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Gal 3

Galater Brief Gal 3. Kap.:  Andacht, Auslegung und Kommentar zur Bibel

Andacht, Auslegung, Predigt und Kommentar zur Bibel zum Galater Brief Gal 3. Kap.

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Andacht zum Galater Brief Gal 3. Kap.

Galater Brief Gal 3 betont die Bedeutung des Glaubens an Christus für die Rechtfertigung und die Unabhängigkeit von der Gesetzlichkeit. Paulus argumentiert, dass wir durch den Glauben gerechtfertigt sind und nicht durch die Einhaltung des Gesetzes. Er zeigt auch, dass das Gesetz als Verfluchung und nicht als Segen für uns wirken kann, wenn es unser Vertrauen in Christus untergräbt. Darüber hinaus betont Paulus, dass Christus das Ziel des Gesetzes ist und dass wir durch den Glauben an ihn in ihm eins sind und uns von allen Unterscheidungen trennen sollten, die das Gesetz hervorruft. Insgesamt betont Galater 3 die Bedeutung des Glaubens an Christus als Grundlage unserer Beziehung zu Gott und zur Gemeinschaft der Gläubigen

Gal 3,1-14: Gesetz oder Glaube?

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Galater Brief Gal 3,1-14

Gal 3,1: Warum wollt ihr Christen in Galatien das denn nicht endlich begreifen! Wer konnte euch bloß so verblenden? Habe ich euch das Sterben von Jesus Christus am Kreuz nicht deutlich vor Augen gestellt?

Zum Abschnitt Gal 3,1-14

In Galater 3,1-14 legt Paulus eindrücklich die Bedeutung des Glaubens dar. Er erinnert die Galater daran, dass ihre Rechtfertigung nicht durch Werke, sondern allein durch den Glauben geschieht.

Die Erwähnung des Fluchs des Gesetzes macht deutlich, dass menschliches Bemühen nicht ausreicht, um gerecht zu werden. Stattdessen empfangen Gläubige durch den Glauben an Christus den Segen Abrahams.

Dieser Abschnitt unterstreicht die zentrale Rolle des Glaubens in der Geschichte der Erlösung und zeigt, dass Gottes Verheißungen durch Christus Wirklichkeit werden.

Es ist ein Aufruf, das Vertrauen auf den Glauben zu setzen und nicht auf eigene Leistungen, um die göttliche Gnade zu erfahren.

Frage: Wie verändert sich mein Leben, wenn ich beginne, ganz auf den Glauben zu vertrauen, statt auf eigene Anstrengungen?

Parallelstellen zum Vers Gal 1,1: 5,7; 2Kor 11,3; Eph 1,13; Apg 11,17; Gekreuzigter 1Kor 2,2 

Gal 3,2: Beantwortet mir nur diese eine Frage: Wodurch habt ihr den Geist Gottes empfangen? Indem ihr die Forderungen des Gesetzes erfüllt habt oder weil ihr die Botschaft des Glaubens gehört und angenommen habt?

Andacht für dein Leben

  • Du bist nicht durch eigene Werke gerecht: Dein Glaube allein, nicht deine Leistung, bringt dich zu Gott. Du kannst nicht durch gute Taten oder Regeln erreichen, was nur Gottes Gnade ermöglicht.
  • Du empfängst den Heiligen Geist durch Glauben: Der Heilige Geist kommt nicht aufgrund deines Verhaltens, sondern weil du vertraust, dass Gott dir durch Jesus das Leben schenkt.
  • Parallelstellen zum Vers Gal 3,2: 3,14; Röm 8,16; Geist Eph 1,13; Gesetzeswerken 2,16; Hören Röm 10,16.17 

Wodurch habt ihr den Geist Gottes empfangen?

Diese Frage stellt den Gegensatz zwischen Gesetz und Glaube heraus. Paulus erinnert die Galater daran, dass sie den Heiligen Geist nicht durch das Einhalten jüdischer Gesetzesvorschriften empfangen haben, sondern durch das Hören und Glauben an das Evangelium von Jesus Christus.

Damit betont er, dass der Glaube – und nicht das Gesetz – das entscheidende Mittel zur Gemeinschaft mit Gott ist. Der Geist als Geschenk Gottes ist Beweis dafür, dass der Glaube ausreicht.

Paulus kritisiert damit die Rückkehr zu gesetzlichen Praktiken und ruft zur Besinnung auf das zentrale Prinzip des christlichen Glaubens: die Gnade Gottes durch den Glauben an Christus.

Frage: Wie offen bin ich dafür, die Gnade Gottes in meinem Leben wirken zu lassen, ohne mich an festgelegte Regeln zu klammern?

Gal 3,3: Wie könnt ihr nur so blind sein! Wollt ihr jetzt etwa aus eigener Kraft zu Ende führen, was Gottes Geist in euch begonnen hat?

Wollt ihr jetzt etwa aus eigener Kraft ?

In diesem Vers kritisiert Paulus die Galater dafür, dass sie nach einem geistgewirkten Anfang ihres Glaubenslebens nun versuchen, durch menschliche Anstrengung (das „Fleisch“) zur Vollendung zu gelangen.

Er warnt davor, das Heil durch das Halten des Gesetzes zu suchen, nachdem sie es durch den Glauben empfangen haben. Paulus betont, dass der Glaube an Jesus Christus und das Wirken des Heiligen Geistes der einzige Weg zur Gerechtigkeit und geistlichen Reife ist.

Dieser Vers fordert Christen auf, ihr Vertrauen nicht in eigene Werke zu setzen, sondern beständig im Glauben und durch die Kraft des Geistes zu leben. Menschliche Leistung kann göttliche Gnade nicht ersetzen.

Frage: Wo im eigenen Leben neige ich dazu, auf eigene Anstrengung statt auf den Glauben und die Führung des Geistes zu vertrauen?

Parallelstellen zum Vers Gal 3,3: 4,9 

Gal 3,4: Ihr habt doch so Großes mit Gott erfahren. Soll das wirklich alles vergeblich gewesen sein? Das kann ich einfach nicht glauben!

Andacht für dein Leben

  • Vertrau auf Gottes Gnade: Du bist nicht durch deine eigenen Werke gerechtfertigt, sondern durch das Vertrauen in Gottes Versprechen. Er hilft dir, auch wenn du Fehler machst.
  • Erinnere dich an Gottes Wirken: Du hast die Erfahrung gemacht, wie Gott in deinem Leben wirkt. Lass dich von dieser Erinnerung leiten und vertraue auf seine Führung, statt auf deine eigene Kraft.

Gal 3,5: Ich frage euch darum noch einmal: Warum schenkt Gott euch seinen Geist und lässt Wunder bei euch geschehen? Weil ihr das Gesetz erfüllt oder weil ihr von Christus gehört habt und an ihn glaubt?

Christus oder das Gesetz

Wird der Mensch durch die Erfüllung des (mosaischen) Gesetzes gerettet oder durch den Glauben an Jesus Christus; das ist die entscheidende Frage im mittleren Teil des Galaterbriefs (3,1 – 5,12).

Der Galaterbrief ist keine sachliche Abhandlung wie der Römerbrief, sondern eine erregte Auseinandersetzung, in der Paulus selbst immer neu um Klarheit des Gedankens und des Wortes ringt. Wie soll er diesen „unvernünftigen Galatern“ klarmachen, dass ihre frommen Anstrengungen, das Gesetz zu beobachten, „Fleisch“ sind und sie niemals ans Ziel führen können, zu der „Vollendung“ (V. 3), die vor Gott gilt?

Immer schon war es die schwierigste Sache der Welt, eine falsch gerichtete Frömmigkeit zu korrigieren. Paulus kann die Galater an die Anfänge ihres Glaubens erinnern, an die große Erfahrung des Geistes, der ihnen damals geschenkt wurde, gewiss nicht „vergeblich“; eine Quelle neuen Lebens und neuer Freude war ihnen aufgebrochen, woher war sie gekommen. Nicht vom jüdischen Gesetz – von ihm wussten sie damals noch gar nichts -, sondern allein aus dem Glauben an den Gekreuzigten.

Und wovon werden sie in Zukunft leben, vom Gesetz und seiner Leistung oder vom Glauben an Jesus Christus? An dieser Frage entscheidet sich alles.

Frage: Wie offen bin ich bereit, meinen eigenen Glaubensweg zu hinterfragen, um tiefer in die lebendige Beziehung zu Christus einzutreten?

Parallelstellen zum Vers Gal 3,5: 4,6; Krafttaten Apg 14,3.10; Hebr 2,4 

Gal 3,6: Denkt an Abraham: Er glaubte, was Gott ihm versprach, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet.

Andacht für dein Leben

  • Glaube an Gott: Wie Abraham durch den Glauben gerecht wurde, so wird auch dein Glaube an Gott in deinem Leben als gerecht angesehen. Es geht nicht um deine Werke, sondern um dein Vertrauen in Gott.
  • Glaube ist der Schlüssel: Du kannst nicht auf deine eigenen Leistungen bauen, sondern nur darauf vertrauen, dass Gott dir durch den Glauben Gnade schenkt. Wie Abraham Gott vertraute, sollst auch du ihm in allem vertrauen.
  • Parallelstellen zum Vers Gal 3,6: Gen 15,6; Röm 4,3 

Abraham glaubte

Paulus zitiert aus Genesis 15,6 und zeigt damit eindrucksvoll, dass Abraham Gerechtigkeit zugerechnet wurde, weil er Gott vertraute. Nicht aufgrund eigener Werke oder Handlungen, und auch nicht wegen der Beschneidung – denn der Bund der Beschneidung war zu dieser Zeit noch nicht gegeben.

Im Grunde gibt es zwei Arten von Gerechtigkeit: Zum einen jene, die wir durch unsere eigenen Anstrengungen erlangen wollen, und zum anderen die Gerechtigkeit, die uns durch Gottes Werk zugeschrieben wird, wenn wir glauben. Da keiner von uns vollkommen gerecht sein kann, sind wir darauf angewiesen, uns Gottes Gerechtigkeit anrechnen zu lassen – genau so, wie Abraham es tat: indem er Gott glaubte.

Frage: Wie kannst du in deinem eigenen Leben lernen, Gottes Gerechtigkeit anzunehmen und deinem Glauben vertrauensvoll Raum zu geben?

Der Glaube

Der Glaube an Gott ist die höchste Anbetung, die erste Pflicht, der erste Gehorsam und das wichtigste Opfer.

Ohne Glauben verliert Gott seine Herrlichkeit, Weisheit, Wahrheit und Barmherzigkeit in uns.

Die erste Pflicht des Menschen ist es, an Gott zu glauben und Ihn mit seinem Glauben zu ehren.

Der Glaube ist wahrlich die Höhe der Weisheit, die rechte Art der Gerechtigkeit, die einzig wahre Religion.

Der Glaube sagt zu Gott: Ich glaube, was du sagst. Luther

Frage: Wie spürst du in deinem Leben die Kraft deines Glaubens und welche Rolle spielt sie für dein inneres Gleichgewicht?

Gal 3,7: Die wirklichen Nachkommen von Abraham sind alle, die glauben.

Andacht für dein Leben

  • Glaube wie Abraham: Du bist eingeladen, wie Abraham zu leben, indem du Gott vertraust und seinen Wegen folgst. Dein Glaube ist entscheidend, um Gottes Verheißungen zu erleben.
  • Erbe Gottes: Du hast Teil am Erbe Abrahams, nicht durch eigene Leistung, sondern durch den Glauben. Deine Beziehung zu Gott wird nicht durch Regeln bestimmt, sondern durch den Glauben, den du in Jesus Christus setzt.
  • Parallelstellen zum Vers Gal 3,7: 3,26.29; Röm 4,11.12.16 

Glauben und Vertrauen

Wir empfangen Gott nicht durch Werke, sondern allein durch den Glauben. Wenn wir glauben, dass Gott uns aufgrund unserer Leistungen annimmt, werden wir uns immer abgelehnt fühlen, wenn wir das Richtige nicht schaffen.

Aber wenn wir erkennen, dass Gott uns aufgrund dessen annimmt, was er selbst getan hat, werden wir wirklich frei sein. Gott wendet sich dem Menschen aus Liebe zu. Die einzige Herausforderung dabei ist, Gott und seinen Zusagen zu vertrauen wie Abraham.

In Vers 16 spricht Paulus von einem Nachkommen Abrahams und meint damit Jesus Christus. Wörtlich ist dort von einem Samen die Rede. Wo Samen sind, kann eine Ernte wachsen. Jesus ist sozusagen der Same von allem Guten, das Gott uns geben möchte.

Gott pflanzt diesen Samen ein, doch dann ist es nötig, sein Wachstum zu fördern, ihn also zu ernähren, zu bewässern und zu pflegen.

Frage: Wie kannst du im Alltag lernen, Gottes Liebe und Zusagen so tief zu vertrauen, dass dein Glaube wie ein Same in dir wachsen kann?

Gal 3,8: Und da die Schrift vorhersah, dass Gott die Völker aufgrund des Glaubens gerecht macht, hat sie dem Abraham im Voraus verkündet: In dir sollen alle Völker gesegnet werden.

Bezug auf Abraham

Galater 3,8 nimmt Bezug auf die Zusage Gottes an Abraham, dass in ihm alle Nationen gesegnet werden. Diese Verheißung reicht weit über eine bloße Abstammung hinaus und bedeutet, dass der Segen für alle zugänglich ist, die an Christus glauben.

Für mich persönlich offenbart dieser Vers die universale Liebe Gottes und seine Absicht, Menschen aus verschiedensten Herkunftsländern in Christus zu vereinen. Er erinnert mich daran, dass Glaube eine Brücke zwischen Kulturen schlägt und uns alle zu Erben dieses göttlichen Segens macht.

Möge uns dieser Vers stets daran erinnern, dass Gottes Liebe und Segen jedem von uns offenstehen.

Frage: Wie kann ich heute bewusster die verbindende Kraft des Glaubens in meinem Leben und meinen Beziehungen wahrnehmen?

Parallelstellen zum Vers Gal 3,8: Gen 12,3; Gen 18,18; 22,18 

Gal 3,9: Also werden sie, die glauben, gesegnet mit dem glaubenden Abraham.

Andacht für dein Leben

  • Glaube an die Verheißung Gottes: Abraham vertraute auf Gottes Zusagen und wurde dafür gesegnet. Auch du bist eingeladen, Gottes Versprechen zu vertrauen, auch wenn der Weg unsicher erscheint.
  • Nachfolge und Vertrauen: Abraham folgte Gottes Ruf, ohne zu wissen, wohin er ging. Du kannst ebenfalls Schritt für Schritt im Vertrauen auf Gottes Führung gehen und darauf vertrauen, dass er dich an dein Ziel führt.
  • Parallelstellen zum Vers Gal 3,9: 3,29 

Gerecht durch Glauben

Gerecht im biblischen Sinn ist der Mensch, zu dem Gott ja sagt, den er anerkennt und annimmt. Gott macht gerecht, indem er gerechtspricht. Das große biblische Beispiel ist Abraham, der Stammvater Israels (V. 6-9). Abraham wurde von Gott wegen seines Glaubens als gerecht anerkannt, nicht aufgrund von Gesetzeswerken.

So liest es Paulus in Gen 15,6 und findet es bestätigt in Hab 2,4 (Gal 3,11b), wo gesagt ist, dass der Gerechte aufgrund seines Glaubens (seiner Treue) das Leben haben wird. Der Glaube ist aber kein Tun, kein „Verdienst“, das irgendeinen Anspruch begründen könnte; er ist im Gegenteil ein restloses Sichausliefern an den treuen und barmherzigen Gott.

Wer aufgrund seiner Gesetzeswerke gerecht sein will, der müsste das ganze Gesetz mit allen seinen Vorschriften erfüllen, das aber kann niemand. Darum stehen (nach 27,26) alle, die sich auf das Gesetz berufen, unter dem Fluch. Wie können sie davon frei werden? Dadurch, dass ihnen die Last des Gesetz abgenommen und ein neuer Weg gezeigt wird.

Und eben das hat Christus getan (V. 13-14); das ist die gute Nachricht, das Evangelium, das Paulus den Galatern verkündet hat.

Frage: Wo erlebst du in deinem Leben die befreiende Kraft, dich ganz vertrauensvoll dem göttlichen Weg anzuvertrauen?

Gal 3,10: Diejenigen aber, die aus den Werken des Gesetzes leben, stehen unter einem Fluch. Denn geschrieben steht: Verflucht ist jeder, der sich nicht an alles hält, was das Buch des Gesetzes zu tun vorschreibt.

Durch das Gesetz wird keiner gerecht

Er spricht über die Verfluchung für diejenigen, die sich auf das Gesetz verlassen, da keiner das Gesetz perfekt erfüllen kann.

Die Befreiung von dieser Verfluchung erfolgt durch den Glauben an Jesus, der unseren Fluch auf sich nahm.

Dies verdeutlicht, dass unsere Beziehung zu Gott nicht auf Leistung basiert, sondern auf Gnade und Glauben.

Es ermutigt dazu, die Gnade anzunehmen und im Glauben zu leben, anstatt sich auf die begrenzte Erfüllung des Gesetzes zu verlassen.

Frage: Wie kann ich in meinem eigenen Leben die Balance zwischen dem Streben nach Leistung und dem Vertrauen auf Gnade und Glauben finden?

Parallelstellen zum Vers Gal 3,10: Dtn 27,26; Jer 11,3; Dtn 28,58.59; 2Kor 3,9 

Gal 3,11: Dass aber durch das Gesetz niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar; denn der Gerechte wird aus Glauben leben.

Andacht für dein Leben

  • Du bist durch den Glauben gerechtfertigt: Es geht nicht um deine eigenen Anstrengungen oder Werke, sondern um deinen Glauben an Jesus Christus, der dich frei von Schuld macht.
  • Du bist nicht unter dem Gesetz: Du musst dich nicht von Regeln und Gesetzen definieren lassen. Deine Identität und Freiheit kommen durch das Vertrauen in Gottes Gnade.
  • Parallelstellen zum Vers Gal 3,11: Hab 2,4; Röm 1,17; Hebr 10,38 

Der Gerechte wird aus Glauben leben

Diese kurze Aussage des Propheten Habakuk gehört zu den bedeutendsten und am häufigsten zitierten Aussagen aus dem Alten Testament im Neuen Testament. Paulus verwendet sie hier, um zu verdeutlichen, dass die Gerechten aus dem Glauben leben und nicht durch das Gesetz.

Unter dem Gesetz zu stehen, ist nicht der Weg, um vor Gott gerechtfertigt zu werden. Allein aus dem Glauben zu leben, führt zu dieser Gerechtigkeit.

Frage: Wie zeigt sich in deinem Leben das Vertrauen darauf, dass Glauben und nicht Gesetz dir den Weg zu Gott öffnet?

Gal 3,12: Für das Gesetz aber gilt nicht: aus Glauben, sondern es gilt: Wer die Gebote erfüllt, wird durch sie leben.

Glauben im Herzen

Paulus ruft uns dazu auf, nicht allein äußerliche Gesetzeswerke zu erfüllen, sondern den Glauben tief im Herzen zu leben. Er betont damit die Bedeutung einer persönlichen Beziehung zu Gott, die weit über das bloße Einhalten von Regeln hinausgeht.

Seine Lehre zeigt, dass Gläubige durch den Glauben an Christus von der Last des Gesetzes befreit werden und stattdessen die Gnade Gottes erfahren dürfen.

Frage: Wie kannst du heute deine Beziehung zu Gott innerlich vertiefen und den Glauben authentisch in deinem Herzen tragen?

Parallelstellen zum Vers Gal 3,12: Lev 18,5; Gal 3,21; Röm 10,5 

Gal 3,13: Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch wurde um unsertwillen, denn es steht geschrieben: Verflucht ist jeder, der am Holz hängt.

Andacht für dein Leben

  • Befreiung von Flüchen: Jesus hat sich am Kreuz für dich hingehängt, um dich von allen Flüchen zu befreien. Du bist nicht länger an negative Auswirkungen oder ungerechte Verhältnisse gebunden.
  • Empfang des Segens: Durch das Opfer Jesu bist du in der Lage, den Segen Gottes zu empfangen. Dein Leben kann in allen Bereichen – Gesundheit, Finanzen, Beziehungen – durch Gottes Gnade erblühen.
  • Parallelstellen zum Vers Gal 3,13: Dtn 21,23; Gal 4,5; 2Kor 5,21 

Zum Fluch für uns geworden

Paulus betont nicht, dass Christus für sich selbst zum Fluch wurde.

Der Fokus liegt vielmehr auf den Worten für uns. Christus ist persönlich unschuldig. Er hat nichts getan, das ein Verbrechen oder eine Schuld rechtfertigen würde. Dennoch nahm er den Platz der Sünder ein und wurde deshalb wie ein gewöhnlicher Übertreter hingerichtet.

Welche Sünden ich, Sie oder wir alle auch begangen haben oder noch begehen werden – es sind Christi Sünden, als ob er sie selbst begangen hätte. Unsere Sünden müssen Christi Sünden werden, sonst würden wir für immer zugrunde gehen.

Luther

Frage: Wie kannst du heute bewusst die Last deiner eigenen Fehler in das Licht einer größeren Liebe und Vergebung legen?

Gal 3,14: Jesus Christus hat uns freigekauft, damit den Völkern durch ihn der Segen Abrahams zuteilwird und wir so durch den Glauben den verheißenen Geist empfangen.

Jesus Christus hat uns freigekauft

Das „freigekauft“ bezieht sich darauf, dass Jesus durch sein Opfer am Kreuz diejenigen, die an ihn glauben, von der Last der Sünde befreit hat.

Das bedeutet, dass wir nicht mehr unter dem Fluch der Sünde stehen, sondern durch den Glauben an Jesus Christus die Verheißungen Gottes erhalten.

Es ist eine persönliche Befreiung, die durch das Werk Christi ermöglicht wird.

Die Gnade Gottes überwindet die Rechtfertigung durch Werke, und wir sind durch den Glauben freigekauft, um in Gottes Segnungen zu leben.

Frage: Wie spürst du in deinem Leben die Freiheit, die durch den Glauben an Jesus Christus geschenkt wird?

Parallelstellen zum Vers Gal 3,14: Röm 4,13–16; Verheißung 3,2.29; Apg 2,33 

Gal 3,15-18: Gesetz und die Zusagen Gottes

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Galater Brief Gal 3,15-18

Gal 3,15: Brüder und Schwestern, ich nehme einen Vergleich aus dem menschlichen Leben: Niemand setzt das rechtsgültig festgelegte Testament eines Menschen außer Kraft oder versieht es mit einem Zusatz.

Verheißungen Gottes

In Gal 3,14 hat Paulus geschrieben dass wir die Verheißung des Geistes empfangen durch den Glauben. In V. 15-18 befasst er sich nun mit der Frage, ob nicht vielleicht doch die Verheißung des Geistempfangs an das Gesetz, also die Verpflichtung auf die Satzungen und Gebote der hebräischen Bibel (= AT), konkret der Tora, gebunden ist.

Niemand setzt das Testament außer Kraft

In Galater 3,15 geht es um den Charakter des Bundes Gottes. Paulus betont, dass selbst ein menschlicher Vertrag, wenn er einmal geschlossen ist, nicht mehr geändert werden kann. Er zieht eine Parallele zum Bund Gottes und betont die Unveränderlichkeit seiner Verheißungen. Dies unterstreicht Gottes Treue und Verlässlichkeit. Paulus will den Gläubigen klarmachen, dass Gottes Zusagen feststehen und nicht durch menschliche Schwächen oder Versäumnisse beeinträchtigt werden. Die Aussage hebt die Stabilität des Glaubensbundes hervor und ermutigt dazu, auf Gottes Verheißungen zu vertrauen, da sie auf einer festen Grundlage stehen, die nicht wankt.

Gal 3,16: Abraham wurden die Verheißungen zugesprochen und seinem Nachkommen. Es heißt nicht: und den Nachkommen, als wären viele gemeint, sondern es wird nur von einem gesprochen: und deinem Nachkommen; das aber ist Christus.

Das aber ist Christus

Dieser Vers verdeutlicht, dass der Fokus auf Jesus als dem Erfüller der Verheißungen liegt.
Er erinnert die Gläubigen daran, dass ihre Zugehörigkeit zu Christus sie zu Abrahams Nachkommen macht und die Verheißungen Gottes durch den Glauben empfangen werden.

Die Verbundenheit mit Christus ist der Schlüssel zur Teilhabe an den Segnungen Gottes.

Frage: Wie erlebe ich meine persönliche Verbundenheit mit Christus in meinem Alltag und wie öffnet sie mein Herz für die Verheißungen Gottes?

Parallelstellen zum Vers Gal 3,16: Gen 12,7; 13,15; 17,8; 22,18; 24,7; Lk 1,55; Röm 4,13; einen 3,28.29 

Gal 3,17: Damit sage ich: Das Testament, dem Gott zuvor Gültigkeit verliehen hat, wird durch das vierhundertdreißig Jahre später erlassene Gesetz nicht ungültig, sodass die Verheißung aufgehoben wäre.

Das Testament wird durch das Gesetz nicht ungültig

Galater 3,17 bezieht sich auf die Bestätigung der Verheißung, die Gott Abraham gegeben hat. In diesem Vers wird betont, dass das Gesetz, das 430 Jahre später kam, die vorherige Verheißung nicht aufheben kann.

Das verdeutlicht Gottes Treue und Souveränität über die Zeit hinweg. Diese Aussage erinnert uns daran, dass Gottes Verheißungen feststehen, unabhängig von menschlichen Umständen oder zeitlichen Abläufen.

Es lädt dazu ein, Vertrauen in Gottes Wort zu setzen und darauf zu vertrauen, dass seine Verheißungen in Erfüllung gehen, selbst wenn es scheinbar lange dauert.

Dieser Vers ermutigt zu einer tiefen, persönlichen Beziehung zu Gott, die auf seinem verlässlichen Wort basiert.

Frage: Wie kann ich in meinem eigenen Leben Geduld und Vertrauen entwickeln, um Gottes Verheißungen auch in schwierigen Zeiten festzuhalten?

Parallelstellen zum Vers Gal 3,17: vierhundert. Gen 15,13.16; Ex 12,40; Apg 7,6; Verheißung Lk 1,73 

Gal 3,18: Würde sich das Erbe nämlich aus dem Gesetz herleiten, dann eben nicht mehr aus der Verheißung. Gott hat aber durch die Verheißung Abraham Gnade erwiesen.

Herleitung des Erbes

Das Erbe – also die Gerechtigkeit und das Heil – wird nicht durch menschliches Tun oder Gesetzeserfüllung erlangt, sondern allein durch Gottes Gnade und Verheißung.

Paulus macht deutlich, dass der Glaube an Gottes Zusage im Zentrum steht, nicht das Gesetz Mose. Das Gesetz kam später und hat eine andere Funktion: es zeigt die Sünde auf.

Das Heil jedoch bleibt ein Geschenk Gottes, das Abraham im Glauben empfangen hat – ein Vorbild für alle Glaubenden. So unterstreicht Paulus: Glaube rettet, nicht das Gesetz.

Frage: Was bedeutet es für mich persönlich, Glaube als Geschenk und nicht als Leistung zu verstehen?

Parallelstellen zum Vers Gal 3,18: Röm 4,14; 11,6 

Gal 3,19-24: Welche Aufgabe hat das Gesetz?

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Galater Brief Gal 3,19-24

Gal 3,19: Was aber soll dann überhaupt das Gesetz? Gott hat es zusätzlich gegeben, damit wir das Ausmaß unserer Sünden erkennen. Dieses Gesetz – von den Engeln durch den Vermittler Mose zu uns gebracht – sollte auch nur so lange gelten, bis der Nachkomme von Abraham da wäre, an dem Gott sein Versprechen erfüllen wollte.

Andacht für dein Leben

  • Gesetz kann dich nicht retten: Das Gesetz zeigt dir nur deine Fehler auf, es kann dir aber keine wahre Erlösung bringen. Du kannst dich nicht durch eigene Kraft gerecht machen.
  • Erfüllung in Christus: Jesus hat das Gesetz für dich erfüllt. Dein Vertrauen auf ihn ist der Weg, um Gottes Gnade zu erfahren und ein Leben in Freiheit zu führen.
  • Parallelstellen zum Vers Gal 3,19: Röm 5,20; Boten Apg 7,38.53; Mittler Lev 26,46; Dtn 5,4.5 

Was aber soll dann überhaupt das Gesetz?

Galater 3,19 beschreibt, wie das Gesetz aufgrund der Übertretungen eingeführt wurde, bis der Nachkomme käme, dem die Verheißung galt.

Dies verdeutlicht, dass das Gesetz nicht die endgültige Lösung war, sondern eher eine vorübergehende Maßnahme, um die Sünden aufzuzeigen. In diesem Kontext erinnert uns Paulus daran, dass die Erlösung nicht durch die Einhaltung des Gesetzes allein kommt, sondern durch den Glauben an Christus.

Der Fokus liegt darauf, dass wir durch unseren Glauben an Jesus Christus zu den Erben der Verheißungen werden. Somit betont Galater 3,19 die Notwendigkeit des Glaubens über die Gesetzeseinhaltung für das Erbe der Verheißungen Gottes.

Frage: Wie kann ich meinen Glauben vertiefen, um die Verheißungen Gottes in meinem Leben wirklich anzunehmen?

Gal 3,20: Bei dieser Zusage war kein Vermittler notwendig, sondern Gott, der Eine, hat selbst zu Abraham gesprochen.

Gott hat selbst gesprochen

Dieser Vers betont die Einzigartigkeit Gottes als Vermittler zwischen Mensch und Erlösung. Paulus hebt hervor, dass es keinen weiteren Vermittler braucht, da Gott selbst diese Rolle übernimmt.

Das bedeutet, dass unsere Beziehung zu Gott direkt ist, ohne menschliche Vermittlung. Dies erinnert uns an die unmittelbare Verbindung, die wir durch den Glauben an Christus zu Gott haben.

In dieser Klarheit und Eindeutigkeit liegt eine ermutigende Botschaft, die uns darauf hinweist, dass Gottes Liebe und Erlösung unmittelbar zugänglich sind, ohne hindernisreiche Zwischenschritte.

Frage: Wie erlebe ich persönlich die direkte Verbindung zu Gott in meinem Leben, und welche Bedeutung hat diese für meinen Glauben und mein spirituelles Wachstum?

Gal 3:21: Soll man nun daraus schließen, dass Gottes Zusagen und das Gesetz einander widersprechen? Auf keinen Fall! Das Gesetz, das Gott uns gegeben hat, kann uns ja schließlich kein neues Leben schenken. Nur dann käme unsere Anerkennung vor Gott tatsächlich durch die Erfüllung des Gesetzes.

Funktion des Gesetzes

Er betont, dass das Gesetz nicht im Widerspruch zur Verheißung steht, sondern eine andere Funktion erfüllt. Das Gesetz konnte kein Leben geben, weil es Sünde offenbarte, nicht beseitigte.

Es zeigt dem Menschen seine Unvollkommenheit und führt ihn so zur Erkenntnis, dass er Erlösung braucht. Die Verheißung hingegen – durch den Glauben an Jesus Christus – bringt das ewige Leben.

Paulus stellt klar: Nur durch Glauben wird Gerechtigkeit erlangt, nicht durch Gesetzeswerke. Das Gesetz war ein notwendiger Zwischenschritt, um den Weg zur Gnade vorzubereiten.

So ergänzen sich Gesetz und Verheißung im Heilsplan Gottes, ohne sich zu widersprechen.

Frage: Wie kannst du in deinem Leben erkennen, wann das Gesetz dich auf deine inneren Bedürfnisse hinweist und wie die Verheißung dir Hoffnung und Erneuerung schenkt?

Parallelstellen zum Vers Gal 3,21: 3,12; 2,21; Röm 7,10; 8,3; Hebr 8,7 

Gal 3,22: Aber in der Heiligen Schrift heißt es eindeutig, dass wir alle Gefangene der Sünde sind. Gott wollte uns das, was er versprochen hatte, durch den Glauben an Jesus Christus schenken. Nur wer an ihn glaubt, sollte erleben, wie sich Gottes Zusage erfüllt.

Andacht für dein Leben

  • Du bist durch den Glauben gerechtfertigt: Dein Leben ist nicht von deinen eigenen Leistungen oder Fehlern bestimmt, sondern von deinem Vertrauen in Jesus Christus.
  • Du erhältst Gottes Verheißungen: Alles, was Gott dir verspricht, wird durch deinen Glauben an Jesus in deinem Leben Wirklichkeit.
  • Parallelstellen zum Vers Gal 3,22: Sünde Röm 11,32; Verheißung 3,14 

Gerecht durch den Glauben an Christus

Wenn Abraham dadurch „gerecht“ war, dass er an die Verheißung glaubte, wenn wir jetzt dadurch gerettet werden, dass wir an Jesus, den Gekreuzigten, glauben, und wenn das mosaische Gesetz bis auf Christus nicht gerecht machen kann und seit dem Christusereignis sogar zum Hindernis geworden ist, warum dann das Gesetz?

Auf diese Frage hat Paulus in 3,19 eine scheinbar widersinnige Antwort gegeben: „wegen der Übertretungen“, das heißt, um die Sünde zu vermehren.

Der Mensch soll seine Ohnmacht begreifen und wissen, dass es für ihn keine Möglichkeit gibt, sich Gott gegenüber zu behaupten, und dass er nur gerettet wird, wenn er bereit ist, das Heil als reine Gabe, als Geschenk Gottes zu empfangen.

Frage: Wie offen bin ich dafür, mein eigenes Ringen loszulassen und das Geschenk der Gnade im tiefsten Inneren anzunehmen?

Gal 3:23: Bevor aber der Glaube kam, waren wir Gefangene der Sünde, vom Gesetz scharf bewacht. Das dauerte so lange, bis die Zeit da war, in der der Glaube an Christus uns befreien sollte.

Damals vom Gesetz scharf bewacht

Galater 3,23 beschreibt eine Zeit vor dem Kommen des Glaubens. Die Menschen befanden sich damals unter der Obhut eines Erziehers – dem Gesetz –, das sie wie eine Gefangenschaft umgab.

Doch durch den Glauben an Jesus Christus sind wir heute nicht mehr an dieses Gesetz gebunden. Der Glaube befreit uns von der strengen Führung des Gesetzes und öffnet den Weg zu einer persönlichen Beziehung mit Gott.

Paulus hebt hervor, dass der Glaube nicht durch das Gesetz, sondern allein durch Christus zu uns kommt. Diese Botschaft erinnert uns daran, dass unsere Verbindung zu Gott nicht auf der Einhaltung von Regeln beruht, sondern auf Vertrauen und Glauben.

In Christus sind wir frei und werden zu Kindern Gottes, nicht länger als Sklaven des Gesetzes gehalten.

Frage: Wie verändert sich dein Leben, wenn du Gottes Freiheit durch den Glauben in deinem Alltag bewusst annimmst?

Parallelstellen zum Vers Gal 3,23: 4,3–5; 5,18 

Gal 3,24: ‭So führte das Gesetz uns wie ein streng ermahnender Erzieher zu Christus, damit wir durch den Glauben von Gott als gerecht anerkannt würden.

Das Gesetz als Erzieher

Galater 3,24 betont, dass das Gesetz wie ein Erzieher war, der uns zu Christus führte. Diese Metapher verdeutlicht, dass das Gesetz nicht als Endziel diente, sondern vielmehr als Wegweiser zu einer tieferen Beziehung mit Christus.

Ähnlich einem einfühlsamen Erzieher, der Schüler auf den richtigen Pfad lenkt, leitete uns das Gesetz zu einer tieferen Erkenntnis und einem besseren Verständnis für Gottes Gnade. Es war eine vorbereitende Phase, die uns auf die Erlösung durch Christus vorbereitete.

Frage: Wo erlebe ich heute, dass Gott mich durch seine Führung auf etwas Größeres vorbereitet?

Parallelstellen zum Vers Gal 3,24: Beaufsichtig. 4,2.3; auf Röm 3,20–22; 10,4; Kol 2,17; gerecht. 2,16 

Gal 3,25: ‭Nachdem nun der Glaube gekommen ist, stehen wir nicht mehr unter einem Erzieher.

Schau auf Jesus

Betrachte ihn vom Augenblick seiner Empfängnis an. Sieh, wie er uns auf seinen Schultern dadurch trug, dass er den Auftrag annahm, uns durch seinen Tod, seinen Tod am Kreuz zu erlösen. Der Tod und das bittere Leiden unseres Erlösers ist der ansziehendste und zugleich gewaltigste Beweggrund, der unsere Herzen in diesem sterblichen Leben beseelen kann. Es lebe Jesus, dessen Tod offenbart, wie stark die Liebe ist! Diese Liebe! Diese Hingabe! Diese Barmherzigkeit! Wir müssen uns nicht mehr abstrampeln, um etwas zu erreichen, das sowieso unerreichbar ist: das richtige Leben hinzubekommen. Ihr seid schon richtig, weil ihr Kinder Gottes seid.

Andacht von Papst Franziskus

Der heilige Paulus, der in Jesus Christus verliebt war und gut verstanden hatte, was das Heil ist, hat uns gelehrt, dass die „Kinder der Verheißung“ (Gal 4,28) – also wir alle, die wir von Jesus Christus gerechtfertigt sind –, nicht unter dem Joch des Gesetzes stehen, sondern zum verantwortungsbewussten Lebensstil in der Freiheit des Evangeliums berufen sind.

Das Gesetz existiert jedoch. Der Apostel ist davon überzeugt, dass es gewiss eine positive Funktion besitzt – als Pädagoge, um voranzubringen –, doch es ist eine zeitlich begrenzte Funktion. Man kann ihre Dauer nicht übermäßig erweitern, weil sie an die Reife der Personen und ihre freie Entscheidung gebunden ist.

Wenn man einmal zum Glauben gelangt ist, verliert das Gesetz seinen vorbereitenden Wert und muss einer anderen Autorität weichen. Was bedeutet das? Bedeutet es, dass wir, sobald das Gesetz beendet ist, sagen können: Wir glauben an Jesus Christus und tun, was wir wollen? Nein!

Die Gebote sind da, aber sie rechtfertigen uns nicht. Wer uns rechtfertigt, ist Jesus Christus. Die Gebote muss man halten, doch sie schenken uns keine Gerechtigkeit. Die Unentgeltlichkeit Jesu Christi – die Begegnung mit Jesus Christus – rechtfertigt uns unentgeltlich.

Der Verdienst des Glaubens ist es, Jesus zu empfangen. Der einzige Verdienst: das Herz öffnen.

Und was machen wir mit den Geboten? Wir müssen sie halten, aber als Hilfe für die Begegnung mit Jesus Christus.
Papst Franziskus

Frage: Wo öffne ich mein Herz wirklich für Christus – und wo halte ich noch lieber am sicheren „Gesetz“ fest?

Parallelstellen zum Vers Gal 3,25: 4,1–6; Röm 6,14; 7,4.6 

Gal 3,26-29: Befreit durch Glauben an Christus

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Galater Brief Gal 3,26-29

Gal 3,26: Nun seid ihr alle zu Kindern Gottes geworden, weil ihr durch den Glauben mit Jesus Christus verbunden seid.

Andacht für dein Leben

  • Du bist ein Kind Gottes: Du bist durch den Glauben an Jesus Christus mit Gott verbunden. Deine Identität ist nicht mehr von deinen Fehlern oder der Vergangenheit geprägt, sondern von seiner Liebe und Gnade.
  • Du gehörst zur Familie Gottes: In Christus bist du Teil einer größeren Gemeinschaft. Es spielt keine Rolle, wer du bist oder woher du kommst – du bist ein geliebtes Mitglied dieser Familie.
  • Parallelstellen zum Vers Gal 3,26: 4,5–7; Röm 8,14 

Kindern Gottes geworden

Galater 3,26 betont, dass wir alle durch den Glauben an Christus zu Gottes Kindern werden.
Diese Worte erinnern uns daran, dass unsere Identität nicht auf äußeren Merkmalen basiert, sondern auf der Annahme der göttlichen Liebe.

Indem wir Jesus annehmen, werden wir in eine enge Beziehung zu Gott aufgenommen.
Das Bild eines kindlichen Verhältnisses verdeutlicht Vertrauen, Abhängigkeit und Liebe.

Als Kinder Gottes sind wir nicht allein, sondern Teil einer großen göttlichen Familie.
Diese Erkenntnis kann unser Leben prägen, uns Trost und Sicherheit schenken.

Der Glaube an Christus schafft eine tiefe Verbundenheit unter uns als Geschwister im Glauben, die von Gottes Liebe durchdrungen ist.

Frage: Wie kann ich heute bewusst als geliebtes Kind Gottes leben und diese Liebe in meinen Beziehungen widerspiegeln?

Gal 3,27: Ihr alle, die ihr in Christus hinein getauft seid, ihr habt Christus angezogen.

Andacht für dein Leben

  • Du bist in Christus eingetaucht: Du hast dich entschieden, dein Leben nach seinen Werten zu gestalten. Dein tägliches Handeln wird von seiner Liebe und Weisheit geprägt.
  • Du trägst Christus in dir: Dein Glaube macht dich zu einem neuen Menschen, der die göttliche Identität verkörpert. Du bist von seiner Gnade und seinem Geist erfüllt.
  • Parallelstellen zum Vers Gal 3,27: Röm 6,3.4; Kol 3,10; zogt Jes 61,10 

Christus angezogen – Die Taufe

Es sollte betont werden, dass dies die Taufe ist, die uns wirklich rettet: unser Eintauchen in Jesus. Wenn eine Person nicht in Christus getauft ist , könnte sie tausendmal in Wasser getaucht werden und es würde keinen ewigen Unterschied machen. Wenn eine Person in Christus getauft wurde , dann sollte sie das befolgen und tun, was Jesus ihr aufgetragen hat: die Taufe als Zeichen ihrer Hingabe an Jesus empfangen.

Sich mit Jesus bekleiden

In der Originalsprache hat der Ausdruck die Idee, einen Anzug anzuziehen. Also bekleiden wir uns mit Jesus als unserer Identität.

Wie wir uns kleiden, hat einen echten Einfluss darauf, wie wir denken und handeln. Wie wir uns kleiden, hat auch einen echten Einfluss darauf, wie wir auf andere wirken. Wir müssen zudem wissen, wie wir uns für jeden Anlass angemessen kleiden.

Paulus sagt zu uns: Ihre angemessene Kleidung für jeden Tag besteht darin, Christus anzuziehen. Die Menschen sollten sehen, dass Sie zu Ihm gehören, indem sie auf Ihr Leben schauen. Du solltest mit dem Bewusstsein leben, dass du mit Jesus geschmückt bist.

Frage: Wie würde sich dein Denken und Handeln verändern, wenn du dir jeden Morgen bewusst machst, dass du Jesus „anziehst“?

Christus hat unsere Gewänder angezogen

Den Schmerz und die Freude des Menschseins, den Hunger, den Durst, die Müdigkeit, die Hoffnungen und Enttäuschungen, die Angst vor dem Sterben, all unsere Not bis in den Tod hinein.

Und er hat uns seine Kleider gegeben. Wir ziehen Christus an, er schenkt uns seine Gewänder und die sind keine Äußerlichkeit. Sie bedeuten, dass wir in Seinsgemeinschaft mit ihm treten, dass seine und unsere Existenz ineinander übergehen, sich gegenseitig durchdringen.

Frage: Wo in meinem Leben wünsche ich mir, tiefer in diese Seinsgemeinschaft mit Christus einzutreten?

Gal 3,28: In Jesus Christus seid ihr alle eins.

In Jesus Christus seid ihr alle eins

Galater 3,28 betont die Einheit aller Gläubigen in Christus, unabhängig von Geschlecht, sozialem Status oder ethnischer Herkunft.
Diese ruft zur Einheit auf und macht deutlich, dass unser Glaube an Christus uns zu einer Gemeinschaft formt, in der menschliche Unterscheidungen keine Bedeutung haben.

Es geht dabei nicht um die Aufhebung natürlicher Unterschiede, sondern um die Betonung der Gleichheit vor Gott und die gemeinsame Teilhabe am Heil.

Frage: Wo erlebe ich in meinem Leben, dass Gottes Sicht auf Menschen meine eigene Haltung verändert und mein Herz für echte Einheit öffnet?

Parallelstellen zum Vers Gal 3,28: Röm 10,12; 1Kor 12,13; Kol 3,11; einer 3,16 

Gal 3,29: ‭Wenn ihr aber Christus gehört, seid ihr Abrahams Nachkommen und habt Anspruch auf das zugesagte Erbe.

Seid ihr Abrahams Nachkommen

Diese Stelle berührt mich tief, weil sie die universelle Verbundenheit aller Gläubigen unterstreicht.

Sie erinnert mich daran, dass mein Glaube an Christus mich in eine jahrtausendealte Tradition einbindet. Es ist ein erhebendes Gefühl zu wissen, dass ich Teil von Gottes großem Plan bin, der mit Abraham begann.

Unabhängig von meiner Herkunft oder meinen früheren Überzeugungen habe ich durch Christus Zugang zu den göttlichen Verheißungen. Diese Zugehörigkeit gibt mir eine starke Identität und Hoffnung.

Es motiviert mich, im Glauben zu wachsen und Gottes Liebe weiterzugeben.

Frage: Wie kann ich heute bewusst in dieser göttlichen Verbundenheit leben und sie in meinem Alltag erfahrbar machen?

Parallelstellen zum Vers Gal 3,29: des Christus 5,24; Same 3,7.16; Röm 9,7.8; Erben 4,7; Eph 3,6

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Gal 3. Kap.

Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Galater Brief Gal 3. Kap.

Gal 3