Psalm (Ps) 128: Auslegung und Kommentar
Auslegung und Kommentar zum Psalm (Ps) 128: Gottes Segen
Ps 128,1: Wohl jedem, der den Herrn fürchtet, der in seinen Wegen wandelt!
Ehrfurcht ist die Wurzel aller Frömmigkeit. Jene Ehrfurcht, die sich scheut, ihn zu beleidigen, die mit allem Ernst darauf bedacht ist, ihm wohlzugefallen, die sich ihm gänzlich hingibt in stiller Ergebung und willigem Gehorsam. Diese Furcht des Herrn ist die Quelle eines guten Lebens. Wer den Herrn fürchtet, wird finden, dass er Urheber und Geber allen Glücks und das Maß wahren Glücks ist. Ihn haben, darin besteht das wahre Glück. Auf seinen Wegen wollen wir als seine Kinder gehen. Das Ziel dieses Weges ist ewige Gemeinschaft mit Gott und seinen Erlösten. Die Gewissheit dieses guten Endes mehrt das gegenwärtige Glück.
Ps 128,2: Du wirst dich nähren von der Arbeit deiner Hände. Wohl dir, du hast es gut!
Ohne Gott ist alles Arbeiten umsonst. Sind wir dagegen mit Gott an der Arbeit, so ist uns der Segen gewiss. Der Inhalt dieser Verheißung ist, dass unsere Arbeit fruchtbar sein soll. Wir, die wir Gott fürchten, arbeiten mit einem leichten, fröhlichen Herzen, denn wir erkennen, dass die Arbeit ein heiliges Ding ist, woran Gott einen Gefallen hat und durch welches er seinen Segen schenken und geben will.
Ps 128:3: Deine Frau ist wie ein fruchtbarer Weinstock im Innern deines Hauses; deine Kinder wie junge Ölbäume rings um deinen Tisch.
Ps 128,4: Siehe, so wird der Mann gesegnet, der den Herrn fürchtet!
Ps 128,5: Der Herr segne dich aus Zion, dass du das Glück Jerusalems siehst alle Tage deines Lebens.
Wo der Segen herkommt, ist das Entscheidende. Denn das gibt ihm den Charakter. Wir begehren allen Segen vom Berg Zion, von der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem. Dass der Herr des Himmels uns auch in unseren zeitlichen Dingen segnet, das nehmen wir dankbar hin. Sind wir aber in den zeitlichen Dingen nicht gesegnet, schmälert das unsere Glückseligkeit nicht.
Ps 128:6: und siehst die Kinder deiner Kinder! Friede sei über Israel!
Das war eine Auslegung und ein Kommentar zum Psalm (Ps) 128