Tägliche Andacht mit Wochenthema und Bibelkommentar

Psalm (Ps) 62: Auslegung und Kommentar

Auslegung und Kommentar zum Psalm (Ps) 62: Stille zu Gott

Ps 62,2: Nur auf Gott wartet still meine Seele.

Es ist heute eine der großen Herausforderungen, den Geist der Stille wieder zu erlangen. Wir brauchen einen Ort in uns selbst und immer wieder auch äußere Räume, wo es keinen Lärm gibt, wo der Geist Gottes zu uns sanft und still sprechen kann. Wir brauchen die Fähigkeit, selbst Schweigen zu werden, ein Schweigen, welches das Wort Gottes erfüllen kann. Mehr denn je sollte jeder sich üben, wie ein Mönch inmitten des Alltagslärm zu leben und dennoch die Stille in sich zu haben. Ist nicht immer einfach. Unsere Herzen sind unsere Klöster und auf dem Grund jeder Aktivität gibt es die Stille, die man nur mit Gott teilt, gerade dann wenn viel los ist.

Wo die Stille mit dem Gedanken Gottes ist, da ist nicht Unruhe noch Zerfahrenheit. Franz von Assisi

Ruhige Seele: Stellen wir uns die Oberfläche eines Sees vor, über dem die Sonne scheint. Wenn die Oberfläche dieses Sees ruhig und unbewegt ist, dann kann sich die Sonne in fast vollkommener Weise im See widerspiegeln und zwar um so vollkommener, je ruhiger dieser ist. Wenn dagegen die Oberfläche des Wassers bewegt und unruhig ist, dann kann das Bild der Sonne sich nicht darin widerspiegeln. Ähnlich ist es mit dem, was in unserer Seele bei der Begegnung mit Gott geschieht. Je friedvoller und ruhiger eine Seele ist, um so stärker vermag Gott sich in ihr widerzuspiegeln, und je stärker sein Bild sich in uns einprägt, um so mehr kann seine Gnade in uns wirksam werden. Wenn unsere Seele jedoch unruhig und verwirrt ist, dann ist es für die Gnade Gottes sehr viel schwerer, in ihr zu wirken. Jacques Philippe

Worte von Papst Franziskus: Der Mensch hat sich noch nie so viel ausgeruht wie heute, und trotzdem hat der Mensch noch nie so viel Leere erfahren wie heute! All die Möglichkeiten, sich zu vergnügen und hinauszuziehen erfüllen dein Herz nicht. Im Gegenteil: Sie schenken dir keine Ruhe. Viele Menschen haben viele Möglichkeiten, sich zu vergnügen und leben nicht in Frieden mit dem Leben! Wann wird das Leben schön? Wenn man beginnt, es zu mögen, ganz gleich, was unsere Geschichte ist. Wenn die Gabe eines Gedankens sich Bahn bricht: dass alles Gnade ist. Und dieser heilige Gedanke lässt die innere Mauer der Unzufriedenheit zerbröckeln und leitet die echte Ruhe ein. Das Leben wird schön, wenn man das Herz für die Vorsehung öffnet und entdeckt, dass bei Gott allein meine Seele ruhig wird.

Ps 62,3: Nur er ist mein Fels und mein Heil, meine sichere Burg. Ich werde nicht allzu sehr wanken.

Gott ist unser eigentlicher und vollkommen ausreichender, niemals trügender Schutz. Wir mögen hier und da wanken, aber fallen werden wir nicht. Wer zuversichtlich weiß, dass der Herr seine Hilfe und sein Heil ist, kann nicht völlig niedergeworfen werden. Gott hilft! Denn in Christus hat er uns den sicheren Fels gegeben, auf dem wir stehen. Wir können nicht Christen sein ohne den Felsen, der Christus selber ist. Er gibt uns Halt und Festigkeit sowie Freude und Gelassenheit.

Ps 62,6: Nur auf Gott wartet still meine Seele, denn von ihm kommt meine Hoffnung.

Still, das heißt schweigend, untertan, wartend, vertrauend, achtsam auf Gottes Lenkungen. Wir sind auf Gott ausgerichtet und suchen seine Gegenwart. Dort kommen wir zur Ruhe. Es ist wichtig, dass wir in Nöten nicht hektisch rasen und toben, sondern still bleiben vor dem Herrn, still auf seine Hilfe harrend. Nur immer still, meine Seele! Der Glaube hört die nahende Erlösung, weil er gelernt hat still zu sein. Unterwirf dich völlig, vertraue unerschütterlich, harre geduldig! Wir erfahren es ja, dass das Herz ebenso schnell in krankhafte Verstimmung gerät wie der Kopf seine Ruhe und Klarheit verliert.

Nur zu Gott. Wende dich hin im Kreuze, wo du willst. Wirst du dich nicht zu Gott wenden, so wirst du keine Ruhe finden. Johann Arnd

Ps 62,8-9: Meine Zuflucht ist in Gott. Vertraue auf ihn allezeit, o Volk, schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht.

Verlass dich darauf, dass Jesus sich auch deiner kleinen Anliegen annimmt. Du darfst in allen Dingen deine Zuflucht zu ihm nehmen. Er hat mich gerettet, er erhält mich. Wir sollen und dürfen auf Gott vertrauen nicht nur, wenn es licht ist um uns her, sondern auch, wenn wir ganz im Dunkel sind. Darum: Schüttet euer Herz vor ihm aus. Ihr, denen er seine Liebe geoffenbart hat, lasst auch euer Inneres vor ihm offenbar werden. Er hat sich euch ganz hingegeben. Haltet ihr nun auch nichts vor ihm zurück. Je mehr wir Gott lieben, desto fester vertrauen wir auf ihn.

Ps 62,11: Wenn der Reichtum sich mehrt, so hängt euer Herz nicht daran!

Ps 62,12: Alle Macht liegt allein in Gottes Händen.

Alles geht von Gott, von der Allmacht seiner dreieinigen Liebe aus, die in Jesus Fleisch geworden ist. Wenn wir wirklich an die Liebe und Allmacht Gottes glauben, brauchen wir keine Angst zu haben. Denn mit den Worten von Augustinus wissen wir ja: Du trägst Sorge, Allmächtiger, um einen jeden von uns, als sei er allein deine Sorge, und du wachst für alle, als seien sie nur einer. Darum: Hüten wir uns, dass unser Herz sich nicht unmerklich von Gott, dem Geber aller guten Gaben, löst und sich an die Gaben heftet.

Ps 62,13: Auch die Gnade kommt von dir!


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zum Psalm (Ps) 62


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Tägliche Andacht

Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014.

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