Tägliche Andacht mit Wochenthema und Bibelkommentar

Psalm (Ps) 34: Auslegung und Kommentar

Auslegung und Kommentar zum Psalm (Ps) 34: Unter Gottes Schutz

Ps 34,2: Ich will den Herrn preisen allezeit, sein Lob soll immerzu in meinem Mund sein.

Gott zu loben, gehört zu unserem täglichen Sein. Das Loben besteht darin, Gottes Eigenschaften und Seine mächtigen Werke auszusprechen. Betrachten wir also seine Liebe, seine Barmherzigkeit und all seine vollkommenen Eigenschaften. Betrachten wir seine Werke vor allem im Wirken unseres Lebens. Das alles erfüllt uns mit Freude, sind wir doch so geborgen in ihm. Und diese Freude an Gott treibt uns an, Gott zu loben. Diese Freude an Gott drängt zu immer stärkerer Vereinigung mit ihm, zur Vereinigung des Herzens durch ein intensives Gebetsleben und Vereinigung des Willens mit dem Willen Gottes. Beten wir, daß der Heilige Geist unser Leben verwandle, damit wir wahrhaft und erfüllt von Glauben, Hoffnung und Liebe Gott loben. 

Ps 34,3: Meine Seele rühme sich des Herrn.

Ps 34,4: Preist mit mir diesen großen Herrn.

Ps 34,6: Wer zu ihm aufschaut, der strahlt vor Freude, und sein Vertrauen wird nie enttäuscht.

Welch Segen kann ein Blick auf den Herrn uns bringen! Schaue auf Jesus, den gekreuzigten Heiland: Du findest Leben, Licht, Liebe, alles, in solchem Blick des Glaubens. Nie hat ein krankes Herz umsonst zum guten Arzt aufgeschaut. Obwohl Gott die Gebete nicht wegen ihrer Innigkeit, sondern um Christi willen erhört, so ist doch die Beteiligung des Herzens eine wesentliche Eigenschaft des Gebets. Denn ein Pfeil, der mit voller Kraft abgeschossen wird, fliegt schneller. Nichts anderes will auch die Bibel sagen, wenn sie die Gebete ein Schreien nennt. 

Ps 34,7: Ich habe es selbst erlebt: Ich war am Ende, da schrie ich zum Herrn und er hörte mein Flehen. Aus aller Bedrängnis hat er mich befreit.

Ps 34,8: Der Engel des Herrn umgibt alle mit seinem Schutz.

Ps 34,9: Schmeckt und seht, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf ihn traut!

Wer liebt das Licht mehr, der Blindgeborene, der alles weiß oder der Bauer, der mit klaren Augen den Glanz der aufgehenden Sonne sieht und empfindet? Der Blinde weiß wohl mehr von ihr, der Bauer hat aber mehr Freude daran. Und diese Freude bringt eine viel lebendigere und innigere Liebe hervor als ein Wissen, das nur durch Gedankengänge zustande gekommen ist. Denn die Erfahrung eines Gutes macht es uns weit liebenswerter, als alles Wissen das wir darüber haben können. Franz von Sales

Wie ist das möglich, daß der Mensch zu dem Größten nein sagt, für das Wichtigste keine Zeit hat, seine Existenz in sich verschließt? Wenn der Mensch ganz mit seiner eigenen Welt beschäftigt ist, mit den materiellen Dingen, mit dem, was er tun und machen kann, mit allem Machbaren, das ihm Erfolg bringt, das er selber hervorbringen und in sich einbeziehen kann, dann verkümmert seine Empfindungsfähigkeit Gott gegenüber. Sie haben nie gespürt, wie köstlich es ist, von Gott angerührt zu werden! Diese Berührung und damit der Geschmack an Gott fehlt ihnen. Wir müssen helfen, daß die Leute es kosten können, daß sie den Geschmack an Gott wieder spüren können.

Ps 34,9: Probiert es aus und erlebt selbst, wie gut der Herr ist! Glücklich ist, wer bei ihm Zuflucht sucht!

Ps 34,14: Behüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, dass sie nicht betrügen.

Achte auf deine Zunge, damit sie nicht Böses von sich lässt. Denn das Böse wird auf dich zurückfallen und deine Lebensfreude trüben. Niemand kann auf andere Gift speien, ohne sich selber mit dem Gift den Mund zu verbrennen. Geh den bösen Worten also aus dem Weg. Es geht darum das Wort, das auf der Zunge liegt, kurz zu überdenken, ob es gut oder böse ist. Erst dann rede ich oder schweige eben. Der Maßstab dabei sollte stets das Gute sein. Trägt mein Wort zum Guten bei? Das ist die entscheidende Denkfrage.

Ps 34,15: Weiche vom Bösen und tue Gutes.

Ps 34,15: Suche den Frieden und jage ihm nach!

Liebe den Frieden und suche ihn mit allen Mitteln zu fördern. Trachte nach dem Frieden mit Gott, mit deinem eigenen Herzen und mit deinen Mitmenschen. Nichts fördert unsere Glückseligkeit wirksamer als der Friede. Streit weckt Leidenschafen, die sich mit bohrender Gewalt ins Herz hineinfressen. Der Zornige mordet sich selbst so gut wie seinen Nächsten. Nimm dir vor, nie streitsüchtig zu sein. Der Friede, den du so hegst und pflegst, wird in deine eigne Brust zurückkehren und dir eine unversiegbare Quelle des Trostes sein. 

Ps 34,19: Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und er hilft denen, die zerschlagenen Geistes sind.

Ps 34,19: Nahe ist der Herr denen, die ein gebrochenes Herz haben. Er rettet alle, die ohne Hoffnung sind.

Zerbrochenes Herz und zerschlagener Geist sind Bilder für Buße und demütige Selbsterkenntnis, die ohne zu verschönern auf das eigene Verhalten und die eigene Seele blickt. Nüchterne Selbsterkenntnis weckt in uns Demut und Bescheidenheit. Uns wird bewusst, wie wenig vollkommen wir sind. Wer diesen Weg geht, dessen Seele wird erlöst, wer so zum Herrn ruft, denn rettet er. Gott findet an den zerbrochenen Herzen solches Gefallen, dass er es nicht über sich bringt, sie zu verlassen, sondern er will sie in seiner Nähe haben. Erlösung und Zerknirschung sind somit eng miteinander verbunden.

Er wird mir nahe sein, er wird mich retten, wenn ich alle Hoffnungen verloren habe. Er sorgt schon im voraus für mich! Ist das nicht herrlich? Er schaut voraus, gibt mir schon heute seine Verheißungen, die er dann im richtigen Moment auch einhalten wird. Deshalb will ich mich an ihn wenden, gerade jetzt, weil es mir gut geht, und auch dann, wenn ich am Boden zerstört bin. Deshalb bete ich: „Jesus, mein Retter, Dir will ich vertrauen, auf Dich will ich hoffen, Dir will ich danken für Deine Liebe!“ Rolf Aichelberger

Ps 34,20: Zwar bleiben auch dem, der treu zu Gott steht, Schmerz und Leid nicht erspart. Doch aus allem befreit ihn der Herr!

Es sind die unbequemen Momente, die unseren Glauben an Gott auf den Prüfstand stellen. Das Aushalten, wenn das Leben unerwartete Wendungen nimmt. Das Dranbleiben, auch wenn Gott fern scheint. Das Festhalten an seinen Verheissungen, wenn die Finsternis der Nacht noch über den Tag herrscht. Hier mag der breite Weg verlockend sein, aber der schmale Weg führt zum Leben. Vielleicht ist er steinig, doch Gott hat seinen Engeln befohlen, dass wir unseren Fuss an keinen Stein stossen werden. 

Glaube ist der Vogel, der singt, wenn die Nacht noch dunkel ist. Rabindranath Tagore 

Ps 34,21: Er bewahrt ihm alle seine Gebeine, dass nicht eines von ihnen zerbrochen wird.

Wie Christus selbst kein Bein zerbrochen wurde, so soll auch am Leib Christi im geistlichen Sinne kein Glied zerschlagen werden. Denn Gottes Liebe wacht über alle Nachfolger Jesus, wie einst über Jesus. Wir werden keine Schuld haben. Gott selber wird uns rechtfertigen. Wir werden in dem Blut der Sühne gewaschen, auf ewig schuldlos dastehen. Und so ist dies ein köstlicher Schluss des Psalms, besonders wenn wir ihn im Licht des Neuen Bundes lesen: 

Ps 34,23: Der Herr erlöst alle, die ihm von Herzen dienen. Niemand, der bei ihm Zuflucht sucht, muss sein Strafgericht fürchten.


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zum Psalm (Ps) 34


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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014.

Ich in der Wüste