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Psalm (Ps) 38: Auslegung und Kommentar

Auslegung und Kommentar zum Psalm (Ps) 38: Dritter Bußpsalm

Ps 38,6: Meine Wunden stinken und eitern.

Welch ein Ekel an seiner Sünde kommt allein in diesen Worten zum Ausdruck. Tiefe Trauer war bei jedem Schritt in seinem Herzen. Er kann nicht aufrecht gehen. Wie tief hat David seine Sünde empfunden. Hätten wir doch ein stärkeres Bewusstsein von der Schwere der Sünde. Wissen wir nach dem Kreuz nicht viel besser, wie schrecklich Sünde in den Augen Gottes ist? Er kann nichts mehr tun, nur noch auf Gottes Güte hoffen.

Ps 38,7: Ich bin tief gebeugt und niedergedrückt. Ich gehe trauernd einher den ganzen Tag.

Ps 38,9: Ich schreie vor Unruhe meines Herzens.

Das Übel der Unruhe: Die Unruhe ist das größte Übel, das eine Seele außer der Sünde treffen kann. Denn es gibt keinen Fehler, der mehr als die Unruhe den Fortschritt in der Tugend und die Überwindung des Lasters hemmt. Wie die Aufstände einen Staat völlig zerstören und verhindern, daß man den Feind bekämpfen kann, so verliert unser Herz, wenn es in sich verwirrt ist, die Kraft, die Tugend zu erwerben und die Mittel anzuwenden, die sie gegen die Feinde einsetzen müßte, die im getrübten Wasser fischen können, wie man sagt. Die Unruhe entspringt dem hitzigen und ungeordneten Wunsch, von dem Übel befreit zu werden, das man im Geist oder im Körper fühlt. Und so sehr diese Unruhe nach Befreiung strebt, führt sie im Gegenteil dazu, diese zu verzögern. Was führt denn dazu, daß die Vögel und andere Tiere im Netz gefangen bleiben, als daß sie, sobald sie hineingeraten sind, kämpfen und sinnlos um sich schlagen, um schnell daraus freizukommen, und sich dadurch um so mehr verfangen und behindern. Franz von Sales

Ps 38,10: O Herr, all mein Verlangen ist vor dir offenbar, und mein Seufzen ist dir nicht verborgen!

Gepriesen sei Gott, er liest das Verlangen unseres Herzens. Nichts kann ihm verborgen sein. Auch was wir ihm nicht zu sagen vermögen, versteht er vollkommen. Auch das leiseste Seufzen vernimmt er, versteht auch die stumme Sprache unserer Tränen. Er kennt unsere Not. Gott kann helfen. Wie oft wollen Menschen Gott beeindrucken. Ihm etwas bringen. Aber das wird Gott nicht gerecht. Er wartet darauf, dass Menschen alles von ihm erwarten. Er ist ganz auf Gott und sein Erbarmen geworfen. Er kann nur noch von da Hilfe erwarten. Die verzweifelte Lage hat David gelehrt, all sein Begehr vor Gott auszubreiten. Sie hat ihn in Gottes Gegenwart gedrängt. Alles ist unter seinen Augen.

Ps 38,11: Mein Herz pocht heftig, meine Kraft hat mich verlassen und selbst das Licht meiner Augen ist mir geschwunden.

Ps 38,16: Auf dich, Herr, harre ich. Du wirst antworten, o Herr, mein Gott!

Ps 38,18: Ich bin nahe daran zu fallen, und mein Schmerz ist stets vor mir.

Ps 38,19: Ich bekenne meine Schuld und bin bekümmert wegen meiner Sünde.

Ein offenes Bekenntnis ist unserer Seele heilsam. Das reife Schuldbewusstsein und Schuldgeständnis macht die Klarheit eines aufrechten Menschen aus. Er bekennt seine Schuld Gott. Er hat verstanden: Meine Schuld trennt mich von Gott. Für den Mann damals ist klar, dass seine Schuld nur von Gott vergeben werden kann. Darum wendet er sich an ihn allein. Und: Dieser Bitte verschließt sich Gott nicht. Das hat Jesus, sein Sohn, deutlich gemacht, als er am Kreuz von Golgatha für unsere Schuld gestorben ist.

Ps 38,22: Verlass mich nicht, o Herr! Mein Gott, sei nicht fern von mir!

Entziehe mir nicht das Licht deiner Liebe, noch deine allezeit hilfsbereite Hand. Offenbare dich mir. Steh mir zur Seite. Lass mich aufs Neue erfahren, dass ich in dir doch einen unwandelbar gnädigen Freund habe. Das Kreuz ist der Ort, an dem Gott erkennbar geeilt ist, um mir beizustehen. Jesus ist der Garant dafür, dass da ein Gott ist, der wirklich helfen möchte

Ps 38,23: Eile zu meiner Hilfe, o Herr, mein Heil!


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zum Psalm (Ps) 38


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Tägliche Andacht

Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014.

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