Christliche Andachten

Hiob (Hi) Kapitel 19 bis 42: Auslegung, Kommentar, Andacht und Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht und Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Hiob (Hi) Kapitel 19 bis 42

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Tägliche christliche Andacht

Hiob 19,25: Eines weiß ich: Mein Erlöser lebt. Auf dieser todgeweihten Erde spricht er das letzte Wort.

Mein Erlöser lebt

Dies ist ein prophetischer Blick auf Ostern. Für Hiob war es noch eine Sehnsucht, eine Ahnung, eine Hoffnung, aber zugleich ein tiefes Wissen. Halleluja Jesus lebt! Ich will mein Blicke auf ihn richten, der meine Geschicke in seinen Händen hält. Ich will meinem Erlöser Jesus Christus mein Vertrauen aussprechen. Er ist das Ja und sagt das Ja, ein ganzes, unwiderrufliches göttliches Ja zu uns, zur Menschheit, zur Welt. Dieses Ja kann uns tragen, kann uns herausreißen aus Vorläufigkeiten, Unsicherheiten, Halbheiten, Vergeblichkeiten. Mögen wir Sein Ja erfahren in uns, über uns, um uns. Und mögen andere es erfahren durch uns.

Hiob 19,26: Und nachdem diese meine Hülle zerbrochen ist, dann werde ich, von meinem Fleisch los, Gott schauen.

Gott schauen

Ich werde Gott sehen. Das ist die Summe und der Inhalt des Himmels, das ist die freudige Hoffnung aller Gläubigen. Es ist ihr höchstes Glück, wenn sie Ihn schon jetzt durch den Glauben und in den Gnadengaben schauen. Sie betrachten Ihn gern im heiligen Abendmahl und im Gebet. Aber dort oben im Himmel erwartet sie ein offenes und unverhülltes Schauen. Gott schauen von Angesicht zu Angesicht! Was könnten wir noch Besseres verlangen? Deine Augen werden den König in Seiner Schönheit sehen. Alle irdische Pracht verblasst und verdunkelt sich, wenn wir sie lange betrachten. Hier aber ist eine Herrlichkeit, die nie erbleicht, ein Glanz, der niemals erlischt: Ich werde Gott sehen.

Hiob 21,15: Was bringt es mir, wenn ich zu ihm bete?

Die Wirkung des Gebetes

Jeder von uns kann diese Frage für sich beantworten. Jeder von uns hat die Macht des Gebetes erfahren. Jeder von uns hat aber auch die Erfahrung gemacht, dass wir uns die nötige Zeit dafür nehmen müssen: morgens etwas früher aufstehen, um in Ruhe den Tag mit Gott zu beginnen, vor einem Gespräch innehalten, um in einem Stoßgebet den heiligen Geist anzurufen, Wartezeiten nutzen zum Aufschwung der Seele zu Gott. Gott schenkt uns jederzeit unsere Möglichkeit zu beten in sehr unterschiedlicher Form.

Das Gebet ist eine ungebrochene Macht, die im Menschen wirkt und ihn durchformt. Frère Roger

Hiob 22,21: Hiob, versöhn dich wieder mit Gott, schließ mit ihm Frieden, dann wird er dir sehr viel Gutes tun!

Sich mit Gott versöhnen

Gott hat in Christus unter uns das Wort der Versöhnung aufgerichtet. Gehen wir unter das Kreuz Jesus, dann werden wir versöhnt mit Gott. Jesus Christus ist die Versöhnung für die Welt. Wann immer sich ein Mensch auf Christus einlässt, wischt Gott die Schuld dieses Menschen vom Tisch. Versöhnung in Christus bedeutet, dass meine Sünden mich nicht länger von meinem Gott trennen. Wer Christus nachfolgt, den hat Gott mit sich selbst versöhnt, ein für alle Mal. Wer Christus nachfolgt, der kann, darf und muss anderen Menschen mit Versöhnung und Versöhnlichkeit begegnen. Wer Christus nachfolgt, der ist berufen, das Wort von der Versöhnung auszubreiten in eine Welt hinein, die nichts dringender braucht.

Hiob 22,22: Gib wieder acht auf das, was er dir sagt, und nimm dir seine Worte zu Herzen!

Auf Gott hören

Aus der Tradition der Wüstenväter stammt folgendes Bild: Wasser ist weich, Stein ist hart. Wenn aber das Wasser lange Tropfen für Tropfen auf den Stein fällt, wird der Stein gehöhlt und zerfällt. So ist es mit dem Wort Gottes: es ist weich. Unser Herz dagegen ist oft hart. Hören wir oft auf Gott im Gebet, der Bibel oder durch Eingebungen, so öffnet dies unser Herz, höhlt es in seiner Härte aus, so dass Platz und Raum für Gott entsteht.

Hiob 22,23: Wenn du zu Gott, dem Allmächtigen, umkehrst, wird er dich aufrichten.

Hiob 22,25: Dann ist Gott selbst dein kostbarer Schatz, dann bedeutet er dir mehr als alles Gold und Silber.

Gott ist unser Schatz

Wer sich für Jesus entscheidet, findet den größten Schatz. Wer die überragende Güte, Schönheit und Wahrheit Christi, in dem die ganze Fülle Gottes wohnt, aufnimmt, der tritt zusammen mit ihm ein in sein Reich, wo die Wertmaßstäbe dieser Welt auf den Kopf gestellt werden. Ja, was Christus uns geschenkt hat, vervielfältigt sich, wenn man es weiterschenkt! Es handelt sich um einen Schatz, der dazu dient, ausgegeben, investiert und mit allen geteilt zu werden.

Hiob 22,26: Er wird die Quelle deiner Freude sein, und du kannst wieder zu ihm aufschauen.

Hiob‬ ‭23:3‬: Wenn ich doch wüsste, wo ich ihn finden könnte und wie ich zu seinem Thron gelange!

Sehnsucht nach Gott

Hiob rief in seiner äußersten Not zum Herrn. Das sehnsüchtige Verlangen eines schwer angefochtenen Kindes Gottes ist es, das Angesicht seines Vaters zu sehen. sein erster und dringendster Ruf ist der: „Ach dass ich wüsste, wie ich Ihn finden möchte, der doch mein Gott ist und wie ich zu seinem Stuhl kommen könnte!“ Gottes Kinder flüchten sich nach Hause, wenn sich die Stürme erheben. Der von Gott eingepflanzte innere Sinn treibt eine begnadigte Seele dazu, unter den Flügeln Jahwes vor allen Übeln Schutz zu suchen. Gott der Herr ist meine Zuflucht: Dies sollte der Ausspruch jedes wahren Gläubigen sein. Spurgeon

Hiob 23,10: Er kennt meinen Weg genau.

Gott ist der Herr unseres Lebens

Lass uns in unseren Tag hinausgehen, ohne vorgefasste Ideen zu haben, ohne unsere Erschöpfung vorauszuahnen. Lass uns aufbrechen, ohne auf vorgezeichnete Wege zu achten. Gib dich zu erkennen. Denn wir wissen: man trifft dich unterwegs und nicht am Ziel. Wir aber, wir vergessen so oft die Musik deines Geistes. Wir haben aus unserem Leben eine Turnübung gemacht. Wir vergessen, dass es in deinen Armen getanzt sein will, dass dein heiliger Wille von unerschöpflicher Fantasie ist. In der Größe des Alltäglichen wartet Er auf uns.

Hiob 23,13: Gott allein ist der Herr. Was er sich vornimmt, das tut er auch.

Hiob 26,2: Ach, wie gut hast du mir beigestanden, mir, der keine Kraft besitzt! Wie sehr hast du mir geholfen, arm und schwach, wie ich bin!

Gottes Beistand

Was machen wir in Schwierigkeiten? Oft fürchten wir uns und blicken ängstlich umher, weil wir Hilfe von Menschen erwarten. Aber wir sollten besser zu unserem Gott aufsehen, der uns herrliche Zusagen gegeben hat. Die herrlichste ist wohl sein Beistand: Ich bin mit dir. Ist es nicht ein starker Trost, dass der große Gott in allen Lebenslagen bei dir und mit dir ist in seiner unfassbaren Treue? Wenn Menschen weggehen, er bleibt da. Wenn du dich daran erfreust, wirst du stets inneren Frieden bewahren. Der Gott, der keine Schwäche kennt, ist deine Kraft. Er ist da. Er stärkt. Er hilft. Er stützt. Klammere dich nur an Ihn

Hiob 26,3: Wie hast du mich so gut beraten.

Hiob 29,2: O dass ich wäre wie in den früheren Monaten, wie in den Tagen, als Gott mich behütete,

Hiob 29,3: als seine Leuchte über meinem Haupt schien und ich in seinem Licht durch das Dunkel ging;

Hiob 29,4: wie ich in den Tagen meiner Mannesreife war, als über meinem Zelt der vertraute Umgang mit Gott waltete,

Hiob 29,5: als der Allmächtige noch mit mir war und meine Knechte um mich her;

Worte von Spurgeon

O dass ich wäre wie in den früheren Monaten: Sie sehen zurück auf die Tage, die sie im Umgang mit dem Herrn zugebracht haben und halten sie für die lieblichsten und schönsten, die sie je erlebten. Aber die Gegenwart erscheint ihnen in dem düsteren Kleid der Trauer und Betrübnis. Einst lebten sie mit Jesus und in seiner Nähe, jetzt aber fühlen sie, dass sie sich von Ihm weg verirrt haben und sie sprechen: „O, dass ich wäre, wie in den vorigen Monaten!“ Sie beklagen es tief, dass sie ihre Zuversicht verloren haben oder dass sie jetzt keinen Seelenfrieden genießen.

Die Ursachen dieses traurigen Zustandes der Dinge sind vielfältig.

Der Zustand entspringt vielleicht aus einer größeren Vernachlässigung des Gebets, denn die Vernachlässigung des stillen Gebets in der Kammer ist der Anfang allen geistlichen Verfalls.

Oder er entspringt aus abgöttischem Wesen. Das Herz hängt an etwas anderem mehr als an Gott, die Liebe hat sich dem Irdischen zugewendet statt dem Himmlischen. Ein eifriger Gott gibt sich aber nicht mit einem halben Herzen zufrieden. Er will zuerst und am meisten geliebt sein.

Oder die Ursache liegt am Selbstvertrauen und an der Selbstgerechtigkeit. Der Stolz arbeitet im Herzen und die Selbstsucht hat sich erhöht, statt dass sie sich hätte am Fuß des Kreuzes demütigen lassen.

Hiob 29,11: Jeder, der mich hörte, wusste nur Gutes von mir zu sagen, und wer mich sah, der lobte mich.

Hiobs gute Taten

Hiob zählt seine guten Taten auf. Damit will er sich gegen die Anschuldigungen der Freunde wehren. Sicher: Es ist nicht falsch, zu erzählen, was wir alles getan haben, aber viel besser ist es, Gottes Segnungen aufzuzählen. Dennoch können wir die Aufzählung Hiobs als Anregung für uns zu guten Taten lesen. Ja: Lieben heißt sich jede Sorge, jeden Kummer, jeden Schmerz der anderen zu Herzen gehen lassen. Hier in Kürze nur ein Auszug:

Tägliche christliche Andacht

Hiob 29,12: Ich rettete den Armen, der um Hilfe schrie.

Hiob 29,13: Dem Sterbenden stand ich bei.

Hiob 29,15: Meine Augen sahen für den Blinden.

Hiob 29,15: Meine Füße gingen für den Gelähmten.

Hiob 29,24: Den Mutlosen lächelte ich aufmunternd zu.

Hiob 30,20;26-27: Ich schreie um Hilfe, o Gott, aber du antwortest nicht. Ich erhoffte das Licht, doch es kam die Dunkelheit. Ich finde keine Ruhe.

Das Schweigen Gottes

Wenn Gott immer alle unsere Fragen beantworten würde, könnte unser Glaube nicht geprüft werden. Hiobs größtes Problem war ja nicht das Leiden an sich, sondern dass er dessen Grund nicht kannte. Dies kann auch unsere große Lebensprüfung sein: dass wir lernen müssen, auf Gott zu vertrauen, obwohl wir das, was in unserem Leben gerade geschieht, nicht verstehen. Wir müssen lernen, darauf zu vertrauen, dass Gott und nicht das Leben gut zu uns ist. Er wacht über uns, immer und überall

Hiob 33,3: Ich spreche mit aufrichtigem Herzen, klar und wahr, und sage nur das, was ich weiß.

Aufrichtiges Sprechen

Es gibt keinen höheren Maßstab in der Welt als Gott. Gott selbst ist der Maßstab, und wir können uns nur seiner Allmacht unterwerfen und in seiner Fürsorge ruhen. Er weiß von allem, was geschieht. Deshalb hat alles nur von ihm her einen Sinn. Er hatte und hat den Überblick. Gott selbst ist die letzte und tiefste Antwort auf die Klagen eines Menschen wie Hiob. Er hat Hiob und uns mit unseren Fragen zu keiner Zeit vergessen.

Die Lüge verunreinigt die Seele. Die Wahrheit dagegen macht sie rein. Das beginnt mit den kleinen Wahrheiten des Alltags, die oft mühsam und schmerzlich sein können. Das endet mit dem uneingeschränkten Gehorsam gegenüber der Wahrheit selbst, die Christus ist. Auf seinen Spuren und mit ihm vereint müssen wir alle uns bemühen, der Lüge mit der Wahrheit zu begegnen. Stellen wir uns im Großen und Kleinen der Lüge entgegen.

Hiob 33,6: Schau, ich bin wie du vor Gott, auch ich bin nur aus Lehm geformt.

Vor Gott sind alle gleich

Vor Gott sind wir als Sünder alle gleich. Niemand kann vor Gott punkten oder sich einen Bonus verschaffen, indem er besonders fromm ist und gute Werke vollbringt. Wenn wir ganz tief gehen, dann sehen wir, dass der andere so ist wie ich selbst. Und nur so ist es möglich, den Nächsten zu lieben wie sich selbst. Gestatte dir daher nicht, über jemanden schlecht zu denken, auch wenn die Worte oder Taten des Betreffenden Anlass geben, vernünftigerweise so zu urteilen.

Hiob 33,14: Gott spricht immer wieder, auf die eine oder andere Weise, nur wir Menschen hören nicht darauf!

Gott spricht auf viele Art und Weise

Gott redet durch Träume. Gott redet durch Eingebungen des Geistes. Gott redet durch andere Menschen. Gott weist einen Menschen auch durch Schmerzen zurecht, immer aber nur soweit, wie wir es tragen können. Leid ist keine Strafe Gottes, sondern möchte zum Heil führen. So oder so: Gott redet! An uns liegt es, ihn auch zu hören. Unsere Zeit gewährt uns ganz bestimmte, von Gott gegebene Atemzüge. An uns ist es, sie zu entdecken und davon Gebrauch zu machen.

Hiob 33,29-30: Das alles tut Gott mehr als nur einmal im Leben eines Menschen, um ihn vor dem Tod zu bewahren und ihm das Licht des Lebens zu erhalten.

Hiob 36,21: Sei auf der Hut und wende dich nicht dem Bösen zu! Denn davor wollte dich Gott durch das Leid ja gerade bewahren.

Bewahrung durch Leid

Es ist eine tiefe Wahrheit, dass das menschliche Leid nicht der Freude und dem Frieden, wonach wir uns sehnen, im Wege stehen muss, sondern dass es gerade der Weg dazu werden kann. Das Leid kann eine Umwandlung bewirken. Eine Umwandlung unseres rebellischen Herzens in ein Herz, das Gott ganz kindlich ergeben ist. Friedrich von Bodelschwingh drückt dies so aus: Lasst euer Leid zur Welle werden, die euch an das Ufer der ewigen Heimat trägt.

Hiob 36,22: Halte dir Gottes große Kraft vor Augen! Er ist der beste Lehrer, den es gibt!

Hiob 36,25-26: Von ferne nur erblickt es der Mensch. Sieh, Gott ist groß, wir begreifen ihn nicht.

Das Erblicken von der Ferne

Wir haben ein Teilwissen über ihn. Die Bibel ist voll von Hinweisen, wer Gott ist und wie wir ihn erkennen und eine ewige Beziehung zu ihm haben können. Dennoch werden wir nie alle Fragen des Lebens ergründen oder unsere Zukunft vorhersagen. Das Leben wirft immer mehr Fragen auf, als wir Antworten haben. Manchmal endet alles in einem Stille sein und einem tiefen Vertrauen in Gott: „Steh still und denke über Gottes Wundertaten nach!“ (Hiob 37:14). Sind wir bereit, Gott trotz unserer unbeantworteten Fragen zu vertrauen?

Wir sollten uns gleichzeitig der innigsten Nähe, aber auch der unendlichen Ferne zu Gott bewusst sein. Clive Staples Lewis

Hiob 38,4: Wo warst du, als ich das Fundament der Erde legte? Sag es doch, wenn du so viel weißt!

Gottes Antwort an Hiob

Gott beantwortet nicht direkt die Fragen des Hiob, sondern er stellt sich als umfassender Schöpfer allen Lebens vor. Gott benutzt Hiobs Unwissenheit über die Natur, um ihm seine Unwissenheit über Gott vorzuführen. Wenn Hiob noch nicht einmal versteht, wie die Erde und das Weltall funktionieren, wie kann er dann Gottes Wesen und Gedanken ergründen?

Hiob 38,12: Sag, hast du je das Tageslicht herbeigerufen und der Morgenröte ihren Weg gewiesen?

Hiob 38:16: Bist du hinab zu den Quellen des Meeres gereist, hast du den Abgrund des Ozeans durchwandert?

Menschliche Erkenntnis hat Grenzen

Manche Dinge in der Schöpfung bleiben selbst den scharfsinnigsten und kühnsten Forschern ein Geheimnis. Die menschliche Erkenntnis hat Grenzen, die sie nicht überschreiten kann. Allumfassendes Wissen hat Gott allein. Wenn sich dies schon so verhält bei dem, was sichtbar und zeitlich ist, so darf ich sicher sein, dass es in Bezug auf Geistliches und Ewiges noch viel mehr der Fall ist. Warum muss ich dann meine Gedanken mit Grübeleien über Schicksal und Wille, über Vorherbestimmung und Verantwortlichkeit des Menschen quälen? Diese tiefen und dunklen Wahrheiten kann ich ebenso wenig begreifen, wie ich imstande bin, die verborgenen Tiefen im Inneren der Erde herauszufinden, aus welchen das uralte Meer seinen Wasservorrat schöpft.

Ich will mich nicht darum bemühen das Unendliche zu verstehen, sondern meine Kräfte auf die Liebe verwenden. Was ich mit dem Verständnis nicht zu ergreifen vermag, kann ich in der Zuneigung besitzen und das genügt mir. Spurgeon

Hiob 38,31: Knüpfst du die Bande des Siebengestirns, oder kannst du die Fesseln des Orion lösen?

Gegen die Eitelkeit

Wenn wir eitel genug sind mit unseren Fähigkeiten zu prahlen, so kann die Großartigkeit der Natur uns bald lehren, wie winzig wir sind. Wir vermögen nicht, den unscheinbarsten aller flimmernden Sterne zu bewegen oder auch nur einen einzigen Strahl des dämmernden Morgens aufzuhalten. Wir reden von der Macht der Menschen, aber der Himmel lacht und spottet unser.

Tägliche christliche Andacht

Hiob 40,4: Herr, ich bin zu gering, ich kann dir nichts erwidern. Darum lege ich jetzt die Hand auf den Mund.

Schweigende Demut

Die ganze Zeit hat Hiob sich danach gesehnt, Gott seine Unschuld beteuern zu können. Hiob verstummt nun. Er weiß, dass er Gott nichts entgegenhalten kann, obwohl er vorher so vieles vorzubringen hatte. Gott hat ihm gezeigt, dass er, der kleine Mensch, weder die Fähigkeit noch das Recht hat, den Schöpfer des Alls zur Rechenschaft zu ziehen.

Er erkennt seine Winzigkeit vor der unvorstellbaren Gerechtigkeit Gottes. So eine Demut würde auch uns helfen, vor allem dann, wenn wir Menschen uns wieder einmal zum Richter über das Handeln Gottes aufschwingen wollen. Wie ist das mit uns: Kritisieren wir Gott auch manchmal? Wenn wir das nächste Mal versucht sind, mit Gott zu hadern, sollten wir einmal daran denken, wie sehr er uns liebt.

Hiob 41,3: Wer hat mir jemals etwas gegeben, das er nun von mir zurückfordern könnte?

Seine eigene Begrenztheit erkennen

Buße forderten Hiobs Freunde von ihn. Er tut sie, aber auf ganz andere Art und Weise. Buße nicht wegen seiner Sünden, sondern weil er es gewagt hat, seine Allmacht und Gerechtigkeit in Zweifel zu ziehen. Er erkennt Gottes Allmacht und vollkommene Gerechtigkeit damit an und erkennt seine eigene Begrenztheit im Verstehen. Wir sollten uns immer über diese unsere Grenze im Verstehen im Klaren sein, übersteigt doch Gott und seine Liebe zu uns alles Denken und Verstehen.

Hiob 42,3: Ich habe von Dingen geredet, die ich nicht begreife, sie sind zu hoch für mich und übersteigen meinen Verstand.

Wir wissen wirklich nicht viel

Wir wissen wirklich nicht viel. Immer wieder treffen uns Umstände, die wir nicht verstehen können und Dinge, die wir nicht erwartet haben. Niemand von uns kann ganz bestimmt voraussagen, wie sich seine persönliche Geschichte entwickeln wird. Wir sind alle ungewiss, was aus uns und aus den Menschen, die uns nahestehen, wird, und was in der Welt geschieht, in der wir leben. So sehr wir auch versuchen, Sinn in unser Leben zu bringen – es gibt Dinge, die wir einfach nicht begreifen können. All das bedeutet, dass du und ich niemals inneren Frieden und Ruhe finden werden, wenn wir alles herauszufinden versuchen. Frieden ist darin zu finden, dass wir in der Weisheit und Gnade Dessen ruhen, der alles durchdacht hat und alles zu Seiner Ehre und unserem Wohl regiert. Paul David Tripp

Hiob 42,5: Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen. Aber nun hat mein Auge dich gesehen.

Gott sehen

Hiobs schwerer Weg endet nicht in der Verzweiflung. Gerade in der Tiefe, in der Abwesenheit von Glück und gutem Leben, erfährt Hiob die Nähe Gottes. Vom Hörensagen-Glauben kommt Hiob zu einer existenziellen Erfahrung, die sich nicht automatisch eingestellt hat. Hiob hat einen Klärungsprozess durchlitten.

Glaube ist die Fähigkeit, hinter allem Gott zu sehen. Oswald Chambers

Hiob 42,6: Darum widerrufe ich meine Worte, ich bereue in Staub und Asche!

Reue und Buße

Wenn wir gefehlt haben und Reue zeigen, vergibt uns Gott. Daran dürfen wir nie zweifeln. Es würde bedeuten, der Barmherzigkeit Gottes eine Grenze zu setzen. Sie hat aber keine, denn sie ist grenzenlos. Die Barmherzigkeit Gottes ist wie der Himmel, der stets über uns fest bleibt. Unter diesem Dach sind wir sicher, wo auch immer wir sind.

Erkennen. Benennen. Bereuen. Umkehren. Heimkommen. Dario Pizzano

Hiob 42,8: Hiob soll für euch beten.

Für den anderen beten

Hiob betet für seine Freunde, obwohl diese ihm mit ihren Anschuldigungen ordentlich zugesetzt haben. Lasst uns immer und gerade auch für Menschen beten, die uns verletzt haben. Hiob ist hier ein Vorausbild für Christus. Christus hat im Sterben für seine Peiniger gebeten.

Er bringt uns fürbittend alle vor den Vater. Fürbitten wir für Menschen, die uns verletzt haben, folgen wir dem Weg Christus. Dort, wo wir sind, Christus zu sein: Das könnte für uns eine Zielformulierung sein. Ich brauche dir aber sicher nicht zu sagen, dass wir weit davon entfernt sind. Es gibt kein Rezept dafür, wie man ein liebender Mensch wird. Man muss bis zum Herzen Jesu vordringen, um das Mittel dafür zu finden. Alles Übrige reicht nicht über Kniffe hinaus.

Hiob 42,10: Da wendete der Herr für ihn alles zum Guten.

Das Ende des Hiob-Buchs

Das Warum bleibt letztlich unbeantwortet. Wir dürfen Gott alles sagen, ohne uns dafür entschuldigen zu müssen. Doch wir sollen Gott Gott sein lassen und aufhören, die Ursache des Leids zu ergründen. Gott wendet am Ende das Schicksal Hiob.So ist das Buch Hiob ein Hoffnungsbuch für alle, die an ihrem Leiden zu zerbrechen drohen. Das Buch Ijob erlaubt uns, zu klagen und zu schreien und zu rebellieren. Durch die Aggressionen hindurch aber sollen wir uns von Gott in das Geheimnis seiner unbegreiflichen Liebe führen lassen, vor dem wir uns nur anbetend und stumm verneigen können. In der Unbegreiflichkeit der Liebe Gottes wird die Unbegreiflichkeit des Leids aufgehoben und verwandelt.

Hiob 42,17: Schließlich starb er in hohem Alter nach einem reichen und erfüllten Leben.

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Das war eine Auslegung und ein Kommentar zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Hiob (Hi) Kapitel 19 bis 42.


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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.