Frieden (Wortbedeutung)
Das Wort „Frieden“ spielt eine zentrale Rolle in der Bibel und steht sowohl im Alten als auch im Neuen Testament für mehr als die Abwesenheit von Krieg. Es umfasst Konzepte von Ganzheit, Harmonie und Gottes Segen. Im Folgenden wird der Begriff aus der Perspektive des hebräischen und griechischen Sprachgebrauchs analysiert.
Inhaltsverzeichnis
Frieden im Alten Testament
Bedeutung des hebräischen Begriffs
Im Alten Testament wird Frieden durch den Begriff „Schalom“ ausgedrückt. Dieser Begriff steht für mehr als nur äußere Ruhe. Schalom bedeutet Ganzheit, Wohlergehen, Sicherheit und ein Leben in Übereinstimmung mit Gottes Willen. Es umfasst sowohl zwischenmenschliche Beziehungen als auch die Beziehung zu Gott.
Frieden als göttliche Gabe
Frieden im Alten Testament wird als Segen Gottes gesehen. Er ist nicht allein das Resultat menschlichen Handelns, sondern wird von Gott gestiftet. Beispiele hierfür finden sich in priesterlichen Segnungen (Numeri 6,24-26), wo Gott selbst Schalom verheißt.
Frieden und der Messias
Die prophetischen Schriften, wie Jesaja 9,6, beschreiben den kommenden Messias als „Fürst des Friedens“. Diese messianische Hoffnung zeigt, dass echter Frieden nur durch Gottes Eingreifen möglich ist.
Frieden im Neuen Testament
Bedeutung des griechischen Begriffs
Im Neuen Testament wird der Begriff „Eirene“ verwendet, der aus der griechischen Sprache stammt. Er beschreibt sowohl inneren Frieden als auch die Versöhnung mit Gott und anderen Menschen.
Frieden durch Jesus Christus
Jesus Christus wird im Neuen Testament als Quelle des Friedens dargestellt. Er sagt in Johannes 14,27: „Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.“ Dieser Frieden ist nicht weltlicher Natur, sondern ein innerer Frieden, der aus der Gemeinschaft mit Gott erwächst.
Frieden als Versöhnung
Im Neuen Testament steht Frieden oft in Zusammenhang mit der Versöhnung zwischen Gott und Mensch durch das Opfer Jesu (Römer 5,1). Diese Versöhnung bildet die Grundlage für Frieden in der Gemeinschaft der Gläubigen.
Frieden in der christlichen Ethik
Der Frieden spielt auch in der Nachfolge Jesu eine zentrale Rolle. Die Bergpredigt (Matthäus 5,9) bezeichnet die Friedensstifter als „Kinder Gottes“. Frieden wird hier als aktives Bemühen um Harmonie und Versöhnung verstanden.
Fazit
Der biblische Begriff „Frieden“ ist ein vielschichtiges Konzept, das sowohl den äußeren Zustand als auch inneres Wohlergehen, Versöhnung und die Beziehung zu Gott umfasst. Im Alten und Neuen Testament zeigt sich, dass Frieden letztlich eine Gabe Gottes ist, die durch den Messias vollkommen wird.