Nächster: Christus im (schwierigen) Nächsten
Inhaltsverzeichnis
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1. Der andere Mensch als unser Arzt
Durch Umgang mit anderen bekommt man den Schliff. Spr 27,17
Wenn wir uns an jemanden erinnern, der uns verletzt, gekränkt oder verspottet hat, ist es hilfreich, ihn wie einen Arzt zu sehen, den Christus zu uns geschickt hat. Die Kränkung zeigt uns unsere eigene innere Schwäche – unsere „Seelenkrankheit“. Anstatt im Ärger zu verharren, dürfen wir dankbar sein: Der andere macht uns bewusst, wo Heilung nötig ist. Was uns zunächst schmerzt, kann ein Mittel zur inneren Läuterung sein, das uns Gott schenkt. Wer jedoch im Groll verharrt, lehnt diese heilende Erfahrung ab und bleibt in seiner eigenen Verletzung gefangen. Bete für die Menschen, die dich herausfordern, und nimm ihre Worte als göttliche Gelegenheit, zu wachsen, zu reifen und Christus in dir wirken zu lassen.
2. So schärft ein Mensch den anderen
Eisen wird durch Eisen geschärft; so schärft ein Mensch den anderen. Spr 27,17
Du bist gerade ruhig, doch ein Mitmensch sagt ein verletzendes Wort, und sofort regt sich Zorn in dir. Schnell denkt man: Wäre er nicht da, wäre mir das erspart geblieben. Doch das ist Selbsttäuschung. Der andere hat lediglich eine Schwachstelle in uns aufgedeckt – genau dort, wo wir wachsen und tugendhafter werden sollen. Wer ernsthaft nach Gottes Erbarmen strebt, erkennt dies als Gelegenheit zur Läuterung. Wir dürfen uns korrigieren, innerlich reifen und lernen, Geduld und Demut zu üben. So verwandelt sich Ärger in Dankbarkeit: Derjenige, der uns herausfordert, wird zum Werkzeug unserer eigenen heilsamen Erfahrung.
3. Schwierigen Mitmenschen begegnen
Wer Gott liebt, dem dient alles, was geschieht, zum Guten. Röm 7,28
Manchmal glauben wir, schwierige Menschen würden unser Leben nur belasten. Wir wünschen uns, sie wären nicht da – dann wäre alles leichter, friedlicher, vielleicht sogar frommer. Doch gerade diese Menschen können Türen zu unserem eigenen Glauben öffnen und uns Gott näherbringen. Sie können Mittler unserer eigenen Heilung werden, wenn wir es zulassen. Entscheidend ist unser Vertrauen: dass Gott sie uns bewusst begegnen lässt, dass es seine Vorsehung ist, die uns herausfordert, und dass Christus selbst durch sie zu uns spricht. Wenn wir diese Haltung einnehmen, lernen wir Geduld, Mitgefühl und Gottes Nähe. Aus Konflikten kann Wachstum entstehen, aus Ärger wird Weisheit, und aus Belastung wird ein Weg zum Heil.
4. Übe dich in der Gottesfurcht
Übe dich in der Gottesfurcht! 1 Tim 4:7
Benedikt spricht im Umgang mit Menschen oft von „timor Dei“, der Gottesfurcht. Warum? Wer Gott fürchtet, begegnet auch den Menschen mit Ehrfurcht. Gerade diejenigen, die täglich mit anderen zu tun haben brauchen diese innere Haltung. Gottesfurcht bedeutet nicht Angst, sondern Ehrfurcht vor Gott und daraus folgend ein Bewusstsein für das Geheimnis in jedem Menschen. Sie öffnet uns für die Gegenwart Christi im Anderen und hilft uns, respektvoll, achtsam und geduldig zu handeln. Wenn wir diese Haltung der Ehrfurcht üben, wird unser Umgang menschlicher: Wir sehen nicht nur Fehler oder Eigenheiten, sondern auch Würde und Wert jedes einzelnen Menschen.
Der Mensch achte stets auf die Gottesfurcht und hüte sich, Gott je zu vergessen. Regel des Benedikt
6. Alle machen Fehler
Wir alle machen oft Fehler. Jak 3,2
Menschen sind nicht fehlerfrei. Dennoch sind wir eingeladen, unsere Mitmenschen zu achten und zu lieben, selbst wenn ihre Schwächen uns herausfordern. Das fällt schwer, denn echte Liebe übersteigt unseren guten Willen. Sie ist zuletzt ein Geschenk Christi, das wir uns immer wieder neu erbitten dürfen. Oft braucht es Geduld und Zeit, bis unsere Abneigung abnimmt und wir die andere Person mit Jesu Augen sehen können. Realistisch dürfen wir bleiben: Fehler gibt es. Doch sie sind nicht das Letzte. Denn in jedem Menschen ist eine tiefere Wahrheit verborgen – Christus selbst ist gegenwärtig. Wenn wir diese Wirklichkeit ernst nehmen, verändert sich unser Verhalten: Aus Kritik wird Achtung, aus Distanz Zuwendung, aus Härte Liebe.
Er hasse die Fehler, er liebe die Brüder. Benedikt-Regel 64,11
7. Den Namen Jesus über andere sprechen
Alles, was ihr tut, geschehe in der Liebe. 1. Kor 16,14
Der Name Jesu ist nicht nur ein Wort, sondern eine Kraft, die unser Herz verwandelt. Wenn wir ihn im Herzen tragen und auf den Lippen haben, lernen wir, Menschen mit neuen Augen zu sehen. Im Alltag begegnen wir vielen Menschen. Nicht alle sind uns angenehm, manche fordern uns heraus. Doch gerade sie brauchen unsere Liebe. Wenn wir innerlich den Namen Jesu über ihnen aussprechen, erinnern wir uns: Sie gehören zu ihm, sie tragen sein Ebenbild. So wächst in uns Zuneigung, Geduld und Bereitschaft zu dienen. Christus ist in ihnen gegenwärtig – und wir dürfen ihm mit Respekt, Ehrfurcht und Hingabe begegnen.
Die Liebe Gottes ist nicht etwas Vages, Unbestimmtes; die Liebe Gottes hat einen Namen und ein Gesicht: Jesus Christus. Franziskus



