Psalm (Ps) 72: Auslegung und Kommentar
Auslegung und Kommentar zum Psalm (Ps) 72: Der Friedensfürst
Ps 72,1-2: O Gott, gib deine Rechtssprüche dem König und deine Gerechtigkeit dem Königssohn, damit er dein Volk richte mit Gerechtigkeit.
Drei mal wird die Gerechtigkeit in Vers 1-3 genannt. Jesus ist der gerechte König, ja die Gerechtigkeit selbst. Unsere Gerechtigkeit liegt so in ihm gegründet. Christ ist der Mensch, der seine Gerechtigkeit nicht mehr bei sich selbst sucht, sondern bei Jesus Christus allein. Der Thron des gerechten Königs ist das Kreuz, die nun ebenso seine Gnade sichtbar werden lässt. Die Verbindung von Gnade und Gerechtigkeit kann nur in dem Sühneopfer des Herrn Jesus Christus deutlich gemacht werden. Am Kreuz sehen wir, wie gnädig der Herr ist und wie gerecht.
Ps 72,3: Im ganzen Land wird Gerechtigkeit herrschen.
Ps 72,6: Er wird herabkommen wie Regen auf die Aue, wie Regenschauer, die das Land bewässern.
Alles, was Jesus tut, ist Liebe und seine Gegenwart erquickt uns wie frisches Wasser. Wie der trockene Erdboden den Regen trinkt, wird meine Seele das Lebenswasser trinken. Der Herr kommt auf meine Seele als ein milder, befruchtender Regen, um sie zu erleuchten und zu beleben, zu trösten und zu stärken. Aus dieser Bewässerung wird als Frucht sein Friede in unserer Seele wachsen. Sein Friede ist tief und dauerhaft. Darum wird Fülle von Frieden sein, Friede in allen Beziehungen: Frieden mit Gott, Frieden mit dem Nächsten, Frieden mit seinem eigenen Gewissen.
Ps 72,7: In seinen Tagen wird der Gerechte blühen, und Fülle von Frieden wird sein.
Ps 72,12: Er wird den Armen retten, wenn er um Hilfe schreit, und den Elenden, der keinen Helfer hat.
Die Armen und Elenden sind wir. Unser kindliches Schreien rührt das Herz des Vaters und ruft seine Allmacht herbei. Diese rettende Nähe kann nicht verdient werden, weder durch gute Werke noch durch geistliche Übungen. Nur eines tut Not: sich anschauen lassen durch Gott. Einfach da sitzen, ruhig werden und mich von ihm freundlich anschauen lassen und dann auf seinen Blick antworten. Das ist Gebet.
Das Gebet ist die höchste Leistung, deren der Menschengeist fähig ist. Das Gebet ist eine Jakobsleiter auf der des Menschen Geist zu Gott empor- und Gottes Gnade zum Menschen herniedersteigt. Edith Stein
Ps 72,13: Über den Geringen und Armen wird er sich erbarmen, und die Seelen der Armen retten.
Selig sind die Armen, die sich als arm erkennen. Denn diese werden zum Retter um Hilfe rufen. Der Herr ist nicht für die Gesunden gekommen, sondern für die Kranken, nicht für die Gerechten, sondern für die Sünder. Er wird ihnen sein Mitleid und Erbarmen kundtun. Er wird es nicht zulassen, dass die Trübsale sie zu Boden drücken. Er der Hirte unserer Seelen und die wahrhaft Armen, diejenigen, welche sich ihrer Dürftigkeit, Schwäche und Unwürdigkeit bewusst sind, werden bei ihm die beste Hilfe und das ewige Heil, finden.
Ps 72,14: Er wird ihre Seele erlösen aus Bedrückung und Gewalt und ihr Blut wird kostbar sein in seinen Augen.
Ps 72,15: Er wird leben.
Es lebe der König Christus! Er wurde getötet. Aber er ist auferstanden. In ihm leben nun auch wir. Bonhoeffer sagt: Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt in Christus. Benutzen wir im Gebet immer wieder seinen Namen. Rufen wir seinen Namen an. Es ist der Name, der über allen Namen ist: Jesus Christus. Nie wird Jesu Name untergehen.
Ps 72,17: Sein Name bleibt ewiglich.
Ps 72,19: Gepriesen sei sein herrlicher Name ewiglich und die ganze Erde sei erfüllt von seiner Herrlichkeit! Amen, ja, Amen!
Das war eine Auslegung und ein Kommentar zum Psalm (Ps) 72