Psalm (Ps) 100: Auslegung und Kommentar
Auslegung und Kommentar zum Psalm (Ps) 100: Danklied an den Hirten
Ps 100,1: Jubelt dem Herrn zu, alle Länder der Erde!
Je mehr die Liebe zu nimmt, desto mehr wirst du dir bewußt, daß du sprachst und doch nicht sprachst. Bevor du nämlich bestimmte Dinge verspürt hast, dachtest du, Worte verwenden zu können, um Gott zu bezeichnen; als du aber anfingst, ihren Geschmack zu spüren, hast du gemerkt, daß du nicht in der Lage bist, das, was du empfindest, angemessen auszudrücken. Wenn du aber meinst, deine Empfindungen nicht in Worte fassen zu können, mußt du dann deshalb schweigen und aufhören zu loben? Keineswegs. So undankbar wirst du nicht sein. Ihm gebührt die Ehre, die Achtung, das größte Lob. Höre auf den Psalm: Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der Erde! Du wirst den Jubel der ganzen Erde verstehen, wenn du selbst dem Herrn zujubelst. Augustinus
Ps 100,1-2: Dient ihm mit Freuden.
Das deutsche Wort Freude steht für bewegt, lebhaft und schnell. Freude schenkt dir Lebensenergie, Leichtigkeit und lässt dich zupacken. Sie neutralisiert deine Anstrengung, Überforderung und Erdenschwere. Freude tut deiner Seele gut. Zur Erinnerung: wir reden über die christliche Freude, nicht über die Gefühlsfreude, die heute mal da und morgen schon wieder dem Gefühl der Traurigkeit, der Unzufriedenheit und des Ungenügens weicht. Die Freude als Frucht des Heiligen Geistes hat ihre Quelle in Christus, der diese Freude das Leben in Fülle nennt, dass er einem jeden zusagt, der an ihn glaubt, also auch dir! Den dienenden Christ sollte man an dieser Freude erkennen, an dieser unbekümmerten Freude und kindhaften Sorglosigkeit.
Ps 100,3: Erkennt, dass der Herr allein Gott ist! Er hat uns geschaffen, wir gehören ihm.
Erkennen ist mehr als nur verstandesmäßiges Erfassen. Wer erkennt, verbindet sich mit der erkannten Person, also hier mit Gott. Aus der Tatsache nun, dass Gott uns gemacht hat, ergibt sich die einfache Tatsache, dass wir sein sind, und weil wir sein sind, leben wir nicht mehr uns selbst, sondern dem, der für uns gestorben und auferstanden ist: Christus Jesus.
Wir alle ruhen also in der Hand Gottes, des Herrn und Königs, und wir preisen ihn im Vertrauen darauf, daß er uns nicht aus seinen Schöpfer- und Vaterhänden fallen lassen wird. Johannes Paul II
Ps 100,3: Wir sind sein Volk, das er umsorgt wie ein Hirte seine Herde.
Er sorgt für sein Volk, ernährt sein Volk, schützt sein Volk, führt sein Volk, trägt sein Volk, bis es im Hort ewiger Glückseligkeit zur ewigen Ruhe gekommen ist. Er ist der gute Hirte, der sein Leben für die Schafe gelassen hat. Er ist der große Hirte, den Gott wiederbrachte aus den Toten, der in den Seinen jedes Gutes Werk vollendet. Dank sei Gott dem Herrn.
Ps 100,4: Kommt in die Tore seiner Stadt mit Dank, in die Vorhöfe seines Heiligtums mit Lobgesang! Dankt ihm und preist seinen Namen!
Dank und Lob: Das beste Mittel gegen Jammern ist Danken. Dankbare Menschen jammern nicht. Sie sind so sehr damit beschäftigt, für all das Gute zu danken, dass ihnen die Dinge, über die sie sich beschweren könnten, gar nicht auffallen. Die Bibel sagt, wir sollen mit Dank und lautem Lob in die Gegenwart Gottes kommen. Wir müssen es uns jeden Tag zur Aufgabe machen zu danken. Wir sollten so positiv und dankbar wie möglich sein. Joyce Meyer
Gebet: Gott, ich möchte mir einen Lebensstil der Dankbarkeit aneignen, und zwar ab heute! Ich danke dir von Herzen, dass du mich liebst und beschenkst. Hilf mir, die positiven Dinge in meinem Leben zu sehen und dir dafür zu danken.
Ps 100,5: Denn der Herr ist gut. Seine Gnade währt ewiglich und seine Treue von Geschlecht zu Geschlecht.
Die Erlösten wissen: Gott ist gut. Sie wissen, dass er der ewig Unveränderliche ist. Sie wissen, dass seine Gnade nie aufhört. Was gut ist, misst sich an Gott. Was er tut und befiehlt, was er verordnet und verhängt, ist gut, auch wenn es uns unpassend oder schmerzlich erscheint. Denn er verfolgt in allem ein gutes Ziel, und darum muss alles zum Guten zusammenwirken. Güte, Gnade und Treue schildern drei göttliche Eigenschaften, die den Bund Gottes mit seinem Volk kennzeichnen. Sie schildern eine Bindung, die durch die Generationen hindurch nie zerbrechen wird, trotz des lehmigen Flusses der Sünden, der Auflehnung und der menschlichen Treulosigkeiten. Im Vertrauen auf diese Liebe Gottes, an der es nie mangeln wird, geht das Volk Gottes trotz aller täglichen Versuchungen und Schwächen seinen Weg durch die Geschichte.
Das war eine Auslegung und ein Kommentar zum Psalm (Ps) 100