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Arbeit

1. Gott in der Arbeit suchen

Tut eure Arbeit mit Eifer und Freude, als würdet ihr Gott dienen und nicht Menschen. Kol 3,23

Gott, du willst nicht, dass ich meine Arbeit aufgebe und mich aus den Verpflichtungen dieser Welt löse, um nur an dich zu denken. Ich soll dich vielmehr in meinen Arbeiten suchen. Ihr müsst diese Betätigungen heiligen, in dem ihr in ihnen Gott sucht. Deshalb will ich mein ganzes Tun mit dir in Verbindung bringen, um dich darin zu finden; in Glaube, Vertrauen und Liebe und in dem Verlangen, von deiner erbarmenden Liebe Zeugnis zu geben. Nichts entspricht dem Evangelium mehr, als auf der einen Seite bei Gott Kraft für die eigene Seele zu sammeln und dann hinzugehen und das Leid der anderen mitzutragen. Wir sind berufen, die Güte Gottes sichtbar werden zu lassen. Vinzenz von Paul

2. Einer geregelten Arbeit nachgehen

Sie sollen Ordnung in ihr Leben bringen, einer geregelten Arbeit nachgehen und sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. 2 Thess 3,12

Diesen Vers schreibt Paulus deshalb, weil viele die Arbeit vernachlässigten oder ganz ließen, weil sie dachten, die Wiederkunft des Herrn stehe kurz bevor. Über diesen Hintergrund hinaus stellt es für uns die Wichtigkeit der Arbeit raus. Die Arbeit ist eine Bestimmung des Menschen und unsere Aufgaben dort tue ich in Hingabe für unseren Herrn. Auch wenn es durch eine veränderte Arbeitssituation immer schwieriger wird, so bemühe ich mich dennoch, dass die gewöhnliche Arbeit für mich ein ständiges Gebet ist. In der Schlichtheit meiner Arbeit, in dem immerfort sich Wiederholenden des Alltags ein Leben in und Gehen mit Gott. In den Augen Gottes ist dabei keine Arbeit groß oder klein. Allein die Liebe, mit der sie getan wird, bestimmt ihren Wert. Allein die Liebe!

Gute Arbeiter sind die, in denen Gott arbeitet. Augustinus

3. Eile mit Weile

Wer schnell ist mit Füßen, der tut sich Schaden. Spr 19,2

Die Arbeit ist ein wichtiger Teil unseres Lebens. Vor allem hier stehen wir in Gefahr in Eile zu geraten. Versuche stets ohne Unruhe und Hast deine Arbeit zu tun. Denn die Eile hindert uns daran, eine Sache gut zu machen. Nie ward gut getan, was mit Hast und Ungestüm verrichtet wurde. Wir arbeiten rasch genug, wenn wir gut arbeiten. Als Bild: Flüsse, die in der Ebene ruhig dahinfließen, tragen große Schiffe mit reicher Fracht. Ein Regen, der sanft auf das Feld niederrieselt, macht es fruchtbar. Reißende Ströme dagegen überschwemmen das Land und sind für den Schiffsverkehr ungeeignet, wie auch Platzregen und Wolkenbrüche Wiesen und Felder verwüsten.

4. Achten auf das richtige Maß

Wer zu viel arbeitet, kann nicht mehr ruhig schlafen. Koh 5,3

Arbeit kann erfüllend sein. Ich möchte meine Arbeit als Lehrer für behinderte Kinder nicht missen und ich bin Gott dankbar, dass er mir diese Arbeit gegeben hat. Trotzdem muss ich und sicherlich auch ihr aufpassen, dass es nicht zu viel wird. Mehr geht immer. Das nennt man dann etwas subtil zusätzliches „soziales Engagement“. Da müssen wir lernen STOP zu sagen. Es muss auch Zeit für die Familie und für Freunde da sein, Zeit für Muße und Erholung, Zeit fur mich. Es geht darum zu arbeiten, aber in Maßen. Wir sollen uns Zeit nehmen, um auch die anderen Gaben zu genießen, die Gott uns gegeben hat.

Gott gönnte sich Ruhe, nachdem er sechs Tage gearbeitet hatte – und die Welt brach nicht zusammen. Was gibt uns Grund zu meinen, sie würde zusammenbrechen, wenn wir uns ausruhen? Max Lucado

5. Lass unsere Arbeit gelingen

Der Herr, unser Gott, schaue freundlich auf uns und lasse unsere Arbeit gelingen.  Ja, lass unsere Arbeit gelingen! Ps 90,17

Du rühmst dich deiner Arbeit und deines Fleißes. Weißt du nicht, daß du wohl den Acker bestellen, pflügen und die Saat ausstreuen sollst, daß aber Gott den Pflanzen das Wachstum gibt, daß ihm der befruchtende Regen und die reiche Ernte zu verdanken ist? Du magst wohl die Pflanzen begießen, es wird dir aber nichts nützen, wenn Gott nicht deiner Arbeit seinen Segen gibt. So verdankst du die Ernte nicht deinem Schweiß, sondern seiner Güte. Von ihr mußt du dich also ganz abhängig fühlen. Unsere Pflicht ist es freilich, gut zu arbeiten, der Erfolg unserer Arbeit, aber steht bei Gott. So lasst uns einsehen, daß wir ohne die Gnade nichts können, daß wir von uns nichts erwarten dürfen und allein auf die Gnade vertrauen müssen.

6. Die Arbeit beenden

Am siebten Tag ruhte Gott von seiner Arbeit aus. Hebr 4,4

Viele beschließen ihre Arbeit nicht richtig. Sie hetzen tagsüber von einer Arbeit zur anderen. Und sie schließen die Tür der Arbeit nicht, wenn sie heimkommen. Doch dann geht auch die Tür des Zuhauses nicht auf. Manche sagen: Ich komme einfach nicht zur Ruhe. Ich kann nicht abschalten. Es ist unsere Aufgabe, die Arbeit bewusst abzuschließen. Erst wenn ich mich von dem Tun der Alltagsarbeit gelöst habe, kann ich mich ganz dem widmen, was mich daheim erwartet. Dass die Vollendung der Arbeit letztlich auch ein spirituelles Tun ist, zeigt uns ein Blick in die Bibel. Die sagt uns nämlich etwas Wichtiges über das Beenden der Arbeit. Von Gott heißt es im Schöpfungsbericht: Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er geschaffen hatte, und er ruhte am siebten Tag (Gen 2,2). Das Werk wird erst vollendet, wenn Gott ruht. Das Ruhen gehört zur Vollendung der Arbeit. Anselm Grün

7. Worte von Franz von Sales

Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut — tut alles zur Ehre Gottes! 1 Kor 10,31

Es muß bedacht werden, daß es keinen Beruf gibt, der nicht Unangenehmes, Bitteres und Ekelhaftes mit sich bringt. Bevor Sie eine Ihnen unangenehme Aufgabe Ihres Berufes erfüllen oder sich darauf vorbereiten, denken Sie daran, daß die Heiligen andere, viel größere und schwierigere Dinge freudig getan haben. Ich möchte, daß Sie während des Tages oft Gott anrufen, er möge Ihnen die Liebe zu Ihrem Beruf schenken. Bringen Sie behutsam das Amt der Marta mit dem der Maria in Verbindung. Verrichten Sie eifrig Ihre Berufsarbeit, kehren Sie aber oft zu sich selbst zurück, im Geist zu Füßen Unseres Herrn, und sagen Sie: Mein Herr, ob ich nun laufe oder stillstehe, ich gehöre ganz Dir und Du gehörst mir.

Lassen wir alles Wünschen und Befürchten, überlassen wir uns dafür ganz der göttlichen Vorsehung, damit sie mit uns mache, was sie will. Wozu eher das eine als das andere wünschen? Sollte uns nicht alles gleichviel wert sein? Ihm angehören, seinen Willen lieben, das genügt, um ihm zu gefallen. Ich für meinen Teil verstehe nicht, warum wir uns zu einer Arbeit lieber hergeben als zur anderen, im Kloster schon gar nicht. Der Gehorsam macht doch jedes Amt, jede Tätigkeit, jede Verrichtung in Gottes Augen gleich angenehm und gleich wertvoll.

Hätten wir die Wahl, so müßten wir gerade die niedrigsten Arbeiten am liebsten tun, und wenn es die ekelhaftesten wären. Haben wir aber nicht die Wahl, dann tun wir alles gleich gern. Ist unser Amt ehrenvoll in den Augen der Welt, dann bleiben wir klein vor Gott. Und dünkt unser Amt der Welt verächtlich, dann sei es uns ein Ehrenamt vor Gott. Franz von Sales

Wer die wahre und vollkommene Liebe hat, der sucht niemals sich selber und wünscht, dass alles allein zu Gottes ehre geschehe. Thomas von Kempen

8. Arbeit & Freude

Arbeitet mit Freude als Christen, die nicht den Menschen dienen, sondern dem Herrn. Eph 6:7

Dienst du in deiner Arbeit Gott, so erfüllt dich das mit Freude, die ein Schutzwall ist, wenn du mal wieder zum Meckern und Jammern neigst. Deine Arbeit verliert den Charakter der Sklaverei, wenn du dich entschliesst, sie trotz aller Schwierigkeiten zu lieben. Meine Schüler würden sofort merken, wenn ich lustlos zur Arbeit käme. Begeistern kann nur der, der selbst begeistert ist oder um es mit Aristoteles zu sagen: “Freude an der Arbeit lässt das Werk trefflich geraten”. Also: auch wenn bei dir an der Arbeit einiges im Argen liegt, versuche jene Dinge ins Bewußtsein zu rücken, die dir Freude bereiten. Und denke daran:

Er wird euch ans Ziel bringen, euch Kraft und Stärke geben und dafür sorgen, dass ihr fest und sicher steht. (1. Petrus 5:10)

9. Arbeit & Ruhe

Sechs Tage sollst du deine Arbeit verrichten, aber der siebte Tag ist ein Ruhetag 2. Mose 20:9‭

Sowohl in der Wochenstruktur wie auch in der Tagesstruktur sind Ruhe und Pausen unerlässlich. Ich unterbreche meine Arbeit am Tag ganz bewusst, um mich in der Nähe Gottes zu erholen. Das können teilweise auch nur ein paar Sekunden sein, in denen sich mein Herz zu ihm hinwendet, ein einfaches “Ich liebe dich.” und am Sonntag natürlich die Messe. Zur Kunst der Arbeit gehört immer auch die Kunst des Ausruhens und sich nicht die Tages-Pausen oder den Sonntag voll zu stopfen, bewusst die Stille suchen. Also: achte ganz bewusst auf deine Pausen, auch damit ehrst du Gott.

Ich will den Herrn allezeit preisen; nie will ich aufhören, ihn zu rühmen. (Ps 34:2)

10. Arbeit & Zeugnis

Jeder Christ kann an seinem Arbeitsplatz Zeugnis geben – mit Worten, aber zuerst mit einem ehrlichen Leben. Papst Franziskus

Religion wird heute zu Tage gerne in den Privatbereich platziert. Unser Glaube hat jedoch im Kern eine öffentliche Dimension, hat uns Jesus doch mit gegeben, in die Welt zu gehen. Und in dieser Öffentlichkeit bei der Arbeit wird über die Glaubwürdigkeit des Evangeliums entschieden. Ich betreibe an meiner Arbeit jetzt keine offensive Mission, aber jeder weiß, dass ich religiös bin oder konkreter formuliert, dass Jesus mein Herr ist. Durch mein Verhalten gebe ich Zeugnis ab. Mit diesem Geist bin ich viel bewusster auf Selbstbeherrschung bedacht: zuerst denken, dann handeln, immer im Bewußtsein, dass man Gott mehr gehorchen muss als den Menschen (Apg 5,29)

11. Arbeit & Sinn

Das ist das Ziel meiner Arbeit, dafür kämpfe ich, und dafür mühe ich mich ab. Christus, der mit seiner Macht in mir wirkt, schenkt mir die Kraft dazu. Kol 1:29

Wir sind dann reich, wenn wir in unserer Arbeit etwas gefunden haben, dem wir uns mit Leib und Seele widmen können und sie nicht nur teilnahms- und seelenlos ableisten. Unter vielem anderen gibt eben auch deine Arbeit deinem Leben Sinn. Und Christus gibt dir die Kraft dazu. Zugleich ist es unerläßlich, daß du dich von der Arbeit nicht versklaven läßt, daß du sie nicht zum Götzen macht, indem du meinst, in ihr den letzten und endgültigen Sinn deines Lebens zu finden. Arbeit ist gut und notwendig, aber wenn sie im Leben einen Platz einnimmt, für den sie nie gedacht war, dann wird etwas an sich Gutes zu unserem Feind, der an uns zehrt und uns verzehrt.

12. Arbeit & Liebe

Wir können uns in der Arbeit abmühen bis zum Umfallen; wenn unsere Arbeit nicht mit Liebe durchwoben ist, ist sie unnütz. Mutter Teresa

Nicht die Menge meiner Arbeit, sondern die Motive machen mein Tun zu einem gesegneten. Es geht nicht um das, was wir tun oder wie viel wir tun, sondern darum, wie viel Liebe wir in das Tun legen, in die Arbeit, die er uns anvertraut hat. Ich persönlich spüre immer dann eine Traurigkeit und einen Frust in mir, wenn ich alles nur noch “ab-arbeite”. Das ist für mich das Zeichen, dass jetzt gerade was falsch läuft. Als Gegenmaßnahme konzentriere ich dann meist auf banalste Tätigkeiten, versuche diese aber möglichst bewusst, langsam und liebevoll zu tun. Das hilft mir. Und trotzdem gibts Tage, wo alles ein bissel zu viel wird, das gehört auch dazu.