Tägliche Andacht mit Wochenthema und Bibelkommentar

Psalm (Ps) 23: Auslegung und Kommentar

Auslegung und Kommentar zum Psalm (Ps) 23: Hirtenpsalm

Ps 23,1: Der Herr ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln.

Dies drückt gegenseitige Vertrautheit und Fürsorge aus. Jesus ist der Hirte, ich bin sein Schäflein. Er zeigt uns den Weg und so können wir zuversichtlich mit ihm gehen trotz der Schwierigkeiten, die auf dem Weg liegen mögen. Mag sein, dass ich nicht alles habe, was ich wünsche. Aber mangeln wird mir nichts, was mir wirklich notwendig und heilsam ist. Ich habe alles und sogar mehr als genug nicht darum, weil ich etwa viel Geld, eine gute Gesundheit u.a. habe, sondern weil der Herr mein Hirte ist. Darum leidet der Gläubige keinen Mangel, wenn er auch von all den anderen Dingen nichts hätte. Es gibt nichts, das ihn reicher machen könnte, als er schon in Jesus ist, unserem Hirten 

Mit Gott ist überall gut sein; ohne Ihn nirgends. Franz von Sales

Ps 23,2: Er weidet mich auf grünen Auen und führt mich zu stillen Wassern.

Welch wundervolle Bildsprache der Psalmen. Der Hirte weidet uns auf grünen Auen und führt zu stillen Wassern. Dies sind Bilder des Lebens. Er ist ja das Leben selbst. Die grünen Auen können für das Gottes Wort stehen, das immerfort grünt, erblüht und voller Kraft ist, wenn wir es essen und wiederkäuen. Die stillen Wasser können als Bild für das Wirken des heiligen Geistes gesehen werden. Sein Wasser reinigt, erfrischt und macht unser Leben fruchtbar. Stille Wasser sind es, denn der Heilige Geist ist ein Geist der Stille: Er ist nicht laut da wo er wirkt.

So gehe wiederkäuend mit diesem oder einem anderen Vers aus dem Wort Gottes durch den Tag und vertraue voller Zuversicht auf die Leitung durch den heiligen Geist. 

Ps 23,3: Er erquickt meine Seele. Er führt mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

Wenn deine Seele voll Sorge ist, belebt Jesus sie. Wenn deine Seele trauert, tröstet er sie.  Wenn Sünden deine Seele drücken, vergibt Jesus dir. Wenn Schwäche dich beugt, kräftigt Jesus dich. Wenn du gehst, dann führt Jesus dich. O wie gut ist es, immerfort seine Hilfe zu ersuchen. Sage dir immer wieder, dass Jesus helfen wird und du wirst sehen, dass er es tun wird. Wenn er vielleicht auch nicht so hilft, wie du es dir wünschst, dann wird er Dir dennoch Kraft geben in allen Situationen zum Tragen deiner Kreuze, die dich mit dem Leiden Jesus verbinden. 

Dir erscheint vielleicht alles sinnlos und alles wertlos und so trüb und hart und dunkel. Schau auf zum Kreuz. Suche die Liebe Christi, höre nicht auf durch das Dunkel weiter zu gehen. Klaus Stefan

Ps 23,4: Wenn ich auch wanderte durchs Tal der Todesschatten, so fürchte ich kein Unglück.

Alles Wandern hat ein Ziel. Der Tod ist nicht das Ziel, sondern der Durchgang zum Licht. Wir bleiben nicht im Tal, sondern wandern zum Licht des ewigen Lebens bei Gott. Das Wann und Wie liegt in Gottes Vorsehung. An uns liegt es allein zu glauben. Wer mit Jesus wandert, fühlt sich sicher, auch in der finsteren Schlucht des Leidens, der Ungewißheit und aller menschlichen Probleme. Bedenkenswert: hier ist nicht vom Tod, sondern vom Todesschatten die Rede. Kein Mensch fürchtet sich aber vor einem Schatten. Denn ein Schatten kann niemand den Weg versperren. 

Der Tod ist das Tor zum Licht am Ende eines mühsam gewordenen Weges. Franz von Assisi 

Ps 23,4: Du bist bei mir. Dein Stecken und dein Stab, die trösten mich.

Das „Du bist bei mir“ ist ein Ausdruck unerschütterlichen Vertrauens, der die Erfahrung tief verwurzelten Glaubens zusammenfaßt! Die Nähe Gottes verändert die Wirklichkeit, die finsteren Schluchten verlieren all ihre Gefährlichkeit und ihre Bedrohungen. Die Herde kann ruhig wandern, begleitet vom vertrauten Klang des Stabes, der auf die Erde stößt und die beruhigende Gegenwart des Hirten anzeigt. Stecken und Stab sind Bilder seiner liebreichen Fürsorge. 

Schau die unfassbare Tiefe der Liebe des göttlichen Herzens Jesu. Herr, schenke uns, dass wir Dich sehnsuchtsvoll lieben und nicht der Lauheit dieser Welt zum Opfer fallen. 

Ps 23,4: Dein Stecken und dein Stab, die trösten mich.

Der Stecken ist ein Knotenstock in der Hand des Hirten. Er dient als Waffe, um den Angriff wilder Tiere auf die Herde abzuwehren und diese Feinde in die Flucht zu schlagen. In der geistlichen Bedeutung spricht der Stecken davon, dass der Herr Jesus die Seinen vor den Gefahren der Welt bewahren kann. Er beschützt sie, damit sie dem Feind nicht zur Beute werden.

Der Stab hat eine andere Funktion. Der Hirte benutzt ihn, um seine Schafe zu leiten. Wenn sie vom rechten Weg abkommen, bringt er sie mithilfe seines Stabs wieder zurück. So leitet der Herr Jesus die Erlösten auch auf gefahrvollen Wegstrecken sicher ans richtige Ziel.

Nun stellt sich vielleicht die Frage: Wie trösten uns der Stecken und der Stab? Bei der Bewahrung durch den Stecken dürfen wir daran denken, dass unser Herr allmächtig ist und jeden Feind bezwingen kann. Bei der Leitung durch den Stab wird uns bewusst, dass unser Hirte allwissend ist und nie einen Fehler macht. Liegt darin nicht ein grosser Trost? Andacht des Kalenders Näher zu Dir

Ps 23,4: Du, Herr, bist bei mir.

Immanuel Kant hat gesagt, dass er trotz des Lesens vieler guter Bücher, in ihnen nichts gefunden hat, was sein Herz so still und froh gemacht hat, wie die vier Worte aus dem Psalm 23 „Du bist bei mir“. Dem kann ich 100% zustimmen. Aus Gott heraus zu handeln bedeutet letztlich mit ihm handeln, zu glauben, dass er DA ist. „Wer nämlich zu Gott kommen will, muss darauf vertrauen, dass es ihn gibt.“ (Heb11:6). Wir tragen Gott selbst in die Welt, weil wir seine Kinder sind und er als Vater uns auf eine unvorstellbare Weise begleitet. Welch Gnade. Welch Geschenk! Ja, Herr: DU BIST BEI MIR!

Ps 23,5: Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde. Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über.

Jesus nimmt uns mit einer großherzigen Gastfreundschaft auf. Er ist der göttliche Gastgeber. Die Tischgemeinschaft mit ihm drückt tiefe Verbundenheit aus. Er salbt unser Haupt mit Öl. Das ist ein Bild für den Beistand des heiligen Geistes. Weiter: Er füllt unseren Becher überfliessend. Das ist das Leben in Fülle, das über das strikt Notwendige hinausgeht. Wir allein müssen täglich neu seine Einladung dankbar annehmen und ihn ohne Wenn und Aber an die erste Stelle unseres Lebens setzen. 

Die Entscheidung für Christus erfordert, dass wir einen einzigen Weg, und nicht zwei Wege auf einmal gehen. Roger Schutz

Wenn Gott uns einen Tisch bereitet, dann lädt er uns zu sich ein. Wir sind bei ihm willkommen, werden versorgt und dürfen Gemeinschaft mit ihm haben. Was wir woanders nicht immer bekommen, das können wir von ihm bekommen. Er kümmert sich um uns, auch wenn wir es oft nicht merken. Sein Haus ist offen, zu jeder Zeit, wir dürfen eintreten. Er nimmt uns in Schutz vor Anfeindungen, ob die nun von außen auf uns zu kommen oder uns in unserem Inneren uns bekämpfen wollen. Doch gerade in diesen Zeiten der Anfeindung und Anfechtung brauchen wir einen Gott, der zu uns hält und uns in Schutz nimmt. Vergessen wir deshalb nicht: keiner ist so mächtig wie unser Gott. Und dieses Wissen soll uns helfen, gerade auch schwere Zeiten zu durchstehen. Auch wenn alles gegen uns spricht, so dürfen wir doch getröstet sein, weil Gott für uns ist. Er deckt den Tisch, er nimmt uns bei sich auf. Rolf Aichelberger

Ps 23,6: Nur Güte und Gnade werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Haus des Herrn immerdar.

Der Himmel ist das Ziel. Bei Gott zu wohnen, in seiner Nähe und Güte, ist das Verlangen und die Sehnsucht eines jeden Gläubigen. In der Nachfolge des Hirten Jesus Christus werden wir dorthin geführt. Gottes Güte und Gnade sind der Geleitschutz dorthin. Bitten wir mit Glauben, daß der Herr uns gewähre, auch auf den schwierigen Wegen stets als hörende Herde auf seinen Pfaden zu wandern, daß er uns in sein Haus, an seinen Tisch aufnehme und uns zum Ruheplatz am Wasser führe, damit wir die Gabe seines Heiligen Geistes annehmen und aus seiner Quelle trinken können. 

Gott bietet uns einen Platz an seiner Seite an. Doch er geht noch viel weiter. Wir sind nicht nur „Gäste“ an seinem Tisch, die nach einer gewissen Zeit vielleicht wieder gehen. Wir sind viel mehr eingeladen in sein Haus und dürfen dort bleiben, wenn wir wollen, für immer. Wir dürfen bei ihm Heimat finden. Ja, wir dürfen uns bei ihm zu Hause fühlen. Er schenkt uns einen Zufluchtsort an dem wir bleiben können. Rolf Aichelberger

Wie großartig und wunderbar ist unser Gott, der so etwas für uns bereit hält. Dieser wohl bekannteste Psalm der Bibel spricht eben diese göttliche Einladung aus. Ich möchte das immer wieder beten und Heimat bei Gott finden. Ich wünsche allen Menschen, die auf der Suche nach „Heimat“ sind, dass sie zu unserem HERRN finden, der sein Haus bereit hält, in dem sie wohnen und bleiben dürfen. Rolf Aichelberger


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zum Psalm (Ps) 23


 

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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014.

Ich in der Wüste