Jesaja Jes 6. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt
Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Jesaja Jes 6. Kapitel
➡️ Hier geht´s zum Inhaltsverzeichnis Altes Testament
Jes 6:1: Im Todesjahr des Königs Ussija sah ich den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron, und seine Säume erfüllten den Tempel.
Berufung des Jesaja
In einer Vision wird Jesaja in den Thronsaal Gottes gehoben und sieht dort den Herrn auf dem Thron sitzen. Um ihn herum sind Engel, die heilig, heilig rufen. Die Erscheinung ist so riesenhaft groß. Jesaja erschrickt und bekennt, dass er ein Sünder ist, dass er unreine Lippen hat. Da kommt ein Engel und rührt mit einem glühenden Stück Kohle Jesajas Lippen an. Jesaja erlebte Gottes furchterregende Heiligkeit und gleichzeitig dessen Güte.
Danach stellt er sich in den Dienst Gottes. Uns geht es nicht viel anders ergeht als Jesaja. In Gottes Gegenwart spüren wir unsere Erlösungsbedürftigkeit. Doch gleichzeitig erleben wir seine Liebe zu uns. Die glühende Kohle symbolisiert das Kreuz Jesu Christi. In dem Moment, wo wir uns mit diesem Kreuz Christi verbinden, indem wir darauf vertrauen, dass unsere Schuld auf ihm liegt, werden wir vor Gott frei von aller Schuld. Und auch wir sind seine Diener.
Gott auf dem Thron
Einige von uns sollten sich daran erinnern, dass Gott auch heute noch auf dem Thron sitzt. Er hört und erhört auch heute noch Gebete. Er bewirkt auch heute noch wunderbare Dinge. Im Tempel entdeckt Jesaja aber noch etwas anderes. Er stellt fest, dass Gott hoch und erhaben sitzt, und dass sein Saum den Tempel füllt. Hierbei handelt es sich um die zweite Wahrheit, an die wir uns erinnern sollten: Gott ist hoch und erhaben. Andreas Eitschberger
Jes 6:2: Seraphim standen über ihm; jeder von ihnen hatte sechs Flügel: mit zweien bedeckten sie ihr Angesicht, mit zweien bedeckten sie ihre Füße, und mit zweien flogen sie.
Die Flügel der Engel
Die zwei Flügel, mit denen die Engel fliegen, bedeuten nichts anderes als ihre bereitwillige und fröhliche Ausführung der Gebote Gottes. Die beiden Flügel, mit denen sie ihr Gesicht bedecken, zeigen deutlich genug, dass selbst Engel den Glanz Gottes nicht ertragen können und dass sie davon genauso geblendet werden, als wenn wir versuchen, den Glanz der Sonne zu betrachten. Calvin
Die Seraphim benutzten vier ihrer Flügel, um ihre Demut auszudrücken, und benutzten zwei ihrer Flügel, um ihre Bereitschaft und Fähigkeit auszudrücken Gott dienen. Das ist das richtige Gleichgewicht.
Worte von Spurgeon
Somit haben sie vier Flügel für die Anbetung und zwei für die aktive Energie; vier, um sich zu verbergen, und zwei, um sich im Dienst zu beschäftigen; und wir können von ihnen lernen, dass wir Gott am besten dienen werden, wenn wir in seiner Gegenwart am tiefsten ehrfürchtig und demütig sind. Verehrung muss größer sein als Kraft, Anbetung muss Aktivität übersteigen. So wie Maria zu Jesu Füßen Martha und ihrem vielen Dienen vorgezogen wurde, so muss heilige Ehrfurcht an erster Stelle stehen und energischer Dienst zu gegebener Zeit folgen.
Jes 6,3: Und einer rief dem anderen zu und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR der Heerscharen; die ganze Erde ist erfüllt von seiner Herrlichkeit!
Dieser Vers beschreibt die Heiligkeit und Ehre unseres Gottes
Er ist hoch und erhaben. Wenn wir ihn heute in dieser Position sehen würden, würden wir von unserem niederen Lebenswandel erlöst werden. Genauso würden einige Leute von dieser einfältigen Vertrautheit erlöst werden, die sie offenbar mit Jesus haben. Sie reden von ihm, als wäre er ihr Kumpel, und als ob sie so, wie sie wollen, mit ihm reden könnten. Liebe Hörer, Sie können nicht einfach in die Gegenwart Gottes hereinplatzen!
So etwas gestattet er nicht. Sie kommen durch Jesus Christus zum Vater. Nur so kann man sich ihm nähern. So wie Sie sind, werden Sie niemals in die Gegenwart Gottes treten können. Sie dürfen in seine Gegenwart treten, weil Sie in Christus sind. Der Herr Jesus hat dies ganz deutlich gemacht, als er sprach: „Niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Nur wenn Sie sein Kind sind, können Sie mutig an den Gnadenthron herantreten. Andreas Eitschberger
Dreimal heilig
Warum wiederholen sie dreimal heilig? Reichte es nicht einfach zu sagen, dass der Herr einmal heilig war? Es war nicht genug. Sie sagen es dreimal, weil es drei Personen in dem einen Gott gibt.
Was bedeutet es, dass Gott heilig ist?
Heiligkeit hat an ihrer Wurzel die Idee der Getrenntheit. Es beschreibt jemanden oder etwas, das sich von anderen Personen oder Dingen unterscheidet. Ein Gegenstand kann heilig sein, wenn er für den heiligen Dienst bestimmt ist. Eine Person ist heilig, wenn sie für Gottes Willen und Zweck abgesondert ist. Wovon ist der Herr abgesondert? Er ist von der Schöpfung abgesondert , indem der Herr Gott kein Geschöpf ist und Er außerhalb aller Schöpfung existiert.
Wenn sich die ganze Schöpfung auflösen würde, würde der Herrgott bleiben. Er unterscheidet sich von der Menschheit dadurch , dass seine „Natur“ oder „Wesenheit“ göttlich ist, nicht menschlich . Gott ist kein Übermensch oder der ultimative Mensch. Gott ist nicht nur klüger als jeder Mensch, stärker als jeder Mensch, älter als jeder Mensch oder besser als jeder Mensch. Sie können Gott überhaupt nicht auf dem Horoskop des Menschen messen. Er ist göttlich und wir sind Menschen.
Jes 6:4: Da erbebten die Pfosten der Schwellen von der Stimme des Rufenden, und das Haus wurde mit Rauch erfüllt.
Tempel füllt sich mit Rauch
Die Türme erbeben, und der Tempel füllt sich mit Rauch. Diese Bilder zeigen die überwältigende Macht und Heiligkeit Gottes. Für mich persönlich drückt dieser Vers die Ehrfurcht und Ehrfurcht aus, die wir in Gottes Gegenwart empfinden sollten. Es erinnert mich daran, dass Gott über allem steht und unsere Ehrfurcht und Anbetung verdient. Es fordert mich heraus, meine Beziehung zu Gott zu vertiefen und ihm die gebührende Ehre zu erweisen.
Jes 6:5: Da sprach ich: Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und wohne unter einem Volk, das unreine Lippen hat; denn meine Augen haben den König, den Herrn der Heerscharen, gesehen!
Weh mir
Als Jesaja die Engel in all ihrer heiligen Demut, ihrem Gehorsam und Lob Gottes sah, erkannte er nicht nur, dass er anders war als Gott, der Herr, er war auch anders als die Engel. Sie konnten heilig, heilig, heilig schreien und Gott so schön preisen, aber er konnte es nicht, weil er ein Mann mit unreinen Lippen war . „Ich bin ein Mann mit unreinen Lippen; Ich kann nicht sagen: Heilig, heilig, heilig! die die Seraphen ausrufen. Sie sind heilig; Ich bin es nicht: Sie sehen Gott und leben; Ich habe ihn gesehen und muss sterben, weil ich unheilig bin.
Erkennen unserer eigenen Armut
Wenn wir im Licht seines Wortes wandeln, werden wir genau das sehen, was Jesaja sah, nämlich dass wir vergänglich und unreiner Lippen sind. Sie können nicht behaupten, dass Sie den Herrn jemals richtig gesehen haben, wenn Sie meinen, dass Sie es wert wären, dass Sie etwas Besonderes getan hätten, oder dass Sie irgendeinen Anspruch Gott gegenüber hätten. Wenn Sie, liebe Hörer, im Licht des Wortes Gottes wandeln, werden Sie sich selbst sehen.
Sie werden entdecken, dass Sie auch als Kind Gottes immer noch das Blut Jesu Christi benötigen, um sich von aller Sünde zu reinigen. Sie werden sehen, dass andere Menschen dieselbe Reaktion hatten, als sie in die Gegenwart Gottes traten. Auf der Insel Patmos schrieb Johannes: „Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot“ (Offb 1,17). Andreas Eitschberger
Jes 6:6: Da flog einer der Seraphim zu mir, und er hielt eine glühende Kohle in seiner Hand, die er mit der Zange vom Altar genommen hatte.
Jes 6,7: Schau, die glühende Kohle hat deine Lippen berührt. Deine Schuld ist jetzt weg genommen, dir sind deine Sünden vergeben.
Deine Schuld ist jetzt weg genommen
In Jesaja 6,6-7 geht es um die Reinigung des Propheten Jesaja, bevor er den Ruf Gottes annimmt. Der Vers beschreibt, wie ein Seraph mit einer glühenden Kohle Jesajas Lippen berührt und seine Sünden vergeben werden. Diese Szene verdeutlicht die Heiligkeit Gottes und die Notwendigkeit der Reinheit, um seinem Ruf zu folgen. Persönlich interpretiert könnte dies bedeuten, dass, bevor wir einen göttlichen Ruf annehmen, wir uns der Reinigung und Vergebung bewusst sein müssen, um würdig zu sein, seinen Willen zu erfüllen. Es erinnert uns daran, demütig zu bleiben und unsere eigenen Unvollkommenheiten anzuerkennen, während wir Gottes Ruf folgen.
Jes 6:8: Und ich hörte die Stimme des Herrn fragen: Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen? Da sprach ich: Hier bin ich, sende mich!
Gottes Frage
Wie seltsam ist es für Gott, überhaupt eine Frage zu stellen! Worüber wundert sich Gott? Welche Fragen hätte er? Was weiß Gott nicht? Aber Gott bat um eine Person, weil Gott die Welt erreichen möchte, und er möchte sie durch bereitwillige Menschen erreichen. Es ist nicht so, dass Gott nicht weiß, wer diese Leute sind. Es ist so, dass Gott auf bereite Herzen wartet, sich zu offenbaren.
Hier bin ich! Sende mich
Jesaja antwortete nachdrücklich auf Gottes Ruf. Er zögerte nicht. Jesaja wollte die Antwort auf Gottes Frage sein. Was hat diese Art von Herz in Jesaja geschaffen? Erstens hatte er ein Herz, das in der Gegenwart Gottes gewesen war. Er hatte ein Herz, das seine eigene Sündhaftigkeit kannte. Er hatte ein Herz, das die Not unter den Menschen kannte, die Not nach Gottes Wort. Er hatte ein Herz, das von Gottes reinigendem Feuer berührt worden war. Und er hatte ein Herz, das Gottes Herz hörte , um die Nationen zu erreichen.
Jes 6:9: Und er sprach: Geh und sprich zu diesem Volk: Hört immerfort und versteht nicht, seht immerzu und erkennt nicht!
Gehe
Und er sagte: „Geh“ : Wenn wir sagen: „ Hier bin ich! Sende mich“ zum Herrn, sollten wir erwarten, dass Er „Geh“ sagen wird. Er mag sagen: „ Geh und diene mir hier“ oder „ Geh und diene mir dort“ oder „ Geh und bereite dich auf den zukünftigen Dienst vor“, aber Gott hat immer ein „Geh“ für uns.
Jes 6:10: Mache das Herz dieses Volkes unempfänglich, und mache seine Ohren schwer und verklebe seine Augen, damit es mit seinen Augen nicht sieht und mit seinen Ohren nicht hört, und damit sein Herz nicht zur Einsicht kommt und es sich nicht bekehrt und für sich Heilung findet!
Jes 6:11: Und ich fragte: Wie lange, Herr? Er antwortete: Bis die Städte verwüstet liegen, sodass niemand mehr darin wohnt, und die Häuser menschenleer sein werden und das Land in eine Einöde verwandelt ist.
Jes 6:12: Denn der HERR wird die Menschen weit wegführen, und die Verödung inmitten des Landes wird groß sein.
Jes 6:13: Und bleibt noch ein Zehntel darin, so fällt auch dieses wiederum der Vertilgung anheim. Aber wie die Terebinthe und die Eiche beim Fällen doch noch ihren Wurzelstock behalten, so bleibt ein heiliger Same als Wurzelstock!
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zum Buch Jesaja
Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Jesaja Jes 6. Kapitel
