Habakuk Hab Kap. 1 bis 3: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt
Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Habakuk Hab Kap. 1 bis 3
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Zum Buch Habakuk Hab
Das Buch Habakuk ist ein Teil des Alten Testaments in der Bibel. Es ist ein prophetisches Buch, das nach dem Namen des Propheten benannt ist. Habakuk war ein Prophet, der im 7. Jahrhundert v. Chr. im antiken Königreich Juda wirkte.
Das Buch Habakuk enthält einen Dialog zwischen dem Propheten und Gott, in dem Habakuk über die Ungerechtigkeit und das Leid in der Welt klagt. Er stellt Gott Fragen über die scheinbare Straflosigkeit der Bösen und bittet um Antworten. Gott antwortet Habakuk und offenbart ihm seine Pläne, wie er das Unrecht bestrafen wird.
Das Buch Habakuk hat eine tiefe theologische Bedeutung. Es behandelt Themen wie das Problem des Bösen, den Glauben inmitten von Schwierigkeiten und die Souveränität Gottes. Es erinnert die Leser daran, dass Gott trotz der scheinbaren Stille oder Inaktivität in schwierigen Zeiten am Werk ist und dass der gerechte Mensch durch Glauben leben soll.
Die genaue Interpretation des Buches Habakuk kann je nach religiöser oder theologischer Tradition variieren. Es wird jedoch allgemein als eine Quelle der Ermutigung und des Trostes inmitten von Prüfungen angesehen und bietet Einsichten in Gottes Handeln in der Welt.
Hab 1. Kap.
Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Buch Habakuk Hab 1. Kap.
Zu Habakuk 1. Kap.
Habakuk Kapitel 1 beschäftigt sich mit Habakuks Verwirrung und Fragen angesichts der Bosheit und Ungerechtigkeit in der Welt. Gott erklärt, dass Er das Volk Israel durch das mächtige und grausame Volk der Chaldäer strafen wird. Es verdeutlicht, dass Gott souverän ist und auch durch widrige Umstände Seinen Plan durchsetzt.
Hab 1,3: Warum lässt du mich Bosheit sehen und schaust dem Unheil zu? Bedrückung und Gewalttat werden vor meinen Augen begangen; es entsteht Streit, und Zank erhebt sich.
Die Frage nach dem Leid
Das war und ist eine ausgezeichnete Frage. Warum lässt Gott zu, dass wir Ungerechtigkeit und Ärger sehen, in uns selbst oder in anderen? Habakuk sah überall Ärger und Sünde, von persönlichen Beziehungen bis zu den Gerichten. Das beunruhigte ihn so sehr, dass er zu Gott schrie und Gott fragte, warum er nicht das Gericht brachte und die Dinge sofort korrigierte.
Die Leid-Frage ist eine uralte Frage, wie der Bibelvers aus Habakuk zeigt. Wir alle haben zwar Menschen, die uns im Leid beistehen. Wir erfahren Mitgefühl. Dennoch: zwei Menschen bleiben zwei Menschen. Die Tiefe unseres Schmerzes können wir nicht mit anderen teilen. Andere können unseren Schmerz niemals ganz verstehen. Wir müssen letzten Endes unser Leid ganz für uns allein durchstehen. Wir wollen es verstehen: warum? Auch wenn es da keine endgültigen Antworten gibt, ist es nicht damit getan, der Frage auszuweichen, denn der niedliche liebe Gott ist vielen leidgeprüften Menschen zu billig. Die Leidfrage stellt unser Gottesbild in Frage. Das war schon immer so und wir in dieser diesseitgen Welt immer wieder so sein.
Hab 2. Kap.
Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Buch Habakuk Hab 2. Kap.
Zu Habakuk 2. Kap.
Habakuk Kapitel 2 in der Bibel betont den Glauben und die Geduld im Angesicht des Bösen. Es ermutigt, auf Gottes Timing zu vertrauen und darauf, dass das Gute letztendlich triumphiert. Es fordert auf, die Gerechtigkeit zu suchen und aufrecht zu bleiben, da der Stolze letztendlich bestraft wird. Es ist eine Botschaft der Hoffnung und Ermutigung, das Vertrauen auf Gott nicht zu verlieren.
Hab 2,1: Auf meine Warte will ich treten und auf dem Turm mich aufstellen, damit ich Ausschau halte und sehe, was Er mir sagen wird und was ich als Antwort weitergeben soll auf meine Klage hin!
Warten auf Gottes Antwort
Habakuk hat zwei wichtige Fragen an Gott gestellt, aber er hat beide mit der richtigen Einstellung gestellt. Er erwartete eine Antwort von Gott und war bereit, zuzusehen – das heißt, darauf zu warten . Wenn wir Gott befragen, erwarten wir oft nicht, dass er antwortet, aber Habakuk tat es. Zu anderen Zeiten erwarten wir nicht nur, dass Gott antwortet, sondern wir verlangen , dass er antwortet, und zwar gemäß unserem Zeitplan. Habakuk ging dies mit der richtigen Einstellung an.
Wie oft kommen Gottes Antworten und stellen fest, dass wir verschwunden sind! Wir haben eine Weile gewartet, und weil wir dachten, es gäbe keine Antwort, sind wir unseres Weges gegangen, aber als wir um die erste Ecke gebogen sind, ist die Post hereingekommen. Gottes Schiffe berühren unsere Kais; aber es gibt niemanden, der sie entlädt … Es reicht nicht aus, dein Gebet an Gott zu richten; schau auf und schau hinaus, bis der Segen auf deinem Haupt niedergeht. Meier
Hab 2,4: Nur der wird leben, der Gottes Willen tut und ihm vertraut. Wer aber hochmütig und unaufrichtig ist, verfehlt sein Ziel.
Der lebt, der den Willen Gottes tut
Gottes Willen: Der Wille Gottes kann tief verborgen liegen unter vielen Möglichkeiten. Weil er kein System von Regeln ist, sondern in den verschiedenen Lebenslagen ein jeweils neuer ist, darum muß immer wieder geprüft werden, was der Wille Gottes ist. Herz und Verstand, Beobachtung und Erfahrung müssen bei dieser Prüfung miteinander wirken, weil es hier nicht um das eigene Wissen um Gut und Böse geht, sondern um den lebendigen Willen Gottes geht.
Es steht nicht im menschlichen Verfügen, sondern allein in der Gnade Gottes, daß wir seinen Willen erkennen. Weil diese Gnade jeden Morgen neu ist, darum steht es mit diesem Prüfen des Willen Gottes so ernst.Weil das Wissen um Jesus und seiner Liebe etwas Lebendiges ist, darum entsteht mit jedem neuen Tag die Frage, wie ich heute und hier in diesem neuen Leben mit Gott, mit Jesus Christus bleibe und bewahrt werde. Eben diese Frage aber ist der Sinn des Prüfens, was der Wille Gottes sei. Bonhoeffer
Gottes Wille ist es, dass wir uns gegenseitig helfen
Widerstehe beim Helfen der Versuchung der Eitelkeit: Ich will, dass jeder weiß, was ich tue. Ich will Beachtung finden, wenn ich helfe. Prüfe beim Helfen stets dein Herz. Helfe mit unverfälschten Motiven, einem aufrichtigen Herzen und nicht um von Menschen gesehen zu werden. Dann weiß deine linke Hand nicht, was die rechte tut.
Der Stolze verfehlt das Ziel
Stolz ist überall und nimmt alle möglichen Formen an. Hier ist der reiche Mann, stolz auf das, was er hat. Da ist der arme Mann, stolz auf seine „Ehre“, weniger zu haben. Hier ist der talentierte Mann, stolz auf das, was er kann. Da ist der Mann mit wenigen Talenten, stolz auf seine harte Arbeit. Hier ist der religiöse Mensch, stolz auf seine Religion. Da ist der Ungläubige, stolz auf seinen Unglauben.
Hab 2,4: Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.
Gerecht durch Glauben
Diese kurze Aussage des Propheten Habakuk ist eine der wichtigsten und am häufigsten zitierten alttestamentlichen Aussagen im Neuen Testament. Paulus benutzte es, um zu zeigen, dass die Gerechten aus dem Glauben leben , nicht aus dem Gesetz. Unter dem Gesetz zu sein ist nicht der Weg, um vor Gott gefunden zu werden, sondern nur im Glauben zu leben.
Wir sind berufen, aus dem Glauben zu leben, und aus nichts anderem. Manche Christen leben von Andacht. Einige Christen leben von Werken. Manche Christen leben von Gefühlen. Manche Christen leben nach Umständen. Jede davon ist ohne Glauben bedeutungslos und vielleicht gefährlich.
Hab 2,9: Wehe dem, der ungerechten Gewinn macht für sein Haus, um dann sein Nest in der Höhe anzulegen und sicher zu sein vor dem Unglück!
Hab 2,12: Wehe dem, der Städte mit Blut baut und Ortschaften auf Ungerechtigkeit gründet!
Hab 2,15: Wehe dir, der du deinem Nächsten zu trinken gibst und ihm deinen Gluttrank einschenkst und ihn auch betrunken machst, um seine Blöße zu sehen!
Hab 2,19: Wehe dem, der zum Holz spricht: Wache auf und zum stummen Stein: Steh auf! Kann er denn lehren? Siehe, er ist in Gold und Silber gefasst, und es ist gar kein Geist in ihm!
Hab 3. Kap.
Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Buch Habakuk Hab 3. Kap.
Zu Habakuk 3. Kap.
Das Buch Habakuk Kapitel 3 ist ein Gebetslied des Propheten Habakuk. Es beschreibt seine Ehrfurcht vor Gott und seinen Glauben an Gottes Souveränität. Habakuk betet um Gottes Eingreifen in Zeiten der Not und vertraut darauf, dass Gott ihn erretten wird. Das Kapitel zeigt die Bedeutung des Vertrauens und der Hingabe an Gott, selbst in schwierigen Umständen.
Hab 3,1: Ein Gebet des Propheten Habakuk, eine heftige Wehklage.
Gebet des Habakuk
Die ersten beiden Kapitel von Habakuk präsentierten die Frage- und Antwortzeit des Propheten mit Gott. Nun, da Gott Habakuk geantwortet hatte, brachte der Prophet ein Gebet, um das Buch zu schließen.
Hab 3,2: O Herr, belebe dein Werk inmitten der Jahre! Inmitten der Jahre offenbare dich! Im Zorn sei eingedenk deiner Barmherzigkeit!
Belebe dein Werk
Habakuk betete einfach um Erweckung. Er wusste, wie Gott einst wirkte und wie sein Volk einst reagierte, und Habakuk wollte das noch einmal sehen. Das Gebet von Habakuk zeigt uns, dass Erweckung ein Werk Gottes ist, nicht die Errungenschaft des Menschen. Es gibt etwas, was der Mensch für die Erweckung tun kann und muss – einfach zu Gott schreien und um sein Erweckungswerk bitten. Habakuk betete wohl wissend, dass sie keine Erweckung verdienten, also betete er um Barmherzigkeit.
O Gott, erbarme dich deiner armen Gemeinde und besuche sie und belebe sie wieder. Sie hat nur wenig Kraft; sie wollte dein Wort halten; oh, erfrische sie; gib ihr deine Macht zurück und gib ihr, dass sie in diesem Land noch groß sein wird. Spurgeon
Hab 3,3: Seine Pracht bedeckt den Himmel, und die Erde ist voll von seinem Ruhm.
Gott preisen
Es ist gut, Gott auf diese Weise zu preisen, und Gottes Volk muss mehr davon tun. Es ist gut, Gott zu preisen, weil: Weil es Gott die angemessene Ehre und Herrlichkeit verleiht. Weil es Gottes besondere Werke verkündet. Weil es uns lehrt und uns daran erinnert, wer Gott ist und was er getan hat. Weil es den Menschen in die richtige Perspektive unter Gott stellt. Weil es Vertrauen in die Macht und die Werke Gottes aufbaut.
Hab 3,4: Ein Glanz entsteht, wie Licht; Strahlen gehen aus seiner Hand hervor, und dort ist seine Kraft verborgen.
Hab 3,16: Als ich das hörte, erzitterte mein Leib; wegen dieser Stimme erbebten meine Lippen!
Seine Schwäche erkennen
Habakuk zeigte die richtige Reaktion des Menschen unter der souveränen Macht Gottes. Er erkannte seine eigene Schwäche und seinen niedrigen Stand vor diesem Gott aller Majestät und Macht.
Hab 3,17: Denn der Feigenbaum wird nicht ausschlagen und der Weinstock keinen Ertrag geben; die Frucht des Ölbaums wird trügen, und die Felder werden keine Nahrung liefern; die Schafe werden aus den Hürden getilgt, und kein Rind wird mehr in den Ställen sein.
Hab 3,18: Ich aber will mich freuen in dem Herrn und frohlocken über den Gott meines Heils!
Grund meiner Freude
Unter trostlosen Umständen, wie er sie gerade beschrieben hat, konnte Habakuk keine Freude am Feigenbaum oder an den Weinstöcken oder an den Feldern oder der Herde finden; doch Gott war unverändert. Er konnte sich des Herrn noch freuen, denn er ist unveränderlich. Habakuk übte sich nicht nur in positivem Denken und verdrängte die Vorstellung vom kahlen Feigenbaum und den leeren Viehställen. Stattdessen sah er diese Probleme als das, was sie waren, und erinnerte sich daran, dass Gott größer war als sie alle.
Freude ist das Lebenselement des Christen
Christentum ist Freudentum. In über 300 Stellen in der Bibel ist die Freude Thema. Das sagt schon was aus. Freude ist etwas, dass wir alle erstreben, aber schwer zu fassen ist. Freude bedeutet nicht Fröhlichkeit. Fröhlichkeit ist abhängig von einem Zustand und somit flüchtig, sie kommt und geht. In Wikipedia wird Freude definiert als ein Gemütszustand oder Emotion, die als Reaktion auf eine angenehme Situation oder die Erinnerung an eine solche entsteht. Und für uns als Christen: Was ist da diese angenehme Situation, auf die wir stets auch in schwierigen Lebenssituationen mit Freude reagieren können. Klar der Herr selbst ist der Grund deiner Freude. Freude ist eben diese innere Haltung und Einstellung deines Herzens.
Hab 3,19: Der Herr macht mich stark. Er beflügelt meine Schritte, wie ein Hirsch kann ich über die Berge springen.
Grund meiner Stärke
Habakuk konnte dies erst richtig aussprechen, nachdem er in den vorangegangenen Versen das Glaubensgebet gebetet hatte. Er hat zu Recht erklärt, dass seine Stärke nicht in Feigenbäumen oder Weinreben oder Feldern oder Herden liegt, sondern nur in Gott , dem Herrn.
Blicken Sie nicht länger auf Ihre Schwierigkeiten, sondern auf Gott. Gott will seinen Nachfolgern in schwierigen Zeiten Kraft und Zuversicht geben. Sie werden sicher wie Gazellen über zerklüftetes und gefährliches Gelände springen. Und zur rechten Zeit wird Gottes Gerechtigkeit siegen und die Welt vollständig vom Bösen befreien. Bis dahin müssen Gottes Nachfolger in der Kraft seines Geistes leben und darauf vertrauen, dass er letztendlich über das Böse siegen wird.
Bild vom Hirsch
Der Hirsch kann schlecht laufen, wenn er zu mager ist. So können auch wir nur schlecht den täglichen Lebensweg gehen, wenn wir geschwächt sind, sind dann auch schwächer in der Liebe, nachgiebiger bei Versuchungen, gedankenloser beim Gebet. Der Herr macht mich stark, wenn ich auch das meine dazu gebe. Daher achte auf deine Gesundheit. Achte auf genügend Schlaf. Nimm dir Auszeiten. Ernähre dich gesund. Mache all das, dass du tagsüber mit frischer Kraft deine Arbeit tun kannst.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zum Buch Habakuk Hab
Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Habakuk Hab Kap. 1 bis 3.