Tägliche Andacht mit Wochenthema und Bibelkommentar

Psalm (Ps) 71: Auslegung und Kommentar

Auslegung und Kommentar zum Psalm (Ps) 71: Schutz im Alter

Ps 71,1: Bei dir, Herr, suche ich Zuflucht. Lass mich niemals zuschanden werden!

Lasst uns unser Vertrauen ganz und allein auf ihn setzen. Stunde um Stunde müssen wir uns an den ewig treuen Gott klammern. Auf ihn wollen wir uns stützen wie jemand, der auf einem Felsen seinen Stand einnimmt. Je besser wir mit dem Herrn bekannt werden, desto fester wird unser Zutrauen zu ihm sein. Gott weiß um unseren Glauben und doch hört er es gern, dass wir diesen bekennen. Sind wir stark, so sind wir es in Gott. Sind wir sicher, so ist es der Fall, weil unsere Zuflucht uns birgt. Können wir im Sturm heiter blicken, so liegt das daran, dass unsere Seele in Gott als ihren sicheren Hafen eingelaufen ist.

Ps 71,2: Errette mich durch deine Gerechtigkeit und befreie mich. Neige dein Ohr zu mir und hilf mir.

Ps 71,3;5: Du bist mein schützender Fels, meine sichere Burg. […] Du bist meine Hoffnung, Herr, dir vertraue ich von Kindheit an!

Nicht nur steht unsere Hoffnung auf Gott, sondern er selbst ist unsere Hoffnung. Er soll mein Fels, meine Burg, mein Gott, meine Zuversicht, meine Hoffnung, mein Ruhm sein. Alles, was mein ist, sei sein, alles, was sein ist, mein. Ehe ich überhaupt fähig war, die Macht zu verstehen, die mich stützte, wurde ich schon von ihr getragen. Gott kennt mich, ehe wir irgendetwas kennen, und erhält mich, ehe ich eine Ahnung davon habe. Gottes Obhut waltet über meinem Leben, noch ehe ich zu bewusstem Leben erwache.

Ps 71,5: Du bist meine Hoffnung, Herr, dir vertraue ich von Kindheit an!

Bewahren Sie sich unbedingt Ihr Vertrauen! Es ist unmöglich, dass Gott darauf nicht antwortet; denn immer bemisst er seine Gaben an unserem Vertrauen. Man erwartet nie zu viel von Gott; man bekommt von ihm so viel, als man erhofft. Die Heiligkeit besteht nicht in dieser oder jener Übung. Sie besteht in einer Herzensbereitschaft, die uns demütig und klein in den Armen Gottes macht, in der wir uns unserer Schwäche bewusst sind und bis zur Verwegenheit auf die Güte des Vaters vertrauen. Therese von Lisieux 

Ps 71,6: Auf dich habe ich mich verlassen vom Mutterleib an, vom Mutterschoß an hast du für mich gesorgt. Mein Rühmen gilt dir allezeit.

Ps 71,12: O Gott, sei nicht fern von mir! Mein Gott, eile mir zu Hilfe!

Wir sind täglich auf ihn angewiesen, dass er uns trage, bewahre und rette. Darum müssen wir und darum wollen wir von ihm abhängig bleiben, und darum rufen wir täglich zu ihm, dass er uns trage und durchtrage. Wissen wir, dass Gott uns nahe ist, so fühlen wir uns sicher, und das mit gutem Recht. Es ist dem Kind im Dunkeln ein Trost, wenn es des Vaters Hand fassen kann.

Ps 71,14: Nie werde ich aufhören, auf dich zu hoffen, immer mehr will ich dich loben.

Wenn ich mich des Gegenwärtigen nicht freuen kann, so will ich vorausblicken auf das, was in Zukunft mein sein wird, und mich so dennoch freuen. Der Glaube fristet sein Leben auch da, wo andere nichts zu essen sehen, und singt sein Lied auf schneebedeckten Zweigen. Wir dürfen allezeit in stillem Hoffen auf Gott harren. Denn wir haben allezeit Grund dazu. Wir wollen allezeit die Hoffnung festhalten. Denn sie ist ein Trost, der niemals trügt.

Siehe, Herr, ich habe zu dir gefleht und bin getröstet. Die Hoffnung hat es mich so gelehrt. Ich bin froh, weil ich auf dich vertraut habe, werde ich nimmermehr zuschanden werden.

Ps 71,15: Mein Mund soll erzählen von deiner Gerechtigkeit, von deinen Hilfserweisen Tag für Tag, die ich nicht zu zählen weiß.

Es ist unsere Pflicht, in dem Maße Zeugnis abzulegen, wie unsere Erfahrung uns dazu befähigt, und anderen das nicht vorzuenthalten, was wir geschmeckt und unsere Hände betastet haben. Von allen, die es in ihrer eigenen Geschichte erlebt haben, soll es überall verkündigt werden, wie treu Gott ist im Retten, im Befreien aus der Hand der Feinde und im Erfüllen seiner Verheißungen. Wir können den Mund, den Gott uns gegeben hat, auf keine Weise so sehr nützlich brauchen, wie wenn wir die Gerechtigkeit Gottes verkündigen, wie sie sich in der Errettung der an Jesus Glaubenden enthüllt.

Ps 71,16: Ich will rühmen deine Gerechtigkeit, dich allein!

Ps 71,17: O Gott, du hast mich gelehrt von Jugend auf, und bis hierher verkündige ich deine Wunder.

Wer ist ein Lehrer wie er? Es kann niemand lehren wie er. Was sind das doch für Wunder, die er vollbringt: Er erzieht das Herz eines Selbstverliebten, Gott mehr zu lieben als sich selbst. Er macht einen Widerspenstigen willig, ihm zu gehorchen, und dabei wird dem Willen des Widerspenstigen nie Gewalt angetan. Ganz freiwillig fügt er sich dem Willen eines anderen. Er versteht es, Blinden Dinge zu zeigen, die sie nie hatten sehen können, er lehrt die Lahmen Wege zu gehen, die sie nicht kannten und nie hätten gehen können, selbst wenn sie sie gekannt hätten.

Ps 71,19: Deine Gerechtigkeit, o Gott, reicht bis zur Höhe, denn du hast Großes getan. O Gott, wer ist dir gleich?

Gott, wer ist dir gleich, sei es an Größe oder an Güte, an Macht oder an Barmherzigkeit, an Gerechtigkeit, Wahrheit oder Treue, an Vollkommenheit seines Wesens oder der Werke seiner Hände? Wie deine Werke, so bist auch du selbst über alles erhaben. Dir kommt niemand gleich, und dir macht’s niemand nach. Darum beugen wir uns tief und beten dich im Staube an. Das ist die rechte Herzenshaltung und Stellung des Gläubigen. Wenn er Gott naht, tritt er in ein Gebiet ein, wo alles unendlich erhaben ist. Wunder der Liebe blühen auf allen Seiten, und auf Schritt und Tritt muss er staunen über das, was Gerechtigkeit und Gnade, zu treuem Bunde vereint, miteinander hervorgebracht haben.

Ps 71,20: Der du uns viel Not und Unglück hast sehen lassen, du machst uns wieder lebendig und holst uns wieder herauf aus den Tiefen der Erde.

So tief der Herr uns sinken lassen mag, er wird dem Hinabgleiten eine Schranke setzen und uns zur rechten Zeit wieder emporziehen. Selbst wenn wir ins Grab versenkt werden sollten, haben wir den Trost, dass es tiefer mit uns nun nicht mehr gehen kann, sondern dass wir wieder emporsteigen und zu einem besseren Land auffahren werden und dies alles, weil der Herr ein so mächtiger Heiland ist.

Ps 71,21: Du machst mich umso größer und tröstest mich wiederum.

Ps 71,23: Meine Lippen sollen jubeln, wenn ich dir lobsinge, und meine Seele, die du erlöst hast.

Ich will zu mir selbst, zu dir, mein Gott, und zu meinen Mitmenschen reden, und mein Thema soll deine Gerechtigkeit sein. Der Herr, unsere Gerechtigkeit. Das ist der Kern des Evangeliums: Jesus ist in die Welt gekommen, um uns seine Gerechtigkeit zu geben. Er will uns seine Gerechtigkeit nicht nur vorleben. Sondern er will sie an uns weitergeben. Jesus ist sozusagen sehr „mitteilsam“, was seine Gerechtigkeit angeht. Es geht dabei um die Gerechtigkeit, die aus Sündern Gottes Kinder macht.

Ps 71,24: Meine Zunge soll täglich von deiner Gerechtigkeit reden.


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zum Psalm (Ps) 71


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Tägliche Andacht

Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014.

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