Tägliche Andacht mit Wochenthema und Bibelkommentar

Psalm (Ps) 103: Auslegung und Kommentar

Auslegung und Kommentar zum Psalm (Ps) 103: Großer Lobgesang

Ps 103,1: Lobe den Herrn, meine Seele, und alles, was in mir ist, seinen heiligen Namen!

Die Seele steckt oft wie in einem tiefen, dunklen Loch. Schwere Gedanken, bittere Erfahrungen und Ängste lasten hart auf ihr. Da hilft dieses Selbstgespräch mit der eigenen Seele in positiver, geistlicher Weise. Mit diesem Vers beginne ich jeden Morgen mein Gebet. Es zieht mich weg von jeglichem Murren und Grübeln und zieht mich hin zum Lob Gottes und seines Namens, worunter sein Wesen zu verstehen ist (Liebe, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit….)

Psalm 103 ist ein gewaltiger Lobgesang, ein einzigartiges Bekenntnis des Glaubens.

Ps 103,2: Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.

Betrachte immer wieder all das Gute, dass der Herr an dir tut: Freuden allerlei Art, zur Seite stehende Freunde, du bist sein geliebtes Kind, er lenkt dich auf deinem Weg, er vergibt dir noch und noch, er bleibt dir treu und ist dir immer nah, gerade auch in den schweren Stunden, empfangen dürfen wir ihn im verwandelten Brot, ansprechen an allen Orten zu jeder Zeit, so sind wir nie allein. Welch Gnade! Welch Geschenk. Betrachte und staune wie gütig Gott gegen dich ist. Dankbarkeit! Mein Gott, du sollst in Zukunft allein der Gegenstand unseres Denkens sein. Deshalb gab er uns den Verstand, ihn zu erkennen, das Gedächtnis, sich seiner zu erinnern.

Regelmäßiges Zurückschauen am Abend auf den zu Ende gehenden Tag, macht Dich sensibler für die Nähe Gottes und die Begegnung mit ihm. Auch wenn Vieles nicht so gewesen ist, wie Du es Dir vorgestellt hattest, so gab es dennoch Momente, die Deinen Dank an Gott verdienen. Schreib doch mal auf, was Dich an diesem Tag gefreut hat. Am Ende der Woche kannst Du dann noch einmal nachlesen, wo, wann und wie Du die Liebe von Jesus Christus selbst erfahren konntest. Rolf Aichelberger

Denen, die Gott lieben, verwandelt er alles in Gutes, auch ihre Irrwege und Fehler lässt Gott ihnen zum Guten werden. Augustinus

Dankbarkeit: Dankbar zu sein in jeder Lebenslage, auch in schwierigen Situationen das Gute zu sehen, hilft mir den Frieden zu bewahren. Es gibt immer etwas, wofür ich dankbar sein kann, auch wenn nicht immer das geschieht, was ich mir gerade vielleicht wünsche. Was mir dabei hilft ist ein Gebetstagebuch, in dem ich Gebetserhörungen und Erlebnisse mit Gott aufschreibe. So erinnere ich mich auch noch später an viele Dinge, die ich ansonsten vergessen würde. Ulrike Puintner

Worte von Spurgeon: Gläubige Seele, schau zurück auf alle deine Erfahrungen und überblicke den Weg, auf dem der Herr dich durch die Wüste geleitet hat, und denke daran, wie Er dich Tag für Tag genährt und gekleidet hat, wie Er alle deine Unarten ertragen, wie er dein Murren und Verlangen nach den Fleischtöpfen Ägyptens übersehen, wie Er den Fels geöffnet hat, dich zu tränken und wie Er dich mit himmlischem Manna gespeist hat. Fasse es, wie sich Seine Gnade in all deinen Trübsalen mächtig erwiesen hat, wie Sein Blut dir eine Versöhnung geworden ist in aller deiner Sünde, wie Sein Stecken und Stab dich getröstet haben. Wenn du deinen Blick zurückgelenkt hast auf solche Liebe des Herrn, dann lasse deinen Glauben auch künftig auf Seine Liebe achten, denn wisse, dass Christi Bund und Christi Blut noch mehr in sich fassen als nur das Vergangene. Er, der dich geliebt und versöhnt hat, hört nie auf mit Lieben und Vergeben. Er ist das Alpha und will auch das Omega sein. Er ist der Erste und will auch der Letzte sein. Darum sei ruhig. Wenn du einst wandern sollst im finsteren Tal, hast du kein Unglück zu fürchten, denn Er ist bei dir.

Ps 103,3: Er vergibt dir all deine Schuld und heilt alle deine Krankheiten.

Es ist bemerkenswert, dass in all den 22 Versen keine Bitte vorkommt. Allein die Segnungen und Gnadengeschenke werden benannt, die von oben ausgeschüttet worden sind. Darum bricht nun eine überströmende Dankbarkeit aus dem Herzen hervor. Die Vergebung der Sünden ist wohl das Geschenk schlechthin, dass uns die Gnade Gottes gibt und worin er uns mit seiner Liebe und Barmherzigkeit beschenkt. Darum wird die Vergebung im Psalm 103 mehrmals benannt.

Ps 103,6: Der Herr schafft Gerechtigkeit und Recht allen, die Unrecht leiden.

Für mich stimmt das nicht. Ich weiß von zu vielen, die Unrecht leiden, und denen Gott keine Gerechtigkeit und kein Recht schafft. Ich denke an die Millionen Gefangenen, die in den Lagern der Nazis umgebracht wurden oder die in den Lagern Stalins umgekommen sind. Ich mache mir bewusst, dass jetzt, in diesem Augenblick, Menschen in irgendeinem Gefängnis gefoltert werden und manchmal daran sterben. Das war vor etwa 2.500 Jahren, als der Psalm 103 entstand, nicht anders. Ich meine, man darf dieses Bibelwort wie auch manches andere nicht auf die Goldwaage legen und seine Wahrheit daraufhin überprüfen, ob es in allen Fällen stimmt. Dann würden wir es entwerten und uns und den Unrecht Leidenden die Hoffnung nehmen, dass sich mit Gottes Hilfe doch noch Gerechtigkeit und Recht durchsetzen werden. Es ist diese Hoffnung, die viele in den Gefängnissen am Leben erhält.  In den Gefangenenlagern dieser Welt überleben oft diejenigen, die einen festen Glauben haben. Sie zerbrechen nicht so leicht. Sie haben etwas, woran sie sich immer wieder aufrichten können, was ihrer Hoffnung Nahrung gibt und was sie schweres Leid ertragen lässt. Hans Löhr

Ps 103,8: Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte.

Demut. Klein werden. Meine Not und Überforderung anerkennen. Anerkennen, dass ich häufig immer die gleichen Fehler mache. Anerkennen, dass ich viel zu häufig klammere und nicht loslasse. Gott macht das nichts aus. Sein Mitleid mit unserem gefallenen Zustand ist tief. Unbegrenzt ist die Gnade des Herrn.  Er hat Geduld mit mir. Ich kann ihm, vielleicht auch weinend, in den Ohren liegen. Er bleibt mir zugewandt. Ja, an seiner Schulter kann auch ich zur Ruhe kommen. Danke, Gott! 

Ps 103,11: So groß ist seine Gnade.

Ps 103,17: Die Gnade des Herrn währt von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Ps 103,13: Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über die, welche ihn fürchten.

Wir beten nicht einen fernen Gott an, sondern einen nahen fürsorglichen Gott, der die Zärtlichkeit selbst ist. Sein Mitleid hört nie auf, wie auch wir ja nie aufhören, es zu brauchen. Habt also keine Angst, euch an Gott zu wenden, der ein Vater voll Liebe und Erbarmen ist! Hoffnung und Vertrauen auf sein Erbarmen gibt uns derjenige, der, selbst groß und unsertwegen klein geworden ist: Jesus Christus. Ja: Unser Vater hat uns in seinem Erbarmen seinen Sohn zum König gegeben, der uns in unserer Schwachheit hin zum ewigen Leben in ihm führt.

Ps 103,14: Er weiß, wie vergänglich wir sind. Er vergisst nicht, dass wir nur Staub sind.

Ps 103,19: Der Herr hat seinen Thron im Himmel errichtet, über alles herrscht er als König.

In Jesus vollzieht sich die höchste Offenbarung Gottes, die in dieser Welt möglich ist, da Gott die Liebe ist und Jesu Tod am Kreuz der größte Akt der Liebe der ganzen Geschichte ist. Erinnern wir uns stets daran, welchem König wir dienen, auf welchen Thron er erhoben worden ist, das Kreuz, und wie er bis zum Ende treu war, um die Sünde und den Tod mit der Kraft der göttlichen Barmherzigkeit zu besiegen.

Ps 103,22: Lobt den Herrn, alle seine Werke, an allen Orten seiner Herrschaft! Lobe den Herrn, meine Seele!


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zum Psalm (Ps) 103


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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014.

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