Christliche Andachten

Jesaja Jes 53. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht und Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht und Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Jesaja Jes 53. Kap.

Etwa siebenhundert Jahre, bevor es sich tatsächlich zutrug, schilderte der Prophet Jesaja bis ins kleinste Detail, wie der Herr uns erlösen würde. Jesaja 53 ist ausschließlich diesem Thema gewidmet.

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Jes 53:1: ‭Wer hat unserer Verkündigung ge­glaubt, und der Arm des Herrn, wem ist er geoffenbart worden?

Jes 53,1: Doch wer glaubt schon unserer Botschaft? Wer erkennt, dass der Herr es ist, der diese mächtigen Taten vollbringt?

Wer hat unserem Bericht geglaubt? 

Prophetisch nimmt Jesaja hier mindestens zwei Dinge vorweg. Erstens nimmt er vorweg, wie seltsam und widersprüchlich es scheint, dass dieser leidende Messias, dessen Antlitz mehr getrübt ist als jeder andere , gleichzeitig Erlösung und Reinigung für die Nationen ist. Zweitens rechnet er bei der Ablehnung des Messias damit, dass viele unserem Bericht nicht glauben würden.

Demut

Auch ich habe dieser Botschaft lange nicht geglaubt, dieser Botschaft vom leidenden und gekreuzigten Jesus, vom Immanuel, diesem „Gott mit uns“. Demütig erkenne ich, dass ich mir nichts auf meinen Glauben einbilden kann, sondern alles der Gnade Gottes verdanke.

Mut

Mutig bekenne ich mich nun zu dieser Botschaft, auch wenn viele um mich herum dieser Botschaft nicht oder nicht mehr glauben.

Mächtige Taten

Besonders beeindruckend ist immer wieder das 53. Kapitel im Buch Jesaja. Spricht es doch in einer außerordentlich intensiven Form von den Leiden unseres Herrn Jesus Christus. Der Prophet beschreibt den künftigen Retter anders, als man ihn erwartet: nicht als übermächtigen und siegreichen Herrscher, sondern als Gottesknecht: verachtet, verabscheut, unterdrückt. Am Kreuz ist er scheinbar gescheitert, vergeblich hat er sich abgemüht. Aber von Gott auferweckt ist er das Licht der Hoffnung für dich und alle Menschen in der Welt. Und alle werden sich vor ihm nieder werfen, er, der allein die lebensbringende Quelle ist, er, der das lebensbringende Brot ist.

Wem ist der Arm des Herrn offenbar geworden?

Das ist schlicht dieser Mann aus Nazareth. Diese Person, von der wir lesen, dass sie in Schwachheit gekreuzigt worden ist. Dieser Jesus von Nazareth, dieser Mann von Golgatha, das war der Arm des Herrn. Und wir waren so blind dafür. Klaus Sander

Jes 53,2: Er wuchs auf vor ihm wie ein Schössling, wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht.

Wie ein Wurzelsproß

Dieser ist klein und fast unscheinbar. Dies deutet auf die demütige und bescheidene Art, wie Jesus auf die Welt zu uns kam, in einem Stall in Bethlehem und 30 Jahre aufwuchs im bedeutungslosen Nazareth. Obwohl Jesus alle Dinge durch ein Wunder hätte vollbringen können, so machte er sich doch völlig mit den Menschen eins.

Aus dürrem Erdreich

Der Wurzelspross strahlt frisches, neues Leben aus. Dies deutet darauf hin, dass Jesus das Leben bringt, noch mehr, das Leben ist. Der Wurzelspross wächst aus dürrem Erdreich. In diesem dürren Erdreich dürfen wir uns selbst sehen. Er allein gibt diesem Leben.

Wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich

Das Wort dürr bedeutet trocken und unfruchtbar, etwas, das kein Leben hervorbringen kann. Das ist ein Bild der Menschheit, die von Gott getrennt ist, festgefahren in ihrem sündhaften Lebensstil und ohne jede Möglichkeit, sich aus dem Griff der Sünde zu befreien, geschwächt von dem Wesen der Sünde, isoliert von Gott. Und doch kommt Jesus und ist zu hundert Prozent Mensch. Er schoss auf aus der trockenen Erde, aber Er ist nicht wie die Menschen, weil Gott Sein Vater ist. Er ist nicht getrennt von Gott. Das Leben Gottes schlägt in Seiner Brust. Und so schoss aus dieser trockenen, unfruchtbaren Erde Leben auf. Bayless Conley

Er wuchs auf vor ihm

Das heißt: von Anfang an war Jesus in völliger Gemeinschaft mit Gott. Das könnte von keinem von uns gesagt werden!

Jesus wuchs auf, als Er an Weisheit und Größe und an Gunst bei Gott und Menschen zunahm (Lk 2:52). Aber die ganze Zeit war Er wie eine zarte Pflanze – von scheinbarer Schwäche und Bedeutungslosigkeit, nicht wie ein mächtiger Baum. Eine zarte Pflanze ist schwach und verletzlich – es sei denn, sie steht vor ihm , das heißt vor dem Herrn Gott. In Gottes Gegenwart ist das, was schwach erscheint, stark. Wenn die Pflanze vor Ihm steht , spielt es keine Rolle, dass der Boden trocken ist. Gott wird es mit Seiner Gegenwart aufrechterhalten.

Er hatte keine Gestalt und keine Pracht

Die Menschen erwarteten in Israel den Messias als politischen Befreier. Aber der Herr Jesus kam ganz anders: in der Verborgenheit aufgewachsen in Nazareth, einem verachteten Städtchen, ein Messias, der die Feindesliebe, das Kreuz, die Demut und dergleichen predigt.

Auch wir erwarten Gottes Kommen im unser Leben oft ganz anders nach unseren Vorstellungen, was und wie er etwas tun sollte.

Sein Anblick gefiel uns nicht

Von Anfang an war Jesus der Verachtung und Verfolgung ausgesetzt. Es ist beeindruckend, dass der Herr Jesus das alles hingenommen hat, dass er nicht einfach in den Himmel zurückgekehrt ist und uns Menschen unserem Schicksal überlassen hat.

Warum? Weil er uns liebt. Er war im Zeichen der Liebe gekommen, um sein Herz von Liebe auszuschütten.

Jes 53,3: Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut. Wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten ihn nicht.

Mann der Schmerzen

Ob nun familiär oder beruflich habe ich immer wieder mit Menschen zu tun, die Schmerzen haben. Sowohl körperlich wie auch seelisch, hängt doch beides häufig eng zusammen. Hier nun heißt es, dass Jesus ein Mann der Schmerzen war, mit Leiden vertraut. Ist das ein Trost, wenn wir Schmerzen haben? Ich meine ja, weil es bedeutet, dass wir nicht einen fernen Gott haben, sondern einer, der uns in allem gleich war und uns so in unserem Leiden versteht. Das Mit-sein mit Jesus lässt den Schmerz nicht verschwinden, aber er trägt ihn mit uns. Weiter heißt es in dem Vers, dass Jesus verlassen war von den Menschen. Auch wir verlassen Jesus immer wieder, nicht unbedingt aus Unglauben, vielmehr aus Unverständnis und weil vieles anderes wichtiger erscheint. Hier heißt es, sich wieder auf das zu fokussieren, worauf es ankommt: Jesus. Oder wir verlassen ihn aus Enttäuschung, weil er uns nicht so hilft, wie wir es gerne möchten. Hier heißt es Vertrauen. Gottes Wege sind meist ganz anders, als wir uns das ausdenken. In diesem Sinne wünsche ich dir Gottes Segen, Beistand und Kraft für diesen Tag.

Verlassen von den Menschen

Bedauerlicherweise wurde Jesus in letzter Konsequenz noch nicht einmal von seinen Jüngern verstanden, die Ihm doch nahestanden und Ihn wirklich liebten. Er war ebenso äusserlich verlassen von den meisten, als er die Passion erlitt und am Kreuz starb. Auch wir verlassen Jesus immer wieder, nicht unbedingt aus Unglauben, vielmehr aus Unverständnis und weil vieles anderes wichtiger erscheint.

Jes 53,4: Fürwahr, er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt.

Er hat unsere Krankheit getragen

In seinem Herzen voll Mitgefühl nahm Jesus unsere Krankheiten und Schmerzen auf. Er heilte die Menschen, mehr noch: er brachte ihnen Heil. In seinem Erbarmen nun heilt er auch uns im Innersten unserer Seele, wenn wir ihn nur wirken lassen. Das große Aber: Menschen erfahren noch immer Leid und Schmerz durch Krankheit. Was bedeutet denn dann, dass Christus unsre Krankheit trug und unsre Schmerzen auf sich lud? Es bedeutet, dass wir, auch wenn wir immer noch zu leiden haben, an unserm Leid nicht mehr zerbrechen müssen. Es ist nämlich bereits ein anderer an unserm Leid zerbrochen, damit das Leid nicht das letzte Wort über uns behält. Zwar müssen wir noch leiden, aber wir können es zu­versichtlich tun, dass Gott uns in dem Maß, wie er uns Leiden zumutet, auch Kraft gibt, sie zu tragen.

Für mich gingst Du nach Golgatha! Du hast mich so geliebt! Stimmt das unsere Herzen zu Dank und Anbetung? Oder haben wir uns schon so sehr daran gewöhnt, dass wir unberührt bleiben?

Den Nächsten tragen

Wir müssen die Last des anderen nicht aus eigenen Kräften tragen, sondern nur in der Herzensanbindung an Christus. Christus ist der große Lastenträger, dem wir in der Nachfolge hierin nachahmen. Das ist oft nicht einfach. Nachfolge Christi ist kein Kinderspielplatz. Wenn ich Menschen begegne bei denen ich spüre, dass mir momentan nichts anderes übrig bleibt, als sie in ihrem Sosein zu ertragen, dann stelle ich mir gedanklich bildlich vor, wie Christus neben mir steht und voller Liebe auf diesen Menschen schaut. Immer dann spüre ich , dass sich mein Herz für den anderen weitet und öffnet.

Wir aber hielten ihn für bestraft

Am Kreuz hielt man ihn für bestraft und geschlagen und dem ist auch so, aber eben bestraft und geschlagen, um unseres Heiles Willen. Hier nimmt er unsere Krankheit und unsere Schmerzen mit und verwandelt sie.

Jes 53,5: Doch man hat ihn durchbohrt wegen unserer Schuld, ihn wegen unserer Sünden gequält. Für unseren Frieden ertrug er den Schmerz, und durch seine Striemen sind wir geheilt. 

Wegen unserer Schuld

Martin Luther sagt treffend dazu: „Da siehst du den Ernst (!) Gottes über die Sünde. Es muss ein unaussprechlicher Ernst sein, dem so eine große unermessliche Person entgegengeht und dafür leidet und stirbt, und wenn du recht tief bedenkst, dass Gottes Sohn selbst leidet, so wirst du wohl erschrecken, und je länger je tiefer.“ Und wozu hat er gelitten? Damit wir Frieden haben, Frieden mit Gott, wenn wir nur wollen. Machen wir uns klar, dass es dieser Friede ist, der uns zu Gott zurückbrachte. Und diesen Frieden haben wir, weil Jesus stellvertretend die Schuld auf sich nahm. Es gibt wohl kaum eine Stelle im Alten Testament, die deutlicher sagt, dass Jesus Stellvertreter war, indem er unsere Übertretungen auf sich genommen hat.

Jesus Christus wurde geboren, um als unser Stellvertreter zu sterben. John Fullerton MacArthur

Der leidende Christus

Pilatus überantwortete unseren Herrn und Heiland den Kriegsknechten, auf dass sie Ihn kreuzigten. Die römische Geißel war ein furchtbares Marterwerkzeug. Es war aus Ochsensehnen gefertigt und hier und da waren scharfe Knochensplitter in den Sehnen befestigt, so dass diese Knochenstücke jedes Mal, wenn der Geißelhieb niederfuhr, schreckliche Wunden verursachten und das Fleisch von den Knochen rissen. Unser Heiland wurde ohne Zweifel an eine Säule gebunden und so gegeißelt.

Schon vorher war Er geschlagen und misshandelt worden, aber diese Geißelung durch die römischen Kriegsknechte verursachte Ihm gewiss eine weit entsetzlichere Qual. O meine Seele, stehe hier stille und trauere über Seinen armen, zerschlagenen Leib. Du, der du an Jesus glaubst, kannst du Ihn anschauen, ohne Tränen zu vergießen, wenn Er so vor dir steht als ein Bild der leidenden, mit dem Tod ringenden Liebe? Spurgeon

Jes 53,6: Wir alle gingen in die Irre wie Schafe, jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der Herr warf unser aller Schuld auf ihn.

Verirrte Schafe und unser Hirte

Wir gingen alle in die Irre. Das ist eine Beichte, ein Schuldbekenntnis. Es brauchen nicht besonders schwere Verfehlungen vorzuliegen. Die Selbstsucht, die in uns allen steckt, ist Verirrung genug. Wir sind sehr reizbar und gleich verstimmt, wenn jemand unserem Ich irgendwie zu nahe tritt. Wir sehen oft nur auf unseren Weg. Wie oft geschieht es mir, dass ich, wenn ich nach den Beweggründen meines Handelns frage, Eigennutz, wohlverpackt in gute Taten, entdecke. Jeder sieht auf seinen Weg – auch ich. Es kommt nun ein großes „Aber“. Aber der Herr warf unser aller Schuld auf ihn. Gott selbst kommt, der gute Hirte, der sei Leben lässt für seine Schafe. Diesem Hirten vertraue ich mein Leben an. Ich mache auch dir Mut, diesen Tag mit diesem Hirten zu gehen. Auf allen Wegen, die du gehst. In ihm findest du dich neu wieder. Dann läufst du nicht mehr in der Irre umher, sondern du gehst seine Wege. Du lebst ihm, der für dich gestorben und auferstanden ist.

Ohne geistliche Führung neigen Gotteskinder dazu, wie Schafe in die Irre zu gehen. Warren Wiersbe 

Jes 53,7: Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut.

Für uns gestorben

Wenn wir uns nach dem Warum der Fastenzeit, des Kreuzes fragen, so ist die radikal formulierte Antwort: weil es das Böse, ja die Sünde gibt, welche nach der Schrift die tiefe Ursache allen Übels ist. Angesichts des moralischen Übels besteht die Haltung Gottes darin, sich der Sünde zu widersetzen und den Sünder zu retten. Gott duldet das Böse nicht, da er Liebe, Gerechtigkeit und Treue ist; und gerade deshalb will er nicht den Tod des Sünders, sondern dessen Umkehr und Leben. Um die Menschheit zu retten, greift Gott ein: Deshalb hat Gott seinen Sohn in die Welt gesandt: um die Menschen von der Herrschaft Satans zu befreien, des Urhebers aller Sünde. Er hat ihn in unserem sterblichen Fleisch gesandt, damit er zum Sühneopfer werde und so für uns am Kreuz sterbe. Leben bedeutet immer, an der Seite Christi gegen die Sünde zu stehen und – als einzelne wie auch als Kirche – den geistlichen Kampf gegen den Geist des Bösen aufzunehmen. Benedikt XVI

Der oberste Hirte wird selbst zum Lamm, um unser aller Schicksal von innen her auf sich zu nehmen, uns von innen her zu tragen und zu heilen.

Er tat seinen Mund nicht auf

Zwei Mal heißt es in diesem Vers, dass Jesus Seinen Mund nicht auftat. Das sehen wir erfüllt, als Er vor Pontius Pilatus stand. Die Hohenpriester klagten Ihn an und Pilatus sagte: „Hörst du nicht, wie vieles sie gegen dich vorbringen?“ Und die Bibel sagt, Jesus antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort. Pilatus sprach noch weiter mit Ihm und in Markus 15 heißt es ein zweites Mal: „Jesus aber antwortete gar nichts mehr, sodass Pilatus sich wunderte.“ Das war die exakte Erfüllung der Prophetie. Wie ein Schaf, das vor seinen Scherern stumm ist, tat Jesus Seinen Mund nicht auf. Er hätte Legionen von Engeln zu Hilfe rufen können, aber Er tat es nicht. Warum? Damit Sie frei werden konnten. Er wurde zu unserem Stellvertreter. Bayless Conley

Jes 53,8: Infolge von Drangsal und Gericht wurde er weggenommen; wer will aber sein Geschlecht beschreiben? Denn er wurde aus dem Land der Lebendigen weggerissen; wegen der Übertretung meines Volkes hat ihn Strafe getroffen.

Tod des Messias

Dies ist der erste Hinweis in diesem Abschnitt, dass der leidende Diener des Herrn, der Messias selbst, sterben würde. Bis zu diesem Zeitpunkt hätten wir vielleicht gedacht, dass er nur schwer geschlagen worden wäre. Aber der Punkt ist eindeutig: Er soll vom Land der Lebenden abgeschnitten werden.

Gott am Kreuz

Es ist die unschöne Wirklichkeit des Todes, die unschöne Realität des Bösen und Üblen in der Welt, die Jesus auf sich nimmt. Und das ist die Antwort auf die Frage, wo Gott inmitten von all dem Elend ist: am Kreuz. Er leidet mit uns, er weint mit uns, er stirbt mit uns, geht mit uns in das Dunkel des Todes. Am Kreuz lernen wir, wo wir Gott finden: bei den Geschmähten, Geschlagenen, Bespuckten, den Verurteilten, bei den Henkern, den Schuldigen, den Weinenden und Klagenden – bei uns Menschen mitten in unserem Elend, da wo wir eigentlich denken, er hätte uns verlassen, da ist er uns am nächsten.

Jes 53,9: Und man bestimmte sein Grab bei Gottlosen, aber bei einem Reichen war er in seinem Tod, weil er kein Unrecht getan hatte und kein Betrug in seinem Mund gewesen war.

Man bestimmte sein Grab bei Gottlosen

In Jesaja 53,9 wird darauf hingewiesen, dass Jesus, der Gottesknecht, trotz seiner Unschuld mit den Gottlosen begraben wurde. Dies unterstreicht seine Opferbereitschaft für die Sünden der Menschheit. Die Tiefe dieser Stelle offenbart, dass Jesus nicht nur physisch, sondern auch spirituell für die Schuld anderer litt. Sein Grab mit den Übeltätern zu teilen, betont seine Solidarität mit den Sündern und seine Mission, sie zu erlösen. Diese prophetische Passage verdeutlicht die Liebe Gottes, die in Christus‘ Opfer und seiner Bereitschaft, das Leiden der Menschheit zu tragen, zum Ausdruck kommt.

Jes 53,10: ‭Aber dem Herrn gefiel es, ihn zu zerschlagen; er ließ ihn leiden. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Nachkommen sehen und seine Tage verlängern; und das Vorhaben des Herrn wird in seiner Hand gelingen.

Jes 53,10: Er musste leiden und blutig geschlagen werden.

Es gefiel Gott

Das ist ein merkwürdiger Ausdruck, dass es Gott gefiel. Wir müssen dabei einfach an das denken, was wir schon sehr früh in der Bibel im Buch Genesis finden. Gott spricht davon, dass der Same der Frau der Schlange den Kopf zertreten wird. Und wir dürfen auch daran denken, dass Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat, damit wir leben könnten. Gott hat seinen Sohn gesandt als Sühnung für unsere Sünden. Der Vater hat seinen Sohn gesandt als Heiland der Welt. Das war es, was Gott so gefiel. Ihm hat es gefallen, diese Person zu schlagen. Das verstehen wir nicht mehr. Wir dürfen das aber glauben, wir dürfen darüber staunen und bewundern: Das ist Anbetung. Wir dürfen verstehen: Das ist mein Heiland

Leben zum Schuldopfer

Christus hat das Schuldopfer gestellt. Wir lernen, dass der Herr Jesus alles bezahlt hat. Er hat wirklich etwas getan, was die totale Erledigung der Sünde bedeutet. Er hat alles in Ordnung gebracht, kompensiert. Da ist nichts mehr zu erstatten, Er hat alles getan. Das verbindet Er mit der Verlängerung seiner Tage, eine Aussage, die sich auf die Auferstehung bezieht. Der Herr Jesus ist der Lebendige. Der Tod konnte Ihn nicht halten. Er ist in eigener Machtvollkommenheit auferstanden. Aber Er ist auch durch die Herrlichkeit des Vaters auferweckt worden. Das ist, mit einem Wort, das wirkliche Ende, nämlich: Das Erlösungswerk ist abgeschlossen.

Vergegenwärtigung des Kreuzes

Wie in einem Brennglas wird die Schuld der Welt und ihrer Kinder mit dem Kreuz in Verbindung gebracht. Durch das stellvertretende Leiden Jesu, des Gottesknechts, des Messias, wird die Schuld der Welt überwunden. Dieses Leiden findet sich im Leben jedes einzelnen Menschen wieder. Also findet auch im Leben jedes einzelnen Menschen die Überwindung dieses Leidens statt. Das Kreuz ist mehr als ein historisches Ereignis. Es wird im Text, in der Lesung, in der Predigt, im Abendmahl, im Gebet und in den Liedern immer wieder inszeniert und vergegenwärtigt. Das einmalig Geschehene wiederholt sich in Gedanken immer wieder neu. Christoph Fleischer

Er musste leiden

Jesus übergab am Kreuz seinen Geist seinem Vater. Damit zeigte er, daß er genug Kraft und Atem hatte, um nicht zu sterben, aber auch soviel Liebe, um nicht länger leben zu können, ohne durch seinen Tod jene zu beleben, die sonst unmöglich dem Tod ausweichen, noch zum wahren Leben gelangen konnten. Daher war der Tod unseres Erlösers ein wahres Opfer, und zwar ein Ganzopfer, das er selbst seinem Vater für unsere Erlösung dargebracht hat. Denn.wenn auch die Peinen und Leiden seiner Passion so groß und stark waren,
daß jeder andere Mensch daran gestorben wäre, so wäre Jesus doch nicht daran gestorben, wenn er nicht gewollt hätte und wenn das Feuer seiner unendlichen Liebe nicht sein Leben verzehrt hätte. Franz von Sales

Gott zerschlug Ihn

Freunde, Gott zerschlug Ihn und zerbrach Ihn. Die römische Peitsche war eine Liebkosung im Vergleich zu Gottes Schlägen. Gott ließ zu, dass die Peitsche des göttlichen Gerichts auf die Seele Jesu traf. Und es heißt, dass Gott das gefiel. Aber das ist nur in dem Sinn gemeint, dass Er über die Kreuzigung und die Auferstehung Jesu hinausblickte und sah, wie Ihnen die Wohltaten des Leidens Christi zugute kamen. „Er wird Nachkommen sehen.“ Das sind Sie, das bin ich. Wir sind Seine Nachkommen, Seine geistliche Saat. Es heißt, Er wird Seine Tage verlängern. Er wurde von den Toten auferweckt, ein siegreicher Überwinder. Er hält die Schlüssel der Hölle und des Todes und des ewigen Lebens in Seiner Hand. Und Gott gefällt es zu sehen, wie Menschen an der Erlösung teilhaben, für die Jesus so sehr litt. Bayless Conley

Jes 53,11: Nachdem seine Seele Mühsal erlitten hat, wird er seine Lust sehen und die Fülle haben; durch seine Erkenntnis wird mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Sünden wird er tragen.

Jes 53,11: Wenn er dieses schwere Leid durchgestanden hat, sieht er wieder das Licht und wird für sein Leiden belohnt.

Mühsal seiner Seele

Die Mühsal seiner Seele spricht von den inneren Leiden des Herrn Jesus am Kreuz. Was hat Er im Herzen erduldet, als Er dort das Werk der Erlösung vollbrachte! Wir denken an seine Empfindungen in den drei Stunden der Finsternis. Wie litt Er in seiner heiligen Seele, weil Er mit unseren Sünden beladen war! Wie schmerzte es Ihn, dass sein Gott Ihn verliess!

Auch der Gedanke an den Tod, den Er als Lohn der Sünde erdulden würde, erschütterte Ihn. Obwohl Er keine Sünde getan hatte, musste Er sterben. Wie bitter war das für Ihn! Sein Leiden und Sterben war nicht vergeblich. Es hat herrliche Ergebnisse erzielt. Alle, die an Ihn glauben und durch sein Blut erlöst worden sind, gehören zur Frucht, die aus seinem Tod hervorgeht.

Gerecht durch Jesus Christus

Das war sein Todeswerk, sein Sterbenswerk, seine Leistung, die Er mit dem Sterben erbracht hat. Im Sterben hat unser Herr, und das ist ja das Thema von Jesaja 53, unsere Ungerechtigkeiten auf sich geladen. Und das ist Anlass für eine ewige Anbetung unserer Herzen. Darüber können wir nicht genug staunen, darüber können wir auch nicht genug dankbar sein. Wollen wir uns doch immer wieder dazu anregen lassen, wirklich dankbar zu sein.

Er wird die Arbeit seiner Seele sehen und zufrieden sein

Der Messias wird auf sein Werk blicken – mit voller Sicht auf die Mühsal seiner Seele – und am Ende wird er zufrieden sein . Der Messias wird es nicht bereuen. Jedes bisschen Leid und Qual hat sich gelohnt und zu einem zufriedenstellenden Ergebnis geführt.

Sieht er wieder das Licht

Du selbst bist für ihn der Lohn seiner Leiden. Zu sehen, dass du Frieden hast und mit Gott in einer Beziehung stehst, das ist der Lohn seiner Leiden. Der leidende Gottesknecht Jesus sieht wieder das Licht. Das prophezeit die Auferstehung, in die uns Jesus mit hinein zieht. Bonhoeffer schreibt: Christus ist in die Welt gekommen, daß wir uns an ihn klammern, daß wir uns einfach von ihm hineinreißen lassen in dieses ungeheure Geschehen der Auferstehung. Daß wir uns in seiner ganzen Unbegreiflichkeit sagen lassen: Ihr seid gestorben und doch seid ihr auferstanden! Ihr seid im Dunkel und doch seid ihr im Licht. Ihr habt Angst und doch könnt ihr euch freuen. Haarscharf nebeneinander dies gänzlich Unvereinbare; haarscharf nebeneinander, so wie eben die beiden Welten, unsere Welt und die Welt Gottes, haarscharf nebeneinander sind.

Die Auferstehung Christi macht offenbar, dass wir Zukunft haben. Leiden und Tod verlieren dadurch nichts von ihrer Bitterkeit, aber sie erscheinen in einem neuen Licht. Bonhoeffer

Jes 53:12: ‭Darum will ich ihm die Vielen zum Anteil geben, und er wird Starke zum Raub erhalten, dafür, dass er seine Seele dem Tod preisgegeben hat und sich unter die Übeltäter zählen ließ und die Sünde vieler getragen und für die Übeltäter gebetet hat.

Jes 53,12: Deshalb gebe ich ihm die Ehre, die sonst nur mächtige Herrscher erhalten. Mit seinen starken Kämpfern wird er sich die Beute teilen. So wird er belohnt, weil er den Tod auf sich nahm und wie ein Verbrecher behandelt wurde.

Ehre sei dem Herrn

Gott hat Ihn geehrt. Unser Herr ist derjenige, den Gott belohnt hat. Er hat Ihm Ehre und Herrlichkeit gegeben, wie das Neue Testament auch sagt. Er ist jetzt derjenige, der wirklich der unangefochtene, unbestrittene Herr der Herren und König der Könige ist. Keiner macht Ihm mehr diesen Anspruch streitig, keiner wird mehr mit dem Finger auf Ihn zeigen. Der Vers nennt weiter die starken Kämpfer. Das sind alle Erlösten, die Nutznießer dieser großen Erlösungstat des Kreuzes. Die Gewaltigen sind es, die seine Herrlichkeit teilen werden, die mit Ihm Engel und die Welt richten werden, wie es im Neuen Testament heißt.

Er hat seine Seele ausgeschüttet in den Tod. Er ist den Übertretern beigezählt worden. Nicht wegen eigener Sünde musste Er leiden, nein: Er hat die Sünde vieler getragen. Und Er hat für die Übertreter Fürbitte getan.

Erlöser und Fürsprecher

Glauben bedeutet, im Heiligen Geist eine sehr persönliche Bindung zu unserem Schöpfer und Erlöser aufzubauen und dafür zu sorgen, daß diese Bindung die Grundlage des ganzen Lebens ist. Bereiten wir uns darauf vor, gläubig den Erlöser zu empfangen, der kommt, um mit uns zu sein, Wort der Liebe Gottes zur Menschheit aller Zeiten. So haben wir einen Fürsprecher beim Vater, Jesus Christus, den Gerechten. Er ist das Sühnopfer für unsre Sünden, doch nicht nur für unsre Sünden, sondern für die der ganzen Welt. (1 Joh 1, 9; 2, 1 f).

Fürbitte für die Übertreter

Wir wissen, dass Jesus gegenwärtig einen Dienst der Fürbitte hat (Hebr 7:25). Aber Hebräer 7,25 spricht von Fürsprache für die Heiligen. Diese Passage bezieht sich wahrscheinlich auf die Gebete Jesu am Kreuz selbst.

Er trug die Sünde vieler

Immer wieder betont der Prophet diesen Punkt. Der Diener des Herrn, der Messias, leidet für und anstelle von schuldigen Sündern.

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zum Buch Jesaja


Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht und Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Jesaja Jes 53. Kap.

Jes 53

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.