Tägliche Andacht mit Wochenthema und Bibelkommentar

Psalm (Ps) 92: Auslegung und Kommentar

Auslegung und Kommentar zum Psalm (Ps) 92: Freude am Lob Gottes

Ps 92,2: Wie gut ist es, dir, Herr, zu danken und deinen Namen, du höchster Gott, zu besingen.

Sein Name sagt, wer er ist und was er seinem Volk geworden ist. Er ist der Herr, der ewig Seiende. Ist er der Höchste, ist niemand über ihm. Ist niemand über ihm, sind alle ihm untertan. Sind sie ihm untertan, sind sie von ihm abhängig. Niemand hat ihm etwas gegeben, dass er diesem eine Wohltat schuldete. Gut ist’s also, zu danken und seinen Namen zu besingen nicht allein in Gottes Augen, sondern auch für den Menschen, für den dies heilsam ist: wohlgefällig nach oben und wohltuend nach innen

Danken ist an sich edler und vollkommener als bitten, denn beim Bitten haben wir unser Wohlergehen im Auge, beim Danken aber nur Gottes Ehre.

Ps 92,3: Schon früh am Morgen deine Gnade zu loben und noch in der Nacht deine Treue zu preisen.

Es gibt zwei Zeiten des Tages, die besonders bedeutungsvoll sind: der Morgen und der Abend. Wir Heutigen fühlen diese Bedeutung nicht mehr so stark, weil der Aufgang des Lichtes und der Einbruch der Nacht nicht mehr die Gewalt haben wie bei dem Menschen, der noch tiefer im Zusammenhang der Natur stand. Irgendwie empfinden aber auch wir, dass
im Anfang des Tages der Anfang unseres Lebens wiederkehrt und am Ende des Tages das Ende unseres Lebens sich vorentwirft. Das sind die gegebenen Zeiten der Anbetung. Romano Guardini

Nach der Ruhe der Nacht ist unser Geist gesammelter und empfänglicher als sonst. Zu andern Tageszeiten stört uns der Lärm des geschäftgen Treibens, an uns selber kommen so vielerlei Anforderungen, und wir werden von Mattigkeit niedergedrückt. So lasst uns das Morgengebet pflegen. Und am Abend lasst uns zurückschauen darauf, wo uns Gott geholfen hat.

Ps 92,5: Herr, was du tust, macht mich froh, und ich juble über deine großen Taten.

Es ist eine Freude, Gottes Werk in der Schöpfung und Erlösung zu betrachten, ihre Vollkommenheit zu bewundern und darüber Gottes Macht, Weisheit und Güte zu preisen. Bedenken wir ferner, dass Gottes Tun uns nicht nur das irdische Leben, sondern darüber hinaus das ewige Leben bereitet hat, freuen wir uns noch mehr. Mit den Worten von Thomas von Aquin: Wir danken Gott für seine Wohltaten und lob singen ihm wegen seiner Vollkommenheiten.

Ps 92,6: Wie machtvoll sind deine Werke, und wie tief sind deine Gedanken!

Ps 92,13: Wer Gott liebt, gleicht einer immer grünen Palme.

Im Psalm 92 steht das hoffnungsvolle Bild vom Palmbaum, das mich sehr beeindruckt hat. Der Palmbaum wächst nicht schnell, steht aber jahrhundertelang. So ist es auch in unserem geistlichen Leben. Bleibende Veränderungen vollziehen sich oft langsam. Gerade deshalb braucht es immer wieder die Hoffnung als Motor. Der Palmbaum wächst in der Wüste. Auch wir sollten stets dem Himmel entgegenwachsen, unabhängig äußerer Umstände, die oft einer Wüste gleichen, immer voll Hoffnung gegen alle Hoffnung. Der Palmbaum wächst im Sand, aber der Sand ist nicht seine Nahrung. Wasser holt er aus der Tiefe über die Wurzel Jesus Christus. Wer mit ihm verbunden bleibt, wird Frucht bringen. Die schönen Palmzweige sind ein Sinnbild des Sieges, den Jesus für uns errungen hat und diese fallen weder im Winter ab, noch bekommen sie im Sommer ein Feierkleid. Sie sind immer grün, grün wie die Hoffnung.

Ps 92,14-15: Er ist wie ein Baum, der im Vorhof des Tempels gepflanzt wurde und dort wachsen und gedeihen kann. Noch im hohen Alter wird er Frucht tragen, immer ist er kraftvoll und frisch.

Ps 92,16: Bei Gott bin ich sicher und geborgen.

Unser Leben als Christen wurzelt in dem Glauben an die Liebe Gottes: Wir sind ja nicht allein, sondern haben einen Vater, der uns liebt. In diesem Vertrauen können wir auch dann leben, wenn uns etwas bedrückt. Manchmal ist es die Angst vor der Zukunft, die Sorge um die Gesundheit, das Bangen um die eigene Familie, der Zweifel am Gelingen einer Arbeit, die Unsicherheit im Verhalten in einer bestimmten Situation, der Schreck über eine schlechte Nachricht, Ängste aller Art. Und genau in diesen Augenblicken möchte Gott, dass wir an seine Liebe glauben, ihm vertrauen. Wir dürfen unsere Sorgen auf ihn werfen, sie bei ihm abladen. Chiara Lubich


Das war eine Auslegung und ein Kommentar zum Psalm (Ps) 92


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Tägliche Andacht

Mein Name ist Joachim Brenner. Ich arbeite als Lehrer für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung. Den täglichen christlichen Impuls schreibe ich seit 2014.

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