Psalm (Ps) 9: Auslegung und Kommentar
Hoffnung der Armen
Auslegung und Kommentar zum Psalm (Ps) 9
Ps 9,1: Dem Vorsänger. Auf Muth-Labben. Ein Psalm Davids.
Zu Psalm 9: In diesem Psalm feiert David die Hilfe und Güte Gottes mit einer großen Vision für die Nationen.
Ps 9,2: Dir, Herr , will ich von ganzem Herzen danken, von all deinen wunderbaren Taten will ich erzählen.
Sicherlich ist es wichtig, dem zu danken, durch den Gott und seine Segnungen zu uns kommen. Unser Dank soll sich jedoch stets weiten und aufsteigen zum Himmel, zu Gott, von dem alles Gute kommt. Dieser Dank kommt von ganzem Herzen. Seine Taten, das sind seine Segnungen, die er uns zuteil werden lässt. Über diese Taten anderen zu erzählen, tut unserem geistlichen Leben gut. Wie der Duft eines Gefäßes den Inhalt verrät, so sollten auch unserem Mund liebliche Zeugnisse von der Gnade entströmen, die uns so viel Gutes tut.
Ps 9,3: Ich freue mich über dich und juble dir zu. Ich singe zu deiner Ehre und preise deinen Namen, du höchster Gott!
Ps 9,3: Ich will mich freuen und frohlocken in dir, ich will deinem Namens lobsingen, du Höchster!
Ps 9,4: Als meine Feinde zurückwichen, da strauchelten sie und kamen um vor deinem Angesicht.
Ps 9,5: Denn du hast mein Recht und meine Sache geführt, du sitzt auf dem Thron als ein gerechter Richter!
Alles auf der Erde ist vergänglich und findet ein Ende. Der Herr aber bleibt und thront ewiglich. Der allmächtige Gott sitzt auf dem Thron. Ihm können wir bedingungslos vertrauen. Wir können uns freuen, über unsere Sicherheit, die für alle Zukunft gegründet ist. Das ist nicht so dahin gesagt, sondern gründet sich auf unseren Erfahrungen. Im Licht unserer Vergangenheit und der Verheißungen an uns schwinden die ängstlichen Zweifel um die Zukunft. Die feste Grundlage dieser unserer Freude ist das unaufhörliche Leben in Gott und die unwandelbare Herrschaft dieses unseres treuen Gottes.
Ps 9,6: Du hast die Heidenvölker gescholten, den Gesetzlosen umgebracht, ihren Namen ausgelöscht auf immer und ewig.
Ps 9,7: Der Feind — er ist völlig und für immer zertrümmert, und die Städte hast du zerstört; ihr Andenken ist dahin.
Ps 9,8: Der Herr thront auf ewig. Er hat seinen Thron aufgestellt zum Gericht.
Ps 9,9: Ja, Er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit und den Völkern das Urteil sprechen, wie es recht ist.
Ps 9,10: Der Herr wird eine Zuflucht sein dem Unterdrückten, eine Zuflucht in Zeiten der Not.
Vieles bedrückt uns in unserem Leben. Vieles gibt es zu erleiden. In jeder (!) Not aber finden wir beim Herrn Schutz und Hilfe. Wie die Schiffe sich vor dem Sturm in den Hafen flüchten, so eilen wir in der Not zu Gott. Er ist unser Anker, der uns davor bewahrt, in den Stürmen des Lebens unter zu gehen. Ein Anker benötigt jedoch einen festen Grund, wo er sich fest macht. Der feste Grund nun ist, Gott immer tiefer zu erkennen, seinen Namen und damit sein Wesen tiefer zu erkennen, ihn immer wieder neu und täglich zu suchen.
Ps 9,11: Darum vertrauen auf dich, die deinen Namen kennen; denn du hast nicht verlassen, die dich, Herr, suchen!
Ps 9,12: Lobsingt dem Herrn, der in Zion wohnt,verkündigt seine Taten unter den Völkern!
Ps 9,13: Denn er forscht nach der Blutschuld und denkt daran; er vergisst das Schreien der Elenden nicht.
Solche Stellen zeigen deutlich, dass Gott in keinem Fall die Menschen vergisst und ihnen die Beweise seiner väterlichen Liebe versagt. Das Schreien ist unser Gebet. Aufrichtiges Beten sichert uns die Fortdauer bisheriger Segnungen und zerstreut die Wolken unserer Trübsale. O segensreiches Beten, du unermüdlicher Besieger alles menschlichen Wehs, du sichere Grundlage wahrer Glückseligkeit, du Quelle immerwährender Freude.
Das Gebet ist die segensreiche Quelle, deren belebende Wasser die Pflänzchen unserer guten Wünsche zum Grünen und Blühen bringen, jeden Makel von unserer Seele hinwegspülen und das von Leidenschaft erhitzte Herz abkühlen. Franz von Sales
Ps 9,14: Herr, sei mir gnädig! Sieh, wie ich unterdrückt werde von denen, die mich hassen! Befreie mich aus den Toren des Todes,
Ps 9,15: damit ich all deinen Ruhm erzähle in den Toren der Tochter Zion, damit ich jauchze über dein Heil!
Ps 9,16: Die Heidenvölker sind versunken in der Grube, die sie gegraben haben; ihr Fuß hat sich gefangen in dem Netz, das sie heimlich stellten.
Ps 9,17: Der Herr hat sich zu erkennen gegeben, hat Gericht gehalten; der Gottlose ist verstrickt in dem Werk seiner Hände!
Ps 9,18: Die Gottlosen müssen ins Totenreich hinabfahren, alle Heidenvölker, die Gott vergessen.
Ps 9,19: Denn der Arme wird nicht für immer vergessen; die Hoffnung der Elenden wird nicht stets vergeblich sein.
Ps 9,20: Steh auf, o Herr, damit der Mensch nicht die Oberhand gewinnt, dass die Heidenvölker gerichtet werden vor deinem Angesicht!
Ps 9,21: O Herr, lege doch Furcht auf sie, damit die Heidenvölker erkennen, dass sie [sterbliche] Menschen sind!
Das war eine Auslegung und ein Kommentar zum Psalm (Ps) 9.