Hiob 35. Kap.: Auslegung, Kommentar, Andacht und Predigt

Auslegung, Kommentar, Andacht und Predigt zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Hiob 35. Kap.

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Hiob 35,1-16: Dir selbst schadet deine Bosheit

Auslegung, Kommentar, Andacht bzw. Predigt zu Hiob 35,1-16

Hiob 35:1: ‭Weiter redete Elihu und sprach:

Hiob 35:2: ‭Hältst du dies für Recht, wenn du sagst: »Ich bin gerechter als Gott« ?

Hiob 35:3: ‭Denn du fragst dich, was es dir nützt: »Was habe ich davon, wenn ich nicht sündige?«

Hiob 35:4: ‭Ich will dir Worte erwidern und deinen Gefährten mit dir!

Hiob 35:5: ‭Sieh zum Himmel empor und betrachte ihn, und schau die Wolken an, die höher sind als du.

Sieh zum Himmel empor

In Hiob 35,5 fordert Elihu Hiob auf, seinen Blick zum Himmel zu erheben und die Herrlichkeit Gottes zu betrachten. Diese Aufforderung kann als Erinnerung an die Größe und Macht Gottes verstanden werden, die über den menschlichen Leiden steht. Elihu möchte Hiob ermutigen, seine Perspektive zu ändern und sich nicht nur auf seine eigenen Probleme zu konzentrieren, sondern auch die göttliche Perspektive einzunehmen. Wenn Hiob den Himmel betrachtet, kann er Trost und Hoffnung finden, indem er sich daran erinnert, dass Gott über allem steht und seine Wege höher sind als unsere.

Hiob 35:6: ‭Wenn du sündigst, was tust du Ihm zuleide? Und sind deine Missetaten zahlreich, was schadest du Ihm?

Wenn du sündigst, was tust du Ihm zuleide?

In Hiob 35,6 spricht Elihu über die begrenzte Auswirkung menschlicher Sünden auf Gott und die Unfähigkeit, ihm Schaden zuzufügen oder ihn zu bereichern. Diese Verse fordern dazu auf, über unsere Beziehung zu Gott nachzudenken und zu erkennen, dass unser Handeln letztendlich keine direkten Auswirkungen auf seine Güte oder Gerechtigkeit hat. Stattdessen sollen wir demütig und ehrfürchtig vor Gott stehen, uns seiner Größe bewusst sein und darauf vertrauen, dass er gerecht handelt. Es ist eine Erinnerung daran, dass unser Verständnis begrenzt ist und dass Gottes Wege über unser Verständnis hinausgehen.

Hiob 35:7: ‭Bist du aber gerecht, was gibst du Ihm, und was empfängt Er von deiner Hand?

Was empfängt Er von deiner Hand?

Diese Verse beziehen sich auf die Frage, was Gott von den Menschen erhält. Persönlich interpretiert könnte das bedeuten, dass Gott nicht nach materiellen Gaben sucht, sondern nach unserem Herzen und unseren Taten. Er möchte unsere aufrichtige Hingabe, unser Vertrauen und unsere Liebe. Er empfängt unsere Dankbarkeit, unsere Gebete und unsere Taten der Nächstenliebe. Letztendlich sucht er eine Beziehung zu uns, die auf gegenseitiger Liebe, Respekt und Treue basiert.

Hiob 35:8: ‭Aber ein Mensch wie du leidet unter deiner Gottlosigkeit, und einem Menschenkind nützt deine Gerechtigkeit.

Hiob 35:9: ‭Sie schreien unter den vielen Bedrü­ckungen, sie rufen um Hilfe wegen der Gewalt der Großen.

Hiob 35:10: ‭Aber man denkt nicht: Wo ist Gott, mein Schöpfer, der Loblieder gibt in der Nacht,

Hiob 35:11: ‭der uns mehr Belehrung zuteilwerden ließ als den Tieren des Feldes, und uns mehr Verstand gegeben hat als den Vögeln unter dem Himmel?

Hiob 35:12: ‭Dann schreien sie, doch Er antwortet nicht wegen des Übermuts der Bösen.

Hiob 35:13: ‭Gott wird auf Nichtigkeit gewiss nicht hören, und der Allmächtige sieht sie nicht an.

Hiob 35:14: ‭Auch wenn du sagst, du könntest ihn nicht sehen, so liegt die Rechtssache doch vor ihm; warte du nur auf ihn!

Selig, die nicht sehen und doch glauben

In Hiob 35,14 spricht Elihu darüber, wie Menschen in Zeiten der Not Gott nicht sehen können und sich deshalb beschweren. Aber er sagt auch, dass Gott selbst in solchen Momenten schweigt, um den Menschen die Gelegenheit zu geben, ihn auf andere Weise zu erkennen. Diese Stille ist keine Ablehnung, sondern eine Einladung zur Reflexion und zum Wachstum im Glauben. Elihu erinnert uns daran, dass Gott immer präsent ist, auch wenn wir ihn nicht unmittelbar spüren können. Es ist eine Ermutigung, inmitten der Dunkelheit nach Gott zu suchen und sein Wirken in unserem Leben zu erkennen.

Hiob 35:15: ‭Und nun, weil sein Zorn noch nicht gestraft hat, sollte er deshalb um den Übermut nicht sehr wohl wissen?

Hiob 35:16: ‭So hat also Hiob seinen Mund umsonst aufgesperrt und aus lauter Unverstand so viele Worte gemacht!

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Das war eine Auslegung und ein Kommentar zu ausgewählten Bibelversen aus dem Buch Hiob 35. Kap.


Hiob 35