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Röm 1

Römer Brief Röm 1. Kap.: Andacht, Auslegung und Kommentar zur Bibel

Andacht, Auslegung, Predigt und Kommentar zur Bibel zum Römer Brief – Röm 1. Kap.

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Andacht zum Römer Brief Röm 1. Kap.

Im ersten Kapitel des Briefes an die Römer betont Paulus die universale Sünde der Menschheit und die Notwendigkeit des Evangeliums als Heilmittel. Er erklärt, dass die Offenbarung Gottes sowohl durch die Schöpfung als auch durch das Gewissen jedes Menschen erkennbar ist, aber dennoch viele Menschen Gott ablehnen und sich der Sünde hingeben. Paulus zeigt, dass sowohl Juden als auch Nichtjuden der Gerechtigkeit Gottes bedürfen, die allein durch den Glauben an Jesus Christus empfangen wird. Dieses Kapitel betont die grundlegende Notwendigkeit, das Evangelium zu verkünden und dass es für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft oder Kultur, gültig ist. Es bildet somit die Basis für den weiteren Verlauf des Briefes und für das christliche Verständnis von Erlösung und Heil.

Röm 1,1-7: Anschrift und Gruß

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Römer Brief Röm 1,1-7

Röm 1,1-2: ‭Paulus, Knecht Jesu Christi, berufener Apostel, ausgesondert für das Evange­lium Gottes,‭ ‭das er zuvor verheißen hat in heiligen Schriften durch seine Propheten‭.‭

Erläuterungen

Knecht Jesu Christi

Das weist auf eine Beziehung der völligen und bedingungslosen Zugehörigkeit zu Jesus, dem Herrn, hin. In dieser frei gewählten lebensbestimmenden Abhängigkeit von Jesus stehen auch wir.

Berufener

Auch wir sind berufen, jeder auf seine Art und Weise. Gott beruft dich täglich.

Ausgesonderter für das Evangelium Gottes

Im Zentrum steht dabei das Evangelium, die rettende Botschaft, die Botschaft von der göttlichen Gnade, die den Menschen in Christus mit Gott, mit sich selbst und mit den anderen versöhnt. Diese rettende Botschaft hat Gott im alten Testament schon lange und häufig angekündigt. 

Gott

Gott ist das wichtigste Wort in diesem Brief. Alles, was Paulus in diesem Brief berührt, bezieht er auf Gott. Das Wort Gott kommt im Römerbrief 153 Mal vor; durchschnittlich einmal alle 46 Wörter Das ist häufiger als in jedem anderen neutestamentlichen Buch.

Parallelstellen zum Vers Röm 1,1: Apg 20,3; Knecht Gal 1,10; abgesondert Apg 9,15; Gal 1,15 

Parallelstellen zum Vers Röm 1,2: Lk 1,70; Tit 1,2 

‭Röm 1,3-4: Es ist die Botschaft von seinem Sohn, der als Mensch ein Nachkomme Davids ist ‭und sich durch die Auferstehung aus den Toten und in der Kraft des Heiligen Geistes als Sohn Gottes erwiesen hat: die Botschaft von Jesus Christus, unserem Herrn.‭

Andacht für dein Leben

  • Vertraue darauf, dass Jesus, als Sohn Gottes und Mensch zugleich, auch deine Schwächen versteht und dir in allem nahe ist.
  • Erkenne, dass die Kraft der Auferstehung dir Hoffnung gibt, auch in schwierigen Zeiten einen Neuanfang zu wagen.
  • Parallelstellen zum Vers Röm 1,3: 9,5; Mt 1,1; 2Tim 2,8 
  • Parallelstellen zum Vers Röm 1,4: Apg 13,33; Ps 2,7; Hebr 1,5.6; Kraft Eph 1,19.20; Geist 1Petr 3,18 

Jesus ist Mensch und Gott

Dies ist das Zentrum des Paulus-Evangeliums, die Sonne, um die alles andere kreist. Das Zentrum des Christentums ist keine Lehre oder ein moralisches System, es ist eine Person: Jesus Christus.

Dieser Jesus hat sowohl einen menschlichen Ursprung (dem Fleisch nach aus dem Samen Davids geboren) als auch eine ewige Existenz (Sohn Gottes). Der Beweis für die Menschlichkeit Jesu ist seine menschliche Geburt. Der Beweis Seiner Göttlichkeit ist Seine Auferstehung von den Toten.

Frage: Wie erlebst du die Verbindung zwischen dem Menschlichen und dem Göttlichen in deinem eigenen Leben?

Röm 1,5: ‭Er hat uns in seiner Gnade zu Aposteln gemacht und uns beauftragt, Menschen aus allen Völkern zum Gehorsam des Glaubens zu führen, damit sein Name dadurch geehrt wird.‭

Durch Gnade zu Aposteln gemacht

In Römer 1,5 spricht Paulus über seinen Aposteldienst und die Gnade Gottes, die ihm die Fähigkeit verleiht, das Evangelium unter den Völkern zu verkünden. Er hebt hervor, dass sein Auftrag nicht auf menschlichen Verdiensten basiert, sondern auf dem Gehorsam des Glaubens. Die Gnade Gottes ist die Quelle seiner Befähigung, und sein Dienst hat das Ziel, Menschen zur Nachfolge Christi zu führen. Paulus versteht seine Sendung als eine Berufung, die im Vertrauen auf Gott und durch die Kraft des Evangeliums wirkt. Diese Verse zeigen auf, wie tief Gottes Gnade, der menschliche Gehorsam und das Verlangen, das Evangelium in Liebe zu teilen, miteinander verbunden sind.

Frage: Wie erlebst du die Kraft des Gehorsams gegenüber dem Glauben in deinem eigenen Leben und deinem Wirken für Gott?

Parallelstellen zum Vers Röm 1,5: 15,15–18; Gal 2,8.9; Gehorsam 16,26; Völkern Apg 22,21 

Röm 1,6: Auch ihr gehört zu ihnen, denn auch ihr wurdet von Jesus Christus berufen.‭

Andacht für dein Leben

  • Erkenne deine Berufung: Du bist von Gott geliebt und berufen, ein Teil seiner Gemeinde zu sein. Das bedeutet, dass dein Alltag und deine Entscheidungen immer in Verbindung mit seinem Willen stehen dürfen.
  • Lebe in Hingabe: Als Berufener Christi bist du eingeladen, dich ganz auf ihn auszurichten. Lass seinen Frieden, seine Liebe und seine Weisheit deine Worte und Taten prägen, damit dein Leben ein Zeugnis für ihn wird.
  • Parallelstellen zum Vers Röm 1,6: 8,28.30; 2Tim 1,9 

Zu Christus gehören

Wir wollen Christus gehören, sonst niemandem! Voller Sehnsucht drängt es uns zu ihm. Er soll mein Element sein, in dem ich lebe, wie die Luft, in der ich bin und die in mir ist. In ihm sind wir Geliebte Gottes (Röm 1,7). Was für eine Gnade!

In der Hingabe an ihn sind wir nun Liebende Gottes. Ganzhingabe an ihn bedeutet, dies nicht halbherzig zu tun. „Ihm diene ich von ganzem Herzen“ (Röm 1:9) – durch einen demütigen, im Alltag gelebten Glauben in Familie, Arbeit und Freundschaft.

Sage heute ganz bewusst: Ich bin ein Geliebter Gottes. Ich bin sein Diener mit ganzem Herzen. Ich bin ein zu Christus Gehörender.

Frage: Wie erlebst du die Gegenwart Christi in deinem Alltag, und was bedeutet es für dich, ihm ganz zu gehören?

‭Röm 1,7: Mein Brief geht an euch, von Gott geliebte und berufene Heilige in Rom. Gnade und Frieden wünsche ich euch von Gott, unserem Vater, und von Jesus Christus, dem Herrn.‭

Berufene Heilige

Alle sind Heilige, die Gott durch Seine Gnade berufen und durch Seinen Heiligen Geist geheiligt hat. Doch wir neigen dazu zu glauben, dass die Apostel – im Gegensatz zu uns – außergewöhnliche Menschen gewesen sein müssen, die kaum einer Schwachheit oder Versuchung ausgesetzt waren.

Seht daher die ersten Heiligen nicht als Wesen, die sich über Schwächen und Sünden hinwegsetzten, als ob es ihnen leicht gefallen wäre. Betrachtet sie nicht mit jener heiligen Zurückhaltung, die fast zur Anbetung wird. Ihre Heiligkeit ist der unseren nicht fern. Wir sind berufene Heilige, berufen von derselben Stimme.

Es ist der Auftrag eines jeden Christen, zum Kreis der Gemeinschaft der Heiligen, auch der Apostel, zu gehören. Darum wollen wir ihrer Heiligung nacheifern. Wir haben dasselbe Licht, das ihnen leuchtete, und die gleiche Gnade, die auch ihnen zuteil wurde. Sie lebten mit Jesus, sie lebten für Jesus, darum wuchsen sie wie Jesus. So wollen auch wir nach demselben Geist leben, nach dem sie lebten und „aufsehen auf Jesus, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens“ (Hebräer 12,2).

Frage: Wie kannst du in deinem Leben ein ähnliches Streben nach Heiligung und Nähe zu Jesus kultivieren?

Von Gott Geliebte

In Christus sind wir Geliebte Gottes, schon bevor wir geboren werden, und auch noch nachdem unser irdisches Leben zu Ende ist; und alle Umstände, die zwischen diesen beiden Punkten geschehen, können das nicht ändern. Nouwen

Gnade und Friede

Diese Gnade und dieser Friede sind nicht der freundliche Wunsch eines Menschen; sie sind Geschenke, die von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus kommen.

Parallelstellen zum Vers Röm 1,7: Apg 28,14.15 

Röm 1,8-15: Paulus Besuchswunsch

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Römer Brief Röm 1,18-15

Röm 1,8: ‭Als Erstes danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle, denn in der ganzen Welt spricht man von eurem Glauben.‭

Andacht für dein Leben

  • Dankbarkeit zeigen: Du bist eingeladen, jeden Tag für die guten Dinge in deinem Leben dankbar zu sein, so wie Paulus für die Römer dankte. Du kannst dir bewusst Zeit nehmen, um für deine persönlichen Segnungen und Herausforderungen zu danken.
  • Zeugnis geben: Du sollst deine Glaubenserfahrungen teilen, so wie Paulus den Römern von seinem Glauben erzählte. In deinem Umfeld kannst du anderen von der Hoffnung erzählen, die Christus dir gibt.
  • Parallelstellen zum Vers Röm 1,8: 16,19; 1Thes 1,8 

Als erstes danke ich

Dankbarkeit:

Das erste, was Paulus tut – in fast allen Briefen, die er geschrieben hat – ist, dass er Gott für die Gläubigen dankt. Du lebst in einer Welt voll undankbarer Menschen. Manchmal lässt du dich, ohne dass du es merkst, von dieser Undankbarkeit anstecken. Gott weiß das. Darum spricht Er in der Bibel regelmäßig vom Danken. Danken ist ein Ausdruck der Freude. Du dankst Gott für etwas, weil du weißt, dass du es von Ihm empfangen hast, und weil du weißt, dass Gott nur Dinge gibt, die gut sind.

Frage: In welchen Momenten kannst du bewusst Dankbarkeit in deinem Leben ausdrücken und wie verändert sich dadurch deine Perspektive auf die Herausforderungen des Alltags?

Röm 1:9‬: Denn Gott, dem ich in meinem Geist diene am Evangelium seines Sohnes, ist mein Zeuge, wie unablässig ich an euch gedenke,

Gott ist mein Zeuge

Dies zeigt, dass der Apostel Paulus betont, wie ernsthaft er seinen Dienst für Gott nimmt. Indem er Gott als Zeugen aufruft, unterstreicht er die Authentizität seiner Hingabe.

Die Verbindung von Geist und Evangelium verdeutlicht die geistige Dimension seines Dienstes. Das kontinuierliche Gedenken an die Gemeinde zeigt seine Liebe und Fürsorge.

Insgesamt betont Paulus hier die Integrität seines Engagements für den Glauben und seine konstante Verbundenheit mit den Gläubigen.

Frage: Wie intensiv lebst du deine eigene Hingabe im Glauben und fühlst du eine tiefe Verbundenheit mit den Menschen um dich herum?

Parallelstellen zum Vers Röm 1,9: Dienst Phil 3,3; 2Tim 1,3; gedenke Eph 1,16 

Röm 1,10: indem ich allezeit in meinen Gebeten flehe, ob es mir nicht endlich einmal durch den Willen Gottes gelingen möchte, zu euch zu kommen.

Zu euch zu kommen

Paulus teilt seine tiefe Sehnsucht, die Gemeinde in Rom zu besuchen. Dieser Wunsch ist nicht nur ein persönliches Verlangen, sondern er stellt ihn in den Dienst des göttlichen Willens. So offenbart sich seine Demut und sein Vertrauen, dass Gottes Plan über seinen eigenen Plänen steht. In seinem beständigen Gebet zeigt sich seine geistliche Hingabe, denn er weiß, dass sein Dienst und seine Reisen letztlich von Gottes Führung abhängen.

Für uns Christen bedeutet das heute, dass auch unsere Pläne im Gebet geprüft und dem Willen Gottes untergeordnet werden sollten. Paulus ermutigt uns, im Vertrauen auf Gott zu handeln und Geduld zu bewahren, bis sich die Türen zu seinem perfekten Zeitpunkt öffnen.

Frage: Was bedeutet es für dich, deinen eigenen Willen im Gebet Gottes Plan unterzuordnen?

Parallelstellen zum Vers Röm 1,10: 15,23.32; Apg 19,21; Willen Apg 18,21 

Röm ‭1:11‬: Denn mich verlangt danach, euch zu sehen, um euch etwas geistliche Gnadengabe mitzuteilen, damit ihr gestärkt werdet,

Andacht für dein Leben

  • Verlangen nach geistlicher Erbauung: Du solltest dich danach sehnen, in deinem Glauben zu wachsen. Es ist wichtig, von anderen Christen gestärkt zu werden und sie gleichzeitig zu ermutigen.
  • Gemeinschaft mit anderen Christen: Du bist Teil der weltweiten Gemeinde und solltest den Austausch suchen, um im Glauben und in der Liebe zu wachsen. Dein Herz sollte für die Gemeinschaft der Gläubigen offen sein.
  • Parallelstellen zum Vers Röm 1,11: festigen 16,25; Apg 14,22; 1Thes 3,2.10.13; 2Kor 1,21 

Röm 1:12‬: das heißt aber, dass ich mitgetröstet werde unter euch durch den gegenseitigen Austausch eures und meines Glaubens.

Dass ich mitgetröstet werde

In Römer 1,12 drückt Paulus seine Sehnsucht aus, die Gläubigen in Rom zu stärken und durch den gemeinsamen Glauben gegenseitig zu ermutigen. Er hebt den Wert persönlicher Begegnungen hervor, um geistliche Gaben miteinander zu teilen und sich in einer Glaubensgemeinschaft zu bereichern.

Das „Zusammen getröstet werden“ weist darauf hin, dass der Glaube nicht isoliert gelebt werden sollte, sondern durch die Gemeinschaft gestärkt wird. Paulus betont, dass er nicht nur geben möchte, sondern auch von den Römern empfangen und ermutigt werden will. Diese Worte unterstreichen die Bedeutung der brüderlichen Gemeinschaft und des gegenseitigen Wachstums im Glauben.

Frage: Wie kannst du in deinem Umfeld eine stärkende Glaubensgemeinschaft aufbauen und dich selbst und andere im Glauben ermutigen?

Parallelstellen zum Vers Röm 1,12: 15,24.32 

Röm 1,13: ‭Ihr sollt wissen, liebe Geschwister, dass ich mir schon oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen. Bis jetzt wurde ich aber immer wieder daran gehindert. Denn gern würde ich, wie bei den anderen Völkern, auch bei euch einige Früchte meiner Arbeit ernten.‭

Früchte meiner Arbeit

Sein Ziel ist es, auch dort „Frucht zu wirken“, also geistliche Wirkung zu erzielen, wie er es unter anderen Heiden getan hat. Dies verdeutlicht seine missionarische Leidenschaft und seinen Wunsch, das Evangelium weiterzugeben. Gleichzeitig macht er klar, dass Gottes Führung über seinen Plänen steht.

Parallelstellen zum Vers Röm 1,13: Apg 19,21; verhindert 15,22; Frucht Kol 1,6; 1Kor 3,5.6; 2Tim 2,6 

Röm 1,14: ‭Ich fühle mich nämlich allen verpflichtet, ob sie nun zivilisiert sind oder nicht, ob die Menschen gebildet oder ungebildet sind.‭

Ich fühle mich nämlich allen verpflichtet

In diesem Vers beschreibt Paulus seine Verpflichtung, das Evangelium allen Menschen zu verkünden. Mit den Begriffen „Griechen“ und „Nichtgriechen“ spricht er sowohl kulturell gebildete als auch ungebildete Menschen an. Ebenso umfassen „Weise“ und „Unverständige“ alle sozialen Schichten. Paulus betrachtet sich als Schuldner, weil er das Evangelium von Gott empfangen hat und es nun weitergeben muss. Diese Verantwortung sieht er jedoch nicht als Last, sondern als Ausdruck seiner Berufung.

Der Vers verdeutlicht die Universalität des Evangeliums: Es ist für alle Menschen bestimmt, ungeachtet ihrer Bildung, Kultur oder Herkunft. Paulus‘ Haltung soll auch Christen ermutigen, ihre Verantwortung zur Verkündigung des Evangeliums ernst zu nehmen und niemanden auszuschließen.

Frage: Wie lebst du deine Verantwortung, das Gute zu teilen, ohne jemanden auszuschließen?

Parallelstellen zum Vers Röm 1,14: 1Kor 9,16 

Röm 1,15: Darum bin ich bereit, soviel an mir liegt, auch euch in Rom das Evangelium zu verkündigen.

Andacht für dein Leben

  • Energie und Leidenschaft: Du sollst die gleiche Leidenschaft wie Paulus für das Evangelium entwickeln. Sei bereit, Gottes Wort mit jedem zu teilen, ohne Angst oder Zögern.
  • Bereitschaft zur Mission: Du bist eingeladen, das Evangelium dort zu verbreiten, wo du bist. Es spielt keine Rolle, ob du in einem kleinen Kreis oder einer größeren Gemeinschaft bist, dein Auftrag bleibt, Gottes Liebe weiterzugeben.

Ich bin bereit

Spurgeon fragte sich, ob Paulus nicht die Worte „Ich bin bereit“ als sein Motto benutzte. Fast die ersten Worte aus seinem Mund, als er gerettet wurde, waren: „Herr, was willst du, dass ich tue?“ (Apg 9:6).

Paulus war bereit zu predigen und zu dienen (Röm 1:15). Er war bereit zu leiden (Apg 21:13). Paulus war auch bereit, unangenehme Arbeit zu verrichten (2. Kor 10:6). Und er war bereit, für seinen Glauben zu sterben (2. Tim 4:6).

Frage: In welchen Bereichen deines Lebens könntest du dich selbst herausfordern, eine Haltung der Bereitschaft zu entwickeln?

Röm 1,16-17: Gottes Botschaft bringt Rettung

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Römer Brief Röm 1,16-17

Röm 1,16: Denn ich bekenne mich offen und ohne Scham zu dieser Botschaft: Sie ist ja Gottes Kraft und rettet jeden, der ihr glaubt. Das gilt zunächst für Juden, dann aber auch für alle anderen Menschen.‭

Röm 1,16: Das Evangelium ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die glauben.

Ich schäme mich des Evangeliums nicht

Das offenbart das Herz des Paulus. In einer kultivierten Stadt wie Rom mag manchem ein Evangelium peinlich erscheinen, das sich auf einen gekreuzigten jüdischen Retter konzentriert und von den untersten Bevölkerungsschichten angenommen wird – doch Paulus schämt sich nicht.

Deshalb schämt sich Paulus nicht eines Evangeliums, in dessen Mittelpunkt ein gekreuzigter Heiland steht. Er weiß, dass das Evangelium – die gute Nachricht von Jesus Christus – innewohnende Kraft hat. Nicht jeder wollte damals und will auch heute eine Botschaft über einen Gott, der am Kreuz stirbt. Sich des Evangeliums nicht zu schämen, bedeutet, sich bedingungslos zu Christus zu bekennen, d.h. klar Zeugnis zu geben, wenn wir gefragt werden.

Ich selbst weiß aus eigener Erfahrung, dass man immer häufiger mal schräg, mal belächelnd angeschaut wird, wenn man sich klar als gläubiger Christ bekennt. Neben Worten sollte vor allem unser Handeln ein klares Zeugnis sein. In unserem Handeln sollte das Handeln Jesu herauszulesen sein.

Frage: Wie gehe ich in meinem eigenen Leben mit der Herausforderung um, mich zu meinem Glauben zu bekennen, auch wenn es unangenehm oder unangepasst erscheint?

Kraft Gottes, die selig macht alle, die glauben.

Manchmal fühlt sich das Leben wie ein Sturm an – Sorgen, Zweifel, Ängste. Wir fragen uns: Reicht mein Glaube? Bin ich genug?

In Römer 1,16 erinnert Paulus uns daran: „Das Evangelium ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die glauben.“ Es geht nicht um unsere Stärke, sondern um Gottes Kraft. Das Evangelium – die gute Nachricht von Jesus – verändert Leben. Es trägt durch Krisen, schenkt Hoffnung, wo Dunkelheit ist, und richtet auf, wenn wir fallen.

Glaube heißt nicht, alles zu verstehen, sondern sich der Kraft Gottes anzuvertrauen. Diese Kraft ist nicht laut oder spektakulär – aber sie ist echt, wirksam und rettend.

Vertraue heute neu auf diese Kraft. Sie trägt – auch dich.

Frage: In welchen Momenten deines Lebens hast du diese stille, aber kraftvolle Präsenz gespürt, die dich durch schwierige Zeiten getragen hat?

Parallelstellen zum Vers Röm 1,16: schäme Lk 9,26; 2Tim 1,8.12; Ps 119,46; Kraft 1Kor 1,18.24; 1Thes 2,13; Jak 1,21; zuerst Apg 3,26 

Röm 1,17: ‭Denn im Evangelium zeigt Gott uns seine Gerechtigkeit, eine Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt und Menschen zum Glauben führt, wie es in der Schrift heißt: Der Gerechte wird leben, weil er glaubt.

Kernverse des Römerbriefs

Diese beiden Verse bilden den Kern des Römerbriefes. Unser Glaube an Christus ist das Entscheidende, denn durch ihn erfahren wir Gerechtfertigung vor Gott. Ein Christ ist der Mensch, der seine Gerechtigkeit und damit sein Heil nicht mehr in sich selbst und seiner eigenen Lebensgestaltung sucht, sondern allein in Jesus Christus.

Durch ihn wird unsere Schuld gesühnt, sodass wir in Gemeinschaft mit Gott leben können. Gemeinschaft mit Gott! Diese Gemeinschaft ist dir heute durch Christus gegeben! Durch ihn sind wir gerecht, auch mitten in der Sünde. Das ist das Evangelium, das uns Ruhe für unsere Seele schenkt und uns zugleich immer wieder zur Umkehr bewegt.

Frage: In welchen Momenten hast du heute besonders die Gemeinschaft mit Gott erfahren?

Gerechtigkeit Gottes

Es ist von großer Bedeutung, ein genaues Verständnis für die Gerechtigkeit Gottes zu entwickeln, wie sie im Evangelium offenbart wird. Diese Gerechtigkeit spricht nicht von der heiligen Gerechtigkeit Gottes, die den schuldigen Sünder verurteilt, sondern vielmehr von der göttlichen Gerechtigkeit, die dem Sünder zuteil wird, der sein Vertrauen auf Jesus Christus setzt.

Dieser Glaube, dieses Vertrauen in Jesus Christus, wird zur Lebensgrundlage derjenigen, die gerechtfertigt sind. Wahrlich, der Gerechte wird aus Glauben leben. Sie erfahren nicht nur durch den Glauben Rettung, sondern sie leben aus diesem Glauben.

Frage: Wie kannst du deinen Glauben so leben, dass er täglich deine Entscheidungen und Handlungen prägt?

Der Gerechte wird leben, weil er glaubt

Ich werde nicht sterben. Ich kann an den Herrn, meinen Gott, glauben, ich glaube an Ihn, und dieser Glaube wird mich lebendig erhalten. Ich möchte unter diejenigen gezählt werden, die in ihrem Wandel gerecht sind. Doch selbst wenn ich vollkommen wäre, würde ich nicht versuchen, durch meine Gerechtigkeit zu leben. Ich würde mich an das Werk des Herrn Jesu anklammern und durch den Glauben an Ihn und durch nichts anderes leben.

Leben, indem man sich an Jesus anklammert und alles von Ihm empfängt, ist etwas Süßes und Heiliges.

Frage: In welchen Momenten meines Lebens kann ich mich noch stärker an den Glauben an Jesus anklammern und Ihm voll vertrauen?

Parallelstellen zum Vers Röm 1,17: Hab 2,4; Röm 3,21.22; 9,30; 10,3.4; Gal 3,11; Phil 3,9 

Röm 1,18-32: Die Ungerechtigkeit der Menschen

Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Römer Brief Röm 1,18-32

‭Röm 1,18: Genauso lässt Gott aber auch seinen Zorn sichtbar werden. Vom Himmel herab wird er über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen hereinbrechen, die durch Unrecht die Wahrheit niederhalten.‭

Gottes Zorn

In diesem Abschnitt des Briefes (Röm 1:18-3:20) verfolgt Paulus nicht das Ziel, die gute Nachricht zu verkünden. Vielmehr geht es ihm darum, die unbedingte Notwendigkeit der Errettung vor dem gerechten Zorn Gottes aufzuzeigen. Die Botschaft ist einfach, aber auch ernüchternd: Gottes Zorn wird vom Himmel über die Menschheit offenbart, und die Menschheit verdient diesen Zorn.

Oft lehnen wir den Gedanken an den Zorn Gottes ab, weil wir ihn mit menschlicher Wut gleichsetzen, die aus egoistischen oder rachsüchtigen Motiven entsteht. Dabei sollten wir nicht vergessen, dass der Zorn Gottes vollkommen gerecht und heilig ist. Während wir Gottes Liebe gerne lesen, erschrecken wir oft vor seinem Zorn. Dies liegt daran, dass wir seine Gerechtigkeit durch die Brille unserer menschlichen Erfahrungen sehen. Gottes Zorn ist jedoch keine unkontrollierte Gefühlswallung wie bei uns. Er ist vielmehr der Ausdruck seiner Heiligkeit, die ihn daran hindert, das Böse zu übersehen und es stattdessen verurteilen muss.

Es geht, wie auch gestern, darum, mein eigenes Sündersein zu erkennen. Natürlich könnten wir sagen: „Ich bin, wie ich bin, und das ist gut so!“ oder „Ich tue doch viel Gutes.“ Und doch fragen wir uns: Hat Gott wirklich keinen Grund, zornig zu sein? Wenn wir uns selbst als gerecht definieren, übersehen wir dann nicht, dass wir jeden Tag aufs Neue an uns arbeiten müssen?

Frage: Wie kann die Erkenntnis von Gottes Heiligkeit und Zorn mich dazu anregen, meine eigene Gerechtigkeit und die Notwendigkeit der Errettung aus einer tieferen Perspektive zu betrachten?

Gottlosigkeit

Dies bezieht sich auf die Vergehen des Menschen gegen Gott. Ungerechtigkeit bezieht sich auf die Sünden von Menschen gegen Menschen. Sich als gerettet zu erkennen setzt voraus, dass wir uns zuvor als verloren erkennen. Der Abschnitt 1,18 bis 3,20 zeigt sehr konkret diese Verlorenheit auf. Zugegeben, es ist eine einzige, lückenlos geführte Anklage gegen den Menschen, die recht heftig zu lesen ist. Dennoch muss diese Klageschrift sein. Der Mensch muss ins Licht gestellt werden, um so zu erkennen, dass er erlösungsbedürftig ist. Er muss erkennen, dass er schuldig ist, denn nur in dieser Erkenntnis erkennt er sein Angewiesensein auf das Evangelium, auf die rettende Botschaft. Verloren muss man sich wissen, dann will man gerettet werden.

Frage: Wo tue ich etwas, das Gott missfällt?

Parallelstellen zum Vers Röm 1,18: 2Thes 2,12; Lk 11,52 

‭Röm 1,19: Denn was von Gott erkennbar ist, ist unter ihnen bekannt. Gott hat es ihnen vor Augen gestellt.‭

Gott hat es ihnen vor Augen gestellt

Paulus hebt hervor, dass Gottes Existenz und Charakter in der Natur sichtbar sind. Dieser Vers lädt uns ein, die Welt um uns bewusst zu betrachten und die Majestät Gottes in der Schöpfung zu erkennen. Es ist eine Einladung, die Schönheit und Ordnung der Natur als ein Zeugnis seiner Allmacht zu verstehen.

Die Aussage vermittelt die Überzeugung, dass die Schöpfung selbst eine Offenbarung Gottes darstellt. Sie ruft uns dazu auf, Gottes Existenz und Liebe in den Wundern der Natur zu erkennen und zu würdigen.

Frage: In welchen Momenten des Alltags erkennst du die Präsenz und Majestät Gottes in der Schöpfung?

Parallelstellen zum Vers Röm 1,19: Apg 14,17; 17,27 

Röm 1,20: ‭Seine unsichtbare Wirklichkeit, seine ewige Macht und göttliche Majestät sind nämlich seit Erschaffung der Welt in seinen Werken zu erkennen. Die Menschen haben also keine Entschuldigung.‭

Andacht für dein Leben

  • Gott ist sichtbar in der Schöpfung: Du kannst Gott in der Natur und den alltäglichen Wundern um dich herum erkennen. Die Schönheit der Welt erinnert dich an seine Größe.
  • Verantwortung für dein Verhalten: Du bist ohne Entschuldigung, weil du weißt, was richtig und falsch ist. Du kannst nicht einfach so tun, als wüsstest du nichts von Gottes Geboten und seiner Wahrheit.
  • Parallelstellen zum Vers Röm 1,20: Hi 12,7–9; Ps 19,2; Jes 40,26; keine 2,1 

Andacht zu Römer 1,20

Wenn wir in den Sternenhimmel blicken, das Rauschen des Meeres hören oder die feine Struktur eines Blattes betrachten, dann spüren wir: Da ist mehr. Paulus erinnert uns in Römer 1,20 daran, dass Gottes Wesen in seiner Schöpfung sichtbar wird – seine Macht, seine Majestät, seine Nähe. Wir brauchen keine großen Beweise. Die Welt um uns ist eine Einladung, Gott zu entdecken.

Vielleicht sehen wir ihn heute in einem Sonnenstrahl, im Lächeln eines Menschen oder in der Ruhe eines Moments. Gottes unsichtbare Wirklichkeit ist real – sie zeigt sich mitten im Alltag.

Frage: In welchen Momenten hast du in letzter Zeit Gottes Präsenz in deinem Leben wahrgenommen?

Gebet: Herr, öffne meine Augen für Deine Spuren im Alltag. Lass mich Dich erkennen – in allem, was lebt. Amen.

Röm 1,21: ‭Trotz allem, was sie von Gott wussten, ehrten sie ihn aber nicht als Gott und brachten ihm auch keinerlei Dank. Stattdessen verloren sich ihre Gedanken ins Nichts, und in ihrem uneinsichtigen Herzen wurde es finster.‭

Undankbarkeit gegen Gott

Die einfache Undankbarkeit des Menschen gegen Gott ist schockierend. Ich kann von einem Mann nichts Schlimmeres sagen, als dass er denen, die seine Wohltäter waren, nicht dankbar ist; und wenn du sagst, dass er Gott nicht dankbar ist, hast du das Schlimmste gesagt, was du über ihn sagen kannst. Spurgeon

Parallelstellen zum Vers Röm 1,21: Dan 5,23; eitlen 2Kön 17,15; verfinstert 2Kor 4,4; Eph 4,17.18 

Röm 1,22: ‭Sie hielten sich für Weise und wurden zu Narren.‭

Wurden zu Narren

Sie glauben, durch ihre eigene Weisheit Einsicht zu haben, doch in Wirklichkeit entfernen sie sich von Gott und verfallen in geistliche Torheit. Dieser Hochmut führt zur Anbetung geschaffener Dinge anstelle des Schöpfers (V. 23).

Die Aussage bleibt zeitlos: Wer sich allein auf menschliche Vernunft stützt und Gott ignoriert, verfehlt die wahre Weisheit. Die Bibel lehrt, dass echte Erkenntnis in der Ehrfurcht vor Gott beginnt (Sprüche 9,10). Paulus warnt hier vor Selbsttäuschung – intellektuelle Überheblichkeit kann zur spirituellen Blindheit führen.

Die wahre Weisheit liegt im Glauben an Gott.

Frage: Was bedeutet es für dich, wahre Weisheit im Glauben zu finden und wie kannst du deinen Blick von menschlicher Vernunft hin zu göttlicher Erkenntnis lenken?

Parallelstellen zum Vers Röm 1,22: 1Kor 1,20 

Röm 1,23: ‭Die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauschten sie mit Bildern von sterblichen Menschen, mit Abbildern von Vögeln, vierfüßigen und kriechenden Tieren.‭

Andacht für dein Leben

  • Ersatz der Wahrheit durch Lügen: Du könntest in Versuchung geraten, eigene Überzeugungen und Wahrheiten zu erfinden, um unangenehme Realitäten zu umgehen oder die Erwartungen anderer zu erfüllen.
  • Götzenverehrung: Anstatt Gott an erste Stelle zu setzen, neigst du dazu, Dinge wie Erfolg, Beziehungen oder materielle Besitztümer über alles andere zu stellen, wodurch du deine wahre Bestimmung aus den Augen verlierst.
  • Parallelstellen zum Vers Röm 1,23: Ps 106,20; Jes 40,18; 44,13; Hes 8,10; Apg 17,29 

Warnung vor Götzendienst

In Römer 1,23 spricht der Apostel Paulus über den Abfall von der wahren Anbetung Gottes. Er kritisiert die Menschen, die die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes gegen vergängliche Abbilder getauscht haben.

Dieser Vers verdeutlicht, wie schnell es geschehen kann, dass die wesentliche Verbindung zu Gott verloren geht, wenn man sterbliche Schöpfungen über den Schöpfer stellt. Paulus ruft uns dazu auf, die göttliche Wirklichkeit zu erkennen und uns vor der Gefahr des Götzendienstes zu hüten.

Die Worte aus diesem Vers sind ein dringlicher Appell zur Umkehr, zu einer Rückkehr zu einer authentischen Beziehung mit dem ewigen Gott, der über jede vergängliche Schöpfung erhaben ist.

Frage: Wie erkenne ich in meinem Leben, ob ich mich vielleicht von der wahren Anbetung entfernt habe und wie kann ich zu einer tieferen Verbindung mit dem Schöpfer zurückkehren?

‭Röm 1,24: Darum hat Gott sie den Begierden ihres Herzens ausgeliefert; er hat sie ihrer Unsittlichkeit überlassen, sodass sie ihre eigenen Körper schändeten.‭

Ausgeliefert an die Begierden

In Seinem gerechten Zorn und Gericht übergibt Gott den Menschen der Sünde, die unser böses Herz begehrt, und erlaubt uns, die selbstzerstörerischen Folgen der Sünde zu erfahren. Dieser Satz ist so wichtig, dass Paulus ihn in dieser Passage dreimal wiederholt.

Parallelstellen zum Vers Röm 1,24: dahin 1,26.28; Ps 81,13; Apg 7,42; 2Thes 2,11; verunehrten 1Kor 6,18 

‭Röm 1,25: Sie vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge. Sie beteten die Geschöpfe an und verehrten sie anstelle des Schöpfers, der doch für immer und ewig zu preisen ist. Amen!‭

Röm 1:25: Denn sie vertauschten die Wahrheit, die Gott sie hatte erkennen lassen, mit der Lüge; sie verehrten das Geschaffene und dienten ihm statt dem Schöpfer, der doch für immer und ewig zu preisen ist. Amen.

Die Lüge

Paulus verwendet den bestimmten Artikel – es ist keine Lüge, sondern die Lüge . Die Lüge ist im Wesentlichen Götzendienst – was uns an die Stelle Gottes stellt. Es ist die Lüge, du wirst wie Gott sein (Gen 3:5).

Andacht zu Römer 1,25 – „die Lüge“

Manchmal ist die Lüge bequemer als die Wahrheit. Sie verspricht schnelle Lösungen, Zustimmung und weniger Konflikte. Doch sie fordert ihren Preis – in unseren Beziehungen, in unserem Gewissen, und in der Entfernung zu Gott.

Paulus beschreibt eine tiefere Lüge: den Tausch der Wahrheit Gottes gegen selbstgemachte Vorstellungen. Statt auf Gott zu vertrauen, setzen wir auf Dinge, die uns Kontrolle oder Anerkennung geben – wie Erfolg, Konsum oder unser Ego. Doch Gott ruft uns zurück.

Seine Wahrheit ist kein harter Zwang, sondern befreiend. Sie deckt auf, was uns zerstört, und führt uns zu echtem Leben. Wahrheit ist nicht immer bequem, aber sie ist heilend.

Frage: Wem oder was glaube ich heute – der Lüge oder Gottes Wahrheit?

Sie verehrten das Geschaffene

Es ist die Lüge, die zuerst im Garten Eden erzählt wurde – die falsche Verheißung, dass Leben, herzerfüllendes Leben, irgendwo außerhalb des Schöpfers gefunden werden könnte. Es ist die Lüge aller Lügen, die grausamste Lüge, die jemals erzählt wurde. Wenn du sie glaubst, lässt sie dich nicht nur leer und entmutigt zurück, sondern sie bringt dein Leben auf den Weg des Verderbens.

Diese Welt ist voll von fesselnden und unterhaltsamen Freuden; doch ist es wichtig zu verstehen, dass nichts in ihr dir das erfüllte Leben geben kann, nach dem sich dein Herz sehnt. Gott allein ist in der Lage, unseren Herzen die tiefste Freude und Zufriedenheit zu bringen. Er allein ist in der Lage, dir einen Grund zum Aufstehen am Morgen und einen Sinn fürs Leben zu verleihen. Er allein kann dein Herz mit Hoffnung erfüllen, einerlei, was rings um dich her geschieht.

Er empfängt dich in Seiner erstaunlichen Gnade, damit du Ihm alle deine Hoffnungen und Träume übergibst. In Seiner Liebe ruft Er dich auf, Ihm zu folgen.

Frage: Was in deinem Leben könnte dir das Gefühl von wahrer Erfüllung und Zufriedenheit schenken?

Parallelstellen zum Vers Röm 1,25: Lüge Jer 10,14; gelobt 9,5 

Röm 1,26-27: ‭Darum hat Gott sie entehrenden Leidenschaften ausgeliefert. Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Geschlechtsverkehr mit dem widernatürlichen, ‭und ihre Männer machten es genauso. Sie gaben den natürlichen Verkehr mit den Frauen auf und wurden von wildem Verlangen zueinander gepackt. Männer trieben es schamlos mit Männern. So empfingen sie den gebührenden Lohn für ihre Verirrung an sich selbst.‭

Parallelstellen zum Vers Röm 1,26: Eph 5,12; 1Thes 4,4.5 

Parallelstellen zum Vers Röm 1,27: Gen 19,5; Lev 18,22; 20,13; Ri 19,22; 1Tim 1,10 

Röm 1,28: Gott war ihnen gleichgültig; sie gaben sich keine Mühe, ihn zu erkennen.

Röm 1,28: Und weil sie es nicht für gut hielten, Gott anzuerkennen, lieferte Gott sie einem verworfenen Denken aus, sodass sie tun, was man nicht tun darf.‭

Der gleichgültige Mensch

Dieser Zustand führt nicht nur dazu, dass wir gegenüber anderen Menschen abgestumpft sind, sondern auch in unserer Beziehung zu Gott. Alles ist miteinander verbunden. Wenn mir Gott gleichgültig wird, dann sind mir auch seine Gebote gleichgültig – sei es, zu lieben, zu dienen, aufeinander zu achten oder zu helfen. Genau dies beschreibt Johannes, wenn er schreibt: „Wie kann Gottes Liebe in einem Menschen sein, wenn dieser die Not seines Bruders vor Augen hat, sie ihm aber gleichgültig ist?“ (1. Joh 3:17)

Es ist von entscheidender Bedeutung, immer wieder in unsere innere Kammer zurückzukehren. Dort, in der Stille, im Gebet, in der Bibellese und durch gute Werke können wir in der Gotteserkenntnis weiter wachsen. Es geht darum, seine Gebote nicht als bloße Moralvorschriften zu sehen („Du sollst“), sondern sie immer tiefer in ihrem wahren Wesen zu verstehen – als Ausdruck der Liebe. Aus dieser Liebe entsteht ein „Ich will“ und ein „Mich-drängt-es“, das uns leitet.

Frage: Wie kannst du heute deine Beziehung zu Gott und seinen Geboten vertiefen, sodass sie weniger wie Vorschriften erscheinen und mehr wie ein lebendiger Ausdruck von Liebe?

Parallelstellen zum Vers Röm 1,28: Eph 4,19 

‭Röm 1,29: Jede Art von Unrecht, Bosheit, Habsucht und Gemeinheit ist bei ihnen zu finden. Sie sind voller Neid, Mord, Streit, List und Tücke.‭

Sündhaftigkeit der Menschen

In Römer 1,29-31 beschreibt Paulus die Sündhaftigkeit der Menschen und führt eine Reihe von moralischen Verfehlungen auf, die in der Gesellschaft verbreitet sind. Darunter finden sich Ungehorsam gegenüber Eltern, Unverständigkeit, Uneinigkeit und Lieblosigkeit. Paulus macht deutlich, dass diese Verhaltensweisen letztlich Gottes Urteil hervorrufen.

Diese Verse erinnern uns daran, dass ein Leben in Rechtschaffenheit, geprägt von Liebe und Gemeinschaft, im Einklang mit Gottes Plan steht. Sie fordern zur Selbstreflexion auf und laden ein, sich von sündhaften Neigungen abzuwenden. Besonders betont wird die Bedeutung von Tugend und Nächstenliebe als zentrale Elemente des christlichen Glaubens, die es uns ermöglichen, ein erfülltes und gottgefälliges Leben zu führen.

Frage: In welchen Bereichen deines Lebens könntest du mehr Liebe und Tugend leben, um deinem Glauben näher zu kommen?

Sie sind voller Neid

Der Neid ist selbstzentriert und selbstgerecht. Er versetzt dich ins Zentrum deiner Welt und sorgt dafür, dass sich alles nur um dich dreht. Er flüstert dir zu, du verdienst etwas, das dir eigentlich nicht zusteht.

Neid ist fordernd und erhebt Ansprüche. Er redet dir ein, du seist etwas, was du nicht bist, und du hättest Rechte auf Dinge, die dir nicht rechtmäßig gehören. Neid kann sich nicht über die Segnungen eines anderen freuen, weil er dir weismacht, du hättest sie viel mehr verdient.

Neid gaukelt dir vor, du hättest etwas verdient, das du niemals bekommen kannst. Die Welt des Neids vermischt sich genauso wenig mit der Welt der Gnade, wie sich Öl mit Wasser vermischt.

Neid lässt dich vergessen, wer du wirklich bist und wer Gott in deinem Leben ist. Du verlierst den Blick für das Wesentliche und weißt nicht mehr, worum es im Leben wirklich geht.

Frage: Wann hast du zuletzt gespürt, dass Neid deine Sicht auf die Welt trübt? Und wie kannst du diesen Moment nutzen, um dich wieder auf die wahre Quelle deines Lebens zu besinnen?

Parallelstellen zum Vers Röm 1,29: Mt 15,19; Gal 5,19–21 

Röm 1,30: ‭Sie reden gehässig über andere und verleumden sie. Sie hassen Gott, sind gewalttätig, hochmütig und prahlerisch. Im Bösen sind sie sehr erfinderisch, und ihre Eltern verachten sie.‭

Sie hassen Gott

Diese Aufzählung verdeutlicht, wie weit sich Menschen von Gottes Willen entfernen können. Besonders betont wird die bewusste Ablehnung Gottes, die in der Schrift als „Gotteshasser“ bezeichnet wird, sowie der zerstörerische Umgang mit Mitmenschen, wie Verleumdung, Hochmut und Ungehorsam.

Paulus zeigt damit auf, dass die Ablehnung Gottes nicht nur den Glauben betrifft, sondern auch tiefgreifende moralische und soziale Konsequenzen hat. Es wird deutlich, wie diese Distanzierung nicht nur den Einzelnen betrifft, sondern das gesamte zwischenmenschliche Gefüge erschüttern kann.

Die Botschaft des Verses fordert uns dazu auf, uns selbst zu prüfen und Gottes Gnade als die einzige Rettung aus der Sünde anzunehmen, wie es in Römer 3,23-24 beschrieben wird.

Frage: In welchen Bereichen deines Lebens spürst du die Notwendigkeit, Gottes Gnade stärker anzunehmen und dich von der Ablehnung Gottes zu lösen?

Parallelstellen zum Vers Röm 1,30: 2Tim 3,2–5; Eltern Dtn 21,18–21; 27,16 

‭Röm 1,31: Sie sind unbelehrbar, unzuverlässig, gefühllos und kennen kein Erbarmen.‭

unvernünftig, treulos, lieblos, unbarmherzig

Römer 1,31 beschreibt Menschen, die „unvernünftig, treulos, lieblos, unbarmherzig“ sind. Paulus reiht diese Eigenschaften in eine Liste von Sünden ein, die das gottlose Verhalten der Menschen kennzeichnen. Diese Begriffe verdeutlichen die moralische und soziale Zerrüttung, die entsteht, wenn Menschen sich von Gott abwenden.

„Unvernünftig“ bedeutet, dass sie nicht nach göttlicher Weisheit handeln. „Treulos“ zeigt ihre Untreue gegenüber Versprechen und Beziehungen. „Lieblos“ betont das Fehlen echter Nächstenliebe, und „unbarmherzig“ zeigt, dass ihnen Mitgefühl fehlt. Paulus macht deutlich, dass solche Einstellungen ein Zeichen für eine tiefgehende Abkehr von Gott sind.

Er ruft damit indirekt zur Umkehr auf und zeigt, dass wahre Gerechtigkeit nur durch den Glauben an Christus möglich ist.

Frage: Welche Bereiche in deinem Leben könnten unvernünftige oder unbarmherzige Haltungen widerspiegeln, und wie kannst du diesen Raum mit göttlicher Weisheit und Mitgefühl füllen?

Parallelstellen zum Vers Röm 1,31: Unverständige 3,11; ohne 2Tim 3,3 

‭Röm 1,32: Obwohl sie wissen, dass jeder, der so handelt, nach Gottes Gesetz den Tod verdient, tun sie es nicht nur selbst, sondern finden es auch noch gut, wenn andere es ebenso machen.‭

Abschluss von Kapitel eins

Dieses erste Kapitel des Römerbriefes ist ein schrecklicher Teil des Wortes Gottes. Ich möchte es kaum laut vorlesen; es ist nicht beabsichtigt, so verwendet zu werden. Lies es zu Hause und sei erschrocken über die schrecklichen Laster der nicht jüdischen Welt. Spurgeon

Parallelstellen zum Vers Röm 1,32: Todes 6,21; Wohlgefallen 2Thes 2,12

Hier geht’s zu einer Auslegung von G. de Koning zu Röm 1. Kap.

Das war eine Christliche Bibel – Auslegung, Kommentar, Andacht, Impuls, Erklärung, Bedeutung bzw. Predigt zum Römer Brief Röm 1. Kap.

Röm 1