Tägliche Andacht mit Wochenthema und Bibelkommentar

Sprüche (Spr) Kapitel 20: Auslegung und Kommentar

Auslegung und Kommentar zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche (Spr) Kapitel 20

Spr 20,1: Ein Weinsäufer zieht über andere her, und ein Biertrinker wird unangenehm laut; wer sich betrinkt, wird niemals weise!

Die Bibel warnt vor dem falschen Umgang mit Alkohol. Wer zu viel trinkt (torkelt) und sich nicht mehr im Griff hat, der ist nicht weise, weil der Betrunkene seine Zunge nicht mehr unter Kontrolle hat. Er wird zum Spötter, Krakeeler, schimpft, macht anzügliche Bemerkungen, provoziert und fängt Streit an. Mit Weisheit hat so ein Verhalten nichts zu tun. Jürgen Fischer

Spr 20,2: Vor einem König nimmt man sich in Acht wie vor einem brüllenden Löwen; denn wer seinen Zorn herausfordert, setzt sein Leben aufs Spiel.

Spr 20,3: Es ehrt einen Menschen, wenn er sich auf keinen Streit einlässt; nur ein törichter Streithahn wettert sofort los.

Sich nicht auf Streit einlassen: Gott möchte, dass wir miteinander in Frieden und Harmonie leben. Nicht dass wir keine Meinungsverschiedenheiten mehr haben dürfen. Wir sind alle einzigartig und wir haben alle unsere Ecken und Kanten. Es liegt in der Natur des Menschen, Meinungsverschiedenheiten zu haben. Doch wir sollen trotzdem respektvoll miteinander umgehen und Streit vermeiden. Und zwar vor allem durch Besonnenheit! Nicht gleich loswettern! Das alles aus einer Haltung der Demut heraus, im Bewusstsein, dass keiner von uns ohne Fehler ist.

Zum Frieden beitragen: Die Weisen sind mehr daran interessiert, Frieden zu bringen, als unbedingt Recht zu bekommen. Ein Narr hingegen hat sich nicht im Griff und wird jede Gelegenheit nutzen, um zornig zu werden. Der Dummkopf liebt die bösen Worte. Es ist der Demütige und der Langmütige, der mit Selbsterkenntnis, Selbstbeherrschung und einem guten Gespür für die Gefahr von Unfrieden alles daran setzt, einen Streit so schnell wie möglich zu beenden. So ein Mensch verdient Ehre und Anerkennung! Jürgen Fischer

Spr 20,4: Wer faul ist, kümmert sich nicht zur rechten Zeit um seine Saat; wenn er dann ernten will, sucht er vergeblich.

Spr 20,5: Die Gedanken eines Menschen sind unergründlich wie ein tiefer See, aber ein Menschenkenner durchschaut sie und bringt sie ans Licht.

Spr 20,6: Viele Menschen betonen, wie freundlich und zuverlässig sie sind; aber wo findet man einen, auf den man sich wirklich verlassen kann?

Spr 20,7: Wer aufrichtige Eltern hat, die Gott dienen, der kann sich glücklich schätzen.

Spr 20,8: Wenn der König Gericht hält, durchschaut er jeden Verbrecher.

Spr 20,9: Wer kann sagen: Ich habe mein Herz geläutert, ich bin rein geworden von meiner Sünde?

Spr 20,9: Wer kann schon behaupten: Ich bin frei von jeder Schuld und habe ein reines Gewissen?

Herz: Niemand kann sein Herz reinigen und niemand kann rein werden von seinen Sünden. Wenn Gott uns nicht ein neues Herz schenkt und uns von unseren Sünden reinigt, dann sind wir rettungslos verloren. Alles was wir tun können und tun müssen ist Buße.

Sich als Sünder erkennen: Dieser Spruch beschreibt das größte Problem aller Menschen. Niemand kann sein Herz reinigen und niemand kann rein werden von seinen Sünden. Das Herz ist hier das Zentrum des Menschen, sein Denken und Wollen. Im Innersten ist der Mensch eine Kloake. Sein Herz ist hart (vgl. Hes 36,26) und dreckig. Ohne Mühe sind wir in der Lage, die schlimmsten Dinge zu denken und die größten Sünden zu begehen. Wenn Gott uns nicht ein neues Herz schenkt und uns von unseren Sünden reinigt, dann sind wir rettungslos verloren. Alles was wir tun können – und tun müssen! – ist Buße (Apg 3,19). Wir können unsere völlige Verderbtheit und Hilflosigkeit eingestehen und uns im Glauben an den Herrn Jesus wenden, dass er uns rettet. Wir können auf seine Gnade vertrauen und uns von ihm das Herz reinigen (Apg 15,9) und die Sünden abwaschen (Apg 22,16) lassen. Jürgen Fischer

Spr 20,10: Der Herr verabscheut das Messen mit zweierlei Maß und hasst das Wiegen mit zweierlei Gewicht.

Wiegen mit zweierlei Gewicht: Den Nächsten klagen wir wegen des kleinsten Vergehens an, uns selbst aber entschuldigen wir auch bei schweren Verfehlungen. Für die anderen soll die strenge Gerechtigkeit gelten, für uns aber Barmherzigkeit und Nachsicht. Unsere Worte soll man stets gut aufnehmen, wir dagegen sind empfindlich gegen das kleinste Wort der anderen und regen uns darüber auf. Können wir jemanden nicht leiden, dann kann er uns nichts recht machen und wir finden alles schlecht, was er tut und nörgeln immer an ihm herum. Haben wir aber Gefallen an einem, dann mag er tun was immer, wir wissen es stets zu entschuldigen. Wir klagen gleich über den Nächsten, wollen aber nicht, daß man sich über uns beklage. Was wir für andere tun, scheint uns immer zu viel, was andere für uns tun, zählt in unseren Augen nicht. Wir haben ein mildes, nachsichtiges und höfliches Herz für uns, gegen die anderen aber ein hartes, strenges und unerbittliches. Sei also gleichmäßig gerecht in all deinem Tun. Versetze dich immer in die Lage deines Mitmenschen und ihn an deine Stelle, dann wirst du richtig urteilen. Prüfe darum oft dein Herz, ob es gegen den Nächsten so gesinnt ist, wie du es von ihm erwartest, wenn du an seiner Stelle wärest, dann handelst du richtig. Franz von Sales

Spr 20,11: Schon im Verhalten eines Kindes zeigt sich, ob es ehrlich und zuverlässig ist.

Spr 20,12: Der Herr hat uns Augen gegeben, um zu sehen, und Ohren, um zu hören.

Es ist wichtig, dass wir unsere Ohren und Augen richtig verwenden. Gott hat sie gemacht, damit wir zuhören und uns mit den richtigen Dingen beschäftigen. Nicht umsonst sagt Jesus Seht nun zu, wie ihr hört! (Lk 8,18) und dass das Auge wie eine Lampe darüber entscheidet, wie hell es in uns ist (Mt 6,22.23). Jürgen Fischer

Spr 20,13: Liebe nicht den Schlaf, sonst bist du bald arm! Mach die Augen früh auf, dann hast du genug zu essen!

Spr 20,14: »Das ist viel zu teuer!«, schimpft der Käufer beim Handeln; doch hinterher lacht er sich ins Fäustchen.

Spr 20,15: Worte der Weisheit und der Erkenntnis sind viel kostbarer als Gold und Juwelen.

Spr 20,16: Wenn jemand zu dir kommt, der aus Leichtsinn für die Schulden eines Fremden gebürgt hat, so leihe ihm nur etwas gegen Pfand!

Spr 20,17: Was man durch Betrug erworben hat, mag zuerst zwar ein Genuss sein, aber früher oder später hinterlässt es einen bitteren Nachgeschmack.

Spr 20,18: Pläne sind erst durch Beratung erfolgreich; darum zieh niemals auf eigene Faust in einen Kampf!

Spr 20,19: Ein Klatschmaul plaudert auch Geheimnisse aus; darum meide jeden, der seinen Mund nicht halten kann!

Spr 20,20: Wer Vater und Mutter verflucht, dessen Leben wird verlöschen wie eine Lampe in tiefster Dunkelheit.

Spr 20,21: Ein Erbe, das man übereilt an sich reißt, wird am Ende nicht gesegnet sein.

Spr 20,22: Nimm dir nicht vor, Unrecht heimzuzahlen! Vertraue dem Herrn, denn er wird dir zum Recht verhelfen!

Unrecht nicht heimzahlen: Gott ist ein Rächer des Bösen (Dtn 32,35; Hebr 10,30). Wir sind es nicht (Röm 12,17-21). Es ist deshalb kein Zeichen von Glauben oder Klugheit, wenn man sich vornimmt, Böses zu vergelten. Der Weise harrt auf den HERRN. Er wartet darauf, dass Gott ihn rächt (Ps 37,34), egal wie lange das auch dauern mag. Der Gläubige glaubt, dass Gott seine Situation sieht und sein Recht ohne Verzug ausführt (vgl. Lk 18,7.8). Wenn Gott nicht sofort eingreift, dann hat er dafür seine Gründe. Es liegt nie daran, dass ihm unsere Not egal wäre! Jürgen Fischer

Spr 20,23: Der Herr verabscheut es, wenn man beim Abwiegen mit zweierlei Gewicht und einer gefälschten Waage betrügt.

Spr 20,24: Der Herr lenkt die Schritte des Menschen; wie kann der Mensch wissen, wohin sein Weg ihn führt?

Der Herr lenkt unsere Schritte: Der Mensch hat die Verantwortung, kluge Entscheidungen zu treffen und auf einem geraden Weg zu gehen, aber er kann nicht dafür sorgen, dass ihn seine Weisheit an das Ziel bringt, das er sich vorstellt. Es ist der Herr, der sein Leben in letzter Konsequenz lenkt. Und es ist der Herr, der allein versteht, warum ein Mensch genau den Weg gehen muss, den er geht. In Gottes großem Plan sind wir keine Marionetten, aber auch keine Regisseure. Dieser Spruch kann für die eine große Entlastung sein, die nicht verstehen, warum ihnen bestimmte Dinge passieren, obwohl sie doch „alles“ richtig gemacht haben! Es gibt Elemente in meinem Leben, die bleiben für mich unverständlich. Es kann sogar sein, dass mein Leben desto unverständlicher wird, je mehr ich mich der Führung Gottes anvertraue! Jürgen Fischer

Spr 20,25: Wer Gott vorschnell ein Versprechen gibt und erst hinterher die Folgen bedenkt, der bringt sich selbst in große Schwierigkeiten.

Spr 20,26: Ein weiser König stellt den Verbrechern nach und lässt sie hart bestrafen.

Spr 20,27: Der Herr gab dem Menschen den Verstand, um seine innersten Gedanken und Gefühle zu durchleuchten.

Spr 20,28: Wenn ein König gütig und zuverlässig ist, dann steht sein Thron fest und sicher.

Spr 20,29: Der Schmuck junger Männer ist ihre Kraft, und die Würde der Alten ist ihr graues Haar.

Spr 20,30: Schläge sind ein wirksames Mittel gegen Bosheit – sie helfen dem Menschen, sich zu bessern.

Gegen die Gier: Schaust du manchmal gierig auf andere? Wenn nicht, dann freue ich mich mit dir. Ich gehöre nicht dazu. Bei mir sind es gar nicht materielle Dinge, bei denen ich in diese Versuchung tappe, sondern meist betrifft es die Charaktereigenschaften des andern: wau kann der reden, man ist der witzig … so wäre ich gerne auch. Ertappe ich mich dabei, kann ich das mit Gottes Kraft schnell wieder gerade rücken. Denn diese neidischen Vergleiche sind nicht gut. Ich will mehr und werde im Anhaften an dieses Begehren unfrei. Gott möchte keine Kopien, er möchte das Original: dich!

Der Vers macht als Bild auf dramatische Weise deutlich, wie wichtig es ist, sich selbst zu beherrschen.


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch der Sprüche (Spr) Kapitel 20


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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014.

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