Lukas-Evangelium Lk 3. Kap.: Auslegung, Kommentar und Andacht zur Bibel
Inhaltsverzeichnis
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 3. Kap.
Zum Lukas Evangelium Lk 3. Kap.
Lukas Evangelium Kapitel 3 beschreibt die öffentliche Taufe Jesu durch Johannes den Täufer. Dies markiert den Beginn von Jesu öffentlichem Wirken und seiner Identifikation als Sohn Gottes. Der Stammbaum Jesu wird ebenfalls bis zu Adam zurückverfolgt, um seine Menschlichkeit zu betonen und seine Verbindung zur gesamten Menschheit zu betonen. Die Taufe Jesu zeigt auch, dass er bereit ist, den Willen Gottes zu erfüllen und seine Mission zu beginnen.
Lk 3,1-20: Johannes der Täufer
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 3,1-20
Parallelstellen: Mt 3,1-12; Mk 1,1-8
Lk 3,1: Die Zeit, in der Johannes auftritt
Lk 3,1: Es war im 15. Regierungsjahr von Kaiser Tiberius. Pontius Pilatus verwaltete als Statthalter die Provinz Judäa; Herodes herrschte über Galiläa, sein Bruder Philippus über Ituräa und Trachonitis, und Lysanias regierte in Abilene.
Selber Prophet sein
Man ist nicht Prophet außerhalb der Zeit. Das Evangelium spricht davon, dass Johannes in einem ganz konkreten Moment in einer bestimmten Region Palästinas erschienen ist, als X, Y und Z regierten. So ähnlich hat Gott dich unter bestimmten äußeren Umständen, Regierenden und zeitlich komplexen Rahmenbedingungen dazu erwählt, in deiner Familie oder im Arbeitsfeld Zeugnis von Hoffnung, Glaube und Liebe abzulegen. Alejandro Espejo
Gebet
Vater, meine Berufung als Christ zum Zeugnis der Liebe und Hoffnung ist real und konkret. Du weißt, warum ich jetzt hier bin und nichts anderswo. Lass mich unter diesen Umständen – seien sie von dir gewollt oder auch nur erlaubt – ohne zu jammern mein Herz für deine Ankunft bereiten und dich in meinen Alltag bezeugen. Durch wen spricht Gott zu mir? Für wen bin ich Zeuge der Hoffnung?
Lk 3,2-6: Johannes d. T. und das Wort Gottes
Lk 3,2: Hannas und später Kaiphas waren die Hohenpriester. In dieser Zeit sprach Gott zu Johannes, dem Sohn von Zacharias, der in der Wüste lebte.
Für dein Leben
- Höre auf Gottes Ruf: Wie Johannes in der Wüste bereit war, Gottes Botschaft zu empfangen, sei offen für Momente, in denen Gott durch Stille oder Umstände zu dir spricht.
- Handle im Vertrauen: Gott kann dich in alltäglichen Situationen oder schwierigen Zeiten gebrauchen, um anderen Orientierung und Hoffnung zu geben, genau wie Johannes berufen wurde, den Weg für Jesus zu bereiten.
- Parallelstellen zum Vers Lk 3,2: Joh 18,13; Apg 4,6
In der Wüste
In der Wüste erging das Wort des Herrn noch nie an die Propheten. Wenn man die Wüste in ihrer geistlichen Bedeutung versteht, ergibt es mehr Sinn, als wenn man nur den einfachen Wortsinn beachtet. Denn wirklich, wer in der Wüste predigt, der lässt seine Stimme umsonst erschallen, denn dort ist ja niemand, der ihm zuhören kann. Der Vorläufer Christi, die Stimme des Rufers in der Wüste, predigt vielmehr in der Wüste der Seele, die keinen Frieden hat. Origenes
Lk 3,3: Er kam in die ganze Umgegend des Jordan und verkündigte eine Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.
Für dein Leben
- Erkenne deine Sünden: Sei ehrlich mit dir selbst und gestehe, wo du gefehlt hast, sei es in Gedanken, Worten oder Taten. Nur so kannst du wirklich umkehren.
- Ändere deinen Weg: Kehre um, indem du bewusste Entscheidungen triffst, das Gute zu tun, und suche aktiv Gottes Vergebung. Dein Handeln soll deine Reue widerspiegeln.
- Parallelstellen zum Vers Lk 3,3: 3,3–6: Mt 3,1–6; Mk 1,2–6; Joh 1,19–23; – Mk 1,4
Aufruf zur Buße
Einige Leute denken, dass es bei der Buße hauptsächlich um Gefühle geht, insbesondere um das Mitleid mit der eigenen Sünde. Es ist wunderbar, seine Sünde zu bedauern, aber Buße ist kein Wort für „Gefühle“. Es ist ein Aktionswort. Johannes forderte seine Zuhörer auf, ihre Meinung zu ändern und nicht nur Mitleid mit dem zu haben, was sie getan hatten. Reue spricht von einer Richtungsänderung, nicht von Kummer im Herzen.
Die Taufe der Buße
Die Taufe (nicht die christliche, die gab´s ja da noch nicht!) war eigentlich ein Ritual für Nichtjuden, die Juden werden wollten. Hier nun aber verkündigt Johannes der Täuber die Taufe der Buße für die Juden. Sich dieser Taufe zu unterwerfen bedeutete für einen Juden, etwas zu sagen wie: Ich bin so schlimm wie ein heidnischer Nichtjude. Dies war ein Zeichen demütiger Reue, eine radikale erneute Hingabe an Gott. Diese Taufe der Buße drückte das Bedürfnis aus, mit Gott ins Reine zu kommen. Was kann die Taufe des Johannes für uns bedeuten? Es ist ein Aufruf zur Buße, dass wir unsere Sünden erkennen und aus dieser Erkenntnis heraus den Erlöser suchen. Darum ermahnt uns Johannes der Täufer jedes Jahr aufs Neue im Advent zur Buße. Adventszeit ist immer Zeit der Buße, sowie die Weihnachtszeit Zeit der Gnade ist. Ohne Adventszeit keine Weihnachtszeit. Ohne Buße, keine Gnade.
Was ist die Taufe des Johannes?
Es ist ein Aufruf zur Buße, dass wir unsere Sünden erkennen und aus dieser Erkenntnis heraus den Erlöser suchen. Daher kam Johannes, ermahnte zur Buße, damit wir durch die Buße gebessert und zerknirscht die Vergebung erhalten könnten. Darum ermahnte er uns zur Buße, damit wir die nachfolgende Vergebung durch den Glauben an Christus leichter erlangten. Denn wenn wir nicht von Buße getrieben würden, die nur auf den Christus vorzubereiten die Bestimmung hat, so würden wir die Gnade nicht begehren. Goldene Perle
Lk 3,4: Macht den Weg frei für den Herrn! Räumt alle Hindernisse weg!
Lk 3,4: Die Stimme eines Rufenden ertönt in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Pfade eben!
Für dein Leben
- Sei bereit, alte Gewohnheiten abzulegen, die dich von Gott und deinem Ziel ablenken, und schaffe Raum für Neues in deinem Herzen.
- Erkenne, dass deine Lebenswege nicht immer gerade verlaufen; arbeite aktiv daran, Hindernisse zu beseitigen und Versöhnung zu suchen, um Gottes Nähe spürbar zu machen.
- Parallelstellen zum Vers Lk 3,4: 1,76; Mal 3,1
Was sind unsere Hindernisse?
Was sind unsere Hindernisse? Es sind letztlich die Hindernisse im eigenen Herzen. Folgen wir unserem Herrn, dann hilft er uns, unsere Egoismen zu besiegen, unsere Ansprüche einzuschränken und das, was uns bedrückt, zu bewältigen. Das Einzige, was Gott von uns braucht ist unser ja. Erneuern und stärken wir dieses Ja zu Gott und sagen nein zu allem, was uns von ihm wegzieht. Denn nur wenn wir unserem oft verhärteten Herzen entsagen, werden wir frei sein durch ihn, so dass neues Leben durch ihn in uns aufkeimt. Was für ein Geschenk! Die Antwort auf dieses Geschenk sind wir selbst: unsere Zeit, unser Gebet, unser Verbundensein mit Christus, der für uns leidet, stirbt und aufersteht.
Das größte Hindernis in unserem Leben sind wir selbst.Gudrun Zydek
Bereitet dem Herrn den Weg!
Was für einen Weg sollen wir dem Herrn bereiten? Einen sichtbaren etwa? Könnte das Wort Gottes auf einem solchen Weg gehen? Geht es nicht vielmehr darum, dem Herrn im Innern des Menschen einen Weg zu bereiten, für ihn in unsern Herzen ebene und gerade Wege zu bauen?
Das ist der Weg, auf dem das Wort Gottes seinen Einzug gehalten hat: Es lässt sich im Herz des Menschen nieder, wenn es dort Raum findet. Das Herz des Menschen ist groß, es ist geräumig und kann viel fassen, wenn es nur rein ist. Bereite also dem Herrn den Weg durch einen guten Lebenswandel, ebne den Pfad durch ausgezeichnete Werke, damit das Wort Gottes in dir wandeln kann ohne anzustoßen, und damit es dir die Kenntnis seiner Geheimnisse und seines Kommens schenke. Origenes
Lk 3,5: Jedes Tal soll ausgefüllt und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden.
Abgründe auffüllen und Gipfel wegschaffen
Welche Abgründe gibt es? Die Hetze unserer Zeit, die Schlucht der Unversöhntheit und des Unfriedens, das Tal der Rachegefühle und Hassgedanken oder die Gräben der Hartherzigkeit. Hier ist Raum um bei sich selbst zu schauen und zu suchen und dann zu beginnen die eine oder andere Schlucht auszufüllen bzw. den einen oder anderen Abgrund zuzuschütten.
Was kann sich wie ein Berggipfel vor mir auftürmen, den es abzutragen gilt? Zu große Erwartungen an sich selbst, Konflikte, die immer weiter anwachsen, wenn ich sie stehen lasse, statt sie zu bereinigen. Vielleicht auch der Berg des Misstrauens, der Hartherzigkeit, der Gnadenlosigkeit? Ich denke, wir machen den Weg gerade auch dann frei für Gott, wenn wir Wege wieder zueinander finden, wenn wir versuchen wegzuräumen, was dazwischen steht, was Beziehungen lähmt und Gemeinschaft hemmt und blockiert.
Parallelstellen zum Vers Lk 3,5: Jes 49,11
Lk 3,5: Das Krumme soll gerade und die holprigen Wege eben werden.
Lk 3,6: Alles Fleisch wird das Heil Gottes sehen.
Für dein Leben
- Erkenne: Jede Person ist eingeladen, Gottes Heil zu erfahren – auch du. Öffne dich für seine Liebe und lass sie dein Herz berühren.
- Handle: Lebe so, dass andere durch dich einen Einblick in Gottes Heil bekommen. Sei barmherzig, gerecht und bring Hoffnung in deine Umgebung.
- Parallelstellen zum Vers Lk 3,6: Jes 40,3–5; Lk 2,30; Ps 98,2.3; Jes 52,10; Apg 28,28
Das Heil Gottes
Wir sehnen uns nach dem Heil, weil um uns so vieles unheil ist: Krankheit, Kriege, Beziehungskrisen u.v.m. Wir sehnen uns nach dem Heil. Genauer, wir sehnen uns nach einem, der alles heil machen kann: dem Heiland. Johannes prophezeit hier eben diesen Heiland. Jedes Mal, wenn wir auf Christus schauen, sehen wir diesen Heiland, sein Heil in unserem Leben gegenwärtig, weil er bei uns und der ganzen Menschheit bleibt bis zum Ende der Zeit. Gekommen ist für uns der Tag des Heils in der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus. Wo kannst du sein Heil in deinem Leben schauen? Er ist unsere Kraftquelle für ein Leben in einer unheilen Welt. Der Glaube ist dabei zum Heil notwendig. Im Glauben schauen wir das Heil und wissen uns in Gottes Händen.
Herr, lass mich dein Heil sehen! Schenke mir eine persönliche und tiefe Begegnung mit dir!
Lk 3,7-9: Predigt des Johannes des Täufers
Lk 3,7: Er sprach nun zu der Volksmenge, die hinausging, um sich von ihm taufen zu lassen: Schlangenbrut! Wer hat euch unterwiesen, dem kommenden Zorn zu entfliehen?
Parallelstellen zum Vers Lk 3,7: 3,7–9: Mt 3,7–10
Lk 3,8: Zeigt durch Taten, dass ihr wirklich zu Gott umkehren wollt!
Lk 3,8: So bringt nun Früchte, die der Buße würdig sind!
Für dein Leben
- Prüfe deine Einstellung: Überlege, ob du in deinem Leben wirklich umkehren möchtest und wie du dein Herz für Veränderung öffnen kannst.
- Handle aus Verantwortung: Überlege, wie du mit deinen Handlungen und Entscheidungen anderen Menschen helfen und Gutes tun kannst.
- Parallelstellen zu Lk 3,8: Joh 8,33.37.39 Apg 3,25
Früchte der Buße
Die Frucht der Buße ist schlicht die Liebe. Die Reue über das, wo ich versage (vor allem im zwischenmenschlichen Bereich) steht am Anfang. Ich versage hier täglich! Aus dieser Reue folgt täglich neu die Buße, der Entschluss zur Umkehr, auch hier: täglich neu, indem ich mich bemühe, mich von der Liebe leiten zu lassen. Gerade wir Christen stehen in der Gefahr, dass dieses „Liebt einander“ zur Phrase verkommt oder zur reinen Morallehre. Die Liebe aber ist weit mehr, ist nur möglich aus der inneren Begegnung mit Gott heraus. Denn diese Gottesbegegnung wandelt uns, so dass sein Wille immer mehr auch mein Wille wird: eine Willensgemeinschaft. Dann lerne ich, den Nächsten nicht mehr bloß mit meinen Augen anzusehen, sondern mit den Augen Jesu Christi. Ich sage zum Nächsten Ja, weil Christus zu ihm Ja sagt. Ich sehe mit Christus und sehe damit mit dem Blick der Liebe, den der Nächste braucht.
Worte von Origenes
Wollt ihr wissen, was das für Früchte sind, die der Umkehr entsprechen? Liebe ist eine Frucht des Geistes, Freude ist eine Frucht des Geistes, ebenso Frieden, Geduld, Freigebigkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung und noch weitere. Wenn dies alles zur Grundhaltung unsres Lebens geworden ist, dann haben wir solche Frucht gebracht, „die der Umkehr entspricht.
Lk 3,9: Es ist aber auch schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder Baum nun, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen!
Parallelstellen zum Vers Lk 3,9: Mt 7,19
Lk 3,10-14: Früchte der Buße zeigen
Lk 3,10: Da fragte ihn die Menge und sprach: Was sollen wir denn tun?
Was sollen wir tun?
Der Glaube ohne das Tun ist tot? Was soll ich tun, ist eine lebenslange Frage. Die Antwort: Tue das Nächstliegende, das was du kannst, ist die lebenslange Antwort. Immer, wenn wir das Gute, das uns möglich ist, tun, auch wenn es uns banal und wenig vorkommen sollte, vollzieht sich Weihnachten, kommt Gott in die Welt. Die Grundfrage des Advents lautet: Spüren die Menschen an mir und meinem Verhalten im ganz normalen Alltag, dass Gott im Kommen ist. Lass Gott an dein Herz heran. Nimm Gott ernst, lass ihn in deiner Mitte leben.
Blühe dort, wo Gott dich hingepflanzt hat. Franz von Sales
Parallelstellen zum Vers Lk 3,10: Apg 2,37
Lk 3,11: Er antwortete und sprach zu ihnen: Wer zwei Hemden hat, gebe dem, der keines hat; und wer Speise hat, der mache es ebenso!
Für dein Leben
- Teile mit anderen: Wenn du das Gefühl hast, genug zu haben, teile dein Überfluss mit denen, die in Not sind. Es gibt immer jemanden, der deine Hilfe braucht.
- Verändere dein Verhalten: Höre auf, anderen zu schaden oder zu betrügen. Sei gerecht und ehrlich in deinen Handlungen. Dein Verhalten kann die Welt um dich herum verändern.
- Parallelstellen zum Vers Lk 3,11: Jak 2,15–17; 1Joh 3,17
Gebe dem
Wir befinden uns in einer Zeit des Wartens. Damit ist nicht nur der Advent gemeint, sondern unser ganzes Leben hier auf Erden. Wir warten auf den Erlöser und sein endgültiges Kommen Jesu. Aber unser Warten darf nicht passiv sein, es braucht eine dynamische, aktive Haltung: Praktizierte Nächstenliebe! Das „Gebe dem“ muss lebendig werden in meinem Leben. Das Hemd war damals ein auf der Haut getragenes Untergewand und war so etwas wie eine Grundbekleidung. Wenn es um praktizierte Nächstenliebe geht, geht es um das konkret Praktische und Notwendige: Kleidung, Essen, aber auch Zuwendung, Gemeinschaft (ebenso wichtige Grundbedürfnisse!). Wichtig ist es, das für mich „runter zu brechen“: Wo bemühe ich mich heute dieses „gebe dem“ umzusetzen? Wem gebe ich? Was gebe ich? Wie gebe ich?
Wir dürfen täglich neu mit einer von Jesus geschenkten Menschlichkeit die praktischen Aufgaben im Alltag bewältigen. Paul Deitenbeck
Lk 3,12: Es kamen auch Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen wir tun?
Parallelstellen zum Vers Lk 3,12: 7,29; Mt 21,31
Lk 3,13: Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als was euch vorgeschrieben ist!
Parallelstellen zum Vers Lk 3,13: 19,8
Lk 3,14: Es fragten ihn aber auch Kriegsleute und sprachen: Und was sollen wir tun? Und er sprach zu ihnen: Misshandelt niemand, erhebt keine falsche Anklage und seid zufrieden mit eurem Sold!
Johannes Anweisungen waren ziemlich gewöhnlich
Er forderte, dass die Menschen teilen, dass sie fair miteinander umgehen und dass sie nicht gemein und grausam sind; dass sie zufrieden sind mit dem, was sie bekommen. Lauterkeit in den gewöhnlichen Dingen ist immer noch ein Zeichen echter Reue. Wir denken manchmal, dass Gott von uns verlangt, Großes oder Unmögliches zu tun, um Reue zu demonstrieren. Oft sucht Er stattdessen nach Integrität in den gewöhnlichen Dingen.
Parallelstellen zum Vers Lk 3,14: Lev 19,11.13; begnügt 1Tim 6,8
Lk 3,15-17: Johannes zeugt von Christus
Lk 3,15: Da aber das Volk in Erwartung stand und alle in ihren Herzen sich wegen Johannes fragten, ob er vielleicht der Christus sei.
Parallelstellen zum Vers Lk 3,15: 3,15–17: Mt 3,11.12; Mk 1,7.8; Joh 1,26–27
Lk 3,16: Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin nicht würdig, ihm seinen Schuhriemen zu lösen. Der wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen.
Demut des Johannes
Christus kam vom Himmel auf unsere Erde, damit wir ihn sehen konnten. Johannes sagte, dass er es nicht wert sei, sich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren. Weil er demütig war, erkannte Johannes, wer er selbst war und wer Jesus war. Wir neigen dazu, uns selbst in Gedanken und Handlungen über andere zu erheben. Solange wir dies nicht erkennen, werden wir unseren Herrn nicht verstehen. Er hat sich selbst erniedrigt und unsere niedrige menschliche Natur angenommen, damit wir die Würde des Menschen und die Heiligkeit Gottes, der sich so erniedrigte, erkennen können. P. Roderick Ermatinger LC
Die Rabbiner zur Zeit Jesu lehrten, dass ein Lehrer von seinen Anhängern fast alles verlangen könnte, außer dass sie seine Sandalen ausziehen. Das wurde als zu demütigend angesehen, um es zu fordern
Unsere Taufe
Am Tag deiner Taufe hat Gott dich in seine Heiligkeit hineingezogen. Du wurdest als Sohn oder Tochter des himmlischen Vaters angenommen. Du wurdest in Christus eingegliedert. Durch die Taufe werden wir in den mystischen Leib Christi eingegliedert, wir sterben und auferstehen mit Ihm. Der sich aus der Taufe ergebende Auftrag besteht darin, auf Jesus zu hören, das heißt an Ihn zu glauben, Ihm fügsam zu folgen und seinen Willen, den Willen Gottes, zu tun.
Die Taufe ist der Anbeginn des geistlichen Lebens und das Tor zu den Sakramenten. Thomas von Aquin
Parallelstellen zum Vers Lk 3,16: Joh 3,31; Apg 13,25
Lk 3,17: Er hat die Worfschaufel in seiner Hand, und er wird seine Tenne durch und durch reinigen und den Weizen in seine Scheune sammeln; die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen!
Parallelstellen zum Vers Lk 3,17: Jes 66,24; Ps 21,10; Mt 13,30
Lk 3,18-20: Ende des Dienstes des Johannes
Lk 3,18: Auch mit vielen anderen Ermahnungen verkündigte er dem Volk die frohe Botschaft.
Für dein Leben
- Verkündigung der guten Nachricht: Du bist berufen, die frohe Botschaft von Gottes Liebe weiterzugeben und Menschen Hoffnung zu schenken. Teile dein Vertrauen in Gott, wo immer du bist.
- Aufruf zur Umkehr: Du kannst immer wieder zu Gott umkehren, egal, was war. Jeder neue Tag ist eine Chance, in deinem Glauben zu wachsen und Veränderungen zu erleben.
Lk 3,19: Der Vierfürst Herodes aber, da er von ihm getadelt wurde wegen Herodias, der Frau seines Bruders Philippus, und wegen all des Bösen, was Herodes tat,
Parallelstellen zum Vers Lk 3,19: 3,19.20: Mt 14,3.4; Mk 6,17.18
Lk 3,20: fügte zu allem noch das hinzu, dass er den Johannes ins Gefängnis warf.
Für dein Leben
- Mut zur Wahrheit: Du bist gefordert, auch unangenehme Wahrheiten zu sagen, selbst wenn es schwierig ist. Deine Ehrlichkeit kann andere zum Nachdenken bringen.
- Konsequente Haltung: Du musst dich entscheiden, was du glaubst und wie du lebst. Bleibe standhaft und treu zu deinen Überzeugungen, selbst wenn der Druck wächst.
Lk 3,21-22: Taufe von Jesus
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 3,21-22
Parallelstellen: Mt 3,13-17; Mk 1,9-11
Lk 3,21: Es geschah aber, als alles Volk sich taufen ließ und auch Jesus getauft wurde und betete, da tat sich der Himmel auf.
Für dein Leben
- Glaube an deine Taufe: Deine Taufe ist ein Zeichen, dass du zu Gott gehörst und dass er sich mit dir verbindet. Lebe in dieser Identität und erinnere dich immer daran, dass du Gottes geliebtes Kind bist.
- Suche die Nähe Gottes: Jesus nahm sich Zeit für Gebet. So kannst auch du durch Gebet und Stille immer wieder Kraft und Orientierung von Gott empfangen.
- Parallelstellen zum Vers Lk 3,21: 3,21.22: Mt 3,13–17; Mk 1,9–11; Joh 1,29–34; betete 5,16
Lk 3,22: Der Heilige Geist stieg in leiblicher Gestalt wie eine Taube auf ihn herab, und eine Stimme ertönte aus dem Himmel, die sprach: Du bist mein geliebter Sohn; an dir habe ich Wohlgefallen!
Für dein Leben
- Gottes Stimme hören: Wie Jesus bei seiner Taufe empfing auch du Gottes Stimme. Ermutige dich, immer wieder in Stille auf Gott zu hören, um seine Führung zu empfangen.
- Mit dem Heiligen Geist erfüllt werden: Der Heilige Geist war bei Jesus, um ihm Kraft zu geben. Erlaube auch dir, dich immer wieder vom Heiligen Geist leiten und stärken zu lassen, besonders in herausfordernden Momenten.
- Parallelstellen zum Vers Lk3,22: Joh 1,32; 1Joh 5,9
Die Taufe Jesus
Jesus erhielt keine Taufe, weil er ein Sünder war, der Buße tun und von seinen Sünden gereinigt werden musste. Er tat es, um sich vollständig mit dem sündigen Menschen zu identifizieren. Dies war dasselbe Herz, das zu Seiner endgültigen Identifikation mit dem sündigen Menschen am Kreuz führen würde.
Worte von Benedikt XVI
Der Bericht von der Taufe Jesu zeigt den Weg der Erniedrigung und Demut, den der Sohn Gottes freiwillig gewählt hat, um dem Plan des Vaters zu folgen, um seinem Liebeswillen im Hinblick auf den Menschen in allem gehorsam zu sein, bis hin zum Kreuzesopfer. Erwachsen geworden, beginnt Jesus seine öffentliche Sendung, indem er sich zum Jordan begibt, um von Johannes eine Taufe der Buße und Umkehr zu empfangen. Es geschieht das, was in unseren Augen paradox erscheinen könnte. Braucht Jesus Buße und Umkehr?
Sicherlich nicht. Und doch reiht sich gerade er, der ohne Sünde ist, unter die Sünder ein, um sich taufen zu lassen, um diese Geste der Buße zu vollbringen Jesus will sich auf die Seite der Sünder stellen, indem er mit ihnen solidarisch ist und die Nähe Gottes zum Ausdruck bringt. Jesus zeigt seine Solidarität mit uns, mit unserer Mühe, uns zu bekehren, unsere Egoismen hinter uns zu lassen, von unseren Sünden loszukommen, um uns zu sagen, daß er – wenn wir ihn in unser Leben aufnehmen – fähig ist, uns wieder aufzurichten und zur Höhe Gottes, des Vaters zu führen. Benedikt XVI
Die Taufe Jesu im Jordan ist eine Vorwegnahme seiner Bluttaufe am Kreuz
Gebet nach der Taufe
Es heißt: Da er getauft wurde und betete, damit du wissest, daß man nach der Taufe reichlich beten solle. Denn obschon alle Sünden in der Taufe nachgelassen wurden, so ist doch die Gebrechlichkeit des irdischen Fleisches noch nicht getilgt. Denn wie nach dem Durchgang durch das rote Meer freuen wir uns über die Versenkung der Ägypters aber in der Wüste des weltlichen Wandels kommen andere Feinde entgegen, welche unter dem Beistände der Gnade Christi mit unserer Mitwirkung besiegt werden, bis wir zum Vaterlande gelangen.
Wir bemerken Lukas‘ wiederholte Betonung des Gebets. Andere Evangelisten beschreiben diese Gelegenheit, aber nur Lukas weist darauf hin, dass es geschah, während er betete.
Der sich öffnende Himmel
Dies ist ein schönes Bild für die Wirkung des Gebetes. Wenn wir beten, öffnet sich über uns der Himmel. Im Gebet kommt der Heilige Geist auf uns herab und stärkt uns für unsere Aufgabe. Und wir erfahren im Gebet, dass wir von Gott bedingungslos geliebt sind. Im Gebet erkennen wir, wer wir eigentlich sind. Im Gebet erfahren wir uns als Gottes geliebte Söhne und Töchter. Wir erfahren die Zusage, dass Gott uns bedingungslos liebt.
Herabkommen des Geistes
Und es kam der Heilige Geist herab. Niemand soll glauben, dass er ihn nicht hatte und daher empfing. Denn er sandte ihn als Gott vom Himmel herab, empfing ihn aber unten als Mensch. Daher kam er von ihm auf ihn herab, nämlich von seiner Gottheit auf seine Menschheit.
Anselm Grün zur Taufe
Die frühe Kirche nannte die Taufe „photismos = Erleuchtung“. In der Taufe kommen wir ins Licht. Da hellt sich unser Dasein auf. Wir bekommen neue Augen und erkennen die Wirklichkeit, wie sie wahrhaft ist, unsere eigene Wirklichkeit, aber auch die der Welt. Johann Baptist Metz, der politische Theologe, spricht von der Mystik der offenen Augen.
Der indische Jesuit de Mello beschreibt einmal Mystik als Aufwachen zur Wirklichkeit. Lassen wir uns von Jesus unsere Augen öffnen, damit wir mit einem Blick der Liebe und der Hoffnung auf uns, auf unsere Mitmenschen und auf unsere Welt schauen. Wir können auf die Welt aber nur mit offenen Augen schauen, wenn wir daran glauben, dass die ganze Welt schon vom Licht Christi erleuchtet ist, das alles zu erhellen und zu heilen vermag. Anselm Grün
Worte von Benedikt XVI
Was geschieht im Augenblick der Taufe Jesu durch Johannes? Angesichts dieser demütigen Geste der Liebe von seitens des Gottessohnes öffnet sich der Himmel, und der Heilige Geist offenbart sich sichtbar im Bild der Taube, während eine Stimme aus der Höhe das Wohlgefallen des Vaters zum Ausdruck bringt, der den eingeborenen, geliebten Sohn anerkennt. Es handelt sich um eine wirkliche Offenbarung der allerheiligsten Dreifaltigkeit, die die Gottheit Jesu bezeugt und dass er der verheißene Messias ist, von Gott gesandt, um sein Volk zu befreien, damit es gerettet wird. Benedikt XVI
Lk 3,23-38: Stammbaum
Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 3,23-38
Lk 3,23: Jesus war ungefähr 30 Jahre alt, als er begann; er war, wie man meinte, ein Sohn Josephs.
Zum Stammbaum
Ehe Lukas über das öffentliche Wirken unseres Herrn berichtet, unterbricht er, um uns Jesu Stammbaum zu nennen. Wenn Jesus wirklich Mensch war, dann musste er von „Adam“ abstammen. Dieser Stammbaum beweist, dass es so war. Man glaubt allgemein, dass dieser Stammbaum die Linie über Maria wiedergibt. Man beachte, dass Vers 23 nicht sagt, dass Jesus ein Sohn Josephs war, sondern er „war, wie man meinte, ein Sohn des Joseph.
Lukas unterscheidet sich im Bericht von Matthäus von David an, aber beide beenden ihre Genealogie mit Joseph. Die beste Erklärung dafür scheint zu sein, dass Lukas Marias Linie folgte (Jesus tatsächliche Abstammung), während Matthäus Josephs Linie folgte (Seine legale Abstammung durch Adoption)
Parallelstellen zum Vers Lk3,23: 3,23–38: Mt 1,1–17; dreißig Num 4,1–3; Josef 4,22; Mt 13,55
Lk 3,23-38: Und Jesus war ungefähr 30 Jahre alt, als er begann; er war, wie man meinte, ein Sohn Josephs, des Eli, des Matthat, des Levi, des Melchi, des Janna, des Joseph, des Mattathias, des Amos, des Nahum, des Esli, des Nangai, des Maath, des Mattathias, des Semei, des Joseph, des Juda, des Johanan, des Resa, des Serubbabel, des Schealtiel, des Neri, des Melchi, des Addi, des Kosam, des Elmodam, des Er, des Joses, des Elieser, des Jorim, des Matthat, des Levi, des Simeon, des Juda, des Joseph, des Jonan, des Eljakim, des Melea, des Mainan, des Mattatha, des Nathan, des David, des Isai, des Obed, des Boas, des Salmon, des Nachschon, des Amminadab, des Aram, des Hezron, des Perez, des Juda, des Jakob, des Isaak, des Abraham, des Terach, des Nahor, des Serug, des Regu, des Peleg, des Heber, des Schelach, des Kainan, des Arpakschad, des Sem, des Noah, des Lamech, des Methusalah, des Henoch, des Jared, des Mahalaleel, des Kainan, des Enosch, des Seth, des Adam, Gottes.
Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Lk 3. Kap.
Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Lukas Evangelium Lk 3. Kap.