Gebet (Wortbedeutung)

Das Wort „Gebet“ hat in der Bibel eine zentrale Bedeutung und wird sowohl im Alten als auch im Neuen Testament unterschiedlich verwendet. In den ursprünglichen Sprachen Hebräisch und Griechisch drückt es verschiedene Facetten der Kommunikation mit Gott aus. Im Alten Testament dominieren hebräische Begriffe, während im Neuen Testament griechische Ausdrücke verwendet werden, die das Wesen und die Praxis des Gebets weiter verdeutlichen.

Hebräische Bedeutung des Gebets

Im Alten Testament wird das Wort „Gebet“ hauptsächlich durch den hebräischen Begriff „Tefilla“ wiedergegeben. Dieser Begriff kommt von der Wurzel „palal“, was „für jemanden eintreten“ oder „vermitteln“ bedeutet. Gebet wird somit als eine Art Fürbitte oder Vermittlung verstanden. Es drückt die persönliche Beziehung des Gläubigen zu Gott aus, die sowohl in Zeiten der Not als auch der Dankbarkeit gepflegt wird.

Wurzeln der hebräischen Bedeutung

Die Wurzel „palal“ deutet auf die Idee hin, dass Gebet auch das Einsetzen für andere beinhalten kann. In einigen Fällen ist Gebet eine Bitte, in anderen ein Bekenntnis oder eine Klage. Es ist also ein vielschichtiger Ausdruck von Beziehung und Kommunikation.

Griechische Bedeutung des Gebets

Im Neuen Testament wird der Begriff „Gebet“ durch das griechische Wort „Proseuche“ ausgedrückt. Dieses leitet sich von der Wurzel „pros“ (hin zu) und „euche“ (Bittgebet oder Wunsch) ab. Proseuche bedeutet also eine Richtung des Gebets hin zu Gott, eine ausdrückliche Bitte oder ein Gespräch mit Gott. Es kann sowohl formelle als auch informelle Gebetspraktiken umfassen.

Weitere griechische Begriffe zum Gebet

Neben „Proseuche“ gibt es noch den Begriff „Deesis“, der „bitten“ oder „flehen“ bedeutet. Dieser Begriff hebt die Dringlichkeit und den tiefen Ernst von Gebeten hervor, insbesondere in Situationen großer Not.

Gebet als Kommunikation mit Gott

In beiden Testamentsbedeutungen zeigt sich das Gebet als eine tiefe, persönliche Kommunikation zwischen dem Gläubigen und Gott. Es ist nicht nur eine Bitte, sondern auch ein Ausdruck von Vertrauen, Hingabe und manchmal auch Klage. Gebet stellt daher eine fundamentale Praxis im Leben der Gläubigen dar, die ihre Beziehung zu Gott stärkt und vertieft.