Christliche Andachten

Jesaja Jes 1. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Jesaja Jes 1. Kapitel

➡️ Hier geht’s zu Jes 2. Kap.

➡️ Hier geht´s zum Inhaltsverzeichnis Altes Testament

Jes 1,1-9: Klage über das abtrünnige Volk

Jes 1,1: Dies ist die Offenbarung, die Jesaja, der Sohn des Amoz, über Juda und Jerusalem geschaut hat in den Tagen Ussijas, Jotams, Ahas’ und Hiskias, der Könige von Juda.

Gottes Wort

So weist uns gleich dies erste Wort darauf hin, dass die Propheten nicht von sich aus redeten, noch eigene Gedanken vorbrachten: nein, Gott erleuchtete sie, dass sie ihre Augen auftun konnten und schauen, was sie von sich aus nicht hätten durchschauen können. Jean Calvin

Jes 1,2: Hört, ihr Himmel, und horche auf, o Erde; denn der Herr hat gesprochen: Ich habe Kinder großgezogen und emporgebracht, sie aber sind von mir abgefallen.

Jes 1,2: Die Kinder, die ich großgezogen und ernährt habe, wollen nichts mehr von mir wissen.

Gott nicht den Rücken zukehren

Der Prophet Jesaja hatte in der Zeit von 736 bis 701 v. Chr. dem jüdischen Volk Gottes Wort zu sagen. Er hat wie kein anderer das Kommen und Wirken des Messias ankündigte. In seinen Prophezeiungen finden wir vieles wieder, was wir später über Jesus Christus lesen. Sie erfüllten sich also ca. 700 Jahre später. Seine Warnung, Gott nicht zu vergessen und ihm den Rücken zuzukehren, gilt auch uns. Ochse und Esel macht er zum Vorbild, weil Haustiere instinktiv wissen, wo sie hingehören. Ein Ochse kennt seinen Herrn aber Israel kennt’s nicht. Wir suchen viel zu häufig in anderen Dingen Heil und Geborgenheit.

Hört ihr Himmel und Erde

Es ist, wie wenn die Propheten sich deswegen an die stummen und toten Elemente wendeten, weil der Menschen Ohren taub und alle ihre Sinne stumpf geworden sind. Es ist in der Tat etwas Grauenerregendes, wenn Kinder also aus der Art schlagen, und noch dazu bei einem Vater, der so gütig ist, der die Seinigen mit solch beständiger Fürsorge umgibt. Jean Calvin

Jes 1,3: Ein Ochse kennt seinen Besitzer, und ein Esel die Krippe seines Herrn, aber Israel hat keine Erkenntnis; mein Volk hat keine Einsicht.

Die Krippe seines Herrn kennen

Im Gegensatz zu dem Esel haben viele Menschen heute nicht genügend Intelligenz, um zu begreifen, dass Gott es ist, der für all ihre Bedürfnisse sorgt. Sie merken nicht, dass Gott es ist, der ihnen alles gibt, was sie zum Leben brauchen. Sie bemerken vielleicht nicht einmal seine Existenz. Was für eine traurige Sache für unsere heutige hochentwickelte Generation, die Gott nicht mehr zu brauchen scheint! Judith Hildebrandt

Jes 1,4: Wehe der sündigen Nation, dem schuldbeladenen Volk! Same der Übeltäter, verderbte Kinder! Sie haben den Herrn verlassen, haben den Heiligen Israels gelästert, haben sich abgewandt.

Abwendung von Gott

Das erste, was er ihm vorzuwerfen hat, ist der Abfall von Gott. Derselbe ist in der Tat das innerste Wesen jeglicher Sünde. Die höchste Vollendung der Gerechtigkeit ist es, Gott zu dienen – wie es im 5. Buche Mose (10, 12) heißt: Nun, Israel, was fordert der Herr dein Gott von dir? Dass du dem Herrn dienest von ganzem Herzen und von ganzer Seele. Jean Calvin

Gott als Richter

In diesem Weheruf wird Gott als Richter der ganzen Welt und als Richter seines Volkes dargestellt. In unserem heutigen Denken haben wir Gott vom Richterstuhl verbannt. Wir haben ihn seiner Autorität entkleidet, seiner königlichen Vorrechte beraubt und ihm scheinbar seine Macht als moralischer Herrscher des Universums genommen. Gott wurde – bildlich gesprochen – von der Menschheit mit einem Schiff ans Ende der Welt verfrachtet und dann als überflüssige Last von Bord geworfen. Dabei ist Gott immer noch der moralische Herrscher seines Weltalls. Er sitzt immer noch auf dem Richterstuhl. Er hat noch nicht abgedankt. Er verurteilt immer noch die Sünde dieser Welt! Judith Hildebrandt

Mit Schuld beladen

Bei dem Wort „beladen“ kommt uns vielleicht dieser eine bekannte Vers aus dem Matthäusevangelium in den Sinn, in dem Jesus eine ganz persönliche Einladung ausspricht: „Kommt her mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“ (Mt 11,28). Jesaja 1,Vers 4, hilft uns zu verstehen, was Jesus mit dem Wort „beladen“ gemeint haben könnte. Jesus richtet sich hier an Menschen, die solche Lasten auf sich liegen haben. Jesus lädt jeden, der mit Schuld beladen und niedergedrückt ist, zu sich ein! Er darf mit seiner Sünde zu Jesus kommen, sie bei ihm abladen und neue Kraft bekommen. Die Kraft, die aus der Erlösung kommt.

Jes 1,5: Wohin soll man euch noch schlagen, da ihr doch den Abfall nur noch weiter treibt? Das ganze Haupt ist krank, und das ganze Herz ist kraftlos.

Haupt und Herz sind krank

Die beiden wichtigsten Teile, von welchen die Gesundheit des Körpers vor allem abhängt, werden genannt, Haupt und Herz. Dadurch zeigt der Prophet, wie schwer die Krankheit ist. Nicht nur irgendein einzelnes Glied oder äußere Teile des Leibes sind angegriffen, nein, das Herz selbst ist verwundet und das Haupt ist aufs schwerste erkrankt. Jean Calvin

Jes 1,6: Von der Fußsohle bis zum Scheitel ist nichts Unversehrtes an ihm, sondern klaffende Wunden und Striemen und frische Verletzungen, die nicht ausgedrückt, noch verbunden, noch mit Öl gelindert sind.

Das sündige Volk

In Jesaja 1,6 spricht Gott über die Zustände seines Volkes, das von Sünde und Ungehorsam gezeichnet ist. Er vergleicht es mit einem kranken Körper, der von Kopf bis Fuß mit Wunden und Geschwüren bedeckt ist. Diese metaphorische Darstellung verdeutlicht die tiefgreifende Korruption und Verderbtheit des Volkes. Doch trotz ihrer spirituellen Krankheit bietet Gott Heilung und Erneuerung an, wenn sie sich ihm zuwenden und ihre Wege ändern. Diese Verse erinnern uns daran, dass Gott uns trotz unserer Fehler und Schwächen liebt und bereit ist, uns zu vergeben und zu heilen, wenn wir uns ihm zuwenden und Buße tun.

Jes 1:7: ‭Euer Land ist verwüstet, eure Städte sind mit Feuer verbrannt; Fremde fressen euer Land vor euren Augen, und es ist verwüs­tet, wie von Fremden verheert.

Zerstört und verwüstet

In Jesaja 1,7 spricht der Prophet von einem Land, das verwüstet ist und dessen Städte niedergebrannt sind. Diese Bilder vermitteln eine Atmosphäre der Zerstörung und des Verlusts. Es ist eine eindringliche Mahnung an die Menschen, die göttlichen Gebote zu befolgen, um solche Konsequenzen zu vermeiden. Persönlich interpretiert könnte dies bedeuten, dass Ungehorsam gegenüber Gott zu Chaos und Zerstörung führt, während Gehorsam Segen und Wohlstand bringt. Diese Passage erinnert uns daran, dass unsere Handlungen Konsequenzen haben und dass wir die Wahl haben, den richtigen Weg zu wählen, der zu Leben und Frieden führt.

Jes 1:8: ‭Und die Tochter Zion ist übrig geblieben wie eine Hütte im Weinberg, wie ein Wachthäuschen im Gurkenfeld, wie eine belagerte Stadt.

Jes 1:9: ‭Hätte uns der Herr der Heerscharen nicht einen geringen Überrest übrig gelassen, so wären wir wie Sodom, gleich wie Gomorra geworden!

Gläubiger Überrest

In Jesaja 1,9 geht es um die Treue Gottes trotz der Abkehr seines Volkes. Hier spricht Gott, der Israel trotz seiner Sünden nicht verlassen hat. Er betont, dass er immer noch ein Rest von Gläubigen inmitten der Untreue des Volkes hat, die seine Verheißungen und seinen Bund bewahren. Diese Stelle erinnert uns daran, dass Gottes Liebe und Treue unerschütterlich sind, auch wenn wir uns von ihm abwenden. Sie ruft uns dazu auf, an Gottes Verheißungen festzuhalten und darauf zu vertrauen, dass er uns trotz unserer Fehler und Abweichungen nie allein lässt.

Jes 1,10-20: Tadel des falschen Gottesdienstes

Jes 1,10: Hört das Wort des Herrn, ihr Fürsten von Sodom! Nimm zu Ohren das Gesetz unseres Gottes, du Volk von Gomorra

Jes 1,11: Was soll mir die Menge eurer Schlachtopfer?, spricht der Herr. Ich bin der Brandopfer von Widdern und des Fettes der Mastkälber überdrüssig, und am Blut der Jungstiere, Lämmer und Böcke habe ich kein Gefallen!

Falsche Frömmigkeit

Man rühmte sich einer durch und durch erheuchelten Frömmigkeit, man feierte Feste und war auf den Eifer in Zeremonien und äußerlichen Bezeugungen der Verehrung Gottes nicht minder stolz wie auf Abstammung und Zugehörigkeit zum auserwählten Volk. Sie glaubten nämlich, man könne Gott durch Opfer versöhnen, auch ohne Glaube und ohne Buße. Man kann sich vorstellen, welchen Anstoß die harten Worte Jesajas erregten. Jean Calvin

Jes 1:12: ‭Wenn ihr kommt, um vor meinem Angesicht zu erscheinen — wer verlangt dies von euch, dass ihr meine Vorhöfe zertretet?

Jes 1:13: ‭Bringt nicht mehr vergebliches Speisopfer! Räucherwerk ist mir ein Gräuel! Neumond und Sabbat, Versammlungen halten: Frevel verbunden mit Festge­dränge ertrage ich nicht!

Klage über oberflächliche Religiosität

In Jesaja 1,13 klagt Gott über die oberflächliche Religiosität seines Volkes, die nur äußerlich ist, ohne wahre Hingabe und Herzensänderung. Er tadelt sie dafür, dass ihre Opfer und Feiertage leer und bedeutungslos sind, weil sie nicht von aufrichtigem Glauben begleitet werden. Gott fordert sie auf, ihr Herz zu reinigen und echte Buße zu zeigen, anstatt nur äußerlich fromm zu sein. Diese Passage erinnert uns daran, dass Gott nicht an äußerlichen Riten und Traditionen interessiert ist, sondern an einem wahren, aufrichtigen Glauben, der sich im Leben und Handeln manifestiert.

Jes 1:14: ‭Eure Neumonde und Festzeiten hasst meine Seele; sie sind mir zur Last geworden; ich bin es müde, sie zu ertragen.

Gegen die Heuchelei

Aus diesen Worten lässt sich ein geistliches Prinzip ableiten, das zu allen Zeiten gültig ist, damals wie heute: Wenn wir Dinge tun, die Gott befohlen hat und die eigentlich gut und richtig sind, können sie dennoch falsch sein, wenn wir sie nicht von Herzen tun. Wenn wir sie nur „pro forma“ tun und sie nicht wirklich unsere innere Einstellung und unser Verhalten beeinflussen. Dann heucheln wir und dies wird uns nur schaden. Denn Gott hasst Heuchelei, wie wir an diesen Versen sehen können.

Gegen leere und tote Gebräuche

Alle die äußeren religiösen Gebräuche sind nicht nur unnütz, sondern geradezu unrecht, wenn sie nicht im Geist und in der Wahrheit geübt werden. Wir sehen: alle unsere Arbeit ist vergeblich, wenn wir Gott nicht in der Weise dienen, wie es sich ziemt und wie er es selbst vorschreibt. In allen Dingen hat Gott Wohlgefallen an der Wahrheit, am meisten aber bei der Verehrung seiner selbst. Wo es daran fehlt, ist nicht nur alle Mühe vergebens, sondern es wird auch, wie gesagt, die Verehrung Gottes in ihr Gegenteil verkehrt.

Jes 1:15: ‭Und wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine Augen vor euch, und wenn ihr auch noch so viel betet, höre ich doch nicht, denn eure Hände sind voll Blut!

Gegen die Heuchelei

Sie erwecken den Schein, als riefen sie Gott an, mit ihrem Herzen aber sind sie ferne von ihm, wie er an einer anderen Stelle (29, 13) näher ausführt. Denn der Herr sagt, dass er nahe sei allen, die ihn mit Ernst anrufen (Ps. 145, 18); wo aber Heuchelei herrscht, da kann kein wahres ernstes Anrufen sein. Der Glaube ist der Ursprung der rechten Anrufung; wo er fehlt, bleibt nichts als eitle Spielerei.

Wir können sicher sein, dass inmitten all dieser religiösen Zeremonien viele schöne Gebete dargebracht wurden. Viele eloquente, bewegende und emotionale Gebete wurden gesprochen. Aber es waren leere, hohle, nutzlose Gebete, weil Gott Juda ansah und sagte: Deine Hände sind voller Blut.

Tägliche christliche Andacht

Jes 1:16: ‭Wascht, reinigt euch! Tut das Böse, das ihr getan habt, von meinen Augen hinweg; hört auf, Böses zu tun!

Wascht und reinigt euch

Hier gilt, was Haggai (2, 13 f.) mit einer Anspielung an Gesetzesvorschriften sagt: Was ein Unreiner anrührt, wird auch unrein.“ Es kann von einem Unreinen nichts Reines kommen. Soeben hat der Prophet bezeugt: umsonst bringen sie Opfer dar, umsonst geloben sie Gelübde, umsonst rufen sie Gottes Namen an, wenn nicht die Reinheit des Herzens den äußeren Gottesdienst heiligt. Dass aber die Menschen sich reinigen sollen, hat nicht den Sinn, als ob sie aus eigenem Antrieb Buße tun könnten, sondern will nur sagen, dass es kein anderes Mittel zur Rettung gibt, als wenn sie reinen Herzens vor Gott zu treten anfingen.

Jes 1:17: ‭Lernt Gutes tun, trachtet nach dem Recht, helft dem Bedrückten, schafft der Waise Recht, führt den Rechtsstreit für die Witwe!

Anderen Menschen Gutes tun

Tun wir für unsere Mitmenschen in leiblicher wie in seelischer Hinsicht, was wir nur können. Beten wir für sie und seien wir stets von Herzen hilfsbereit, dann beweisen wir am besten, daß wir sie wirklich von Herzen lieb haben. Eine Liebe, die sich in schönen Worten erschöpft, hat wenig Wert; das ist nicht Liebe, wie sie der Herr uns erwiesen. Ihm war es nicht genug, uns nur in Worten seiner Liebe zu versichern, er ging weit darüber hinaus. Er erbrachte den Beweis seiner Liebe durch all das, was er für uns getan hat. Im übrigen aber müssen wir gegen alle gleich liebevoll sein, denn der Herr hat nicht gesagt: Liebt die Tugendhafteren, sondern liebt einander so, wie ich euch geliebt habe, macht keinen Unterschied, schließt keinen aus und wäre er noch so unvollkommen. Franz von Sales

Aufforderung zur sozialen Verantwortung

Diese Passage fordert uns auf, uns für das Gute einzusetzen und uns für Gerechtigkeit einzusetzen. Sie erinnert uns daran, die Bedürfnisse der Schwachen und Benachteiligten zu erkennen und zu handeln, indem wir ihnen beistehen und für ihre Rechte eintreten. Es ist eine Aufforderung zur sozialen Verantwortung und zur Fürsorge für diejenigen, die keine Stimme haben oder unterdrückt werden. Es erinnert uns daran, dass unser Handeln Auswirkungen hat und dass wir die Möglichkeit haben, positiven Wandel zu bewirken, indem wir uns für das Wohl anderer einsetzen.

Jes 1:18: ‭Kommt doch, wir wollen miteinander rechten!, spricht der Herr. Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, sollen sie weiß werden wie der Schnee; wenn sie rot sind wie Karmesin, sollen sie weiß wie Wolle werden.

Komm jetzt

Wenn wir die Größe von Gottes Reinigung und Vergebung betrachten, ist es für uns umso mehr Grund, jetzt zu kommen . Gott möchte, dass die Trennung zwischen Ihnen und Ihm jetzt aufgehoben ist . Er will nicht, dass Sie Ihren destruktiven Weg noch einen Moment weitergehen. Er will jetzt das Beste für uns .

Gott möchte uns reinigen

Hieraus können wir eine herrliche tröstliche Gewissheit schöpfen. Gott streitet nicht mit uns, als wollte er unsere Sünden bis aufs äußerste verfolgen. Denn wenn wir uns ernstlich zu ihm bekehren, will er sofort uns seine Gnade wieder zuwenden, alle Erinnerung an unsere Sünden austilgen und keine Rechenschaft weiter fordern. Er gleicht ja nicht den Menschen, die schon bei leichten Beleidigungen unversöhnlich zu bleiben pflegen. Er will vielmehr selbst uns reinigen und schneeweiß waschen, wie es in unserm Vers heißt.

Sündenvergebung

Kein Mensch ist ohne Sünde und kein Mensch kann sich davon freisprechen. Allein Gott kann das Unmögliche tun. Er tritt selbst im Gericht für uns ein, als unser Richter und Anwalt zugleich. Wunderbare Gnade! Schon hier klingt an, was Gott durch Jesus für uns getan hat. „Er wird allen die Schuld vergeben, die zu ihm zurückkehren.“ (Jes 1:27) Es wird allerdings keine billige Gnade sein. Empfangen kann sie nur der Mensch, der Buße tut und Reue zeigt, der beständig darum bemüht ist dem Herrn von Herzen zu gehorchen.

Es gibt eine enorme Hoffnung in Gottes Vergebung! 

Wir können wirklich vom Makel der Sünde rein sein. Unsere guten Werke können den Fleck nicht reinigen. Unsere besten Absichten oder Versprechen können den Fleck nicht beseitigen. Unser Leiden oder Schmerz kann den Fleck nicht reinigen. Die Zeit kann den Fleck nicht reinigen. Der Tod kann den Fleck nicht reinigen. Nur das Werk Jesu kann uns schneeweiß machen ! Wir können wirklich einen Bruch mit der Vergangenheit haben und einen Neuanfang in Jesus Christus. Die Macht der Sünde, die Scham der Sünde, die Schuld der Sünde, die Herrschaft der Sünde, der Schrecken der Sünde und der Schmerz der Sünde können alle in Jesus weggenommen werden.

Jes 1:19: ‭Seid ihr willig und gehorsam, so sollt ihr das Gute des Landes essen.

Gehorsam sein

Vom Gehorsam gegen Gott hängt das Wohlergehen des Menschen ab, und es wird unser ganzes Dasein wohl bestellt sein, wenn wir uns in allen Dingen gewöhnen, seinem Wort zu folgen. Wie groß ist doch die Verkehrtheit der Menschen, die das Glück, welches Gott ihnen immer und immer wieder anbietet, eigensinnig zurückweisen und trotz all seiner Lockungen nicht hören wollen!

So sollt ihr des Landes Gut genießen

Er bietet jedoch diese irdischen Güter nicht deswegen an, damit wir mit dem diesseitigen Wohlergehen zufrieden sein sollen, wie die unechten Christen tun, die nichts anderes kennen wollen als das Glück dieser Erde, – nein gerade im Gegenteil: die Betrachtung dieser irdischen Gaben soll uns zu den himmlischen erheben; was wir hier Gutes erfahren, soll uns ein Vorgeschmack der Güte sein, die uns einst in Ewigkeit umgeben wird.

Jes 1:20: ‭wenn ihr euch aber weigert und widerspenstig seid, so sollt ihr vom Schwert gefressen werden! Ja, der Mund des Herrn hat es gesprochen.

Jes 1,21-31: Gericht und Läuterung für Jerusalem

Jes 1:21: ‭Wie ist die treue Stadt zur Hure geworden! Sie war voll Recht; Gerechtigkeit wohnte in ihr, nun aber Mörder!

Die treue Stadt ist zur Hure geworden

Die treue Stadt war Jerusalem, die Stadt, die einst für ihre Treue zum Herrn bekannt war. Jetzt ist Jerusalem zu einer Hure geworden – geistlich gesprochen haben sie ihre „Ehe“ mit dem Herrn aufgegeben und begehen mit ihrem Götzendienst geistlichen Ehebruch.

Jes 1:22: ‭Dein Silber ist zu Schlacken geworden; dein edler Wein ist mit Wasser verfälscht.

Dein Silber ist zu Schlacken geworden

Die Stelle verwendet die Metapher von Silber, das zu Schlacke geworden ist, um die Verderbtheit und Unreinheit des Volkes zu verdeutlichen. Es zeigt, wie das edle und kostbare Silber durch Verschmutzung und Fehlverhalten entwertet wurde. Diese Passage erinnert daran, dass Gott die Herzen der Menschen prüft und darauf wartet, dass sie sich ihm wieder zuwenden und gerecht handeln.

Jes 1:23: ‭Deine Fürsten sind Widerspenstige und Diebsgesellen; sie alle lieben Bestechung und jagen nach Geschenken; der Waise schaffen sie nicht Recht, und die Sache der Witwen kommt nicht vor sie.

Waise und Witwen

Den Waisen schaffen sie nicht Recht. Der Herr nimmt sich der Waisen und Witwen besonders an, weil sie keine menschlichen Helfer haben. Eben darum erzürnt es ihn umso mehr, wenn die Richter, die ihre Beschützer und Freunde sein sollten, sie im Stich lassen. Denn sich selbst zu helfen, fehlt es ihnen an Kraft, Erfahrenheit und Energie; wenn ihnen nicht andere zu Hilfe kommen, sind sie notwendig der Unbill und Habsucht aller ihrer Gegner ausgesetzt. Wenn sich niemand ihrer annimmt, so sieht man schon daran, dass Ungerechtigkeit und Bedrückung, nicht Billigkeit im Lande herrscht.

Jes 1:24: ‭Darum spricht der Herrscher, der Herr der Heerscharen, der Mächtige Israels: Wehe, ich will mir Genugtuung verschaffen von meinen Feinden und mich rächen an meinen Widersachern;

Jes 1:25: ‭Ich will meine Hand gegen dich wenden und deine Schlacken ausschmelzen wie mit Laugensalz und all dein Blei wegschaffen.

Buße als Frucht des heiligen Geistes

So werden wir hier an die besondere Gnade erinnert, welche Gott seinen Auserwählten zuteil werden lässt; wir sehen, wie die Buße in Wahrheit das eigenste Geschenk des heiligen Geistes ist: ohne ihn würde der Sünder unter den Schlägen der züchtigenden Hand Gottes nur immer mehr sich verhärten, nicht aber auch nur im geringsten Maße vorwärts kommen.

Jes 1:26: ‭und ich werde deine Richter wieder machen, wie sie ursprünglich waren, und deine Ratsherren wie am Anfang; danach wird man dich nennen: »Die Stadt der Gerechtigkeit, die treue Stadt«.

Jes 1:27: ‭Zion wird durch Recht erlöst werden und seine Bekehrten durch Gerechtigkeit.

Gerechtigkeit Gottes

Obwohl Menschen keine wirkliche Hilfe schaffen können, so ist doch Gottes Gerechtigkeit groß und mächtig genug, um der Gemeinde Rettung und Heil zu sichern. Und in der Tat: wenn wir auf uns selbst sehen, was für Hoffnungen könnten wir dann haben? Wie viele Dinge würden uns in den Weg kommen und unser Vertrauen schwächen! Nur an der Gerechtigkeit Gottes hat der Glaube einen festen Grund und Halt.

Jes 1:28: ‭Aber der Zusammenbruch trifft die Übertreter und Sünder alle miteinander, und die den Herrn verlassen, kommen um.

Jes 1:29: ‭Denn sie werden zuschanden wegen der Terebinthen, an denen ihr Lust hattet, und ihr sollt schamrot werden wegen der Gärten, die ihr erwählt habt.

Falsch gewählte Gärten

Von ganzem Herzen sollten sie Lust haben und hängen an ihrem Gott, sie aber stürzen sich in blindem Eifer auf ihren selbst erdachten Gottesdienst, wie von einer viehischen Begierde getrieben. Aber so ist die menschliche Natur einmal angelegt: wer Gott verlässt, muss sich an Abgötter halten; und nicht selten vergleicht die heilige Schrift diese falsche Begierde mit ehebrecherischer Liebe, die alle Vernunft und alles Schamgefühl bei Seite setzt.

Zur Information: Diese Terebinth-Bäume waren Stätten heidnischer Anbetung, die das götzenliebende Juda unter ihnen hielt. Wenn Zion mit Gerechtigkeit erlöst ist , würden sie sich ihrer früheren Götzenanbetung schämen .

Jes 1:30: ‭Denn ihr werdet sein wie eine Terebin­the, deren Laub verwelkt ist, und wie ein Garten, der ohne Wasser ist.

Jes 1:31: ‭Der Starke wird zum Werg und sein Tun zum Funken, und beide werden miteinander brennen, sodass niemand löschen kann.

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zum Buch Jesaja


Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Jesaja Jes 1. Kapitel


Jes 1

Infos zum Impuls 

– Start mit dem Wort Gottes in den Tag

– Kurzimpuls zu einem Bibelvers

– es gibt stets ein Wochenthema

– über Whats-App

   *  Broadcast – Empfang

   *  Community- Empfang

– ca. zwischen 6-7 Uhr 

– hier geht´zur Anmeldung

Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.