Psalm Ps 73: Andacht, Auslegung, Predigt und Kommentar zur Bibel
Inhaltsverzeichnis
Andacht, Auslegung, Predigt und Kommentar zur Bibel zum Psalm Ps 73
Andacht zum Psalm Ps 73
Gott nahe sein
Psalm 73 beschäftigt sich mit dem Problem des Leidens und der Gerechtigkeit. Der Dichter beginnt mit Zweifeln an Gottes Güte, weil die Gottlosen scheinbar ungestraft prosperieren. Doch dann erkennt er seine eigene Eifersucht und dass wahres Glück in der Nähe Gottes liegt. Der Psalm ermahnt uns, unser Vertrauen in Gott zu setzen, auch wenn wir Ungerechtigkeit um uns herum sehen. Es ist eine Erinnerung daran, dass das Ewige wichtiger ist als das Vergängliche und dass Gottes Wege letztendlich gerecht sind.
Ps 73,1-2: Das eröffnende Bekenntnis
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 73,1-2
Ps 73,1: Nur gut ist Gott gegen Israel, gegen die, welche reinen Herzens sind.
Nur gut ist …
Hilf mir, o Gott, dass ich, in wie große Unruhe und Verwirrung ich auch geraten mag, doch von Dir nie schlecht denke!
Auch wenn ich dich nicht verstehen kann, lass doch meinen Glauben an dich nicht aufhören. Du bist gut gegen die, welche du in deiner Gnade gut gemacht hast, und wirst das Herz, das du erneuert hast, nicht fallen lassen.
Ein reines Herz ist ein Herz, das Gott allein begehrt, es hängt ungeteilt an ihm. Darauf kommt es mehr an als auf alles andere, dass wir uns ein Herz erhalten, dem Gott allein genügt.
Frage: Wann habe ich zuletzt gespürt, dass Gott allein meinem Herzen genügt – und wie kann ich diesem Zustand wieder näherkommen?
Reines Herz
Ein reines Herz ist jenes, das sich selbst als ohnmächtig erkennt und sich in die Hände Gottes begibt, um weiter auf seine Verheißungen zu hoffen.
Ein reines Herz ist ein Herz, das Gott allein begehrt, es hängt ungeteilt an ihm. Darauf kommt es mehr an als auf alles andere, dass wir uns ein Herz erhalten, dem Gott allein genügt.
Darum: Heute sind wir aufgerufen, unser Herz zu Gott zu bekehren, im ständigen Bewußtsein, daß wir unsere Umkehr nicht allein, aus eigenen Kräften wirken können, denn Gott schenkt uns die Umkehr. Er bietet uns noch immer seine Vergebung an und lädt uns ein, zu ihm zurückzukehren, um uns ein neues Herz zu schenken, geläutert von dem Bösen, das es bedrückt, um uns an seiner Freude teilhaben zu lassen. Unsere Welt braucht die Bekehrung durch Gott, sie braucht seine Vergebung, seine Liebe, sie braucht ein neues Herz. (Benedikt XVI)
Frage: Wie offen ist mein Herz heute dafür, von Gott neu geformt und mit seiner Freude erfüllt zu werden?
Parallelstellen zum Vers Ps 73,1: Asaf 50,1; 74–83; 1Chr 15,17–19; 16,7.37; 25,6; 2Ch 29,30; 35,15; gut 84,12; 86,5; rein. 18,27; 24,4; Dtn 30,6; Mt 5,8; Röm 2,28.29
Ps 73,2: Ich aber — fast wäre ich gestrauchelt mit meinen Füßen, wie leicht hätte ich einen Fehltritt getan!
Der Glaube als lebenslange Bekehrung
ChatGPT
Du:
Gestalte folgenden Text schöner (Text nicht verändern!), keine Pfeile, keine Fette Schriftart verwenden, ohne Verwendung von Block „Zitat“. Kein Trennelement verwenden. Absätze und kursive Schriftart ist erlaubt. Füge am Ende eine Impulsfrage in kursiv passend zum Text (Persönlich-reflektieren und Spirituell) vor der Impulsfrage steht „Frage:“ direkt davor ohne Absatz: Benedikt XVI beschreibt den Glaube als die Bekehrung, in der der Mensch entdeckt, dass er einer Illusion folgt, wenn er sich dem Greifbaren allein verschreibt. Der Glaube ist eine Wende des Seins, und nur wer sich wendet, empfängt ihn. Weil unser Schwergewicht nicht aufhört, uns in eine andere Richtung zu weisen, deshalb bleibt er als Wende täglich neu, und nur in einer lebenslangen Bekehrung können wir fühlen, was es heißt, zu sagen: Ich glaube. Glaube als lebenslange Bekehrung, bei der wir zweifelsohne auch immer in der Gefahr stehen zu stürzen. Wie dankbar müssen wir Gott daher sein, dass er uns in seiner Gnade festhält und dafür sorgt, dass unser Fuß im Seelenkampf nicht gleitet und wir der Welt anhängen.
ChatGPT:
Hier ist der Text in einer schöneren, fließenderen Form mit Absätzen und sanfter Gestaltung:
Benedikt XVI beschreibt den Glaube als die Bekehrung, in der der Mensch entdeckt, dass er einer Illusion folgt, wenn er sich dem Greifbaren allein verschreibt.
Der Glaube ist eine Wende des Seins, und nur wer sich wendet, empfängt ihn. Weil unser Schwergewicht nicht aufhört, uns in eine andere Richtung zu weisen, bleibt er als Wende täglich neu. Nur in einer lebenslangen Bekehrung können wir fühlen, was es heißt, zu sagen: Ich glaube.
Glaube ist eine lebenslange Bekehrung, bei der wir zweifelsohne auch immer in der Gefahr stehen zu stürzen. Wie dankbar müssen wir Gott daher sein, dass er uns in seiner Gnade festhält und dafür sorgt, dass unser Fuß im Seelenkampf nicht gleitet und wir der Welt anhängen.
Der Glaube muss täglich aus dem Grab des Unglaubens auferstehen. Fulbert Steffensky
Frage: Wo in meinem Leben ruft mich Gott heute zu einer neuen Wende meines Herzens?
Gott hält uns
Wie dankbar müssen wir ihm sein, dass er uns in seiner Gnade festhält und dafür sorgt, dass unser Fuß im Seelenkampf nicht gleitet und wir der Welt anhängen.
Welchen Schein diese Dinge auch in den Augen der Welt haben mögen, so sind sie doch nur wie ein mit schönen Blumen bedeckter ekelhafter Dunghaufen, sind in Gottes Augen so hässlich und widrig, wie es nur sein kann.
Und wie schnell ist die Schönheit alles Irdischen dahin!
Frage: Woran hängst du dein Herz, das vor Gott vielleicht ganz anders erscheint als vor den Augen der Welt?
Parallelstellen zum Vers Ps 73,2: 94,18
Ps 73,3-15: Der Kummer
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 73,3-15
Ps 73:3: Denn ich beneidete die Übermütigen, als ich das Wohlergehen der Gottlosen sah.
Parallelstellen zum Vers Ps 73,3: 37,1.7; Hi 21,7; Spr 24,1; Jer 12,1
Ps 73:4: Denn sie leiden keine Qual bis zu ihrem Tod, und ihr Leib ist wohlgenährt.
Parallelstellen zum Vers Ps 73,4: nicht 17,14; Hi 21,23.24; Pred 7,15; Lk 16,22
Ps 73:5: Sie leben nicht in der Not der Sterblichen und sind nicht geplagt wie andere Menschen.
Parallelstellen zum Vers Ps 73,5: 73,12.14; Hi 21,9; Hebr 12,8
Ps 73:6: Darum ist Hochmut ihr Halsschmuck, und Gewalttat ist das Gewand, das sie umhüllt.
Parallelstellen zum Vers Ps 73,6: Hochmut 10,5.6; Kleid 1Petr 5,5
Ps 73:7: Ihr Gesicht strotzt von Fett; sie bilden sich sehr viel ein.
Parallelstellen zum Vers Ps 73,7: 17,10; Jer 5,28; Mk 7,21.22
Ps 73:8: Sie höhnen und reden boshaft von Bedrückung, hochfahrend reden sie.
Wie reden wir über andere und wie sehen wir sie?
Gut über andere zu reden, ist etwas, das uns heute immer mehr abhandenkommt.
Viel zu oft neigen wir dazu, schnell zu kommentieren, zu urteilen und Ähnliches mehr.
Sicherlich, es gibt immer wieder Situationen, in denen wir den Finger auf Wunden legen und auch Kritik üben müssen, weil schlicht etwas nicht gut läuft.
Doch bei alledem darf die Hochschätzung des anderen nicht fehlen – ein grundsätzliches Wohlwollen für den Menschen, der uns gegenübersteht.
Das tut nicht nur dem anderen gut, sondern auch dem eigenen Herzen.
Nehmen wir uns also aufs Neue vor, gut über andere zu reden.
Frage: Wie würde sich mein Herz verändern, wenn ich heute bewusst nur Worte spreche, die aufbauen und segnen?
Boshaftes Reden
Es ist nicht immer klug, dem Ausdruck zu geben, was man denkt.
Wenn unsere törichten Gedanken in uns verschlossen bleiben, schaden sie wenigstens nur uns selber. Sind sie aber einmal ausgesprochen, so kann das Unheil groß sein, das sie anrichten.
Wo wir irgendwie Verdacht schöpfen, wir könnten Unrecht haben, ist es besser, still zu sein. In solchen Dingen den Mund zu halten kann nicht schaden.
Dagegen kann es das größte Unheil anrichten, wenn wir in Hast und Unruhe gefasste Meinungen ausbreiten.
Frage: Wann war das letzte Mal, dass Schweigen für dich weiser war als das gesprochene Wort – und was hat es in deinem Inneren bewirkt?
Parallelstellen zum Vers Ps 73,8: 12,5; Spr 17,5
Ps 73:9: Sie reden, als käme es vom Himmel; was sie sagen, muss gelten auf Erden.
Parallelstellen zum Vers Ps 73,9: Hi 21,14; Jak 3,5
Ps 73:10: Darum wendet sich auch sein Volk ihnen zu, und es wird von ihnen viel Wasser aufgesogen.
Ps 73:11: Und sie sagen: Wie sollte Gott es wissen? Hat denn der Höchste Kenntnis davon?
Parallelstellen zum Vers Ps 73,11: 10,11; 94,7; Hi 22,13.14; Zef 1,12; Ps 44,2
Ps 73:12: Siehe, das sind die Gottlosen; denen geht es immer gut, und sie werden reich!
Parallelstellen zum Vers Ps 73,12: 49,7
Ps 73:13: Ganz umsonst habe ich mein Herz rein erhalten und meine Hände in Unschuld gewaschen;
Parallelstellen zum Vers Ps 73,13: umsonst Hi 21,15; 34,9; Mal 3,14; wusch 24,4; 26,6
Ps 73:14: denn ich bin doch den ganzen Tag geplagt worden, und meine Züchtigung war jeden Morgen da!
Parallelstellen zum Vers Ps 73,14: Hi 7,18; Hebr 12,5.6
Ps 73:15: Wenn ich gesagt hätte: Ich will ebenso reden! — siehe, so hätte ich treulos gehandelt am Geschlecht deiner Söhne.
Ps 73,16-20: Licht aus dem Heiligtum
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 73,16-20
Ps 73:16: So sann ich denn nach, um dies zu verstehen; aber es war vergebliche Mühe in meinen Augen
Parallelstellen zum Vers Ps 73,16: Pred 8,17
Ps 73:17: bis ich in das Heiligtum Gottes ging und auf ihr Ende achtgab.
Eingehen in das Heiligtum Gottes
Er trat aus dem Kreis des sinnlich Wahrnehmbaren ein in das Gebiet des Unsichtbaren.
Was er nicht weiß, weiß sein Gott. Er muss gar nicht wissen. Er muss aber vertrauen.
Das Licht, das er nicht hat, ist bei Gott. In dessen Haus sieht er wieder klar, denn dort offenbart sich ihm Gott.
Bei Gott wohnt das Licht, und erst in seinem Licht sehen wir das Licht.
Es ist immer so: Wir denken erst dann recht, wenn wir von Gott her und auf Gott zu denken.
Alles, was uns befällt, müssen wir zu Gott in Beziehung setzen. Das kann man auch Glauben nennen – praktischen, lebendigen Glauben.
Frage: Wo in meinem Leben darf ich gerade mehr ins Vertrauen treten und das Licht Gottes suchen?
Parallelstellen zum Vers Ps 73,17: Heiligtum 63,3; Ende 37,37.38; Hi 27,8; Lk 16,23.24
Ps 73:18: Fürwahr, du stellst sie auf schlüpfrigen Boden; du lässt sie fallen, dass sie in Trümmer sinken.
Parallelstellen zum Vers Ps 73,18: 35,6.8; 37,35.36; 92,8; Jer 23,12
Ps 73:19: Wie sind sie so plötzlich verwüstet worden! Sie sind untergegangen und haben ein Ende mit Schrecken genommen.
Parallelstellen zum Vers Ps 73,19: plötzl. 55,24; Jes 30,13; 1Thes 5,3
Ps 73:20: Wie man einen Traum nach dem Erwachen verschmäht, so wirst du, o Herr, wenn du dich aufmachst, ihr Bild verschmähen.
Parallelstellen zum Vers Ps 73,20: 59,6; Hi 20,8
Ps 73,21-22: Das Bekenntnis der eigenen Torheit
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 73,21-22
Ps 73:21: Als mein Herz verbittert war und ich in meinen Nieren das Stechen fühlte,
Parallelstellen zum Vers Ps 73,21: 73,3; 37,1.7
Ps 73:22: da war ich töricht und verstand nichts; ich verhielt mich wie ein Vieh gegen dich.
Ich verhielt mich wie ein Vieh
Das Herz können wir auch umschreiben als den Sitz des Willens, die Nieren als den Sitz des Verstandes.
Solange unser Wille sich gegen Gottes Willen aufbäumt, wird unser Inneres erbittert. Die Bitterkeit weicht erst, wenn unser Wille sich Gottes Willen beugt.
Empört sich aber unser Wille, sticht es uns auch im Verstand: Dann scheint uns alles, was Gott wirkt und fügt, widersinnig und anstößig.
Ein Trost: Es ist große Gnade, dass Gott die Seinen nicht fallen lässt, dass sie immer sein Eigentum bleiben und auch dann bei ihm sind und bei ihm bleiben dürfen, wenn sie töricht gedacht haben.
Frage: Wo in meinem Leben spüre ich noch den Widerstand meines Willens – und wie könnte es aussehen, diesen Gott hinzugeben?
Parallelstellen zum Vers Ps 73,22: 49,21; 92,7; Hi 18,3
Ps 73,23-28: Die Zuversicht
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 73,23-28
Ps 73,23: Dennoch bleibe ich stets bei dir. Du hältst mich bei meiner rechten Hand.
Für dein Leben
- Du bleibst stets bei Gott, egal was geschieht. Er hält dich an deiner rechten Hand.
- Du lässt dich von Gott nach seinem Plan führen und er wird dich am Ende in Ehren aufnehmen.
- Parallelstellen zum Vers Ps 73,23: 16,8; 1Sam 30,7; Hand 3,6; 37,24; 63,9; Jes 41,10
Immer bei dir
Wenn Christus da ist, dann gibt es keinen Grund für Traurigkeit.
Sogar die schlimmsten Tragödien geben uns Anlass zur Hoffnung.
Kummer entsteht aus dem Gedanken, dass wir den Schwierigkeiten des Lebens alleine gegenüberstehen und dass die Herausforderungen unsere Fähigkeiten übersteigen. Wenn Christi Anwesenheit nicht Realität wäre, dann hätten wir sicherlich oft Grund, bitterlich zu weinen.
Aber Christus ist da! Auch wenn es uns nicht immer bewusst ist, der Herr ist immer bei uns, um uns Kraft zu geben. Nicht immer sehen wir seine Eingebungen deutlich und direkt.
Es ist wie mit der Sonne, die wir auch nicht sehen können, wenn die Erde von Nebel bedeckt ist. Wir bemerken nur eine größere Helligkeit, sehen sie sozusagen, ohne sie zu sehen, und spüren ihre Wärme und Wirkung.
Frage: Wie würdest du dein Leben führen, wenn dir in jedem Moment tief bewusst wäre, dass Christus wirklich bei dir ist?
Du hälst mich
Damit ist gemeint:
Ich bleibe Ihm stets im Sinn; Er denkt allezeit an mich, um mein Bestes zu fördern.
Stets vor Seinen Augen, denn des Herrn Auge schläft noch schlummert nicht, sondern wacht immerdar über mir, dass es mir wohl ergehe.
Stets in Seiner Hand, sodass mich niemand aus Seiner Hand zu reißen vermag.
Stets an Seinem Herzen. Er trägt mich auf Seiner Brust zum Gedächtnis, gleichwie der Hohepriester die Namen der zwölf Geschlechter Israels auf seinem Brustschild trug.
Du denkst immer an mich, o Gott. Dein von Liebe erfülltes Herz schlägt mir beständig entgegen.
Du wirkst allezeit nach Deiner weisen Vorsehung, was mir zum Besten dienen muss.
Du hast mich wie ein Siegel auf Deinen Arm gesetzt. Deine Liebe ist stark wie der Tod, sodass auch viel Wasser diese Liebe nicht auszulöschen vermag, noch die Ströme sie ersäufen können.
Erstaunliche Gnade! Du siehst mich in Christus.
Spurgeon
Frage: Wie kannst du in deinem Leben die Gewissheit dieser beständigen, liebevollen Fürsorge spüren und darauf vertrauen?
Ps 73:24: Du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich danach in Herrlichkeit auf!
Geleitet von Gott
Gottes Macht ist in unserem Leben mehr am Werk, als wir es uns vorstellen können.
Der Schlüssel zu einem Leben, das von Gottvertrauen geprägt ist, ist nicht, dass wir uns immer mehr anstrengen oder anspornen müssen, sondern dass wir uns füllen lassen mit Gottes Kraft, sodass er all das durch uns bewirken kann, was er vorgesehen hat.
Unsere eigenen Bemühungen sind wichtig und nicht zu unterschätzen, aber es sind Bemühungen, die durch die unglaubliche Kraft des Heiligen Geistes angetrieben werden. Eine Kraft, die uns täglich im Alltag zur Verfügung steht.
Wir dürfen Gott einfach um seine übernatürliche Kraft bitten.
Doris Schulte
Frage: Wie kann ich heute Raum in meinem Leben schaffen, um mich bewusst mit Gottes Kraft erfüllen zu lassen?
Ich habe es aufgegeben, mir meinen Weg selbst zu wählen. Ich gebe überhaupt jedes Grübeln über Gottes Wege auf und lege meine Hand in die meines himmlischen Vaters mit dem Wunsch, von ihm geleitet zu werden. Bei Ihm ist Rat und wenn wir uns von ihm leiten lassen, werden wir gewiss recht geführt.
Du leitest mich
Nicht immer sehen wir seine Eingebungen deutlich und direkt, aber definitiv spüren und sehen wir die Folgen.
Es ist wie mit der Sonne, die wir auch nicht sehen können, wenn die Erde von Nebel bedeckt ist. Wir bemerken nur eine größere Helligkeit, sehen sie sozusagen, ohne sie zu sehen, und spüren ihre Wärme und Wirkung.
Wenn eine Seele die unzähligen Gnaden und Hilfen schaut, mit denen ihr Gott in der Zeit ihrer Pilgerschaft zur Seite steht, mit welcher Innigkeit küsst diese Seele dann Gottes gütige Hand, die sie auf ihrem Weg lenkt, stützt und trägt.
Diese Seele bekennt, dass sie von ihrem göttlichen Heiland all ihre Seligkeit empfangen hat.
Frage: Wie offen bin ich dafür, die feinen Spuren göttlicher Führung in meinem Leben wahrzunehmen und dankbar anzunehmen?
Parallelstellen zum Vers Ps 73,24: leitest 32,8; 48,15; Jes 48,17; 58,11; nimmst 49,16; Joh 14,3; 17,24; 1Petr 1,4.5
Ps 73,25: Wen habe ich im Himmel außer dir? Und neben dir begehre ich nichts auf Erden!
Sehnsucht nach Jesus
Wenn wir glauben, geht es nicht zuerst darum, möglichst viel biblisches Wissen anzusammeln und darum, die Gebote Gottes zu halten, sondern zuallererst um eine Beziehung zu Gott. Gott wünscht sich ein Liebesverhältnis mit mir.
Darum lautet die erste Frage immer: Wie ist meine Beziehung zu Gott? Ist mein Verhältnis zu ihm von der Liebe bestimmt oder orientiert es sich an frommen Aktivitäten?
Erst aufgrund dieser Beziehung, dieses Liebesverhältnisses, werden wir aktiv und dienen Gott. Wenn dieser Dienst aus Liebe geschieht und die Liebe immer wieder diesen Dienst motiviert, dann ist das ein dynamisches Duo. Wir sind Mitarbeiter Gottes (so drückt es Paulus aus).
Wenn wir das „Gott dienen“ allerdings mehr pflegen als das Liebesverhältnis zu ihm, dann werden wir immer weniger von der Gegenwart Gottes spüren und schlapp werden. Gott liebt uns innig und wartet darauf, dass er unsere Begeisterung für ihn erneuern kann.
Nichts ist begehrenswerter außer Gott. Gott ist besser als alles auf Erden. Drum, mein Herr Jesu, wenn ich dich mit Verlangen, Harren und Hoffen suche, so verbirg dich nicht, sondern lass mich dich finden.
Frage: Wie spüre ich heute die Liebe Gottes in meinem Leben, und wie kann ich diese Liebe tiefer in meiner Beziehung zu ihm erfahren?
Nichts ist begehrenswert außer Gott
Gott ist besser als alles auf Erden. Fürwahr, mein Erlöser, wenn ich sollte im Himmel sein und fände dich im Himmel nicht, so würde ich den Himmel für keinen Himmel achten.
Drum, mein Herr Jesu, wenn ich dich mit Tränen, mit Seufzen, mit Flehen, mit Händeaufheben, mit Verlangen, Harren und Hoffen suche, so verbirg dich nicht, sondern lass mich dich finden.
Denn, Herr, wenn ich nur dich habe. Weil du dort bist, ist mir der Himmel wirklich der Himmel. Dich haben, heißt alles haben.
Darum wollen wir in den Himmel, weil du, Jesus, dort bist.
Frage: Wie verändert sich mein Himmel, wenn ich Jesus darin wirklich finde?
Was für eine tiefe Sehnsucht spricht aus diesen Worten
Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde! Ja, wenn ich verliebt bin und mir alles Andere um mich herum völlig bedeutungslos wird, dann kann ich dieses Gefühl nachempfinden.
Verliebt sein, das zeigt doch, dass ich der Geliebten, dem Geliebten immer und sehr nahe sein will. Nichts geht mehr ohne sie oder ihn. Die Welt um die Verliebten herum wird klein und unbedeutend.
Und welche große Anstrengungen nehmen Verliebte oft auf sich, um sich gegenseitig nur kurz sehen zu können. Jedes Hindernis wird dann aus dem Weg geräumt. Sehnsuchtsvolle Gedanken beherrschen die Verliebten, die es kaum erwarten können, sich wieder in den Armen zu halten.
Der Psalmdichter kennt wohl dieses Gefühl. Für ihn ist es hier die Sehnsucht nach Gott. Er würde wohl vieles auf sich nehmen, um in Gottes Nähe zu bleiben.
So verliebt in Jesus sollen wir sein, dass uns alles Andere völlig bedeutungslos wird. Wenn wir alles von Gott erwarten und uns nach seiner Liebe sehnen, dann werden uns auch andere, schwierige Lebensumstände nicht so leicht aus der Bahn werfen.
Denn wie können wir in diesem Psalmvers weiter lesen: Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.
Ja, gerade weil manche Verliebtheit unter Menschen mit der Zeit nachlässt und verblasst, ist diese Liebesbeziehung zu Jesus so bedeutend. Jesus liebt uns – diese Liebe bleibt allezeit bestehen.
Ich wünsche uns, dass wir heute diese Liebesbeziehung mit Jesus wieder neu erfahren und erleben dürfen.
Rolf Aichelberger
Frage: Wie kannst du heute deine Beziehung zu Jesus so pflegen, dass sie für dich zur stärkenden Quelle wird, selbst wenn äußere Umstände schwierig sind?
Parallelstellen zum Vers Ps 73,25: 16,2; 37,4; 63,4; Phil 3,8; Hab 3,17.18
Ps 73,26: Wenn mir auch Leib und Seele vergehen, so bleibt doch Gott ewiglich meines Herzens Fels und mein Teil.
Andacht zu Psalm 73,26
Es gibt Tage, da scheint alles zu zerbrechen – die Gesundheit lässt nach, Sorgen drücken die Seele, und die Kräfte schwinden. Wir fühlen uns schwach, haltlos, vielleicht sogar allein.
Doch mitten in dieser Zerbrechlichkeit erinnert uns Psalm 73,26 an eine tiefere Wahrheit: Auch wenn Leib und Seele versagen – Gott bleibt. Er ist der Fels, der nicht wankt. Unser Teil, unser Erbe, das uns niemand nehmen kann.
Seine Treue trägt, wenn wir selbst nicht mehr können. Das gibt Trost und Hoffnung: Mein Wert hängt nicht an meiner Stärke, sondern an Gottes Nähe. Wenn alles vergeht, bleibt Er. Und das genügt.
Frage: Was gibt dir in Momenten der Zerbrechlichkeit Halt, und wie kannst du die Erfahrung von Gottes Treue in deinem Leben bewusster wahrnehmen?
Gebet: Herr, wenn ich schwach bin, sei Du meine Stärke. Lass mich auf Dich vertrauen – heute und in Ewigkeit. Amen.
Gott ewiglich meines Herzens Fels und Mein Teil
Sein Gott wird nie versagen, weder als sein Schutz noch als die Quelle der Freude.
Sein Herz wird durch Gottes Liebe aufrechterhalten und ewig mit himmlischer Wonne erfüllt werden.
Nichts ist begehrenswert außer Gott; so lasst uns denn auch nur Ihn begehren.
Alles andere muss über kurz oder lang vergehen; mögen unsere Herzen denn in ihm bleiben, der allein ewig bleibt.
Spurgeon
Frage: Was bedeutet es für dich persönlich, dein Herz in dem zu verankern, der ewig bleibt?
Parallelstellen zum Vers Ps 73,26: 2Kor 4,16–18; Fels 18,3; Losteil 16,5.6; 142,6; Klgl 3,24; ewig Mt 22,32
Ps 73:27: Denn siehe, die fern von dir sind, gehen ins Verderben; du vertilgst alle, die dir hurerisch die Treue brechen.
Parallelstellen zum Vers Ps 73,27: 119,155; Jes 1,28; Hebr 10,38; weghuren Num 15,39; Hos 4,12
Ps 73,28: Mir aber ist die Nähe Gottes köstlich. Ich habe Gott, den Herrn, zu meiner Zuflucht gemacht, um alle deine Werke zu verkünden.
Ps 73,28: Gott nahe zu sein ist mein Glück.
Ps 73:28: Gott nahe zu sein, ist für mich gut
Ps 73,28: Mir tut Gottes Nähe gut.
Gott nahe zu sein ist mein Glück
Je näher wir uns an Gott halten, desto weniger werden wir von den Reizen und Leiden der Erde angefochten.
Der Zugang zu dem Allerheiligsten ist ein bewährtes Heilmittel für zahlreiche Übel.
Die Nähe Gottes ist für alle gut und kostbar. Sie ist es auch für mich ganz persönlich. Es ist unter allen Umständen gut für mich und wird es stets sein, dem größten Gut, dem Urquell alles Guten, Gott selbst, zu nahen.
Lassen Sie Ihren Verstand einfach werden, stellen Sie nicht so viele Überlegungen und Widerreden an, sondern gehen Sie Ihren Weg einfach und voll Vertrauen.
Es gibt für Sie in dieser Welt nur Gott und Sie. Alles andere soll Sie nur in dem Maße berühren, als und wie Gott es Ihnen befiehlt.
Ich bitte Sie, schauen Sie nicht so viel da- und dorthin, richten Sie Ihren Blick gesammelt auf Gott und auf sich.
Zerpflücken Sie daher nicht, was die anderen tun, noch was aus ihnen wird, sondern schauen Sie auf die anderen mit guten, liebevollen und gütigen Augen.
Erwarten Sie von ihnen nicht mehr Vollkommenheit als von sich selbst und seien Sie nicht erstaunt über die Vielzahl der Unvollkommenheiten.
Franz von Sales
Frage: Wie kannst du heute deinem inneren Blick erlauben, sich mehr auf die Nähe zu Gott zu richten als auf die Unvollkommenheiten um dich herum?
Nähe bedeutet sich vertraut sein, sich kennen, geborgen sein, sich sicher fühlen.
Wenn ich jemanden nahe stehe, fühle ich mich demjenigen verbunden, ich kenne ihn. Jeder Mensch braucht Nähe, jedes Kind, das geboren wird, sucht die Nähe und Geborgenheit seiner Mutter, die Nähe der Familie, später in Beziehungen und Freundschaften.
Es ist schön, jemanden zu haben, dem wir vertrauen können, bei dem ich mich sicher und verbunden fühle, dem ich alles sagen kann. Es ist ein Geschenk, solche Menschen in meinem Leben zu haben.
Ulrike Puintner
Frage: Wie spüre ich in meinem eigenen Leben die Kraft der Verbindung und Nähe, und welche Räume öffnet das für mein inneres Wachstum?
Wie entsteht Nähe in Beziehungen?
Nähe entsteht dadurch, dass ich mein Herz für den anderen öffne, die Nähe suche, mich für den anderen interressiere, ich Zeit mit ihm verbringe. Geschieht dies nicht entsteht eine immer größere Distanz und die Nähe geht verloren. Menschen, die sich nahe stehen, beeinflußen sich auch gegenseitig, sie lernen voneinander und tauschen sich aus. Ulrike Puintner
Wie nahe ist Gott?
Ich glaube, dass Gott schon von Beginn des Lebens an unsere Nähe sucht. Gott will uns nahe sein. Er hat uns zuerst geliebt. Seine Nähe zu ihm hängt also nicht von uns ab. Er ist immer da, war immer da und wird immer da sein.
Gott ist mir so nahe, wie ich es zulasse. Je mehr ich mein Herz für ihn öffne, umso mehr wird er in mir wohnen und mich erfüllen. Je mehr ich seine Nähe suche, umso mehr wird er sich finden lassen. Je mehr Zeit ich mit ihm verbringe – im Gebet, Lobpreis und Bibellesen –, desto stärker wird er in meinem Leben wirken und meine Gedanken beeinflussen.
Er spielt in meinem Leben die Rolle, die ich ihm gebe.
Ulrike Puintner
Frage: Wie offen bin ich wirklich, Gottes Nähe in meinem Alltag zuzulassen und Raum für seine Gegenwart zu schaffen?
Zeit nehmen für Gott
Was ist nun wichtig? Wie können wir die Zeit zu Hause geistlich nutzen?
Lassen Sie uns genau hinschauen: Wo können wir Zeit gewinnen für Jesus? Es lohnt sich, einmal zu überprüfen, ob wir aus Liebe zu Jesus auf zeitfressende Tätigkeiten im Alltag verzichten können. Wo werde ich von zu vielen Dingen abgelenkt? Wo lässt sich Freiraum schaffen?
Diese Zeiten des Freiraums können wir dann bewusst mit Gebet füllen. Denn das Gebet ist unerlässlich für unser geistliches Leben. Es ist die Zeit mit Jesus, in der wir ganz auf ihn ausgerichtet werden, in der wir uns einüben in ein himmlisches Leben – ein Leben mit Gott.
So wie wir früher schlechte Gewohnheiten in unser Herz einziehen ließen, können wir jetzt anfangen, darüber nachzudenken, welche guten Gewohnheiten wir etablieren möchten. Vielleicht eine Gebetseinheit am Morgen, eine am Abend, das Gebet vor dem Mittagessen oder die Messe als Mittelpunkt der Woche.
Immer wieder neu innezuhalten und sich zu fragen: Ist mein Herz auf Gott ausgerichtet?
Klaus Stefan
Frage: Wie kann ich in meinem Alltag Raum schaffen, um meinem Herzen mehr Platz für Gott zu geben?
Gottes Nähe
Im täglichen Leben machen wir alle die Erfahrung, wenig Zeit für den Herrn zu haben. Am Ende ist man vom Machen völlig in Anspruch genommen.
Ist es etwa nicht wahr, daß die Aktivität oft von uns Besitz ergreift und völlig vereinnahmt? Widmet man Vergnügen und vielerlei Zerstreuungen etwa nicht viel Zeit?
Der Advent lädt uns ein, still zu verweilen, um eine Gegenwart zu erfassen. Der Advent ist als eine Einladung zu verstehen, daß die einzelnen Ereignisse des Tages Hinweise sind, die Gott an uns richtet, Zeichen der Aufmerksamkeit, die er einem jeden von uns entgegenbringt.
Wie oft läßt Gott uns etwas von seiner Liebe spüren. Der Advent lädt uns ein und spornt uns an, über die Gegenwart des Herrn nachzudenken.
Sollte die Gewißheit seiner Gegenwart uns nicht helfen, unser ganzes Leben als Besuch zu betrachten, als eine Weise, wie er in jeder Situation zu uns kommen und uns nahe sein kann?
Benedikt XVI
Frage: Wie kann ich heute die stille Gegenwart Gottes in meinem Alltag bewusster wahrnehmen und mich von ihr tragen lassen?
Parallelstellen zum Vers Ps 73,28: nahen 84,11; Klgl 3,26; Hebr 10,22; Jak 4,8; Zuflucht 62,8; 91,2.9; 94,22; erzähl. 40,6; 71,15; 107,22
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Ps 73
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Psalm Ps 73