Jesaja Jes 44. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt
Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Jesaja Jes 44. Kapitel
Inhaltsverzeichnis
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Jes 44,1-5: Der Herr wird seinen Geist ausgießen
Jes 44:1: So höre nun, mein Knecht Jakob, und du, Israel, den ich erwählt habe!
So höre nun
Diese Worte sind eine Einladung Gottes an sein Volk, ihm zuzuhören und seine Liebe und Treue zu erkennen. Gott erinnert sie daran, dass sie sein Volk sind, erwählt und geliebt. Die persönliche Botschaft hier ist, dass Gott eine enge Beziehung zu jedem Einzelnen in seinem Volk hat, eine Beziehung, die auf Liebe, Fürsorge und Erwählung beruht. Es ist eine Ermutigung, Gottes Stimme inmitten aller Herausforderungen des Lebens wahrzunehmen und auf seine Führung zu vertrauen.
Jes 44:2: So spricht der Herr, der dich gemacht und von Mutterleib an gebildet hat, der dir hilft: Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und du, Jeschurun, den ich erwählt habe!
Von Mutterleib an gebildet
Diese Verse betonen Gottes Souveränität über die Schöpfung und seine persönliche Fürsorge für sein Volk. Sie erinnern uns daran, dass Gott uns von Anfang an kennt und geformt hat, und dass wir uns daher auf seine Hilfe verlassen können. Es ist eine Einladung, uns nicht vor den Herausforderungen des Lebens zu fürchten, denn Gott ist bei uns und unterstützt uns.
Jes 44:3: Denn ich werde Wasser auf das Durstige gießen und Ströme auf das Dürre; ich werde meinen Geist auf deinen Samen ausgießen und meinen Segen auf deine Sprösslinge.
Ohne den Geist Gottes können wir nichts tun
Wir sind wie Schiffe ohne Wind oder Streitwagen ohne Rosse, wie Zweige ohne Saft, wir sind verdorrt; wie Kohlen ohne Feuer sind wir nutzlos; als Opfergabe ohne die Opferflamme werden wir nicht angenommen. Ich möchte diese Tatsache sowohl fühlen als auch bekennen, wann immer ich versuche zu predigen. Ich möchte nicht davon loskommen oder es verbergen, und ich kann es auch nicht, denn ich werde oft dazu gebracht, es zu einer tiefen Demütigung meines Geistes zu spüren. Spurgeon
Jes 44:4: Und sie sollen hervorsprossen zwischen dem Gras wie Weiden an den Wasserbächen.
Sie sollen hervorsprossen
Diese Metapher spricht von Gottes Zusage, sein Volk zu segnen und zu vermehren. Genau wie Gras und Pappeln in der Nähe von Wasser schnell wachsen und gedeihen, verspricht Gott, dass sein Volk in Fülle und Segen wachsen wird. Für mich persönlich bedeutet dies, dass Gott uns ständig mit seiner Gnade und Versorgung umgibt. Er befähigt uns, in unserem Glauben zu wachsen und uns zu entfalten, genau wie Pflanzen, die unter optimalen Bedingungen gedeihen. Diese Verheißung erinnert mich daran, dass ich mich darauf verlassen kann, dass Gott meine geistliche Reise fördert und mich zu einem Leben in Fülle führt.
Jes 44,5: Dieser wird sagen: Ich gehöre dem Herrn!, und jener wird sich nach dem Namen Jakobs nennen; ein anderer wird sich mit seiner Hand dem Herrn verschreiben und sich den Ehrennamen Israel geben.
Man wird sagen: Ich bin des Herrn
Eine weitere Wirkung des ausgegossenen Geistes ist, dass er uns als dem Herrn zugehörig kennzeichnet. Wenn der Heilige Geist über uns ausgegossen wird, wissen wir, dass wir dem Herrn gehören, und wir haben keine Angst, es zu sagen. Der Heilige Geist ist ein Siegel auf dem Gläubigen (Eph 1:13).
Dem Herrn gehören und dienen
Die Zukunft macht uns immer wieder Angst. Für die Deportierten damals war das nicht anders. Jesaja sieht allerdings prophetisch die Wende. Babylon wird fallen und das Volk wird nach Jerusalem zurück kehren. Alles wird gut. Wenn du an deine Zukunft denkst, so denke an deinen Schöpfer! Er hat dich erschaffen. Darum brauchst du keine Angst zu haben. Dein Gott ist für dich da.
Er will dir seinen Geist geben und Geborgenheit schenken. Du bist nicht allein, sondern gehörst und dienst dem lebendigen Gott. Immer wenn uns die Sorge um die Zukunft befällt, erinnern wir uns allein daran: Ich gehöre dem Herrn. Was kann da noch passieren? Er ist der Herr, der alles bewirkt. Er ist der Erste und der Letzte.
Jes 44,6-20: Torheit des Götzendienstes
Jes 44:6: So spricht der Herr, der König Israels, und sein Erlöser, der Herr der Heerscharen: Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und außer mir gibt es keinen Gott.
Der Erste und der Letzte
Diese Worte zeigen Gottes Alleinherrschaft und seine Rolle als Schöpfer und Retter seines Volkes. Persönlich bedeutet mir diese Aussage, dass Gott von Anfang bis Ende über allem steht, dass er der Anfang und das Ende meines Lebens ist. Seine unübertroffene Macht und Liebe geben mir Sicherheit und Vertrauen, egal was passiert.
Jes 44:7: Und wer ruft wie ich und verkündigt und tut es mir gleich, seit der Zeit, da ich ein ewiges Volk eingesetzt habe? Ja, was bevorsteht und was kommen wird, das sollen sie doch ankündigen!
Wer kann so verkünden wie ich?
Weil Gott der Erste und der Letzte ist, lebt er außerhalb unseres Zeitbereichs und kann Dinge verkünden , bevor sie geschehen. Er kann die Dinge verkünden, die kommen werden. Dies zeigt, dass Gott wirklich der ist, von dem er sagt, dass er es ist, der die Parade der menschlichen und kosmischen Geschichte beobachtet und lenkt, während sie ihren Lauf auf seinem festgelegten Weg nimmt.
Jes 44:8: Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht! Habe ich es dir nicht schon längst verkündet und dir angekündigt? Ihr seid meine Zeugen! Gibt es einen Gott außer mir? Nein, es gibt sonst keinen Fels, ich weiß keinen!
Ihr seid meine Zeugen
In Jesaja 44,8 spricht Gott zu seinem Volk und bekräftigt ihre Rolle als Zeugen seiner Macht und Existenz. Diese Passage erinnert uns daran, dass wir als Gläubige eine Verantwortung haben, die Wahrheit und die Größe Gottes zu bezeugen. Persönlich interpretiert könnte man sagen: „Gott ruft uns dazu auf, seine Zeugen zu sein, nicht nur durch Worte, sondern durch unser Leben und unseren Glauben. Wir sollen seine Liebe, sein Wirken und seine Wahrheit in der Welt verkörpern. Es ist eine Ermutigung, unsere Identität als Kinder Gottes zu leben und anderen von seiner Macht und seinem Eingreifen in unserem Leben zu erzählen.
Jes 44:9: Alle Götzenmacher sind nichtig, und ihre Lieblinge nützen nichts; ihre eigenen Zeugen sehen nichts und erkennen nichts, sodass sie zuschanden werden.
Nichtige Götzen
In Jesaja 44,9 spricht der Prophet über die Absurdität der Götzendienstpraktiken. Er kritisiert die Herstellung und Anbetung von Götzen, die letztendlich menschengemachte Objekte sind und keine Macht haben. Die Auslegung dieses Verses auf persönlicher Ebene könnte bedeuten, dass wir uns fragen, ob wir uns manchmal in unserem Leben von unwichtigen Dingen ablenken lassen, die letztendlich bedeutungslos sind. Es erinnert uns daran, unsere Prioritäten auf das Wesentliche zu setzen und uns auf das Göttliche zu konzentrieren, das uns wahre Erfüllung und Sinn gibt. Letztendlich fordert uns dieser Vers dazu auf, unsere Herzen und unseren Glauben auf Gott allein zu richten und uns nicht von weltlichen Ablenkungen verführen zu lassen.
Jes 44:10: Wer hat je einen Gott gemacht und ein Götzenbild gegossen, ohne einen Nutzen davon zu erwarten?
Jes 44:11: Siehe, alle, die mit ihm Gemeinschaft haben, werden zuschanden, und seine Werkmeister sind auch nur Menschen. Mögen sie alle sich vereinigen und zusammenstehen — sie müssen doch erschrecken und miteinander zuschanden werden!
Jes 44:12: Der Kunstschmied hat einen Meißel und arbeitet in der Glut und bildet es mit Hämmern und fertigt es mit der Kraft seines Armes; dabei leidet er Hunger, bis er kraftlos wird, und trinkt kein Wasser, bis er ermattet ist.
Die Arbeiter, das sind bloße Menschen
Jesaja sah die Menschen an, die Götzen machten, und bemerkte, dass sie selbst nur schwache, gebrechliche Männer waren. Der Schmied wird hungrig und seine Kraft lässt nach. Der Handwerker arbeitet hart mit Holz, aber es ist nur Holz. Die Hälfte des Baumes wird zu einem Objekt der Anbetung und des Vertrauens gemacht, und die andere Hälfte wird für ein warmes Feuer und zum Kochen verbrannt.
Jes 44:13: Der Holzschnitzer spannt die Messschnur aus, er zeichnet es ab mit dem Stift, bearbeitet es mit Schnitzmessern und umreißt es mit dem Zirkel; und er macht es nach dem Bildnis eines Mannes, nach der Schönheit des Menschen, damit es in einem Haus wohne.
Jes 44:14: Man fällt sich Zedern und nimmt eine Steineiche oder eine Eiche und wählt sie sich aus unter den Bäumen des Waldes. Man pflanzt eine Pinie, und der Regen macht sie groß.
Jes 44:15: Das dient dann dem Menschen als Brennstoff; und er nimmt davon und wärmt sich damit; er heizt ein, um damit Brot zu backen; davon macht er auch einen Gott und betet ihn an; er verfertigt sich ein Götzenbild und fällt davor nieder!
Jes 44:16: Den einen Teil verbrennt er im Feuer, bei dem anderen isst er Fleisch; er brät einen Braten und sättigt sich; er wärmt sich auch daran und spricht: Ah, ich habe mich erwärmt, ich spüre das Feuer!
Jes 44:17: Aus dem Rest aber macht er einen Gott, sein Götzenbild. Er kniet davor nieder, verehrt es und fleht zu ihm und spricht: Errette mich, denn du bist mein Gott!
Absurdität der Anbetung von Götzen
In Jesaja 44,10-17 geht es um die Absurdität der Anbetung von Götzen. Der Prophet beschreibt einen Handwerker, der aus demselben Holz sowohl ein Feuer anzündet als auch eine Mahlzeit zubereitet. Er ironisiert die Unvernunft derjenigen, die solche Götzen verehren, und betont die Machtlosigkeit dieser leblosen Objekte im Vergleich zum lebendigen Gott. Diese Passage erinnert uns daran, dass unsere Anbetung und Hingabe dem wahren Gott gehören sollten, der allein Schöpfer und Herrscher über alles ist.
Jes 44:18: Sie erkennen und verstehen es nicht, denn er hat ihre Augen verklebt, dass sie nicht sehen, und ihre Herzen, dass sie nichts verstehen.
Jes 44:19: Keiner nimmt es sich zu Herzen; da ist weder Einsicht noch Verstand, dass man bei sich sagte: Ich habe den einen Teil mit Feuer verbrannt und über seiner Glut Brot gebacken, Fleisch gebraten und gegessen — und aus dem Übrigen sollte ich nun einen Gräuel machen? Sollte ich vor einem Holzklotz niederfallen?
Jes 44:20: Wer der Asche nachgeht, den hat ein betrogenes Herz verführt; er rettet seine Seele nicht und denkt nicht: Es ist ja Betrug in meiner Rechten!
Jes 44,21-28: Der Herr schenkt Vergebung
Jes 44,21: Ich habe euch geschaffen, ihr gehört zu mir und seid meine Diener! Niemals werde ich euch vergessen.
Ich habe euch geschaffen
In Jesaja 44,21 spricht Gott zu seinem Volk und erinnert sie daran, dass er sie persönlich erschaffen hat. Diese Worte sind voller Liebe und Zuneigung, denn sie zeigen Gottes enge Bindung zu seinem Volk. Durch diese Aussage lädt Gott sein Volk ein, sich seiner Schöpfung bewusst zu werden und ihm dankbar zu sein für ihr Leben und ihre Existenz. Es ist eine Erinnerung daran, dass sie nicht allein sind, sondern von Gott geliebt und gewollt sind. Diese Worte können auch als Ermutigung verstanden werden, dass Gott immer für sie da ist, egal was passiert.
Niemals werde ich euch vergessen.
Diese Worte sind ein tröstlicher Ausdruck der Treue Gottes zu seinem Volk, selbst inmitten schwieriger Zeiten und Prüfungen. Sie erinnern uns daran, dass Gottes Liebe und Fürsorge für uns unerschütterlich sind, und dass wir uns immer auf seine Verheißungen verlassen können. Selbst wenn wir uns von ihm entfernen, ist er immer bereit, uns mit offenen Armen zurückzunehmen. Diese Verse ermutigen uns, unser Vertrauen in Gott zu setzen und uns seiner unendlichen Liebe sicher zu sein.
Jes 44:22: Ich tilge deine Übertretungen wie einen Nebel und deine Sünden wie eine Wolke. Kehre um zu mir, denn ich habe dich erlöst!
Habt sorgfältig Acht auf den lehrreichen Vergleich
Unsere Sünden sind wie der Nebel. Gleichwie der Nebel mancherlei Gestalt und Schattierung hat, so sind auch unsere Übertretungen. Gleichwie die Wolken das Licht der Sonne verhüllen und die Gegend mit Dunkel bedecken, so verhüllen uns unsere Sünden das Licht vom Angesicht des Herrn und machen, dass wir im Schatten des Todes sitzen. Sie sind irdischen Ursprungs und steigen aus den Sümpfen unserer Natur empor. Und wenn sie sich mehren, bis ihr Maß voll ist, so bedrohen sie uns mit Sturm und Ungewitter.
Ach, leider spenden uns unsere Sünden, so ganz anders als die Wolken, keine befruchtenden Regenströme. Vielmehr drohen sie, uns mit einer furchtbaren Zerstörungsflut zu begraben. Aber lassen wir unseren freudigen Blick dankbar auf der großen Tat der göttlichen Gnade ruhen: Ich vertilge.
Jes 44:23: Frohlockt, ihr Himmel; denn der Herr hat es vollbracht! Jauchzt, ihr Tiefen der Erde! Brecht in Jubel aus, ihr Berge und Wälder samt allen Bäumen, die darin sind! Denn der Herr hat Jakob erlöst, und an Israel verherrlicht er sich.
Frohlockt und jauchzt
Dies verkündet die Freude über Gottes Wirken und seine Erlösung für sein Volk. Es ist eine Aufforderung zur Dankbarkeit und zum Jubel für Gottes Taten. Die Natur wird aufgefordert, sich dieser Freude anzuschließen, da Gottes Handeln die gesamte Schöpfung betrifft. Es ist eine Erinnerung daran, dass Gott immer treu bleibt und seine Verheißungen erfüllt.
Jes 44:24: So spricht der Herr, dein Erlöser, der dich von Mutterleib an gebildet hat: Ich bin der Herr, der alles vollbringt — ich habe die Himmel ausgespannt, ich allein, und die Erde ausgebreitet durch mich selbst.
Erlöser und Schöpfer
In Jesaja 44,24 spricht Gott über seine Schöpfungskraft und Souveränität. Er betont, dass er allein der Schöpfer ist, der Himmel und Erde gemacht hat und alles in seiner Hand liegt. Diese Verse erinnern uns daran, dass Gott allmächtig ist und seine Herrschaft über alles und jeden ausübt. Es ist eine Ermutigung, auf Gottes Allmacht zu vertrauen und sich seiner Führung anzuvertrauen, besonders in Zeiten der Unsicherheit und Herausforderung. Diese Worte bieten Trost und Zuversicht, da sie die Größe und Souveränität Gottes betonen, die über allen Umständen steht.
Jes 44:25: Der die Zeichen der Schwätzer vereitelt und die Wahrsager zu Narren macht; der die Weisen zum Widerruf zwingt und ihr Wissen zur Torheit macht.
Jes 44:26: Der aber das Wort seines Knechtes bestätigt und den Ratschluss ausführt, den seine Boten verkündeten; der zu Jerusalem spricht: Werde wieder bewohnt!, und zu den Städten Judas: Werdet wieder gebaut! Und ihre Trümmer richte ich wieder auf.
Jes 44:27: Der zur Meerestiefe spricht: Versiege! Und deine Ströme werde ich trockenlegen!
Jes 44:28: Der von Kyrus spricht: Er ist mein Hirte, und er wird all meinen Willen ausführen und zu Jerusalem sagen: Werde gebaut!, und zum Tempel: Werde gegründet!
Der von Kyrus spricht
In Jesaja 44,28 spricht der Prophet über den persischen König Kyrus, der als Werkzeug Gottes dient, um sein Volk aus dem Exil in Babylon zurückzuführen. Diese Prophezeiung wird oft als Zeichen göttlicher Souveränität interpretiert, da sie Jahrzehnte vor der Geburt von Kyrus niedergeschrieben wurde. Für mich persönlich zeigt diese Passage Gottes treue Fürsorge für sein Volk, selbst in Zeiten der Not und des Exils. Sie erinnert mich daran, dass Gott immer einen Plan hat und dass sein Handeln oft durch unerwartete Wege geschieht. Letztendlich zeigt sie auch, dass Gott die Geschichte lenkt und sein Versprechen hält, uns zu erlösen und zu befreien.
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Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Jesaja Jes 44. Kapitel
