Christliche Andachten

Titus Brief Tit 2. Kap.:  Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Titus Brief Tit 2. Kap.

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Zum Titus Brief Tit 2. Kap.

Titus Kapitel 2 enthält Anweisungen für verschiedene Gruppen innerhalb der Gemeinde. Ältere Männer und Frauen sollen als Vorbilder dienen, junge Männer sollen nüchtern und respektvoll sein und Sklaven sollen ihren Herren in allem gehorsam sein. Die Gemeinde soll sich insgesamt durch gutes Verhalten auszeichnen, um die Botschaft des Evangeliums attraktiv zu machen. Die zentrale Botschaft des Kapitels ist, dass das Verhalten der Christen in der Gemeinde und in der Welt dazu beitragen soll, dass andere Gott erkennen und ihm Ehre geben.

Tit 2,1-10: Wie Christen leben sollten

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Titus Brief Tit 2,1-10

Tägliche christliche Andacht

Tit 2,1: Du aber rede, was der gesunden Lehre entspricht.

Du aber rede

Das zweite Kapitel beginnt und endet mit der Aufforderung an Titus, zu reden. Als Christen geben wir die Gedanken Gottes weiter, vor allem im persönlichen Gespräch im Alltag. Gesund ist die Lehre dann, wenn der Herr Jesus im Mittelpunkt steht. Er reinigt, wenn unser Denken beschmutzt und unser Gewissen getrübt ist, so dass wir gesund werden im Glauben, der Liebe und der Geduld.

Tit 2,2: Die älteren Männer halte dazu an, maßvoll, ehrbar und besonnen zu leben, gesund in ihrem Glauben, ihrer Liebe und ihrer Geduld.

Ältere Männer sollen ein Vorbild sein

Titus 2,2 in der Bibel betont die Bedeutung von Selbstbeherrschung, Würde und Ernsthaftigkeit, insbesondere bei älteren Männern. Diese Verse ermutigen dazu, dass sie ein Vorbild für andere in ihrem Lebensstil und ihrer Haltung sind. Das persönliche Schreiben könnte sich auf die praktische Anwendung dieser Prinzipien im Alltag beziehen. Ältere Männer werden ermutigt, ihre Erfahrungen zu nutzen, um jüngere Generationen zu lehren. Die Auslegung könnte betonen, wie die Werte des Respekts und der Selbstkontrolle in der Gemeinschaft gelebt werden können, um eine positive Entwicklung und ein gesundes Miteinander zu fördern.

Tit 2,3: Die älteren Frauen fordere auf, ein Leben zu führen, wie es Gott Ehre macht. Sie sollen nicht klatschen und tratschen noch sich betrinken, sondern in allen Dingen mit gutem Beispiel vorangehen.

Tit 2,4: ‭So können sie die jungen Frauen dazu anleiten, dass sie ihre Männer und Kinder lieben,

Tit 2,5: ‭besonnen, zuchtvoll und gütig zu sein, ihren Haushalt gut zu versorgen und sich ihren Männern unterzuordnen, und zwar deshalb, damit das Wort Gottes nicht in Verruf kommt.

Ältere Frauen sollen ein Vorbild sein

Dies bezieht sich auf eine verantwortungsbewusste und fürsorgliche Führung in der Familie. Es unterstreicht die Idee, dass durch liebevolle Beziehungen und gezielte Anleitung die Grundlagen für ein starkes Familienleben gelegt werden können. Es ist eine Aufforderung zur gegenseitigen Unterstützung und Respekt innerhalb der Familie, um eine harmonische und liebevolle Umgebung zu schaffen.

Anleiten zu lieben

Paulus sagt, dass Liebe zu Ehemann und Kindern gelehrt werden muss. Sicherlich sind Aspekte dieser Liebe angeboren. Aber andere Aspekte, insbesondere Aspekte, die das selbsthingebende Opfer Jesu widerspiegeln, müssen gelehrt werden.

Tit 2,6: Gleicherweise ermahne die jungen Männer, dass sie besonnen sein sollen.

Tugend der Besonnenheit

Die wiederholte Aufforderung zur Besonnenheit unterstreicht, wie wichtig und bedeutsam diese Eigenschaft bei allen ist Lasse dich nicht leichtfertig emotional mitreissen. Blicke nüchtern auf die Dinge. Gedanken, Worte und Taten sollen ausgewogen sein. Ein Zeichen für Besonnenheit ist, dass wir unsere Zunge zügeln. Hüten wir uns vor Klatsch und Tratsch und vor allem vor der üblen Nachrede. Es geht darum, unsere Zunge unter Kontrolle zu haben.

Tit 2,7: Sei du selbst ihnen in jeder Hinsicht ein gutes Vorbild. Lehre Gottes Botschaft unverfälscht und mit Würde.

Sei du selbst ein gutes Vorbild

Die Idee, ein Vorbild zu sein, erstreckt sich über verschiedene Lebensbereiche. Es geht darum, ein Beispiel für Werte, Integrität und positive Handlungen zu setzen. Indem wir selbst Verantwortung übernehmen und bewusste Entscheidungen treffen, beeinflussen wir nicht nur unser eigenes Leben, sondern auch das anderer Menschen um uns herum. Ein Vorbild zu sein bedeutet, mit Respekt, Empathie und Güte zu handeln. Es fordert dazu auf, authentisch zu sein und in schwierigen Zeiten Standhaftigkeit zu zeigen. Diese Auslegung ermutigt dazu, täglich bewusste Schritte in Richtung positiver Veränderungen zu unternehmen, damit unser Lebensweg für andere leuchtet und sie zu einer ähnlichen Lebensweise inspiriert.

Tit 2,8: Was immer du sagst, soll wahr und überzeugend sein. Nur so werden unsere Gegner beschämt und können nichts Nachteiliges gegen uns vorbringen.

Tit 2,9: Fordere die Sklaven auf, sich ihren Herren in jeder Beziehung unterzuordnen und ihnen nicht zu widersprechen. Sie sollen sich so verhalten, dass ihre Herren mit ihnen zufrieden sind.

Tit 2,10: Sie dürfen nichts unterschlagen, sondern sollen zuverlässig sein. So wird ihr ganzes Leben den Menschen vor Augen malen, wie großartig die Botschaft von Gott, unserem Retter, ist.

Vorbild im Leben sein

In gewisser Weise braucht das Evangelium keinen Schmuck. Gleichzeitig können wir die Schönheit des Evangeliums durch unsere Lebensweise zeigen. Wir denken oft, dass wir bessere Worte brauchen, um das Evangelium zu schmücken. Bessere Worte sind in Ordnung, aber was wir wirklich brauchen, sind bessere Leben.

Tit 2,11-15: Im Alltag für Gott leben

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Titus Brief Tit 2,11-15

Tägliche christliche Andacht

Tit 2,11: Denn die Gnade Gottes ist erschienen, die heilbringend ist für alle Menschen.

Denn die Gnade Gottes ist erschienen

Die Verse 11-14 bilden das Herzstück des Briefes. Sie werden jedes Jahr in der kath. Kirche an Weihnachten gelesen. Das Wort „erschienen“ weist auf die historische Tatsache der Menschwerdung des Herrn Jesus hin, die wir an Weihnachten feiern. Bei seiner Geburt begann die Gnade zu scheinen. Das wesentliche Merkmal der Gnade Gottes ist, dass sie unverdient ist. Niemand von uns kann sich Gottes Gnade erarbeiten. Wenn Gott sich Menschen zuwendet, können wir nur Danke sagen. Gott möchte das Heil aller Menschen.

Es gibt eine Schönheit und Energie in dem Wort Epiphaino, das hervorstrahlt, das selten bemerkt wird. Es scheint eine Metapher zu sein, die der Sonne entnommen ist. Als sie im Osten aufsteigt und ausstrahlt, erleuchtet sie nach und nach die ganze Welt. So erhebt sich der Herr Jesus, der die Sonne der Gerechtigkeit genannt wird über der ganzen Menschheit mit Heilung in seinen Flügeln.

Das Wort Heiland bedeutet Retter. Es kommt im Brief an Titus sechsmal vor und damit öfter als in jedem anderen Buch des Neuen Testaments.

Schon im Alten Testament erwies sich der Herr als ein gnädiger Gott. Seine Gnade war damals wahrnehmbar wie die Sonne an einem bewölkten Tag: Sie ist da, aber für das menschliche Auge nicht sichtbar. Erst in der Person des Herrn Jesus erkennen wir, wie reich und herrlich seine Gnade ist. Die Gnade Gottes ist in der Person des Herrn Jesus erschienen. Er ist Mensch geworden, hat auf der Erde gelebt, ist am Kreuz gestorben und siegreich auferstanden. Das alles umfasst das Erscheinen der Gnade. Sie gleicht nun der Sonne, die in ihrer vollen Kraft an einem wolkenlosen Tag im Zenit steht und mit ihren wärmenden Strahlen die Menschen erfreut.

Tit 2,12: Sie erzieht uns dazu, die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden zu verleugnen und besonnen, gerecht und mit Ehrfurcht vor Gott in der heutigen Welt zu leben.

Die Gnade Gottes erzieht uns

Die Gnade Gottes erzieht uns dazu, besonnen zu leben. Wir gehen mit dem, was uns aufregen mag, ins Gebet und fragen in allem nüchtern nach dem Willen Gottes. Weiter erzieht uns die Gnade gerecht zu leben. Dies bezieht sich auf andere Menschen. Im Umgang mit unseren Mitmenschen verhalten wir uns korrekt. Ehrfürchtig vor Gott zu leben, bedeutet, dass wir ein Leben der Hingabe an unseren Gott führen, indem wir Ihn lieben, Ihn ehren und Ihm im Dienst zur Verfügung stehen. Und denken wir stets daran: Auch wenn wir im jetzigen Zeitlauf leben, sind wir in unseren Herzen doch auf eine Welt ausgerichtet, die vor uns liegt.

Wo immer die Gnade Gottes wirkt, bringt sie die schlaffe Leber dazu, die Begierden des Fleisches zu verleugnen; es bringt den Mann, der nach Gold gierte, dazu, seine Gier zu überwinden; es bringt den stolzen Mann von seinen Ambitionen ab; es schult den Müßiggänger zum Fleiß und es ernüchtert den mutwilligen Geist, der sich nur um die Frivolitäten des Lebens kümmerte. Wir verlassen diese Begierden nicht nur, wir verleugnen sie. Spurgeon (zu Tit 2,12)

Gottes Gnade erzieht uns

Hier erscheint der für die Griechen so wichtige Begriff des Pädagogen. Das Erscheinen der Gnade Gottes in Jesus Christus macht Jesus für uns zum großen Pädagogen. Er will uns erziehen, damit wir in der Hoffnung auf das Erscheinen der Herrlichkeit Gottes hier in dieser Welt »besonnen, gerecht und fromm« leben. Das sind drei Begriffe, die auch die stoische Philosophie immer wieder benutzt. Die Hoffnung auf die Vollendung im Himmel soll uns befähigen, hier auf Erden gut zu leben und hier das Ideal griechischer Humanität zu verwirklichen. Wir sollen so leben, wie die stoische Philosophie sich den weisen Menschen vorstellt. Anselm Grün

Besonnen, gerecht und fromm

Besonnen ist der, der alles bedenkt und der wach in dieser Welt lebt. Gerecht ist der, der richtig lebt, der seinem eigenen Wesen, aber auch den Menschen in seinem Umfeld gerecht wird. Und fromm meint, dass er sich immer bewusst ist, dass er vor Gott und in Beziehung zu Gott lebt.

Tit 2,13: Denn wir warten darauf, dass sich unsere wunderbare Hoffnung erfüllt: dass unser großer Gott und Retter Jesus Christus in seiner ganzen Herrlichkeit erscheinen wird.

Leben in Erwartung

Ich will mich von dem Wort für diesen Tag bewegen lassen, die gespannte Erwartung auf Jesus, der uns entgegenkommt, wiederzuentdecken und in meinen Alltag hineinzunehmen. Gespannt auf Jesus warten, ist etwas ganz Lebendiges und hat mit dem Alltag zu tun. Auch wenn die Herrlichkeit der Erscheinung des großen Gottes und Heilandes Jesus Christus erst noch kommt – bald oder später. Warten auf Jesus. Und das ganz aktiv, mit meiner ganzen Energie. Auch heute, mitten im Alltag. Pastor Johannes Helmer (zu Tit 2,13)

Wer die Gnade erfahren hat, wartet freudig auf das, was kommen wird. Das Leben des Christen zielorientiert. Er weiss: Das Schönste kommt noch. Darauf warten wir voller Sehnsucht. Diese Erwartungshaltung durch dringt uns. Als Christen sind wir in dieser Welt nicht zu Hause. Wir warten darauf, in die himmlische Heimat zu gehen. Die Gnade Gottes will uns hier lehren, dass wir das Kommen unseres Herrn im Herzen tragen, dass wir Ihn wirklich erwarten.

Tit 2,14: Er ist es ja, der sich selbst für uns hingegeben hat, um uns von einem Leben der Auflehnung gegen Gottes Ordnungen loszukaufen und von aller Schuld zu reinigen und uns auf diese Weise zu seinem Volk zu machen, zu einem Volk, das ihm allein gehört und das sich voll Eifer bemüht, Gutes zu tun.

Christus hat sich selbst gegeben

Der Geber ist selbst die Gabe. Er gab sich selbst. Er hat nicht gefordert, sondern gegeben. Das ist Gnade! Weil Christus sich selbst für uns gegeben hat, geben wir uns jetzt Ihm hin. Als Erlöste sind wir gemeinsam ein Volk, das Ihm gehört und eifrig in guten Werken sein soll. Christen gehören nicht mehr sich selbst. Jeder Einzelne ist ein Eigentum des Herrn.

Gemeinsam sind wir sein Volk. Als Folge davon sollen wir zur Ehre des Herrn leben, der uns losgekauft und gereinigt hat. Bemühen wir uns, Gutes zu tun. Christen tun keine guten Werke, um etwas zu bekommen, sondern sie tun gute Werke, weil sie etwas bekommen haben. Es ist unsere Antwort auf das grosse Heil Gottes, das uns in der Person seines Sohnes unverdient geschenkt worden ist.

Jedes Wort dieser Beschreibung des Werkes Jesu ist wichtig. Jesus gab, was bedeutet, dass es freiwillig war. Er gab sich selbst, was bedeutet, dass Jesus alles gab, was er geben konnte. Und er gab sich selbst für uns hin, was bedeutet, dass Jesus als Stellvertreter für den sündigen Menschen gegeben wurde.

Erlösung bedeutet durch Zahlung eines Lösegeldes aus der Sklaverei freigekauft zu werden. Wir sind aus unserer Sklaverei der Sünde erkauft und für seinen Dienst erkauft. Und wir werden daher gelehrt, dass der Tod Jesu nicht nur zu unserer Vergebung und Rechtfertigung bestimmt war, sondern zu unserer Heiligung und unserer Befreiung von der Macht all unserer hartnäckigen Sünden.

Tägliche christliche Andacht

Tit 2,15: So sollst du zu ihnen reden, sie ermahnen und zurechtweisen. Rede ihnen mit allem Nachdruck ins Gewissen und lass dich von niemand geringschätzig behandeln.

Rede, ermahne, weise zurecht

Die Worte „rede, ermahne, weise zurecht“ betonen die Verantwortung, anderen den Weg des Glaubens zu zeigen. Durch diese Anweisungen wird die Bedeutung der christlichen Gemeinschaft und des persönlichen Zeugnisses hervorgehoben. Paulus unterstreicht, dass die Gläubigen in ihrem Verhalten Gottes Herrschaft widerspiegeln sollen. Dieser Vers ermutigt dazu, im Glauben nicht nur zu sprechen, sondern auch in der Tat zu leben, um die Botschaft Christi glaubwürdig zu verkörpern.

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Das war eine Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zum Titus Brief Tit 2. Kap.


Tit 2

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Ich bin katholisch, jedoch mit einem zutiefst ökumenischen Geist. Christ ist derjenige, der Christus nachfolgt. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014. Durch kurze und doch tiefgehende Worte zu einzelnen Bibelversen und einem jeweiligen Wochenthema möchte ich Geschwistern im Glauben Unterstützung in ihrem geistlichen Leben geben.