Psalm Ps 9: Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Psalm Ps 9

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Zum Psalm Ps 9: Hoffnung der Armen

Psalm 9 ist ein Loblied auf Gott, in dem der Autor seine Dankbarkeit und Bewunderung für Gottes Taten und Gerechtigkeit ausdrückt. Der Psalmist beschreibt Gottes Macht und Herrschaft über die Feinde und das Universum und ruft die Gläubigen auf, Gott zu preisen und ihm zu vertrauen. Der Psalm erinnert uns daran, dass Gott uns in schwierigen Zeiten beisteht und gerecht handelt, und ermutigt uns, uns auf ihn zu verlassen und ihm immer zu danken und zu preisen.

Ps 9,1-5: Gott preisen für die Rettung

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zu Ps 9,1-5

Ps 9,1: Dem Vorsänger. Auf Muth-Labben. Ein Psalm Davids.

Tägliche christliche Andacht

Ps 9,2: Dir, Herr, will ich von ganzem Herzen danken, von all deinen wunderbaren Taten will ich erzählen.

Dankbarkeit lässt das Jetzt anders leben

Der Dankbare nimmt wahr, was ihm geschenkt wird. Der Undankbare vergisst, was ihm täglich geschenkt wird. Daher hat der römische Philosoph Cicero die Undankbarkeit als Vergessen und damit als Schwäche bezeichnet. Dankbarkeit gibt die innere Kraft, nicht zu vergessen, was mir in meinem Leben schon geschenkt wurde und was mir täglich geschenkt wird durch Menschen, die mir begegnen, aber auch durch die Gaben der Schöpfung. Dankbarkeit hält die Vergangenheit nicht fest. Sie flieht auch nicht vor der Gegenwart. Vielmehr holt sie die Vergangenheit in das Jetzt hinein, um das Jetzt anders zu erleben. Anselm Grün

Ich bin nicht dankbar, weil ich glücklich bin. Ich bin vielmehr glücklich, weil ich dankbar bin. David Steindl-Rast

Von ganzem Herzen danken

Sicherlich ist es wichtig, dem zu danken, durch den Gott und seine Segnungen zu uns kommen. Unser Dank soll sich jedoch stets weiten und aufsteigen zum Himmel, zu Gott, von dem alles Gute kommt. Dieser Dank kommt von ganzem Herzen. Seine Taten, das sind seine Segnungen, die er uns zuteil werden lässt. Über diese Taten anderen zu erzählen, tut unserem geistlichen Leben gut. Wie der Duft eines Gefäßes den Inhalt verrät, so sollten auch unserem Mund liebliche Zeugnisse von der Gnade entströmen, die uns so viel Gutes tut

Tägliche christliche Andacht

Ps 9,3: Ich freue mich über dich und juble dir zu. Ich singe zu deiner Ehre und preise deinen Namen, du höchster Gott!

Freude, Jubel und Preisen

Ein heiterer und froher Sinn ist die zum Preise der Güte Gottes dienlichste Gemütsverfassung. Die Vögel erheben ihren Schöpfer mit frohlockendem. Sich täglich neu zu freuen ist eine Zierde des christlichen Charakters. Freude ist ein passendes Gewand für die Zionssänger. Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb, ob wir nun das Gold unseres Beutels oder das Gold unserer Lippen auf den Altar bringen. Weiter: Ich will loben deinen Namen, du Allerhöchster. Lobgesänge sind der passende Ausdruck innerer Dankbarkeit, und es wäre gut, wenn wir den Gesang noch mehr pflegten, um Gott damit zu verherrlichen. Spurgeon

Ps 9,4: Als meine Feinde zurückwichen, da strauchelten sie und kamen um vor deinem Angesicht.

Ps 9,5: Denn du hast mein Recht und meine Sache geführt, du sitzt auf dem Thron als ein gerechter Richter!

Gerechter Richter auf dem Thron

Alles auf der Erde ist vergänglich und findet ein Ende. Der Herr aber bleibt und thront ewiglich. Der allmächtige Gott sitzt auf dem Thron. Ihm können wir bedingungslos vertrauen. Wir können uns freuen, über unsere Sicherheit, die für alle Zukunft gegründet ist. Das ist nicht so dahin gesagt, sondern gründet sich auf unseren Erfahrungen. Im Licht unserer Vergangenheit und der Verheißungen an uns schwinden die ängstlichen Zweifel um die Zukunft. Die feste Grundlage dieser unserer Freude ist das unaufhörliche Leben in Gott und die unwandelbare Herrschaft dieses unseres treuen Gottes.

Ps 9,6-13: Gottes gerechte Gerichte preisen

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Ps 9,6: Du hast die Heidenvölker gescholten, den Gesetzlosen umgebracht, ihren Namen ausgelöscht auf immer und ewig.

Ps 9,7: Der Feind, er ist völlig und für immer zertrümmert, und die Städte hast du zerstört; ihr Andenken ist dahin.

Tägliche christliche Andacht

Ps 9,8: Der Herr thront auf ewig. Er hat seinen Thron aufgestellt zum Gericht.

Der Herr thront ewig

Die feste Grundlage unserer Freude ist das unaufhörliche Leben und die unwandelbare Herrschaft unseres treuen Bundesgottes. Der ewige Bestand der göttlichen Herrschaft gibt uns starken, nie wankenden Trost. spurgeon

Ps 9,9: Ja, Er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit und den Völkern das Urteil sprechen, wie es recht ist.

Souveränität Gottes als Richter

Dies betont die Souveränität Gottes als gerechter Richter über die Welt. Er sitzt auf dem Thron, um die Angelegenheiten der Menschheit mit Gerechtigkeit zu regieren. Dieser Vers spricht von einer stabilen und unveränderlichen göttlichen Autorität, die für Recht und Gerechtigkeit sorgt. Gottes Gericht wird als absolut und unfehlbar dargestellt, was den Gläubigen Trost und Sicherheit gibt, dass letztendlich Gottes Gerechtigkeit obsiegen wird. Es ist ein Ausdruck des Vertrauens und der Gewissheit, dass inmitten der Unruhen und der Unsicherheiten dieser Welt Gott als der gerechte Richter über allem thront.

Ps 9,10: Der Herr wird eine Zuflucht sein dem Unterdrückten, eine Zuflucht in Zeiten der Not.

Zuflucht in Zeiten der Not

Vieles bedrückt uns in unserem Leben. Vieles gibt es zu erleiden. In jeder Not aber finden wir beim Herrn Schutz und Hilfe. Wie die Schiffe sich vor dem Sturm in den Hafen flüchten, so eilen wir in der Not zu Gott. Er ist unser Anker, der uns davor bewahrt, in den Stürmen des Lebens unter zu gehen. Ein Anker benötigt jedoch einen festen Grund, wo er sich fest macht. Der feste Grund nun ist, Gott immer tiefer zu erkennen, seinen Namen und damit sein Wesen tiefer zu erkennen, ihn immer wieder neu und täglich zu suchen.

Unerschütterliche Zuversicht

Dieser Vers drückt die unerschütterliche Zuversicht aus, dass Gott denen beisteht, die in Schwierigkeiten sind. Er ermutigt dazu, Vertrauen in Gottes Schutz und Hilfe zu haben, besonders in Momenten der Bedrängnis und des Leids. Es verdeutlicht, dass Gott denen beisteht, die an ihn glauben und sich an ihn wenden, um Trost, Stärke und Sicherheit zu finden. Dieser Psalm erinnert daran, dass selbst in den dunkelsten Momenten des Lebens die Zuflucht in Gott gefunden werden kann.

Ps 9,11: Darum vertrauen auf dich, die deinen Namen kennen; denn du hast nicht verlassen, die dich, Herr, suchen!

Gottes Namen kennen

Wie das die schlimmste Unwissenheit ist, von Gott nichts zu wissen, so ist das die beste Erkenntnis, deren Mittelpunkt der Name Gottes ist. Diese höchste Erkenntnis führt zu der köstlichsten Würde, dem Glauben. O wie verlangt unsere Seele danach, Gott noch besser kennen zu lernen. Mit dem Kennen des göttlichen Namens ist aber auch ein erfahrungsmäßiges Bekanntsein mit den Eigenschaften Gottes gemeint. Jede derselben ist ein Anker, der die Seele davor bewahrt, in den Stürmen des Lebens ein Spielball der Wellen zu werden. Spurgeon

Denn du verlässt jene nicht, die dich, Herr, suchen

Der Herr mag eine Zeitlang sein Angesicht vor seinem Volk verbergen, aber noch nie hat er solche, die noch ihm fragen, wirklich völlig und endgültig verlassen. Mögen denn die gebeugten Seelen, die den Herrn suchen, aus dieser Tatsuche Trost schöpfen und, wenn sie Ihn gefunden haben, sich hoch freuen; denn wenn Gott schon denen so gnädig ist, die ihn suchen, was muss erst seine Treue gegen die sein, die ihn gefunden haben! Spurgeon

Ps 9,12: Lobsingt dem Herrn, der in Zion wohnt, verkündigt seine Taten unter den Völkern!

Lobsingt und verkündet

Davids Herz fließt von Dankbarkeit über; darum muss er auch andere aufrufen, Gott zu preisen, so wie er selbst es in den zwei ersten Versen zu tun gelobt hatte. Ein vom himmlischen Feuer der Dankbarkeit entzündetes Herz entflammt in andern dieselbe Glut. Sind wir des Lobes voll, so lässt es uns keine Ruhe, bis wir unsere ganze Umgebung dazu bewogen haben, sich mit uns in dieser seligen Beschäftigung zu vereinen. Singen und Predigen, das Loben Gottes im Liede und das Verkündigen seiner Taten, sind hier als Mittel zur Verherrlichung Gottes nebeneinander genannt. Spurgeon

Ps 9,13: Denn er forscht nach der Blutschuld und denkt daran; er vergisst das Schreien der Elenden nicht.

Gott vergisst uns nicht

Solche Stellen zeigen deutlich, dass Gott in keinem Fall die Menschen vergisst und ihnen die Beweise seiner väterlichen Liebe versagt. Das Schreien ist unser Gebet. Aufrichtiges Beten sichert uns die Fortdauer bisheriger Segnungen und zerstreut die Wolken unserer Trübsale. O segensreiches Beten, du unermüdlicher Besieger alles menschlichen Wehs, du sichere Grundlage wahrer Glückseligkeit, du Quelle immerwährender Freude. Franz von Sales schreibt: Das Gebet ist die segensreiche Quelle, deren belebende Wasser die Pflänzchen unserer guten Wünsche zum Grünen und Blühen bringen, jeden Makel von unserer Seele hinwegspülen und das von Leidenschaft erhitzte Herz abkühlen.

Ps 9,14-15: Gebet zum Herrn um Hilfe

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Ps 9,14: Herr, sei mir gnädig! Sieh, wie ich unterdrückt werde von denen, die mich hassen! Befreie mich aus den Toren des Todes,

Sei mir gnädig

Erinnerungen aus der Vergangenheit und festes Vertrauen im Blick auf die Zukunft geleiten David, den Mann Gottes, an den Gnadenthron, wo er für die Bedürfnisse der Gegenwart zu Gott fleht. So füllt er seine Zeit halb mit Loben, halb mit Bitten aus. Wie könnte er sein Leben nützlicher zubringen? Sein erstes Gebetswort: Herr, sei mir gnädig, passt für alle Menschen und alle Umstände. Es zeugt von Demut und Selbsterkenntnis und wendet sich an den rechten Helfer, den Gott aller Gnade. Spurgeon

Gott hält mit seiner Hilfe sehr oft zurück, bis unsere Lage ganz verzweifelt geworden ist, und errettet uns, wenn wir nur noch das Grab vor uns sehen. John Trapp

Ps 9,15: damit ich all deinen Ruhm erzähle in den Toren der Tochter Zion, damit ich jauchze über dein Heil!

Zweck der begehrten Gnade

Lasst uns den Zweck nicht übersehen, den David im Auge hat, wenn er Gnade begehrt. Es ist die Verherrlichung Gottes: dass ich erzähle all deinen Preis. Die wahren Frommen sind nicht so selbstsüchtig, nur an sich zu denken. Sie begehren die Juwelen der Gnade, damit auch anderer Augen dieselben leuchten und funkeln sehen und den bewundern mögen, der den Seinen solch unschätzbare Kleinode schenkt. Spurgeon

Ps 9,16-19: Gericht über die Nationen

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Ps 9,16: Die Heidenvölker sind versunken in der Grube, die sie gegraben haben; ihr Fuß hat sich gefangen in dem Netz, das sie heimlich stellten.

Ps 9,17: Der Herr hat sich zu erkennen gegeben, hat Gericht gehalten; der Gottlose ist verstrickt in dem Werk seiner Hände!

Ps 9,18: Die Gottlosen müssen ins Totenreich hinabfahren, alle Heidenvölker, die Gott vergessen.

Ps 9,19: Denn der Arme wird nicht für immer vergessen; die Hoffnung der Elenden wird nicht stets vergeblich sein.

Denn der Arme wird nicht für immer vergessen

Diese Worte sind eine kraftvolle Erinnerung daran, dass Gott die Leiden und Nöte der Armen und Entrechteten sieht. Obwohl es oft scheint, dass das Leid der Schwachen übersehen wird und ihre Schreie ungehört verhallen, versichert dieser Psalm, dass Gott sie nicht vergessen hat. Ihre Hoffnung auf Gerechtigkeit und Erbarmen ist bei Gott sicher verwahrt und wird letztlich nicht enttäuscht. Dieser Vers ermutigt uns, unser Vertrauen auf Gott zu setzen, der sich um jeden Einzelnen kümmert und gerecht handelt.

Wir sind nicht verloren

Wohl flüstert Satan solch zitternden Seelen ins Ohr, ihre Hoffnung werde zuschanden werden; sie haben aber hier die göttliche Versicherung: Die Hoffnung der Elenden wird nicht verloren sein ewiglich. Das Volk des Herrn ist ein gedemütigtes, bekümmertes, in sich selbst zunichte gemachtes Volk, voll Empfindung seiner Mängel und Bedürfnisse; täglich müssen sie ihres Gottes harren und von der Hoffnung auf das, was er verheißen hat, leben. Solche Leute mögen warten müssen, aber sie werden stets die Erfahrung machen, dass sie nicht vergeblich warten. Spurgeon

Ps 9,20-21: Stehe auf, Herr!

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Ps 9,20: Steh auf, o Herr, damit der Mensch nicht die Oberhand gewinnt, dass die Heidenvölker gerichtet werden vor deinem Angesicht!

Ps 9,21: O Herr, lege doch Furcht auf sie, damit die Heidenvölker erkennen, dass sie sterbliche Menschen sind!

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Ps 9

Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Psalm Ps 9. 

Ps 9