Tägliche Andacht mit Wochenthema und Bibelkommentar

Psalm (Ps) 97: Auslegung und Kommentar

Auslegung und Kommentar zum Psalm (Ps) 97: König der Erde

Ps 97,1: Der Herr regiert als König. Es frohlocke die Erde, die vielen Länder sollen sich freuen!

Der Herr ist König: derselbe, der einst vor dem Richter stand, der Ohrfeigen erduldete, der gegeißelt und angespien wurde, der mit Dornen gekrönt, mit Fäusten geschlagen wurde, er, der ans Kreuz genagelt und, als er da am Fluchholz hing, verhöhnt wurde, er, der am Kreuz starb und mit dem Speer durchstochen wurde, er, der begraben wurde – er, der aus den Toten auferstand. Der Herr ist König. Mögen die Reiche dieser Welt toben, so viel sie wollen, was können sie gegen den König aller Könige, den Herrn aller Herren, den Schöpfer aller Welten ausrichten? Augustinus.

Ps 97,2-3: Wolken und Dunkel sind um ihn. […] Feuer geht vor ihm her.

Wolken, Dunkel und Feuer erinnern an die Erscheinung Gottes am Berg Horeb (Ex 19). Auch Jesus wurde im Dunkel der Nacht geboren, verborgen vor der Welt. Dunkel umgibt Gott, obwohl er doch das Licht selbst ist. Gott ist immer auch ein verborgener Gott, der nicht alle Wege offen darlegt, sondern vielmehr will, dass wir ihn schlicht vertrauen, auch wenn wir nicht alles verstehen. Gott kennt alle unsere Wege, aber der Weiseste kennt nicht alle Wege Gottes. Auch die ihn mit dem Auge des Glaubens sehen, sehen und begreifen ihn doch nicht mit dem Verstand.

Gott ist ein verborgener Gott, der es liebt, dass wir Ihm insgeheim dienen, insgeheim zu Ihm flehen und Ihn insgeheim anbeten, wie das Evangelium uns lehrt. Franz von Sales

Ps 97,6: Die Himmel verkünden seine Gerechtigkeit, und alle Völker sehen seine Herrlichkeit.

Mit der Geburt von Jesus öffnet sich der Himmel. Wir sehen seine Herrlichkeit. Es ist das Aufstrahlen aller seiner Vollkommenheiten, die nun aus der Verborgenheit des Himmels hervortreten. Die Himmel verkünden seine Gerechtigkeit. Hören wir da nicht den Gesang der Engel zu den Hirten, die Gottes Herrlichkeit und das Geschenk des Friedens verkünden? Stelle dich heute bewusst vor das Kreuz oder die Krippe und sprich von Herzen: Du bist mein Retter. Du bist meine Gerechtigkeit. Du bist der Höchste.

Ps 97,9: Du, Herr, bist der Höchste über die ganze Erde; du bist hoch erhaben über alle Götter.

Ps 97,10: Die ihr den Herrn liebt, hasst das Böse!

Durch sein Menschwerden wird Jesus unser Bruder. Zugleich bleibt er der Herr. Die innige Gemeinschaft mit ihm verändert uns, weil die Liebesgeschichte zwischen ihm und uns darin besteht, dass es eine wachsende Gemeinschaft des Denkens und Fühlens ist. So fallen unser Wollen und sein Wille immer mehr ineinander. Mein eigener Wille wird immer mehr verwandelt in seinen Willen. Der Kern aber seines Willens ist die Liebe. So hassen wir das Böse und wachsen in der Liebe, in der wir nur wachsen können, weil wir Geliebte Gottes sind.

Herr, wie du willst, so will ich gehen und wie du willst, so soll’s geschehen, Hilf deinen Willen nur verstehen. Pater Rupert Mayer

Ps 97,11: Freude erfüllt jeden, der ihm aufrichtig dient.

Licht wird dem Gerechten gesät. Ps 97:11

Das gesäte Licht ist seine Geburt in Bethlehem. Wie nun der gesäte Same klein und unbedeutend aussieht, so ist es ebenso mit dem gesäten Licht. Was soll dieses kleine Kind in der Krippe? Was soll die Botschaft von einem sterbenden Christus? Für viele gleicht’s einem Märchen. Dem Nachfolger Christus aber ist dieses gesäte Licht sein Heil und Urgrund aller Freude, denn es macht uns gerecht vor Gott. Diese Freude übertrifft alle anderen Freuden. Wir leben so nicht mehr für uns selbst, sondern allein für Gott, dem wir dienen.

Ps 97,12: Freut euch an dem Herrn, ihr Gerechten, und preist seinen heiligen Namen!

Wir haben Freude an allem, was Gottes ist, an seinen Eigenschaften, seinen Offenbarungen, seinen Führungen, seinen Verheißungen. Diese Freude übertrifft alle anderen Freuden. Auch wenn wir uns über anderes freuen ist unsere Freude doch im Grunde eine Freude am Herrn. Denn all die Freudenbächlein, die dem Geschaffenen entspringen, haben doch ihren verborgenen Urquell in Gottes Freundlichkeit und Freigebigkeit. Der Schlüssel zur Freude ist in Gehorsam zu Gott zu leben. Seine Freude ist dann in uns, wenn wir in seiner Liebe bleiben und seine Gebote halten. Wenn ich sagen kann: Herr, ich will, wie Du willst, dann ist der Weg für Gottes Freude frei.


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zum Psalm (Ps) 97


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Tägliche Andacht

Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014.

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