2 Könige 2 Kön 4. Kap.: Auslegung, Kommentar und Andacht zur Bibel
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Buch 2 Könige 2 Kön 4. Kap.
Zu 2 Kön 4. Kap.
2 Könige 4 schildert mehrere Wundertaten des Propheten Elisa, die Gottes Fürsorge und Macht zeigen.
Zunächst vermehrt Elisa das Öl einer Witwe, um ihre Schulden zu tilgen (Verse 1–7). Dies verdeutlicht Gottes Versorgung der Bedürftigen. Danach verheißt er einer kinderlosen Frau einen Sohn, der später stirbt, aber durch Elisa auferweckt wird (Verse 8–37). Dies zeigt Gottes Macht über Leben und Tod. In einer Hungersnot macht Elisa verdorbenes Essen genießbar und speist hundert Männer mit wenigen Broten (Verse 38–44), was auf Jesu Speisungswunder hinweist.
Die Erzählungen betonen den Glauben als Schlüssel zu Gottes Wundern. Gott kümmert sich um die Schwachen und wirkt durch einfache Menschen, die ihm vertrauen.
2 Kön 4,1-7: Ölwunder
2 Kön 4:1: Und eine Frau unter den Frauen der Prophetensöhne schrie zu Elisa und sprach: Dein Knecht, mein Mann, ist gestorben; aber du weißt, daß er, dein Knecht, den HERRN fürchtete. Nun kommt der Gläubiger und will sich meine beiden Söhne zu Knechten nehmen!
Zum Abschnitt 2 Kön 4,1-7
In 2. Könige 4,1-7 begegnen wir einer Witwe, deren Mann, ein Prophetenschüler, verstorben ist. Sie steht vor dem finanziellen Ruin, da Gläubiger drohen, ihre Söhne als Schuldsklaven zu nehmen. Verzweifelt wendet sie sich an den Propheten Elisa, der sie auffordert, ihre einzige Habe – ein kleines Gefäß mit Öl – zu nutzen. Sie soll sich leere Gefäße von Nachbarn leihen und das Öl hineingießen. Wunderbarerweise vermehrt sich das Öl, bis alle Gefäße gefüllt sind. Mit dem Verkaufserlös kann sie ihre Schulden begleichen und mit ihren Söhnen weiterleben.
Diese Geschichte zeigt Gottes Fürsorge und Wunderkraft. Er schenkt aus wenigem Überfluss, wenn Menschen ihm vertrauen und nach seinem Wort handeln.
2 Kön 4:2: Elisa sprach zu ihr: Was soll ich für dich tun? Sage mir, was hast du im Hause? Sie sprach: Deine Magd hat nichts im Hause als einen Krug mit Öl!
Elisa hilft der Witwe (1)
Elisa begegnet einer Witwe. Die Witwe klagt Elisa ihre Schulden-Not. Elisa fragt darauf hin nicht, was sie braucht, sondern er fragt: Was hast du? Gott beginnt oft mit dem Wenigen, was uns momentan zur Verfügung steht. Auch beim Wunder der Brotvermehrung fragt Jesus: Wie viele Brote habt ihr?Die Witwe nun hat nur einen Krug Öl. Welch Armut, aber es wird genug sein, um durch Gottes Gnade ein Segen zu sein.
Es ist gleich, ob ihr fünf Brote habt oder fünfhundert. Die große Anzahl würde ohne den Segen Gottes ebenso wenig ausreichen wie die kleinere. Hudson Taylor
2 Kön 4:3: Er sprach: Gehe hin und erbitte dir draußen Gefäße von allen deinen Nachbarinnen, leere Gefäße, und derselben nicht wenige;
2 Kön 4:4: und gehe hinein und schließe die Tür hinter dir und deinen Söhnen zu und gieße in alle diese Gefäße; und was voll ist, trage weg!
Elisa hilft der Witwe (2)
Öl ist ein Bild des Heiligen Geistes. Die leeren Krüge bedeuten, dass wir leer sein sollen, damit wir von dem Geist Gottes erfüllt werden können. Nur leere, bedürftige, von sich selbst befreite Gefäße wird Gott füllen. Die Witwe soll die Tür verriegeln. Das bedeutet, dass jede Ablenkung von außen vermieden werden sollte. Das Wirken Gottes sollte nie öffentlichen Show sein. Am Ende fehlte es nicht an Öl, sondern an Krügen. Gott wird niemals müde seinen Geist auszugießen. Unsere Bedürfnisse, dargestellt durch die leeren Gefäße, werden ihm nie zu viel. Sein Vorrat an Gnade und Segen ist maßlos.
2 Kön 4:5: Sie ging von ihm und schloß die Tür hinter sich und ihren Söhnen zu; die brachten ihr die Gefäße, und sie goß ein.
2 Kön 4:6: Und als die Gefäße voll waren, sprach sie zu ihrem Sohn: Reiche mir noch ein Gefäß her! Er sprach zu ihr: Es ist kein Gefäß mehr hier! Da stockte das Öl.
Leeres Gefäß unserer Seele
Solange die arme Witwe leere Gefäße hatte, ging das Öl nicht aus, dessen wunderbare Vermehrung Elischa erbeten hatte. Als diese aber fehlten, um es aufzunehmen, versiegte seine Fülle (2 Kön 4,1.6). In dem Maß, als unser Herz sich weitet, oder richtiger gesagt, in dem Maß, als es sich aufschließen und weiten läßt, in dem Maß, als es die „Leere“ seiner Einwilligung der göttlichen Barmherzigkeit nicht verweigert, wird diese nicht aufhören, in unser Herz ihre heiligen Gnadenanregungen zu ergießen, die fortwährend zunehmen und uns stets an heiliger Liebe zunehmen lassen. Gibt es aber keine „Leere“ mehr in uns, geben wir nicht mehr unsere Einwilligung, so hält der göttliche Gnadenstrom inne. Franz von Sales (zu 2 Kön 4,6)
2 Kön 4:7: Und sie ging hin und sagte es dem Manne Gottes. Er sprach: Gehe hin, verkaufe das Öl und bezahle deine Schuld; du aber und deine Söhne möget von dem Übrigen leben!
2 Kön 4,8-37: Totenerweckung
2 Kön 4:8: Und es begab sich eines Tages, daß Elisa nach Sunem ging. Dort wohnte eine vornehme Frau, die nötigte ihn, bei ihr zu essen. Sooft er nun daselbst durchzog, kehrte er dort ein, um zu essen.
Zum Abschnitt 2 Kön 4,8-37
In 2. Könige 4,8-37 wird die Geschichte der wohlhabenden Schunemiterin erzählt, die Elischa gastfreundlich aufnimmt und von ihm einen Sohn verheißen bekommt. Jahre später stirbt das Kind, doch die Frau zeigt großen Glauben und sucht Elischa auf. Der Prophet schickt zuerst seinen Diener Gehasi, doch erst als Elischa selbst betet und das Kind berührt, wird es wieder lebendig.
Diese Geschichte zeigt die Macht Gottes über Leben und Tod und betont den Glauben der Frau. Sie gibt nicht auf, sondern vertraut darauf, dass Gott durch Elischa helfen kann. Die Auferweckung des Kindes weist auf Gottes lebensspendende Kraft hin und kann als Hinweis auf spätere Wunder Jesu gedeutet werden, insbesondere auf seine eigenen Auferweckungen.
2 Kön 4:9: Und sie sprach zu ihrem Mann: Siehe doch, ich merke, daß dies ein heiliger Mann Gottes ist, der stets bei uns vorbeikommt.
2 Kön 4:10: Laß uns doch eine kleine Dachstube herrichten und Bett, Tisch, Stuhl und Leuchter hineinstellen, damit, wenn er zu uns kommt, er sich dahin verfüge!
Elisa bekommt einen Raum
Nach der Witwe trifft Elisa auf eine weitere Frau. Diese glänzt durch ihre Gastfreundschaft. Sie richtet dem Propheten einen Raum ein. Als Vorausbild auf Jesus bedeutet dies, dass wir Jesus in unserem Leben Raum geben sollten. Was muss in unserem Leben entfernt werden, damit das Wort Gottes, der Heilige Geist und der Herr Jesus Raum gewinnen können? Weiter: Die raumgebende Frau war kinderlos. Aber keine Bitterkeit ist zu spüren. Im Gegenteil: Sie kümmert sich um die Bedürfnisse ihrer Mitmenschen! Mängel können motivieren, anderen Menschen ein Segen zu sein. Aus dieser Hingabe nun entsteht Leben.
2 Kön 4:11: Es begab sich nun eines Tages, daß er hineinkam und sich in die Dachstube verfügte und darin schlief.
2 Kön 4:12: Dann sprach er zu seinem Burschen Gehasi: Rufe diese Sunamitin! Da rief er sie, und sie trat vor ihn hin.
2 Kön 4:13: Und er sprach zu ihm: Sage ihr doch: Siehe, du hast unsertwegen so viel Sorge gehabt; was kann ich für dich tun? Hast du etwas, weswegen ich mit dem König oder mit dem Feldhauptmann für dich reden sollte? Sie sprach: Ich wohne ja mitten unter meinem Volk!
2 Kön 4:14: Er sprach: Was könnte man für sie tun? Gehasi sprach: Ach, sie hat keinen Sohn, und ihr Mann ist alt!
2 Kön 4:15: Da sagte er: Rufe sie! Und als er sie rief, trat sie unter die Tür.
2 Kön 4:16: Und er sprach: Um diese bestimmte Zeit übers Jahr wirst du einen Sohn herzen! Sie sprach: Ach nein, mein Herr, du Mann Gottes, spotte deiner Magd nicht!
2 Kön 4:17: Aber das Weib empfing und gebar einen Sohn um dieselbe Zeit, im nächsten Jahre, wie Elisa ihr verheißen hatte.
2 Kön 4:18: Als aber der Knabe heranwuchs, begab es sich eines Tages, daß er zu seinem Vater, zu den Schnittern hinausging.
2 Kön 4:19: Da sprach er zu seinem Vater: O mein Kopf, mein Kopf! Jener befahl einem Knecht: Führe ihn zu seiner Mutter!
2 Kön 4:20: Der nahm ihn und brachte ihn zu seiner Mutter. Und er saß auf ihrem Schoße bis zum Mittag, dann starb er.
2 Kön 4:21: Da ging sie hinauf und legte ihn auf das Bett des Mannes Gottes, schloß hinter ihm zu und ging hinaus,
2 Kön 4:22: rief ihren Mann und sprach: Sende mir doch einen von den Knechten und eine Eselin, ich will eilends zu dem Manne Gottes gehen, aber bald wiederkommen!
2 Kön 4:23: Er sprach: Warum gehst du heute zu ihm? Es ist doch weder Neumond noch Sabbat! Sie sprach: Lebe wohl!
2 Kön 4:24: Und sie sattelte die Eselin und sprach zu ihrem Knechte: Treibe das Tier beständig an und mache keinen Aufenthalt, es sei denn, daß ich es sage!
2 Kön 4:25: So ging sie denn und kam zu dem Manne Gottes auf den Berg Karmel. Als aber der Mann Gottes sie aus einiger Entfernung sah, sprach er zu seinem Diener Gehasi: Sieh dort die Sunamitin!
2 Kön 4:26: Nun laufe ihr doch entgegen und sprich zu ihr: Geht es dir wohl? Geht es deinem Manne wohl? Sie sprach: Jawohl!
2 Kön 4:27: Als sie aber zu dem Manne Gottes kam, umfaßte sie seine Füße; da machte sich Gehasi herzu, um sie wegzustoßen. Aber der Mann Gottes sprach: Laß sie, denn ihre Seele ist betrübt, und der HERR hat es mir verborgen und nicht kundgetan!
2 Kön 4:28: Sie sprach: Habe ich denn von meinem Herrn einen Sohn erbeten? Sagte ich nicht, du solltest meiner nicht spotten?
2 Kön 4:29: Er sprach zu Gehasi: Gürte deine Lenden und nimm einen Stab in deine Hand und gehe hin! Wenn dir jemand begegnet, so grüße ihn nicht, und grüßt dich jemand, so antworte ihm nicht, und lege meinen Stab auf des Knaben Angesicht!
2 Kön 4:30: Aber die Mutter des Knaben sprach: So wahr der HERR lebt, und so wahr deine Seele lebt, ich lasse nicht von dir! Da machte er sich auf und folgte ihr.
2 Kön 4:31: Gehasi aber ging vor ihnen hin und legte dem Knaben den Stab auf das Angesicht; aber da war keine Stimme noch Aufmerken. Und er kehrte um, ihm entgegen, und zeigte es ihm an und sprach: Der Knabe ist nicht aufgewacht!
2 Kön 4:32: Als nun Elisa in das Haus kam, siehe, da lag der Knabe tot auf seinem Bett.
2 Kön 4:33: Und er ging hinein und schloß die Tür hinter ihnen beiden zu und betete zu dem HERRN.
2 Kön 4:34: Dann stieg er hinauf und legte sich auf das Kind und legte seinen Mund auf des Kindes Mund und seine Augen auf desselben Augen und seine Hände auf desselben Hände und breitete sich also über dasselbe, daß des Kindes Leib warm wurde.
Elisa erweckt einen toten Jungen
Das verheißene Kind wird geboren und wächst heran. Eines Tages stirbt es an einer Krankheit. Die Frau ruft Elisa herbei. Mit einer sehr leibhaften Handlung erweckt er den Jungen wieder zum Leben. Welches Bild können wir darin sehen? Viele Menschen leben zwar körperlich, sind aber seelisch und geistlich weit vom Leben in Fülle entfernt. Wenn wir erweckend auf diese Menschen wirken wollen, dann nützen leere Wortphrasen nichts. Stattdessen muss ich den intensiven Kontakt zu ihm suchen, versuchen, ihn zu verstehen, warum er so oder so denkt oder fühlt. Mund auf Mund. Auge auf Auge. Hand auf Hand.
2 Kön 4:35: Darnach stand er auf und ging im Hause einmal hierhin, einmal dorthin, stieg dann wieder hinauf und breitete sich über ihn. Da nieste der Knabe siebenmal; darnach tat der Knabe die Augen auf.
2 Kön 4:36: Und er rief Gehasi und sprach: Rufe die Sunamitin! Da rief er sie, und als sie zu ihm hereinkam, sprach er: Da nimm deinen Sohn!
2 Kön 4:37: Da kam sie und fiel zu seinen Füßen und bückte sich zur Erde und nahm ihren Sohn und ging hinaus.
2 Kön 4,38-44: Wunderbare Speisung
2 Kön 4:38: Elisa aber kam wieder nach Gilgal. Und es war eine Hungersnot im Lande. Und die Prophetensöhne saßen vor ihm, und er sprach zu seinem Burschen: Setze den großen Topf auf und koche ein Gemüse für die Prophetensöhne!
Zum Abschnitt 2 Kön 4,38-44
In 2. Könige 4,38-44 begegnen wir zwei Wundern des Propheten Elischa: die Reinigung eines giftigen Eintopfs und die wunderbare Speisung vieler mit wenigen Broten. Als Elischa nach Gilgal kommt, herrscht eine Hungersnot. Seine Schüler kochen eine Suppe, doch eine giftige Zutat macht sie ungenießbar. Durch Elischa wird das Gift neutralisiert – ein Zeichen, dass Gott Leben schenkt, wo Gefahr droht.
Im zweiten Wunder sättigt Elischa hundert Männer mit nur zwanzig Broten. Dies verweist auf Gottes übernatürliche Versorgung, ähnlich wie Jesu Speisung der Fünftausend (Mt 14,13-21). Beide Wunder zeigen: Gott sorgt für sein Volk und schenkt Überfluss, selbst wenn menschliche Ressourcen nicht ausreichen. Sie rufen zu Vertrauen auf Gottes Macht und Fürsorge auf.
2 Kön 4:39: Da ging einer aufs Feld hinaus, um Kräuter zu suchen, und er fand wilde Gurken und las davon sein Kleid voll wilde Gurken; und als er heimkam, zerschnitt er sie in den Gemüsetopf; denn sie kannten sie nicht.
2 Kön 4:40: Als man es aber zum Essen vor die Männer ausschüttete und sie von dem Gemüse aßen, schrieen sie und sprachen: Der Tod ist im Topf, Mann Gottes! Und sie konnten es nicht essen.
2 Kön 4:41: Er aber sprach: Gebt Mehl! Und er warf es in den Topf und sprach: Schütte es aus für die Leute, daß sie essen! Da war nichts Böses mehr im Topf.
2 Kön 4:42: Aber ein Mann von Baal-Schalischa kam und brachte dem Manne Gottes Erstlingsbrote, zwanzig Gerstenbrote und zerriebene Körner in seinem Sack. Er aber sprach: Gib es dem Volk, daß sie essen!
2 Kön 4:43: Sein Diener sprach: Wie kann ich das hundert Männern vorsetzen? Er aber sprach: Gib es dem Volk, daß sie essen! Denn also spricht der HERR: Man wird essen, und es wird übrigbleiben!
Elisa vermehrt Brot
Das alles erinnert stark an die Brotvermehrung, die Jesus vollbrachte. Beide Wunder enden mit der wunderbaren Erfahrung: »… und sie aßen und ließen übrig. Glaube ist: zu erwarten, dass Gott Wunder vollbringt durch Menschen wie mich, die nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische haben. Gott kann das wenige, was wir ihm aus Dankbarkeit und Gehorsam übergeben, zum Segen für viele vermehren.
Das Geheimnis aller Brotvermehrung heißt: teilen. Kyrilla Spiecker
2 Kön 4:44: Und er legte es ihnen vor, und sie aßen; und es blieb noch übrig, nach dem Worte des HERRN.
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