Tägliche Andacht mit Wochenthema und Bibelkommentar

Psalm (Ps) 94: Auslegung und Kommentar

Auslegung und Kommentar zum Psalm (Ps) 94: Richter der Welt

Ps 94,1-2: Leuchte hervor! Erhebe dich, du Richter der Erde.

Der Richter, der kommen wird zu richten die Lebenden und die Toten, ist zugleich der Retter, der gekommen ist, den Verlorenen bis ins Äußerste nachzugehen. Christus als Richter und Retter wird seine Gerechtigkeit und seine Gnade im richtigen inneren Verhältnis behalten. Denn die Gnade ist nicht ein Schwamm, der alles Falsche und Böse einfach wegwischt. Das bekräftigt Papst Benedikt XVI. in seiner Enzyklika über die Hoffnung: Die Missetäter sitzen am Ende nicht neben den Opfern in gleicher Weise an der Tafel des ewigen Hochzeitsmahls, als ob nichts gewesen wäre. Das endgültige Gericht gebührt nur Gott, der die Liebe ist, Deus caritas est. Deswegen ist das Gericht Gottes Hoffnung, sowohl weil es Gerechtigkeit wiewohl weil es Gnade ist. Anton Štrukelj

Ps 94,8: Nehmt doch Verstand an, ihr Unvernünftigen unter dem Volk! Ihr Toren, wann wollt ihr einsichtig werden?

Ps 94,9: Der das Ohr gepflanzt hat, sollte der nicht hören? Der das Auge gebildet hat, sollte der nicht sehen?

Er schenkte euch das Gehör und sollte selbst nicht hören können? Er gibt uns das Gesicht. Ist es denkbar, dass er selbst ohne Sehvermögen sei? Die drei besten Schutzmittel gegen das Fallen in die Sünde sind, nach einem weisen Rat der Rabbiner, diese: stets daran zu denken, dass es erstens ein Ohr gibt, das alles hört, zweitens ein Auge, das alles sieht, und drittens eine Hand, die alles in das Buch des Wissens trägt

Ps 94,10: Der die Völker züchtigt, sollte der nicht strafen, er, der die Menschen Erkenntnis lehrt?

Ps 94,11-12: Der Herr erkennt die Gedanken der Menschen, dass sie nichtig sind. Wohl dem Mann, den du, Herr, züchtigst, und den du aus deinem Gesetz belehrst.

Der mit Trübsal heimgesuchte Gläubige ist in der Lehre. Er wird für etwas zubereitet, und alles, was ihm widerfährt, dient zu seinem höchsten Guten. Darum ist er ein gesegneter, glücklicher Mensch, wie sehr immer seine äußere Lage anscheinend das Gegenteil beweist. Die Seligpreisung zeigt, dass das wahre Glück des Menschen sich nicht mit den eitlen Wünschen des Menschen deckt. Wer will schon geschlagen, in seinem Lauf aufgehalten und auf eine andere Bahn gelenkt werden? Wen Gott lehrt, der glaubt, und wer glaubt, kommt zur Ruhe, zur Ruhe vom bösen Gewissen und zur Ruhe von eigenen Werken.

Ps 94,13: So verschaffst du ihm Ruhe vor Tagen des Unglücks.

Ps 94,16: Wer tritt für mich ein?

Es ist der Richter der Erde! Es ist gerade die Bedrängnis, die den Heiligen lehrt, dass der Herr sein einziger Helfer und dass der Herr auch der einzige gerechte Richter ist. Wir spüren unsere Schwäche, wir sehen die dringende Gefahr und schreien auf vor Angst. In solchen Zeiten kann uns nichts als Gnade helfen. Das ist aber unser Trost und unsere Freude, dass die Gnade ewig währt und allezeit erfahrbar ist, uns aus der Gefahr zu reißen. O du treuer Menschenhüter, sei gepriesen immer und ewiglich! Wir wollen den Herrn preisen allezeit, sein Lob soll immerdar in unserem Mund sein!

Ps 94,17: Wäre der Herr nicht meine Hilfe gewesen, wenig fehlte und meine Seele hätte in der Totenstille gewohnt!

Ps 94,18: So oft ich aber sprach: Mein Fuß ist wankend geworden, hat deine Gnade, o Herr, mich gestützt.

Ps 94,19: Bei den vielen Sorgen in meinem Herzen erquickten deine Tröstungen meine Seele.

Wenn der schweren Gedanken in meinem Innern viel waren, wenn ich von Zweifeln, Sorgen, verwirrenden Fragen und bangen Ahnungen hin und her getrieben wurde, ich dann aber zu dir, meiner wahren Ruhe, Zuflucht nahm, so erfreuten deine Tröstungen meine Seele. Ja, von meinen sündigen, meinen eitlen, meinen traurigen Gedanken, von meinen Schmerzen, meinen Sorgen, meinen Kämpfen will ich zum Herrn fliehen. Er hat göttliche Tröstungen, die werden mich nicht nur beruhigen, sondern wahrhaft erquicken. Wie köstlich ist der Trost, mit dem der Heilige Geist das Herz erfüllt!

Ps 94,22: Der Herr ist meine sichere Burg geworden, mein Gott der Fels, bei dem ich Zuflucht gefunden habe.

Vielleicht merken wir es zunächst kaum, aber wir werden vorankommen: entschlossen und festen Schrittes, im Einklang mit Gott und in der sicheren Überzeugung, daß an der Seite des Herrn auch Schmerz, Selbstverleugnung und Leiden süß sind. Wie stark fühlt sich ein Kind Gottes, wenn es sich so nahe beim Vater weiß! Deshalb bin ich sicher aufgehoben bei Dir, mein Herr und mein Vater, geschehe, was da wolle, denn Du bist mein Fels und meine Burg. Josemaria

Fest wie ein Fels ist Gottes Liebe. Dahin fliehen wir, um uns zu bergen. Bei ihm, ja bei ihm allein finden wir sicheren Schutz, tobe die Welt, wie sie will.


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zum Psalm (Ps) 94


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Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014.

Ich in der Wüste