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Gebet

1. Zum Gebet

Der Herr ist denen nahe, die zu ihm beten. Ps 145:18

Das Gebet ist Ausdruck des Glaubens. Bete langsam. Bedenke, was du sagst, wer es sagt und zu wem. Denn dieses eilige und unbedachte Sprechen ist Lärm, blecherner Lärm. Beten ist Sprechen mit Gott. Aber wovon? Von Ihm und von dir, von Freude und Kummer, von Erfolgen und Misserfolgen, von hohen Zielen und alltäglichen Sorgen, von deinen Schwächen! Danksagungen und Bitten. Lieben und Sühnen. Kurz, Ihn erkennen und dich erkennen: Beisammen sein! Das Gebet des Christen ist niemals ein Monolog. Josemaría Escrivá

Wie betest du? Du solltest zu Gott gehen wie ein kleines Kind. Ein Kind hat keine Schwierigkeiten, seine Gefühle in einfachen Worten auszudrücken, die so viel sagen. Mutter Theresa

2. Wir beten nicht, um…

Ihr dürft in jeder Lage zu Gott beten. Phil 4:6

Wir beten nicht, um Gott zu informieren-
denn das würde heißen: Er weiß nicht.

Wir beten nicht, um Gott zu motivieren –
denn das würde heißen: Er will nicht.

Wir beten nicht, um Gott zu aktivieren-
denn das würde heißen: Er kann nicht.

Sondern wir beten, weil wir des Gesprächs mit dem Vater bedürfen, um unseren Willen in seinen Willen zu legen.

Segfried Ketting

Das Wesen des Gebetes besteht in der Aufmerksamkeit. Im Gebet richtet die Seele alle Aufmerksamkeit, derer sie fähig ist, auf Gott, und die Beschaffenheit des Gebetes hängt zu einem großen Teil von der Beschaffenheit der Aufmerksamkeit ab. Simone Weil  

3. Glaube und Gebet

Ich erhöre ihre Gebete! Sach 10:6

Das Gebet ist die elementarste Äußerung unseres Glaubens. Dein Glaube bleibt nur lebendig, wenn du betest. Du kannst nicht glauben, ohne zu beten und um beten zu können, musst du glauben. Der Glaube drückt sich im Gebet aus, und das Gebet macht den Glauben stark. Augustinus drückt das so aus: Laßt uns also glauben, um zu beten, und beten, damit uns dieser Glaube nicht fehlt. Der Glaube bringt das Gebet hervor, das kommende Gebet verleiht dem Glauben Festigkeit.

Das Gebet ist nichts anderes als ein Gespräch mit einem Freund, mit dem wir oft und gern allein zusammenkommen, um mit ihm zu reden, weil er uns liebt. Therese von Avila

4. Immer davor beten

Noch während sie beten, habe ich sie schon erhört. Jes 65:24

Ganz gleich, was ich tue, ob ich in ein Gespräch gehe, eine Arbeit beginne, mit meinen Kindern spreche oder eine Entscheidung zu treffen habe, immer soll ich vorher beten. Das Beten öffnet meine Augen für das, was Gott mir jetzt zutraut und was er von mir möchte. Und das Beten gibt mir das Vertrauen, dass ich dann auch richtig handle oder mich richtig verhalte. Das Beten schützt mich davor, zu bedauern, was ich getan oder gesagt habe. Denn das Beten führt mich dazu, achtsam zu handeln. Und wer achtsam ist, braucht nichts zu bedauern.

Ein Alter sagte: Tu nichts ohne Gebet, und du wirst nichts bedauern.

5. Mit ihm leben

Ihr dürft sicher sein: Ich bin immer bei euch. Mt 28:20

Ist es nicht selbstverständlich, dass wir mit Menschen, die wir von Herzen gern haben, auch einen liebevollen Umgang pflegen und sie freudig begrüßen? So sollten wir oftmals am Tage Jesus grüßen! Um es wirklich fertigzubringen, im Bewusstsein seiner Gegenwart zu leben, empfiehlt es sich, jeden Tag mit einer Audienz bei Jesus Christus zu beginnen. Lass dich im Gebet schlicht und einfach in die nicht zu überbietende Nähe Gottes, in die Gemeinschaft seiner unendlichen Liebe hineinfallen, die uns von allen Seiten umfängt: Gott ist über uns, er ist mit uns und neben uns, er ist in uns. Aus diesem täglichen Gebet muss die immer neue Begradigung unseres Weges hervorgehen, damit wir nicht von ihm abkommen.

6. Stille und Gebet

Seid still vor dem Herrn, all ihr Bewohner der Erde! Denn er hat sich aufgemacht und kommt aus seiner heiligen Wohnung! Sach 2:17

Im innerlichen und äußerlichen Nicht-Bewegen halten wir Ausschau nach Gott. In dieses Nicht-Bewegen steigt Gott hinab zu mir. Die Stille ist Gottes Muttersprache. Alles andere ist eine Übersetzung. Lasst uns diesen Weg der Stille wieder entdecken. Pflegst du Zeiten der Stille? Einfach da zu sein, die Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen und sich anschauen lassen von Gott ohne gleich ein gesprochenes Gebet auf den Lippen zu haben. Werde still. Werde leer. Dein Herr kommt zu dir, nicht irgendjemand, sondern der Herr Jesus, König auf ewig, Menschensohn, Alpha und Omega und Hüter unserer Seelen.

7. Gebet ist dein mächtiges Werkzeug

Wendet euch von ganzem Herzen dem Herrn zu. 5. Mose 10:16

Das Gebet ist dein mächtiges Werkzeug, dein Schlüssel, der das Herz Gottes öffnet, ja es ist dein Herz-zu-Herz mit Gott. Dein Gebet berührt das Herz Gottes und bewegt ihn, dich zu erhören. Wende dich an das Herz Jesu, weniger mit den Lippen als mit dem Herzen, mit deinem ganzen Sein. Der Herr lässt sich rühren und kommt dir zu Hilfe. Bete und hoffe. Wie häufig hat er dich schon erhört. Denke dankbar daran zurück. Das stärkt deine Zuversicht. Gerate nicht in Aufgeregtheit, denn sie dient zu nichts. Gott ist barmherzig und er hört dein Gebet und im Gebet hörst du ihn.

Denke heute immer wieder an ein großes Ereignis in deinem Leben zurück, wo dich Gott gehört und erhört hat.

8. Zum Gebet

Denk erst nach, bevor du betest, sei nicht zu voreilig! Denn Gott ist im Himmel, und du bist auf der Erde, also sei sparsam mit deinen Worten! Pred 5:1

Beginne jedes Gebet damit, dich in Gottes Gegenwart zu versetzen. Dringe beim Beten mit deinem Geist und Herz tief in seine Gegenwart. Bete nicht hastig, um viel zu beten, sondern bemühe dich, von Herzen zu beten. Es sind nicht die schönen und langen Gebete, auf die Gott achtet, sondern jene, die aus dem Herzensgrund kommen, mit Ehrfurcht und Sehnsucht vorgetragen. Ich bin fest davon überzeugt, dass dies der Schlüssel zu einer erfüllenden Gottesbeziehung ist, aus der Glück und Freude hervor quellen! Gott segne dich und diesen Tag und lass dich zum Segen für jene werden, denen du heute begegnest!

9. Bewußtsein der göttlichen Gegenwart

Wahrlich, der Herr ist an diesem Ort, und ich wusste es nicht! Gen 28:16

Wir müssen vor dem Gebet in unserer Seele das Bewußtsein der göttlichen Gegenwart erneuern. Wenn du anfängst zu beten, dann sage von ganzem Herzen zu deiner Seele: Wahrlich, Gott ist hier. Es gibt keinen Ort, wo er nicht wirklich gegenwärtig wäre. Man kann es nicht Beten nennen, etwas mit den Lippen zu murmeln, wenn damit nicht dieses aufmerksames Erfassen der Allgegenwart Gottes verbunden ist. Erfassen wir sie aber, dann hilft uns dieses Gebet achtsam in der Gegenwart mit dem Auferstandenen zu leben, mit ihm gleichsam durch den Tag zu wandeln. Das eben ist das immerwährende Gebet.

Herr, von ganzem Herzen will ich dir danken! Dir und keinem anderen Gott will ich singen. Psalm 138:1

10. Das Lebensgebet

Alle Handlungen jener Menschen, die gottesfürchtig leben, sind ständige Gebete und heißen Gebete des Lebens. Ebenso kann man sagen, dass diejenigen, die Gutes tun, beten, weil sie dadurch Gott ganz nahe sind. Franz von Sales

Gebet ist das A und O. Klar. Früher hatte ich allerdings häufig Gebetsstreß, dachte ich muss ein Pensum erfüllen. Folge war eine innere Unruhe. Der Weg aus dieser spirituellen Sackgasse kam mit dem Erkennen, dass mein Morgengebet weiter geht in der Zuwendung zum Nächsten, bei mir das Leben und Arbeiten mit körper- und geistigbehinderten Menschen. Das Wort “Lebensgebet” von Franz von Sales hat es für mich dann auch begrifflich auf den Punkt gebracht.

“Ihr sagt mir, dass ihr nicht die Zeit habt, um zwei oder drei Stunden zu beten. Wer spricht denn davon? Empfehlt euch am Morgen Gott, beteuert, dass ihr ihn nicht beleidigen wollt, dann geht an euer Tagewerk mit dem Entschluss, gleichwohl häufig euren Geist zu Gott zu erheben, selbst in Gesellschaft.” (Franz von Sales)

Du kannst beten, während du arbeitest. Die Arbeit hält das Gebet nicht auf und das Gebet nicht die Arbeit. Mutter Teresa

11. Beten tut gut

Das Gebet ersetzt keine Tat, aber das Gebet ist eine Tat, die durch nichts ersetzt werden kann. Hans von Keler

Wir dürfen Gott um alles bitten, für uns oder für andere Menschen. Und manchmal dürfen wir auch erfahren, dass das Gebet etwas bewirkt, sodass es uns oder dem andern besser geht, dass eine Krankheit geheilt wird. Aber das ist nicht selbstverständlich. In jedem Gebet fügen wir hinzu: „Dein Wille geschehe!“ Wir können im Gebet Gott nicht zu etwas zwingen. Wir können ihn bitten. Im Bitten verwandelt sich schon unsere Situation. Und manchmal dürfen wir auch das Wunder erfahren, dass sich wirklich etwas wendet. Zumindest verwandelt das Gebet uns. Wenn ich für einen anderen bete, bekomme ich mehr Hoffnung ihm gegenüber und kann ihm so vertrauensvoller begegnen. Oft erkenne ich im Gebet, was ich dem andern sagen könnte. Das Gebet verändert mich und meine Beziehungen. Und ich darf vertrauen, dass Gott im andern neue Gedanken bewirkt, ihn mit Frieden und Zuversicht erfüllt

12. Auf die Balance kommt es an

Dein Wort macht mich klug. Psalm 119, 104

Auf die Balance kommt es an: Wir brauchen Zeiten der Ruhe, der Muße und Kontemplation am Herz Gottes, damit uns die Arbeit nicht auffrisst. Wir brauchen genauso Zeiten, in denen wir aktiv sind, damit wir uns nicht einfach hängen lassen und die innere Spannung verlieren. Und wir brauchen Zeiten, in denen wir uns von Gottes Wort treffen lassen, im Gebet, in der Messe, in der Lektüre. Dieses Ineinander drückt das benedktinische “Ora et labora et lege” aus: Bete und arbeite und lies. In allen drei Lebensweisen geht es um die Hingabe an das Herz Gottes.

13. Der Wille zählt

Herr, du weißt doch, dass ich dich lieb habe. Joh 21:16

Betet, und sei es auch widerwillig. Der Wille zählt und wird belohnt, nicht das Gefühl. Das Gebet ist ein mächtiges Werkzeug, ein Schlüssel, der das Herz Gottes öffnet. Der Herr verlässt uns nie, wenn wir ihn nur nicht verlassen, aber es kann sein, dass er uns zuweilen seine spürbare Nähe verbirgt. Das ist eine vorübergehende Prüfung, die aufhört, sobald der Herr es will. Verlasst euch nie auf euch selbst, wenn der Sturm wütet: legt all euer Vertrauen in das Herz unseres süßen Jesus. Pater Pio

14. Die wichtigste Entscheidung: Beten

Der Glaube ist die Entscheidung, beim Herrn zu sein und mit ihm zu leben. Und dieser Glaube wird erst Wirklichkeit und umgesetzt, indem wir beten. Glauben ohne beten geht nicht. Das ist wie Leben ohne Atmen. Darum ist das Gebet so unersetzlich. Das Gebet ist die tägliche Entscheidung, sein ganzes Leben Gott anzuvertrauen. Und auch wenn es für viele von uns schon zur sicheren und täglichen Angewohnheit geworden ist (=Ritual), so ist es dennoch weiterhin eine freie Entscheidung, die ich Morgen für Morgen treffe. Ja, ich bete Gott an, spreche mit ihm, vertraue ihm alle Aspekte meines Lebens an. Es ist Ganzhinhabe, weil Gott nicht mit halben Herzen angebetet werden kann.  

15. Was ist das Gebet?

Herr, ich sehne mich nach dir! Ps 25:1

Der Mensch trägt ein Verlangen nach dem Unendlichen in sich, eine Sehnsucht nach Ewigkeit, eine Suche nach Schönheit, einen Wunsch nach Liebe, ein Bedürfnis nach Licht und Wahrheit, die ihn zum Absoluten drängen; der Mensch trägt die Sehnsucht nach Gott in sich. Und der Mensch weiß irgendwie, daß er sich an Gott wenden, zu ihm beten kann. Thomas von Aquin bezeichnet das Gebet als Ausdruck des menschlichen Verlangens nach Gott. Dieses Hingezogensein zu Gott, das Gott selbst in den Menschen hineingelegt hat, ist die Seele des Gebets, das dann viele Formen und Ausdrucksweisen annimmt, wie es der Geschichte, der Zeit, dem Augenblick, der Gnade und sogar der Sünde des Beters entspricht.  Benedikt XVI

16. Das Gebet als Herausforderung

Erhöre mein Gebet! Ps 4,2

Wenn wir vom Gebet als Erfahrung des Menschen an sich sprechen, dann müssen wir uns vor Augen halten, daß es nicht nur eine Reihe von Praktiken und Formeln, sondern vor allem eine innere Haltung ist, nicht nur ein Durchführen von Kulthandlungen oder Sprechen von Worten, sondern vor allem ein Dasein vor Gott. Das Gebet hat seinen Mittelpunkt und seine Wurzeln tief im Innern der Person. Es ist daher nicht leicht zu entschlüsseln und kann aus demselben Grund Mißverständnissen und Täuschungen unterworfen sein. Auch in diesem Sinne können wir verstehen, was es heißt, daß Beten schwierig ist. Das Gebet ist nämlich schlechthin Ort der Unentgeltlichkeit, des Strebens nach dem Unsichtbaren, dem Unerwarteten und dem Unaussprechlichen. Die Erfahrung des Gebets ist daher für alle eine Herausforderung, eine zu erbittende Gnade, ein Geschenk Gottes, an den wir uns wenden. Benedikt XVI

17. Zu Christus rufen

Selig alle, die sich bergen in ihm. Ps 2,12

Es geht um die Zentralität Gottes, und zwar nicht irgendeines Gottes, sondern des Gottes mit dem Gesicht Jesu Christi. Das ist wichtig. Es gibt so viele Probleme, die man auflisten kann, die alle gelöst werden müssen, die aber alle nicht gelöst werden, wenn nicht im Zentrum Gott steht, neu sichtbar wird in der Welt, maßgebend ist in unserem Leben und durch uns auch maßgebend in die Welt hineintritt. Daran entscheidet sich heute das Geschick der Welt in dieser dramatischen Situation: ob Gott da ist – der Gott Jesu Christi – und anerkannt wird, oder ob er verschwindet. Um seine Gegenwart mühen wir uns. Was sollen wir tun? Zuletzt? Wir rufen zu ihm! Wir bitten ihn, daß er bewässert, daß er wärmt, daß er aufrichtet, daß er selbst mit der Kraft seiner heiligen Flamme uns durchdringt und die Welt erneuert: darum bitten wir von ganzem Herzen. Amen. Benedikt XVI

18. Beständiges Gebet 

Seid beharrlich im Gebet. Kol 4,2

Die Beständigkeit, mit der wir Gott Zeit schenken, ist ein grundlegendes Element für das geistliche Wachstum. Der Herr selbst wird uns Geschmack an seinen Geheimnissen, seinen Worten, seiner Gegenwart und seinem Wirken schenken, um zu spüren, wie schön es ist, wenn Gott mit uns spricht. Er wird uns tiefer verstehen lassen, was er von uns will. Letztendlich ist genau das der Zweck des Gebets: daß wir uns immer mehr Gottes Hand anvertrauen, mit Vertrauen und Liebe, in der Gewißheit, daß wir am Ende nur dann wirklich glücklich sind, wenn wir seinen Willen tun. Benedikt XVI

19. Still werden

Seid still und erkennt, dass ich Gott bin; ich werde erhaben sein unter den Völkern, ich werde erhaben sein auf der Erde! Ps 46,11

Eines der wichtigsten Dinge, die wir heutzutage lernen können, ist still zu sein. Ich glaube, einer der Hauptgründe, warum viele von uns ausgebrannt und gestresst sind, ist, dass wir es verlernt haben still zu werden. Wir kennen Gott nicht wirklich und erkennen ihn auch nicht an. Nur wenn wir Zeit mit ihm verbringen, können wir seine sanfte, leise Stimme hören, mit der er uns führen möchte. Wir müssen lernen, innerlich ruhig zu werden und diesen Zustand aufrechtzuerhalten, damit wir immer bereit sind, Gottes Stimme zu hören. Heutzutage rennen wir oft von einer Sache zur nächsten und weil unsere Gedanken ständig kreisen, kommt auch unser Herz nicht mehr zur Ruhe. Wir sollten die Dinge langsamer angehen und unsere Gedanken so weit zur Ruhe bringen, dass wir in der Lage sind, Gottes Stimme zu hören.

20. Gott in alles mit einbeziehen

Der Herr ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn hat mein Herz vertraut, und mir wurde geholfen. Darum frohlockt mein Herz, und ich will ihm danken mit meinem Lied. Ps 28:7

Das Gebet ist eine Darstellung und Erklärung: Mein Gott, sieh da diese Schwierigkeit… Darum kann man, ohne seine Arbeit zu verlassen, den ganzen Tag beten. Das beständige Gebet besteht, wie der hl. Vinzenz von Paul erklärt, darin, nicht den kleinsten Zwischenfall unseres Lebens vorübergehen zu lassen, ohne Gott auf dem Laufenden zu halten. Bei einer auch nur kleinen Schwierigkeit bitten wir ihn um seine Hilfe; einen kleinen Ärger, schon opfern wir ihm auf. Mit einem Wort: befassen wir Gott mit allem, was wir tun oder was uns zustößt; tragen wir ihm alles vor, verbergen wir ihm nichts, tun wir nichts ohne ihn! Pater Louis Brisson

21. Unablässiges Gebet

Betet unablässig. 1 Thess 5,17

Man muss den ganzen Tag beten. Ihr sagt, es sei aber sehr schwer, ständig an Gott zu denken. Doch nicht diese Anspannung des Geistes wird von euch verlangt, nicht darin besteht die Gegenwart Gottes. Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott. Man muss also in der Liebe bleiben und das tut man nicht, indem man an ein geschichtliches, göttliches Ereignis denkt, sondern, indem man seine Handlungen Gott aufopfert, indem man für ihn schafft, isst, und sich ausruht, und dabei stets darauf bedacht ist, ihm zu gefallen. Darin besteht das ständige Beten. Pater Louis Brisson