Tägliche Andacht mit Wochenthema und Bibelkommentar

Psalm (Ps) 63: Auslegung und Kommentar

Auslegung und Kommentar zum Psalm (Ps) 63: Sehnsucht nach Gott

Ps 63,2: O Gott, du bist mein Gott. Früh suche ich dich!

Gott, du bist mein Gott. So kann nur reden, wer sich von Gott innig geliebt weiß und der darum seinen Gott liebt. Wenn Gott mein Gott ist, kann ich ihm nicht früh genug begegnen. Er verdrängt alle anderen Interessen. Außer ihm will ich nichts und niemanden. Wachsam zu sein bedeutet, die Sehnsucht nach Gott wach zu halten, ihn und seine Herrlichkeit ein Leben lang zu suchen, sowohl in der Schrift, aber auch im Wirken der Liebe und der Hilfe Gottes in meinem Leben. Wenn ich suche, werde ich finden und nicht aus Pflicht, sondern von Herzen Gott loben und danken und mich an ihm freuen. Halte die Sehnsucht wach. Die Sehnsucht betet immer.

Die Sehnsucht betet stets, auch wenn die Zunge schweigt. Wann aber schläft das Gebet ein, die Sehnsucht erkaltet. Augustinus

Ps 63,2: Meine Seele dürstet nach dir.

Der Durst ist ein nicht zu beschwichtigendes Verlangen nach dem, was eins der wichtigsten Mittel zur Erhaltung unseres Lebens ist. Der ganze Mensch muss sich seiner Macht unterwerfen. Gerade so verhält es sich auch mit dem göttlichen Verlangen, welches die Gnade wirkt. Nur Gott selbst kann das Sehnen einer Seele stillen. Mit herzlichem Verlangen suche ich den, von dem ich weiß, dass er mein ist. Sehnsucht, tiefe Sehnsucht nach Gott spricht aus den ersten drei Versen des 63. Psalms: Wen sucht er? Er sucht Gott. Wann sucht er? Er sucht frühe. Wie sucht er ? Er sucht dürstend. Warum sucht er? Er sucht, weil er Gottes Macht und Herrlichkeit gesehen hat und wieder sehen will.

Ps 63,3: Ich suche dich in deinem Heiligtum, um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen.

Ps 63,3: Ich suche dich.

Der Wille zum Guten: Uns gefällt die Begegnung mit dem zu Liebenden. Es zieht uns an. Wir suchen. Wir streben nach Vereinigung. Wir richten uns aus nach Gott. Dies ist der Anfang der Liebe. Dieses Wohlgefallen setzt den Willen in Bewegung und läßt ihn seine Ruhe im geliebten Wesen finden, wenn er mit ihm vereinigt ist. Es ist wie mit Eisen und Magnet. Das Eisen hat eine so innige Beziehung zum Magnet, daß es sich ihm zuwendet, sobald es seine Kraft verspürt. Liebe ist wie ein Baum. Der Wille zum Guten ist die Wurzel. Die Bewegung zum Guten hin ist der Stamm. Die Äste sind das Suchen und Bemühen zum Guten hinzugelangen. Die Frucht aber ist die Vereinigung mit ihm, der uns Frieden bringt. Franz von Sales

Ps 63,4: Deine Gnade ist besser als Leben. Meine Lippen sollen dich rühmen.

Das Leben ist kostbar, aber kostbarer noch ist Gottes Gnade. Gottes Gemeinschaft genießen ist besser als das Beste, was dieses Leben uns bieten kann. Das Leben schwindet hin, Gottes Gnade währt ewig. In die Sprache des Neuen Testaments übersetzt, heißt das: Christus ist mein Leben, und Sterben ist Gewinn (Phil 1,21). Unser Leben ist das höchste Gut in unserer Welt und doch wird es übertroffen von Gottes Gnade. Seine Liebe und Gnade ist süß, auch wenn wir jetzt gerade ihre Süßigkeit evtl. nicht genießen. Wir sollen das Lob Gottes nie davon abhängig machen, ob wir persönlich gerade zu dieser Stunde besondere Wohltaten erfahren.

Ps 63,5: So will ich dich loben mein Leben lang, in deinem Namen meine Hände aufheben.

Solange wir leben, wollen wir lieben, ihn lieben, der uns so sehr liebt. Wenn uns die Situation, in der wir uns befinden, keinen Grund zur Freude gibt, so werden wir doch stets Grund haben, uns im Herrn zu freuen. Man erhebt die Hände zur Bezeugung der Freude, des Dankes und Vertrauens.

Lobpreis: Lobpreis ist für mich eine sehr gute Möglichkeit in die Gegenwart Gottes zu kommen. Lobpreis ist mehr als nur Musik. Lobpreis ist Kommunikation mit Gott. Ich lobe und preise Gott, für das was er ist und was er für uns Menschen getan hat.Ich richte meinen Blick weg von den Sorgen und dem Alltag, und wenden mich der Herrlichkeit und Größe Gottes zu. Ich bete an. Ulrike Puintner

Ps 63,6: Meine Seele wird satt.

In diesem Leben kann niemand sein Sehnen ganz erfüllen und nichts Endliches sättigt vollkommen. Christus aber sättigt uns, indem er sich uns selbst zur Speise gibt. Gemeinschaft mit ihm ist der Himmel auf Erden. Er gibt uns die Sättigung, die wir brauchen: Gott selbst, sich selbst. Bringen uns aber des Tages Sorgen und Mühen in Versuchung, Gott und seine Hingabe an uns zu vergessen, so ist es gut, wenn wir in der Stille wieder neu an Gott denken.

Ps 63,7: Flüsternd sinne ich über dich nach.

Ps 63,8: Denn du bist meine Hilfe geworden, und ich juble unter dem Schatten deiner Flügel.

Ich blicke zurück. Wo und wie hat Gott mir schon geholfen? Dieses Nachsinnen frischt unser Gedächtnis auf. Neben den vielen einzelnen Lebenssituationen, wo Gott seine Segnungen über uns ausgeschüttet hat, denken wir immer auch an die größte Gabe Gottes: Christus, seinen Sohn, unsere Hilfe. Die Gaben Gottes sind ja letztlich all das, was uns der Sohn schenkt, ohne dass wir es verdient hätten.

O Herr, unser Gott, im Schatten Deiner Flügel wollen wir hoffen: Schirme Du uns und trage uns! Du wirst tragen die ganz Kleinen; ja, bis sie grau werden, wirst Du sie tragen, denn unsere Kraft ist nur stark, wenn Du diese Kraft bist. Wenn die Kraft unsere ist, wird sie zur Schwachheit. Was gut ist für uns, lebt immer bei Dir. Wir haben uns abgekehrt, deshalb wurden wir verkehrt. Kommen wir jetzt zurück, Herr, damit wir nicht umkommen! Was gut ist für uns, lebt bei Dir ohne jede Minderung, denn Du selbst bist das Gut. Augustinus

Ps 63,9: Ich klammere mich an dich, und du hältst mich mit deiner starken Hand.

Schau immer wieder zu unserem Vater auf, ob ihm dein Tun und dein Wandel recht ist. Hüte dich vor allem, seine Hand loszulassen. Blicke immer wieder zu ihm auf gleich dem Seemann auf offenem Meer. Um seine Richtung einzuhalten, schaut er mehr auf den Himmel als auf das Wasser, auf dem er dahinfährt. So muß auch dein Herz sein: offen nur dem Himmel, unzugänglich für vergänglichen Reichtum. So wird Gott mit dir, in dir und für dich arbeiten, und deine Arbeit wird dir Freude bereiten. Franz von Sales

Ps 63,9: An dir hängt meine Seele; deine Rechte hält mich aufrecht.


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zum Psalm (Ps) 63


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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014.

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