinen Dingen im Leben suchen, die unseren Durst stillen, Vergnügen, Neuigkeiten, ein interessanter Beruf, eine Freundschaft, jegliche sinnliche Genüsse. All diese Dinge stellen uns zufrieden, aber es ist begrenzt, und wir müssen immer wieder zu ihnen zurückkehren. Woran wenden wir uns, um unseren Durst nach Glück und Erfüllung in der Tiefe zu stillen?

Anselm Grün: Unter der Oberfläche eines Lebens, das nur darauf aus ist, die aufkommenden Bedürfnisse zu stillen, möchte uns die Sehnsucht die Quelle entdecken lassen, die in uns sprudelt.

Joh 4,14: Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr durstig sein. Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zu einer Quelle werden, die unaufhörlich fließt, bis ins ewige Leben.

Unaufhörliche Quelle

Irgendwann einmal ist die eigene Quelle erschöpft. Dann brauchen wir eine andere Quelle, eine Quelle, die nicht versiegt. In uns allen steckt die Sehnsucht nach erfülltem Leben, nach Sinn und Ziel, nach Glück und Gelingen, nach Liebe und Leben. Wir schauen immerfort aus nach Mehr, nach Größerem. Oft ist diese Sehnsucht zugedeckt vom Grauschleier des Alltags. Manchmal ist sie tief verschüttet. Oft wurde sie enttäuscht und betrogen. Und doch ist sie da. Lasst uns von ganzem Herzen beten: Komm die die wasserlos trockene Wüste meines Herzens, denn wie der Hirsch lechzt nach dem Wasser so schmachtet meine Seele nach Dir.

Trinken

Was tut ein Durstiger, um seinen Durst loszuwerden? Er trinkt. Vielleicht gibt es keine bessere Darstellung des Glaubens im ganzen Wort Gottes als diese. Trinken heißt empfangen – den erfrischenden Trank aufnehmen – und das ist alles. Das Gesicht eines Mannes mag ungewaschen sein, aber dennoch kann er trinken. Er mag ein sehr unwürdiger Charakter sein, aber ein Schluck Wasser wird seinen Durst stillen. Trinken ist so eine bemerkenswert einfache Sache, es ist sogar noch einfacher als Essen. Spurgeon

Christus – die Quelle des Lebens

Das Herz ist ein unersättliches Grab, bis Jesus einzieht, und dann wird es zu einem überfließenden Kelch. In Christus ist eine solche Fülle, dass er allein dem Gläubigen zum Ein und Alles wird. Dem wahren Heiligen genügt Christus so vollkommen, dass er keinen Durst mehr hat, außer nach dem nächsten, noch tieferen Trunk aus dem lebendigen Quell. In dieser wundersamen Weise wirst du, lieber Mitchrist, Durst haben, nicht einen quälenden, sondern wonnevollen Durst, denn es wird dir reine Wonne sein, noch mehr zu dürsten nach dem Genuss der Liebe Jesu. Spurgeon

Worte von Benedikt XVI

Vernachlässigt selbst nie die persönliche Begegnung mit Christus, behaltet ihn stets im Mittelpunkt eures Herzens, denn so wird euer ganzes Leben zur Mission werden, und ihr werdet Christus, der in euch lebt, sichtbar werden lassen.

Joh 4,15: Herr, bitte gib mir von diesem Wasser! Dann werde ich nie mehr Durst haben und muss nicht mehr hierher kommen, um Wasser zu holen.

Der Herr ist die Quelle

Woher bekomme ich lebendiges Wasser, das meinen Lebensdurst wirklich löscht und nicht mehr zu sprudeln aufhört? Wann findet meine Sehnsucht nach einem erfüllten und gelungenen Leben wirklich den Heimathafen auf der Irrfahrt durchs Leben? Wie finde ich durch den ermüdenden Alltagstrott hindurch zu einer geistig-spirituellen Frische und zu einer seelischen Widerstandskraft, die mich das Leben nicht nur bewältigen lassen, sondern zu wirklichem Glück führen?

Herr, du selbst bist diese Quelle, die immer ist und immer ersehnt sein will, an der wir immer schöpfen dürfen und notwendigerweise auch müssen. Wir wurden vom Leben selbst zur Quelle des Lebens gerufen. Diese Quelle ist nicht nur Quelle lebendigen Wassers, sondern des ewigen Lebens, Quelle des Lichts und der Klarheit. Aus ihr sprudelt denn auch alles hervor: Weisheit, Leben und ewiges Licht.

Joh 4,16-19: Das Gewissen im Licht

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 4,16-19

Joh 4:16: ‭Jesus spricht zu ihr: Geh hin, rufe dei­nen Mann und komm her!

Joh 4:17: ‭Die Frau antwortete und sprach: Ich habe keinen Mann! Jesus spricht zu ihr: Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann!

Joh 4:18: ‭Denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Da hast du die Wahrheit gesprochen!

Ich habe keinen Mann

Warum sagt die Frau dies? Hat sie bei keinem Glück und Liebe gefunden? Viele Beziehungen, aber keine Liebe. Ich höre in ihrer Antwort einen tiefen Schmerz, viel enttäuschte Sehnsucht.

Das stimmt, erwiderte Jesus

Jesus verurteilt sie nicht. Sie fühlt sich angenommen. Er hat ihre Sehnsucht nach Liebe verstanden. Er möchte ihr zu ihrer Wahrheit verhelfen. Jesus allein ist fähig, in den Tiefen unseres Herzens zu lesen und uns unsere Wahrheit zu offenbaren.

Fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann

Sie muss dieser Wahrheit ins Auge sehen, ihren Schattenseiten, ihren Enttäuschungen, ihrer ungestillten Sehnsucht. Leben kann nur geheilt werden, wenn Verletzungen, Enttäuschungen, wenn das Dunkle im Menschen ans Licht gehoben, angeschaut und angenommen wird. Kann ich Jesus auch die schwachen Seiten meines Lebens enthüllen, all meine Gedanken, Gefühle und moralische Fehltritte?

Joh 4,19: ‭Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist!‭

Joh 4,20-22: Der Ort der Anbetung

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 4,20-22

Joh 4,20: ‭Unsere Väter haben auf diesem Berg angebetet, und ihr sagt, in Jerusalem sei der Ort, wo man anbeten soll.‭

Worte von Felix Honekamp

Herr, der Frau aus Samarien hast du eine schnelle geistliche Leitung erteilt. Sie hat in wenigen Sätzen so viel von dir gelernt und dabei vielleicht nur unbewusst bemerkt, dass sie mit Gott selbst spricht. Ihr Gespräch, ihre Fragen, sind Gebet. So kann ich auch zu dir sprechen – wie mir der Schnabel gewachsen ist, mit Respekt aber ohne falsche Scham der Themenauswahl. Und wenn ich etwas nicht verstehe, dann darf ich dich damit immer wieder belästigen. Danke, dass du immer für mich da bist.

Joh 4,21: Jesus spricht zu ihr: Frau, glaube mir, es kommt die Stunde, wo ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet.

Joh 4,22: ‭Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen, denn das Heil kommt aus den Juden.‭

Gott kennen

Gott ist in Jesus Mensch geworden. Er hat Fleisch angenommen, damit wir ihn erkennen können. Der unsichtbare Gott ist für uns sichtbar geworden. Welch unendliche Gnade, dass wir als Christen sagen dürfen: Wir kennen Gott. Gott will uns so nahe sein, dass wir ihn in der Eucharistie sogar in uns aufnehmen dürfen. Gott will uns von innen ergreifen. Er will in uns Mensch werden. Gott will unser Innerstes sein und eins mit uns werden.

Ist mir bewusst, dass Gott nah und greifbar für mich ist? Gott sehnt sich nach einer persönlichen Beziehung mit jedem Einzelnen von uns. Sehne auch ich mich nach einer Beziehung zu Gott? Gott kennt mich durch und durch, habe auch ich mich schon auf den Weg gemacht, ihn kennen zu lernen? Antonia Hornstein

Joh 4,23-24: Der Vater sucht Anbeter

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 4,23-24

Tägliche christliche Andacht

Joh 4,23: Aber die Stunde kommt und ist schon da, wo die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden.

In Geist und Wahrheit anbeten

Weltlich fragt die Frau nach dem richtigen Ort, um Gott anzubeten: jener Berg oder Jerusalem? Himmlisch weist Jesus sie und damit uns auf das Gebet in Geist und Wahrheit hin. Zu jeder Zeit und an jedem Ort können wir anbeten. Es geht nicht um bestimmte Orte oder Zeiten, sondern allein um eine herzerfüllte Hingabe meines Ichs an Gott. Eine Anbetung bisweilen in einem erfüllten Schweigen, bisweilen im festlichem Lobpreis, so oder so ein Leben allein für Gott, den wir in Geist und Wahrheit anbeten.

Charles de Foucauld: Sobald ich glaubte, dass es einen Gott gibt, wurde mir klar, dass ich nichts anderes tun konnte, als für ihn allein zu leben.

Wahre Anbeter

Jesus wies sie auf eine Zeit hin, in der sich die Anbetung nicht mehr auf Orte konzentrieren würde (weder auf Jerusalem noch auf den Berg Gerazim). Das größere Werk Jesu würde eine größere, geistlichere Anbetung bringen. Eine der größten Ankündigungen, die unser Herr je gemacht hat; und zu einer sündigen Frau gemacht.

Im Geist und in der Wahrheit

Gebet ist am Ende Gespräch mit Jesus und pflegt unsere Beziehung zu ihm. Wie bei einem Gespräch mit einem Freund, nehme ich mir Zeit, schaue nicht ständig aufs Handy oder bin mit meinen Gedanken schon wieder woanders. Mein Geist sollte in der Lage sein, geistlich zu sprechen und wirklich und wahrhaftig in ein Gespräch mit Gott eintreten. Dabei ist es eher Geschmackssache oder auch situationsbedingt, ob es ein Vaterunser oder ein Rosenkranz sein soll, oder ein freies Gebet oder ein Lobpreis. Wenn ich im Gespräch mit Jesus im Geist und in der Wahrheit bin (was auch bedeutet, ihm und mir gegenüber ehrlich zu sein, nicht doppelzüngig oder überfromm), dann sind Form und Ort ganz zweitrangig. Felix Honekamp

Gebet

Mein Jesus, immer und überall kann ich zu dir, zum Vater und zum Heiligen Geist beten. Aber selbst du hast dich zum Beten oft auf einen Berg und in die Einsamkeit zurückgezogen. Du bist immer und überall für mich da, nur ich selbst muss eine kluge Auswahl treffen, auf welche Weise ich am besten zu dir sprechen kann.

Tägliche christliche Andacht

Joh 4,24: Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Betet ihn an! 

Jesus fordert uns auf, Gott anzubeten. Nichts auf dieser Welt ist anbetungswürdig außer Gott alleine. Schon im ersten Gebot spricht Gott zu uns „Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Denn ich bin der Herr, dein Gott.“ Gott will in unserem Leben an erster Stelle stehen und dort thronen. Doch um Gott in meinem Leben den ersten Platz einnehmen zu lassen, muss ich ihm erst vertrauen lernen und mich von ihm lieben lassen.

Das beste Mittel, Gott lieben zu lernen und mich von ihm lieben zu lassen, ist, ihm in der Anbetung Zeit zu schenken. Hier wird er sich mir immer mehr offenbaren und ich werde immer mehr erkennen, mit welcher Liebe er auf mich blickt, und wie sehr er der Einzige ist, der mein Leben in die Fülle führen will und kann. Antonia Hornstein

Intime Anbetung

Vater, ich habe verstanden, wie bedeutsam Intimität für mich ist und dass du ein Gott bist, der mir nahekommen möchte. Ich sage jetzt Ja dazu. Ich öffne dir mein Herz. Komm mir nahe, erfülle mein Leben mit deiner Gegenwart. Bitte hilf mir, in deine Nähe zu kommen und dortzubleiben. Ich möchte nicht mehr nur als Besucher zu dir kommen, du sollst mein Zuhause sein, in dem ich geborgen bin. Du bist ein Vater, dem Ehre und Lob gebührt, einfach um deiner selbst willen. Du bist ein Vater, der uns unsere Fehler und Sünden vergeben möchte, wenn wir mit Reue zu dir kommen. Du bist ein Vater, der jedes seiner Kinder unendlich liebt.

Worte von Thomas von Aquin

Zu Gott beten macht uns mit Gott vertraut, da unsere Seele sich zu ihm erhebt, liebevoll mit ihm spricht und ihn im Geist und in der Wahrheit anbetet (Joh 4,23). Und so eröffnet sich in dieser Vertrautheit mit Gott, die das Gebet bewirkt, die Möglichkeit, noch vertrauensvoller zu beten.

Joh 4,25-27: Christus stellt sich der Frau vor

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 4,25-27

Joh 4,25: Die Frau spricht zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, welcher Christus genannt wird. Wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen.

Der siebte Mann Jesus

Die Zahl sieben symbolisiert biblisch Vollkommenheit und Fülle. Sieben Schöpfungstage, sieben Gaben des heiligen Geistes, sieben letzte Worte Jesu am Kreuz, sieben Werke der Barmherzigkeit u.v.m. Die Begegnung Jesu mit der Frau, die fünf Männer hatte, mit einem sechsten nun zusammenlebt und noch immer nicht das Glück und die Zufriedenheit finden konnte, schenkt ihr nun den siebten Mann, Jesus. Die Zahl Sieben ist die Zahl der Fülle. In unserer Beziehung zu Jesus findet unser Leben Erfüllung.

Die Drei und die Sieben sind die beiden größten geistigen Zahlen. Honoré de Balzac 

Tägliche christliche Andacht

Joh 4,26: Da sagte Jesus zu ihr: Du sprichst mit ihm. Ich bin es.

Ich bin es

Nun offenbart sich Jesus klar als Messias, als der Gesalbte. Keine lange und komplizierte Erklärung, sondern ein heiliges „Ich bin“. Es kommt 24 mal vor im Evangelium nach Johannes. Die Basis der „Ich-bin“-Worte ist die alttestamentliche Offenbarungsformel Gottes: Ich bin. Jesus ist das Offenbarwerden Gottes. In ihm offenbart Gott sich selbst. Nun glaubst du wie ich, dass Christus auch bei uns da ist. Das ist kein Spruch, mit dem Sinn, uns zu beruhigen. Das ist Wirklichkeit. Er ist! Ist er, so offenbart er sich uns auch. Es geht also darum, achtsam zu sehen, wo unser ganz persönliches „Ich bin es“ ist, das ganz Große, aber auch die vielen kleinen.

Joh 4,27: ‭Unterdessen kamen seine Jünger und verwunderten sich, dass er mit einer Frau redete. Doch sagte keiner: Was willst du? oder: Was redest du mit ihr?‭

Joh 4,28-30: Das Zeugnis der Frau

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 4,28-30

Joh 4,28: Nun ließ die Frau ihren Wasserkrug stehen und lief in die Stadt und sprach zu den Leuten.

Jetzt: die verwandelte Samariterin

Die Frau lässt den Wasserkrug stehen, der für die Suche nach Erfüllung in weltlichen Dingen steht. Jetzt ist sie Jesus begegnet und erkennt ihn als Ziel ihrer Lebenssuche. Die Frau fühlte sich ausgestoßen. Jetzt weiß sie sich geliebt und angenommen. Sie muss nicht mehr ihrem Durst nach Liebe nachlaufen, von einer Beziehung zur anderen. Die Frau war eine Aussenseiterin. Jetzt findet sie zur Gemeinschaft zurück. Glaube schafft Gemeinschaft! Die Frau wurde in Gottes Vorsehung zu Jesus geführt, damit sie Heil erfährt. Jetzt kann sie selber Menschen zu Jesus führen.

Corrie ten Boom: Wenn du Christ bist, kommt es nicht so sehr darauf an, was du einmal warst, als darauf, was du jetzt bist.

Joh 4,29: Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe! Ob dieser nicht der Christus ist?‭

Kommt

Jesus zeigte so viel Liebe und ein solches Gefühl der Sicherheit, dass sie sich bei Ihm sicher fühlte, selbst als ihre Sünde aufgedeckt wurde. Für die Nachfolger Jesu ist es wichtig, den Menschen heute einen sicheren Ort zu geben, an dem sie ihre Sünde bekennen, Buße tun und ihr Vertrauen auf Jesus setzen können.

Joh 4,30: ‭Da gingen sie aus der Stadt hinaus und kamen zu ihm.‭

Joh 4,31-34: Die Speise des Herrn

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 4,31-34

Joh 4:31: ‭Inzwischen aber baten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iss!

Joh 4:32: ‭Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt!

Eine Speise, von der ihr nichts wisst

Jesus sagte nicht, dass Essen und Trinken und Ruhe nicht wichtig sind. Stattdessen wollte er, dass seine Jünger wissen, dass das Leben mehr ist als diese Dinge; dass man nicht nur vom Brot isst. Jesus hatte eine größere Quelle der Kraft und Befriedigung als die Nahrung, die er aß. Jesus erklärte seinen Jüngern, dass es seine wahre Befriedigung sei , den Willen seines Gottes und Vaters zu tun.

Joh 4,33: ‭Da sprachen die Jünger zueinander: Hat ihm denn jemand zu essen gebracht?‭

Joh 4,34: Ich lebe davon, dass ich Gottes Willen erfülle und sein Werk zu Ende führe. Dazu hat er mich in diese Welt gesandt.

Gottes Willen als wahre Speise

Auch wir sind gesandt in diese Welt, um Gottes Willen zu tun. Dieser offenbart sich seltenst klar und schnell, sondern vielmehr im intensiven Gespräch mit Gott. Als Christen sind wir Menschen mit einem betenden Geist, welche die Kommunikation mit Gott brauchen. Als Christen ertragen wir es nicht in der ausschließlichen Fokussierung auf diese Welt zu leben, sondern inmitten unserer Anstrengungen und unserer Hingabe holen wir Luft nach Gott, um aus ihm heraus in dieser Welt zu leben. Das ist Wesen und Wirkung des Gebet, wo wir im Gespräch mit Gott verwandelt werden, so dass der Wille Gottes uns zur Speise wird.

Für heute: Alles was wir tun, tun wir aus Liebe zu Gott. Dazu ist es nötig, dass wir vor jedem Tun unsere Absicht auf Gott ausrichten.

Gottes Willen erfüllen

Der Weltmensch denkt, dass er vollkommen glücklich wäre, wenn es nach ihm ginge, und sein Traum vom Glück in diesem oder im nächsten Zustand besteht darin, dass seine eigenen Wünsche befriedigt werden, seine eigenen Sehnsüchte erfüllt, seine eigenen Wünsche ihm gewährt. Das ist alles ein Fehler. Ein Mann wird auf diese Weise niemals glücklich sein. Spurgeon

Einswerden mit dem Willen Gottes

Zögere nicht, lass aus dem Herzen ein fiat, es geschehe, zu den Lippen aufsteigen. Akt des Einswerdens mit dem Willen Gottes: Du willst es, Herr? Dann will ich es auch! Sich dem Willen Gottes hingeben ist das Geheimnis, auf der Erde glücklich zu werden. Frage dich viele Male am Tage: Tu ich in diesem Augenblick, was ich tun soll? Eine Sache von Sekunden. Denke, ehe du irgendeine Sache anpackst: Was will Gott in dieser Angelegenheit von mir? Und dann tu es mit der Gnade Gottes. Josemaría Escrivá

Joh 4,35-38: Die Ernte, der Säende und der Erntende

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 4,35-38

Joh 4,35: ‭Sagt ihr nicht: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht die Felder an; sie sind schon weiß zur Ernte.‭

Reife Ernte

Das war ein Sprichwort mit der Idee, dass es bei einer Aufgabe nicht besonders eilig ist, weil die Dinge einfach ihre Zeit brauchen und man das Warten nicht vermeiden kann. Jesus wollte nicht, dass seine Jünger diese Mentalität haben; Er wollte, dass sie denken und handeln, als wäre die Ernte jetzt reif .

Joh 4,36: ‭Und wer erntet, der empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit sich der Sämann und der Schnitter miteinander freuen.‭

Ermutigung

Jesus ermutigte seine Jünger in ihrer Arbeit mit ihm auf mindestens drei Arten. Ihre Arbeit in der Ernte würde belohnt werden (Wer erntet, erhält Lohn). Das Gute ihrer Arbeit würde ewig dauern (sammelt Früchte für das ewige Leben). Alle Erntehelfer würden sich gemeinsam über die Arbeit freuen.

Joh 4,37: ‭Denn hier ist der Spruch wahr: Der eine sät, der andere erntet.‭

Joh 4,38: Ich bin vom Himmel herabgestiegen, nicht um Meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der Mich gesandt hat.

Dein Lebenssinn ist den Willen Gottes zu tun

In diesem Tun bist du in der Nachfolge Jesus. Wie häufig fragen wir uns dennoch, warum Gott diese oder jene meiner Bitten nicht erhöhrt? Es tut gut daran, dass wir in unseren Gebeten nicht die schnelle Erfüllung unseres Willen erwarten, sondern uns noch mehr dem Willen des Vaters anvertrauen und Ereignisse im Hinblick seinen Heilsplan sehen, die für unsere Augen oft geheimnisvoll sind. Wir dürfen in unseren Bitten unseren eigenen Willen Gott hinhalten. Dann aber, wenn es scheint, als hätte Gott unsere Erwartungen nicht erfüllt, dürfen wir dennoch voll Dank und Lob sein. Wir dürfen im Einfachen darauf vertrauen, dass Gottes Wille für uns nur das Beste will, weil Gott die Liebe ist.

Joh 4,39-42: Der Heiland der Welt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 4,39-42

Joh 4,39: ‭Aus jener Stadt aber glaubten viele Samariter an ihn um des Wortes der Frau willen, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe.‭

Joh 4,40: ‭Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb zwei Tage dort.‭

Gewonnenes Vertrauen

Dass Samariter ohne Angst vor einer Zurückweisung einen jüdischen Lehrer zu sich einladen, zeigt, wie sehr er ihr Vertrauen gewonnen hat.

Joh 4,41: ‭Und noch viel mehr Leute glaubten um seines Wortes willen.‭

Joh 4,42: Er ist wirklich der Retter der Welt!

Retter der Welt

Wie lieblich und erfreulich ist dieser Gedanke! Welche Freude, welche Rührung des Herzens muß diese Wahrheit in uns bewirken, daß unser Herr unser Erlöser und Retter ist und daß wir unser Leben von ihm erhalten! In ihm ist das Leben, damit er es jedem schenke und damit alle es von ihm empfangen, wie er es vom Vater hat. Es ist nicht das Leben des Leibes, wovon wir zu sprechen, sondern das geistliche Leben. Glückliche Kinder des Kreuzes, denn sobald wir bußfertig sind und unsere Sünden bereuen, haben wir die Gewißheit, daß unser Erlöser im gleichen Augenblick unser Retter sein und uns die Herrlichkeit schenken wird. Franz von Sales

Für heute: Als Durstige brauchen wir die Quelle lebendigen Wassers. Wir, die wir tot sind, brauchen Leben. Die Herde braucht den Hirten. Ich brauche Jesus

Joh 4,43-45: Der Herr geht nach Galiläa

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 4,43-45

Joh 4,43: Nach den zwei Tagen aber zog er fort und ging nach Galiläa.‭

Joh 4,44: ‭Jesus selbst bezeugte zwar, dass ein Prophet in seinem eigenen Vaterland nicht geachtet wird.‭

Joh 4,45: ‭Als er aber nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, weil sie alles gesehen hatten, was er während des Festes in Jerusalem getan hatte; denn auch sie waren zu dem Fest gekommen.‭

Gott scheut den Konflikt nicht.

Wer mich sieht, sieht den Vater, so sagt Jesus. Ein Gedanke: Jesus geht nach Galiläa, wo man ihn nicht akzeptiert. Man ist ihm dort feindlich gesonnen. Trotzdem geht er. Was sagt uns das über das Herz des Vaters? Auch der Vater scheut sich nicht, in den Konflikt hineinzugehen. Er lässt sich von der Widerborstigkeit der Menschen nicht abhalten. Er lässt sich von Kritik nicht zurückstoßen. Gottes Herz sucht den Menschen immer. Immer wieder neu, so wie er das verlorene Schaf und die verlorene Drachme sucht. Klaus Einsle

Ein Prophet wird in seiner eigenen Heimat nicht geehrt.

Beachten wir genau, wie der Evangelist Johannes diese Worte Jesu einleitet. „In jener Zeit verließ Jesus Samaria und ging nach Galiläa. Denn Jesus selbst sagt, dass ein Prophet in seiner eigenen Heimat nicht geehrt wird. Wenn nun Jesus wusste, dass er in Galiläa nicht geehrt werden würde, warum geht er dann nicht irgendwo anders hin, wo er besser aufgenommen werden würde? Jesus will uns ein Beispiel geben: er sucht nicht „Ehren”, sondern er will vor allem den Auftrag seines Vaters erfüllen. Er ist der Prophet par excellence. Er selbst ist die Botschaft des Vaters für die Menschheit, und persönliche Überlegungen werden ihn nicht davon abhalten, seine Mission zu erfüllen. Auch wir müssen unserer persönlichen Sendung treu bleiben, ob wir nun dafür Lob erhalten oder nicht. Indem wir auf die reine Absicht unseres Tuns achten, erkennen wir, ob wir wirklich Christus nachfolgen. Steven Reilly

Joh 4,46-54: Jesus heilt Sohn eines Beamten

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 4,46-54

Joh 4:46: Auf seinem Weg durch Galiläa kam Jesus auch wieder nach Kana, wo er Wasser in Wein verwandelt hatte. In Kapernaum lebte damals ein königlicher Beamter, dessen Sohn sehr krank war.

Joh 4,47: ‭Als dieser hörte, dass Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen sei, ging er zu ihm und bat ihn, er möchte herabkommen und seinen Sohn gesund machen; denn er lag im Sterben.‭

Was die Liebe vermag

Der königliche Beamte wohnt in Kafarnaum. Sein Sohn liegt im Sterben. Er möchte alles versuchen, um seine Heilung zu erlangen. Er hat von Jesus gehört und setzt all seine Hoffnung auf ihn. Er macht sich auf den Weg nach Kana, das von Kafarnaum mindestens eine Tagesreise entfernt war. Er riskiert damit, dass sein Sohn in seiner Abwesenheit stirbt. Doch die Liebe drängt ihn; die Hoffnung, dass Jesus ihn heilen könnte, treibt ihn an. Seine Liebe nährt seinen Glauben, lässt ihn in der Überzeugung wachsen, dass Jesus ihm helfen kann. Sein Glaube wird nicht enttäuscht. Für wen bin ich bereit, Opfer auf mich zu nehmen, um Gottes Gnade zu bitten und wirksam zu erlangen? Lorli Pregel

Joh 4,48: ‭Da sprach Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht!‭

Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht.

Jesus scheint im ersten Moment abweisend. Doch diese Worte gelten weniger dem Beamten. Bei ihm ist es offensichtlich, dass sein Glaube ihn zu Jesus führt. Viele der umstehenden Menschen sind neugierig und sie warten darauf, Wunder und Zeichen zu sehen, ohne wirklich an ihn zu glauben. Der Glaube ist zuallererst eine innere Kraft, der man sich öffnet, und dann erst eine Überzeugung, die durch sichtbare Zeichen gestärkt wird.

Nicht nur wegen Zeichen und Wunder glauben

Jesus wies diejenigen zurecht, die auf Zeichen und Wunder angewiesen waren, bevor sie glaubten. Es mag den Anschein haben, dass Jesus hart zu diesem Mann war, der wollte, dass sein Sohn geheilt wurde, aber er begegnete vielen in Galiläa, die nur an seinen Wundern interessiert waren – deshalb befragte er diesen Mann entsprechend.

‭Joh 4,49: Der königliche Beamte spricht zu ihm: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt!‭

Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt

Der besorgte Vater macht sich auf den Weg. Seine Not führt ihn zu Jesus. Er ist seine Zuflucht und seine letzte Hoffnung. Kenne ich nicht auch viel Leid und Krankheit in meiner Umgebung? Krankheiten, Süchte und Sinnlosigkeit plagen unsere Gesellschaft. Wie steht es um mein Fürbittgebet? Wie staunenswert ist doch die Kraft eines Gebets von Herzen. Der Herr will, dass wir alle heil (heilig…) sind. Er wartet nur darauf, dass wir bei ihm „anklopfen“. Edeltrud Fuhr

Joh 4,50: ‭Jesus spricht zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebt! Und der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sprach, und ging hin.‭

Allein dem Wort Jesus glauben

Jesus hat den Glauben dieses Mannes auf eine harte Probe gestellt und ihn gezwungen, nur an Jesu Wort zu glauben und nicht an irgendeine äußerliche Demonstration des Wunders. Es war Seiner Fürsorge würdig, den Jungen zu heilen; es war viel notwendiger, dass er den Vater zum Glauben erzieht und führt

Worte von João Paulo Jäger

Ohne Glauben können wir die Bitte des Offiziers an Jesus gar nicht verstehen. Wir wissen aber, dass er mit großem Glauben gebeten hat. Jesus nutzte die Situation, um uns auch etwas über den Glauben zu lehren: Wer zum Glauben kommt, braucht oft Zeichen und Wunder. Aber dieser Beamte sah von Jesus weder Zeichen noch ein Wunder. Vielleicht hatte er gehört, dass dieser Mann aus Nazaret ein großer Prophet war, der Wundertaten vollbrachte. Aber er selbst sah nichts davon. Und doch glaubte er, dass Jesus das Wunder vollbringen konnte.

Glauben

Glauben, dass mich der Herr ändern kann, dass er mächtig ist – wie es dieser Mann im Evangelium getan hat, der einen kranken Sohn hatte. „Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt.“ „Geh, dein Sohn lebt!“ (VV. 49-50). Dieser Mann glaubte dem Wort, das Jesus ihm gesagt hatte, und machte sich auf den Weg. Der Glaube besteht darin, dieser Liebe Gottes Raum zu geben; er besteht darin, der Stärke, der Macht Gottes Raum zu geben, nicht der Macht dessen, der sehr mächtig ist, sondern der Macht dessen, der mich liebt, der in mich verliebt ist und der sich mit mir freuen will. Das ist Glaube. Das heißt glauben: dem Herrn Raum geben, damit er kommt und mich verändert

Joh 4,51: ‭Als er aber noch unterwegs war, kamen ihm seine Knechte entgegen und berichteten ihm und sprachen: Dein Sohn lebt!‭

Der Glaube vor dem Wunder

Jesus verspricht dem Beamten die Heilung seines Sohnes und dieser glaubt an sein Wort, obwohl er noch keinen Beweis dafür hat. Mit dem Herzen voller Hoffnung macht er sich auf den Heimweg. Die innere Kraft des Glaubens trägt ihn. Es handelt sich nicht um ein Wunschdenken, sondern um die innere Gewissheit, von Gott erhört zu sein. Nach seiner Auferstehung nennt Jesus diese Menschen selig, weil sie „glauben, ohne zu sehen“. Es ist eine Gabe, der man sich in Freiheit öffnen kann, um sie anzunehmen. Das Licht des Glaubens lässt gewisse Fragen im Dunkeln, doch schenkt es die Gewissheit, von Gott getragen und von ihm erhört worden zu sein: Er wird mit seiner Gnade eingreifen. Lorli Pregel

Joh 4,52: ‭Nun erkundigte er sich bei ihnen nach der Stunde, in welcher es mit ihm besser geworden war. Und sie sprachen zu ihm: Gestern um die siebte Stunde verließ ihn das Fieber.‭

Der feste Glaube des königlichen Beamtens

Laut seinen Dienern geschah dies gestern um die siebte Stunde. Das bedeutet, dass der Adlige sich Zeit nahm, um von seinem Treffen mit Jesus in Kana zu seinem Haus in Kapernaum zurückzukehren. Sein gemächliches Tempo war eine Demonstration des Glaubens. Aus Angst rannte der Edelmann von Kapernaum nach Kana; im Glauben ging er von Kana zurück nach Kapernaum. Der Adlige war sich so sicher, dass sein Kind am Leben und wohlauf war, dass er es nicht eilig hatte, zurückzukehren. Er ging nicht sofort nach Hause, als müsste er rechtzeitig einen anderen Arzt holen, wenn Christus es nicht geschafft hätte; aber er ging gemächlich und ruhig seines Weges, überzeugt von der Wahrheit dessen, was Jesus zu ihm gesagt hatte. Spurgeon

Joh 4,53: ‭Da erkannte der Vater, dass es eben in der Stunde geschehen war, in welcher Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt! Und er glaubte samt seinem ganzen Haus.

Da erkannte der Vater

Zurückschauen und das Handeln Gottes erkennen ist auf dem Glaubensweg wesentlich. Der Vater hätte sagen können, es sei nur Zufall gewesen und die Ärzte hätten ihn geheilt. Und Jesus hätte diese Lektüre zugelassen. Gott sei Dank hatte der Vater Zeit, nachzudenken und, was wichtiger ist, er hat sich daran erinnert, dass es Jesus war, der die lebensspendenden Worte ausgesprochen hat, und sein ganzes Haus wurde gläubig. Štefan Kavecký

Das ganze Haus glaubte

Seine Jünger glaubten an ihn, nachdem das Wasser in Wein verwandelt worden war; der Vater und der Rest des Haushalts glaubten als Ergebnis der Heilung des Jungen.

Joh 4,54: ‭Dies ist das zweite Zeichen, das Jesus wiederum tat, als er aus Judäa nach Galiläa kam.‭

Das zweite Zeichen

Die ersten beiden Zeichen im Johannesevangelium fanden in Kana in Galiläa statt. Die erste war auf der besten Party aller Zeiten – einer Hochzeitsfeier. Die zweite war mit der schlimmsten Tragödie aller Zeiten verbunden – der Krankheit und dem baldigen Tod eines Kindes. Jesus ist in beiden Aspekten real.

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Joh 4. Kap.


Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Johannes Evangelium Joh 4. Kap.


Johannes Kap. 4

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.