Jesaja Jes 48. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt
Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Jesaja Jes 48. Kapitel
Inhaltsverzeichnis
➡️ Hier geht’s zu Jes 47. Kap.
➡️ Hier geht’s zu Jes 49. Kap.
➡️ Hier geht´s zum Inhaltsverzeichnis altes Testament
Jes 48,1-11: Der Herr verteidigt seine Ehre
Jes 48:1: Hört dies, ihr vom Haus Jakob, die ihr mit dem Namen Israel benannt und aus den Wassern Judas entsprungen seid; die ihr bei dem Namen des Herrn schwört und euch zu dem Gott Israels bekennt, aber nicht in Wahrheit noch in Gerechtigkeit!
Aber nicht in Wahrheit noch in Gerechtigkeit!
Diese Verse erinnern uns daran, dass unser Glaube mehr als nur äußere Formen und Rituale sein sollte. Es geht darum, aufrichtig in unserem Verhältnis zu Gott zu sein und nach seinem Willen zu leben. Auch wenn wir uns nach außen hin als Gläubige bekennen, ist es wichtig, dass unser Herz und unser Handeln im Einklang mit den Werten und Geboten Gottes stehen.
Jes 48:2: Denn sie nennen sich nach der heiligen Stadt und stützen sich auf den Gott Israels, dessen Name Herr der Heerscharen ist.
Jes 48:3: Das Frühere habe ich längst schon verkündigt; aus meinem Mund ist es hervorgegangen, und ich habe es bekannt gemacht. Plötzlich habe ich es ausgeführt, und es ist eingetroffen.
Ich habe es ausgeführt
In Jesaja 48,3 offenbart Gott sein Wissen und seine Weisheit. Er sagt, dass er schon lange Zeit Dinge hat geschehen lassen, die er vorher verkündet hat. Dies zeigt seine Allmacht und Souveränität über alle Dinge. Gleichzeitig ermahnt er seine Leute, die oft widerspenstig waren, indem er sagt, dass sie hartnäckig und starrsinnig waren, ihre Herzen wie Eisen und ihre Stirnen wie Kupfer. Diese Worte sind eine Aufforderung zur Umkehr und zur Anerkennung von Gottes Macht und Autorität. Sie erinnern daran, dass Gottes Wege höher sind als unsere und dass es wichtig ist, sich seinem Willen zu unterwerfen.
Jes 48:4: Weil ich wusste, dass du hart bist und dein Nacken eine eiserne Sehne und deine Stirn ehern ist.
Ich wusste, dass du hart bist
In Jesaja 48,4 spricht Gott über die Hartnäckigkeit seines Volkes, das trotz seiner Warnungen und Ermahnungen immer wieder in die gleichen Fehler zurückfällt. Diese Verse erinnern uns daran, dass Gott uns zu einem Leben in Ehrfurcht und Gehorsam ruft, aber oft ignorieren wir seine Stimme und gehen unseren eigenen Weg. Doch selbst in unserer Ungehorsamkeit und Hartnäckigkeit zeigt Gott seine Gnade und Geduld. Er erwartet von uns eine Umkehr, eine Bereitschaft, unser Verhalten zu ändern und zu ihm zurückzukehren. Diese Umkehr erfordert Demut und ein Herz, das bereit ist, Gottes Führung anzunehmen und ihm zu gehorchen.
Jes 48:5: So habe ich es dir damals angekündigt; ehe es geschah, habe ich es dich hören lassen, damit du nicht sagen könntest: Mein Götze hat es gemacht, und mein geschnitztes oder gegossenes Bild hat es befohlen.
Jes 48:6: Du hast es gehört, betrachte es alles! Wollt ihr es nun nicht eingestehen? Von nun an lasse ich dich Neues hören und Verborgenes, was du nicht wusstest.
Jes 48,6: Von heute an will ich etwas Neues ankündigen, etwas, das ihr noch nicht wisst, weil ich es bisher geheim gehalten habe.
Neues wird angekündigt
Gott will eine persönliche Beziehung. Er will, dass sein Volk ihn persönlich kennt und anredet und liebt. Darum kündigt er Neues an: die Sendung seines Sohnes ist dieses Neue. Er wird uns zeigen, wie der Vater ist. Jesus selbst sagt: Wer mich sieht, sieht den Vater. Auf Jesus Christus läuft also alles hinaus! Er ist Lebensziel und Kraftquelle in allen Lebenslagen.
Jes 48:7: Jetzt erst ist es geschaffen worden und nicht schon früher; und vor dem heutigen Tag hast du nichts davon gehört, damit du nicht sagen könntest: Siehe, ich habe es gewusst!
Jes 48:8: Du hast es weder gehört noch gewusst, noch war jemals dein Ohr geöffnet; denn ich wusste, dass du völlig treulos bist und von Mutterleib an ein Übertreter genannt worden bist.
Jes 48:9: Um meines Namens willen bin ich langmütig, und um meiner Ehre willen halte ich mich zurück, dir zugute, um dich nicht auszurotten.
Um meines Namens willen werde ich meinen Zorn aufschieben
Warum sollte der Herr seinem Volk jemals gnädig sein, wenn er weiß, wie tief sündig sein Volk ist? Er tut es um seines Namens willen. Es liegt nicht daran, dass Israel Barmherzigkeit verdient; in der Tat kann Barmherzigkeit niemals verdient werden. Gott gibt es, um sich selbst zu verherrlichen und seine ewige Absicht zu fördern.
Jes 48:10: Siehe, ich habe dich geläutert, aber nicht im Silberschmelzofen; im Schmelzofen des Elends habe ich dich geprüft.
Mag Trübsal kommen, dennoch hat mich Gott auserwählt
Armut, magst du mit schwerem Schritt meine Schwelle betreten, so ist Gott schon vorher in meinem Haus: Er hat mich auserwählt. Krankheit, magst du hereinschleichen, siehe, so ist schon mein Balsam bereit: Gott hat mich auserwählt. Was immer auch über mich kommen mag in diesem Tränental, so weiß ich, dass Er mich „auserwählt“ hat. Liebes Glaubenskind, wenn du noch besseren und größeren Trostes bedarfst, o, so bedenke, dass der Menschensohn mit dir im Feuerofen ist.
Jes 48:11: Um meinetwillen, um meinetwillen will ich es vollbringen! Denn wie würde ich sonst gelästert! Und ich will meine Ehre keinem anderen geben.
Jes 48,12-22: Der Herr ist Israels Befreier
Jes 48:12: Höre auf mich, Jakob, und du, Israel, mein Berufener! Ich bin es, ich bin der Erste, und ich bin auch der Letzte!
Ich bin der Erste und Letzte
In Jesaja 48,12 spricht Gott über seine Macht und Weisheit, die er seit Anbeginn der Zeit besitzt. Er betont, dass er der Erste und der Letzte ist, dass er alles erschaffen hat und dass nichts ohne seinen Willen geschieht. Diese Worte sind eine Erinnerung daran, dass Gott über allem steht und dass sein Plan sich durchsetzen wird, egal was geschieht. Persönlich interpretiert kann dies bedeuten, dass wir uns darauf verlassen können, dass Gottes Souveränität und Weisheit uns durch jede Herausforderung führen werden. Es ermutigt uns, unser Vertrauen auf ihn zu setzen und uns seiner Führung anzuvertrauen, da er der Anfang und das Ende unseres Lebens ist.
Jes 48:13: Ja, meine Hand hat die Erde gegründet und meine Rechte die Himmel ausgespannt. Sobald ich ihnen zurufe, stehen sie allesamt da.
Gott der Schöpfer
Diese Worte zeigen die Macht und Autorität Gottes über die Schöpfung. Er beansprucht die Schöpfung als sein Werk, und seine Hand hat alles erschaffen. Durch diese Aussage erinnert uns Gott daran, dass er souverän und allmächtig ist. Er hat die Kontrolle über alles, was existiert, und kann es nach seinem Willen formen und lenken. Diese Worte ermutigen uns, Gott als Schöpfer anzuerkennen und ihm zu vertrauen, denn er hat die Macht, alles zu lenken und zu leiten.
Jes 48:14: Versammelt euch, ihr alle, und hört! Wer unter ihnen hat dies verkündigt? Er, den der Herr lieb hat, er wird sein Wohlgefallen an Babel vollstrecken und die Chaldäer seinen Arm fühlen lassen.
Jes 48:15: Ich selbst habe es gesagt, ich habe ihn auch berufen und ihn hergebracht, und sein Weg wird gelingen.
Jes 48:16: Naht euch zu mir und hört dieses! Ich habe von Anfang an nicht im Verborgenen geredet. Seitdem es geschehen ist, bin ich da; und nun hat mich Gott, der Herr, und sein Geist gesandt.
Naht euch zu mir
Dies spricht von Gottes Aufforderung, sich ihm zuzuwenden und auf seine Botschaft zu hören. Sie betont, dass Gott immer da war und seine Botschaft nie im Verborgenen gehalten hat. Er lädt die Menschen ein, ihm nahe zu sein und auf seine Weisheit zu hören. Diese Worte erinnern uns daran, dass Gott immer präsent ist und uns zu einem Leben in Gemeinschaft mit ihm einlädt.
Jes 48,17: So spricht der Herr, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der Herr, dein Gott, der dich lehrt, was dir nützlich ist, der dich leitet auf dem Weg, den du gehen sollst.
Der dich leitet auf dem Weg
Diese Worte sind eine liebevolle Erinnerung daran, dass Gott uns nicht nur erschaffen hat, sondern auch unseren Weg kennt und uns führt. Er ist unser Lehrer und Begleiter, der uns stets zu unserem Besten leitet. Diese Verse ermutigen uns, Gott zu vertrauen und auf seine Führung zu hören, denn er kennt den Weg, der uns zum Heil führt.
Jes 48:18: O dass du doch auf meine Gebote geachtet hättest! Dann wäre dein Friede wie ein Wasserstrom gewesen und deine Gerechtigkeit wie Meereswellen.
Auf seine Gebote achten & Frieden
Gott lädt uns ein, den Weg des Friedens zu wählen, der durch die Einhaltung seiner Gebote gefördert wird. Wenn wir uns auf sein Wort einlassen und in Harmonie mit seinen Lehren leben, werden wir den inneren Frieden finden, nach dem wir uns sehnen. Der Frieden, den Gott uns bietet, übersteigt alle menschliche Vorstellungskraft und gibt unserem Leben einen tiefen Sinn und Zweck. Durch die Treue zu seinen Geboten können wir nicht nur Frieden in uns selbst finden, sondern auch Frieden in unserer Beziehung zu Gott und unseren Mitmenschen schaffen.
Jes 48:19: Dein Same wäre wie der Sand, und die Sprösslinge deines Leibes wie seine Körner; sein Name würde weder ausgerottet noch vertilgt werden vor meinem Angesicht.
Jes 48:20: Zieht aus von Babel, flieht von den Chaldäern mit Jubelschall! Verkündigt dies, lasst es hören! Verbreitet es bis an das Ende der Erde und sagt: Der Herr hat seinen Knecht Jakob erlöst!
Der Herr hat seinen Knecht Jakob erlöst!
In Jesaja 48,20 spricht Gott durch den Propheten Jesaja und verkündet seine Befreiung für sein Volk, Israel. Diese Befreiung ist eine Botschaft der Hoffnung und des Trostes für diejenigen, die unterdrückt und gefangen sind. Durch die Erlösung seines Volkes zeigt Gott seine unerschütterliche Liebe und Treue zu ihnen. Er erinnert sie daran, dass er sie nicht im Stich lässt und immer da ist, um sie zu retten. Diese Botschaft ermutigt die Gläubigen, in schwierigen Zeiten standhaft zu bleiben und auf die Macht und Fürsorge Gottes zu vertrauen.
Jes 48:21: Sie litten keinen Durst, als er sie durch die Wüsten führte, Wasser ließ er ihnen aus dem Felsen rinnen; er spaltete den Fels, da floss Wasser heraus!
Sie litten keinen Durst
Dies erinnert daran, wie Gott das Volk Israel durch die Wüste führte und für seine Bedürfnisse sorgte, selbst als sie keinen Durst verspürten oder ihre Not erkannten. Es ist eine Erinnerung an Gottes treue Versorgung und Fürsorge für sein Volk, auch in Zeiten der Trockenheit und der Not. Es lädt uns ein, im Vertrauen auf Gott zu leben, der uns selbst in den trockensten Momenten des Lebens mit Wasser des Lebens erfrischen kann.
Jes 48:22: Keinen Frieden, spricht der Herr, gibt es für die Gottlosen!
Rückblick
Der breite Abschnitt von Jesaja 40-48 konzentrierte sich auf die Verheißung von Gottes Befreiung seines Volkes aus ihrer Gefangenschaft in Babylon und die spezifische Vorhersage des nichtjüdischen Königs Cyrus, der sie befreien würde. Durch den Abschnitt zeigt Gott, dass sein Wunsch, sein Volk zu befreien, seine Liebe beweist, seine Fähigkeit, sein Volk zu befreien, seine Macht beweist, und sein prophetisches Wissen über den Befreier beweist, dass er unter allen Göttern einzigartig ist. Beginnend mit Jesaja 49 wird Cyrus nicht mehr erwähnt, jetzt liegt der Fokus auf dem ultimativen Befreier, dem Messias. Obwohl es immer noch Hinweise auf die Befreiung aus Babylons Gefangenschaft gibt, liegt der eigentliche Fokus auf der endgültigen Befreiung, die der Messias bringen wird.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zum Buch Jesaja
Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Jesaja Jes 48. Kapitel
